Ashford Traveller aus 1977-1979

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Moderator: Claudi

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Ashford Traveller aus 1977-1979

Beitrag von quilty » 15.03.2013, 07:26

Das habe ich gestern abgeholt (soll meine Schwester bekommen) und am Wochenende geht`s dran, es laufbereit zu machen.
Hier die ersten Bildchen, da kann man ja sehen, wo es fehlt:
Lederverbindung zw. Tritt und Knecht gehört ersetzt. Hier hat auch jemand eine viel zu lange Schraube reingedroschen :eek:
Die Metallteile haben solche Korosionsflecken - wird man ein bisschen abschmirgeln und fetten oder so (der Göga weiß da besser Bescheid als ich ;) )
Was mich ein bisschen wundert, dass die Spulen innendrin einfach nur das Rohholz sind, war das früher immer so :?:
Aber für 35 Euro Einsatz ist es ja o.k., wenn man noch ein paar Handgriffe tun muss :)
Das Rad dreht sich recht geschmeidig, Spinnflügel/Spule könnten ein wenig leichter drehen, aber ich bin auch total verwöhnt von meinen 4 Spinnrädern, die ich ja NEU bzw. selbst meine Lizzy neuwertig gekauft hatte!

(...der Einzugshaken ist rechts unten angebracht und nadelspitz, den habe ich schusseligerweise gestern Abend geschafft, mir in den Finger zu rammen :O :O :O)
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Mit lieben Grüßen
Christine


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Re: Ashford Traveller aus 1977-1979

Beitrag von Claudi » 15.03.2013, 07:35

quilty hat geschrieben:Was mich ein bisschen wundert, dass die Spulen innendrin einfach nur das Rohholz sind, war das früher immer so :?:
Jepp, ich hatte für´s Joy auch mal drei Stück davon. Mein Eindruck war allerdings, dass die leiser waren, als die neuen mit Kunststoffbuchsen. Die alten klapperten überhaupt nicht.
Es kann natürlich sein, dass die alten wenig gelaufen waren, und ich bis zum Verkauf des Rädchens zu wenig Zeit hatte, sie genug zu beanspruchen...
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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Re: Ashford Traveller aus 1977-1979

Beitrag von spulenhalter » 15.03.2013, 08:07

Ein schönes Rädchen, wenn auch schon vor ein paar Jahren zusammengebaut.

So wie es mir aussieht, wurde es aber fast nicht benutzt.

Wenn das Rad schön geputzt ist und die Lagerstellen frisch geschmiert sind Sollte es wunderschön leicht laufen.

Die Spulen sehen ja noch fast neu aus, die ans Rad gesteckt sind. Der Innenkern hat noch nie Fett gesehen. Falls die Spulen auf der Flügelwelle nicht richtig leicht laufen, dann kann man die Innenbohrung mit einer Rundfeile etwas polieren. Zur Not auch einen Bohrer, im gleichen Durchmesser wie die Flügelwelle, langsam in der Spulenbohrung laufen lassen. Falls er zu kurz ist, von beiden Seiten ansetzen.

Da wird sich deine Schwester freuen :gut:
Gruß Mathias

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Re: Ashford Traveller aus 1977-1979

Beitrag von michele2909 » 15.03.2013, 09:32

@Quilty,
an genau so einem bin ich letzens gesessen ;) - Übrigens die neunen Spulen passen auch ;)
Allerdings war da wo Du Deinen Spinnhaken hast bei mir der Flügel reingesteckt worden ;)
Solltest Du keine Rundfeile haben, geht auch eine Gewindestange in der Wellenstärke ;)
Meines hat unsere Spinngruppenleiterin geschenkt bekommen - und bei mir ging gleich der
Bastelmodus an ;)

Gratulation für Dich und Deiner Schwester viel Spaß damit ;)
liebe Grüße sendet ´s Michele

Sei anders als andere,
denn alle andern gibt es schon!!

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Re: Ashford Traveller aus 1977-1979

Beitrag von geraeuschemacher » 15.03.2013, 11:00

Das ist doch ein wunderbares Rad - Deine Schwester wird Augen machen!
Wenn es bei mir in der Nähe gewesen wär, hätte ich es nicht in den Bucht-Faden gestellt. ;- )
Die angerosteten Haken deuten zwar darauf hin, dass es die letzen 30 Jahre nicht nur in der Wohnung gestanden ist, aber die Feuchtigkeit hat sich offenbar in Grenzen gehalten.
Falls das Rad mit Klarlack behandelt ist, bekommst du die Kratzer an den Ecken etc. gut weg, indem du kurz mit einem leicht mit Verdünnung getränkten Lappen drüber gehst. Danach ein paar Minuten nicht anfassen und auslüften lassen.
Dass die Spulen keine Lager haben muss kein Nachteil sein. Ich habe auch die Erfahrung gemacht dass sie bei guter Passform besser und leiser laufen, als welche mit Nylonlagern.
Letztere bringen die Spulen leichter zum Klackern, weil die Einbaunorm DIN h6-H7 vorsieht, dass das Maß Achse/Lager 2 mm Differenz haben soll, welches sich erst beim Einpressen verringert. Bloß ist der Einpressdruck bei Holz wesentlich geringer als bei Stahl und für meinen Geschmack ist das Spiel schon bei neuen Lagern viel zu groß. Da reicht schon die kleinste Unwucht und die Spulen neigen zum Klackern.
Deshalb ziehe ich Lederlager allemal vor.
Falls die Haken eigentlich eine Legierung haben und nicht sehr stark verrostet sind, würde ich sie nur z.B. mit Ballistol gut abreiben. Sonst entweder austauschen, oder rausschrauben und ein paar Stunden mit Zitronensäure behandeln, dann mit Seife neutralisieren. Mit feiner Stahlwolle, oder falls sie sehr fest sitzen, einer relativ weichen Messingbürste habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Man muss nur aufpassen, dass man den Flügel nicht angreift. Abschmirgeln klappt nicht besonders gleichmäßig.
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Re: Ashford Traveller aus 1977-1979

Beitrag von Beyenburgerin » 15.03.2013, 11:09

Holzlager für die Spulen waren übrlich und laufen sehr ruhig. Halte mal beide spulenscheiben fest und versuche, die gegeneinander zu drehen. Der Leim ist nämlich nach dieser Zeit oft am Ende und die Spulenscheiben müssen neu eingeleimt werden.

Für die Lederverbindung kannst du eventuell einen alten dicken Ledergürtel mißbrauchen. Notfalls zwei Stücke aufeinanderkleben.

Diese alten Spinnräder laufen übrigens traumhaft, da haben die neuen Probleme mitzukommen.

LG Brigitte
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Re: Ashford Traveller aus 1977-1979

Beitrag von geraeuschemacher » 15.03.2013, 11:37

Achja, und damit das mit dem Einzugshaken nicht deiner Schwester passiert, hätt ich noch eine Idee:
Wenn du den Draht gut aus dem Griff rausziehen kannst, nimm doch stattdessen eine von diesen etwas größeren Büroklammern, die an den Enden einen runden Knubbel hat. Lässt sich gut zurechtbiegen und die Verletzungsgefahr geht gegen null.
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Re: Ashford Traveller aus 1977-1979

Beitrag von Eurasierwolle » 15.03.2013, 11:57

Glückwunsch zu dem tollen Fang! So eins habe ich auch, läuft suuuper! Man könnte bei zunehmendem Spinn-Enthusiasmus vielleicht noch den Spinnflügel erneuern, die heutigen Spinnflügel haben eine Übersetzung mehr. Aber wahrscheinlich wird es schwierig, den alten Holzfarbton wieder hinzukriegen. Meins war noch insgesamt "natur" und unbehandelt, da wars mit der einheitlichen Farbgebung einfach.
Die alten Vollholz-Spulen liefen bei mir anstandslos und absolut ruhig, nachdem ich den Spulenkern ganz behutsam mit einer Rundfeile nachgearbeitet hatte (war wohl feucht geworden).
Die Trittverbindung aus Leder gibt es immer noch nachzukaufen, wichtig ist: NICHT ölen!!! Das Leder muss so lange wie möglich steif bleiben! Also alles vermeiden, was das Leder "geschmeidig" macht, LederÖL ist das Schlimmste, was man einer Trittverbindung antun kann (wird "butterweich") - höchstens ganz zart an LederFETT schnuppern lassen, aber nicht mehr!!

Viel Spaß mit dem Schmuckstück
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Re: Ashford Traveller aus 1977-1979

Beitrag von spulenhalter » 15.03.2013, 12:00

Die Haken könnten der Farbe nach Messing sein.
Aber Flugrost geht auch ab

Das läßt sich mit Chromputz oder einfach mit einer alten Zahnbürste und Zahnpasta putzen
Gruß Mathias

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Re: Ashford Traveller aus 1977-1979

Beitrag von Eurasierwolle » 15.03.2013, 12:08

Noch was: Zur Generalreinigung wirst Du wahrscheinlich das Rad weitgehend zerlegen - mit dem erneuten Zusammenbau hast Du dann gleich ein "neues Rad" - kaum zu glauben, was schon ein Nachziehen der Schrauben am Sockel (die 4 Pfosten) an Laufruhe und -genauigkeit bringt!

Viele Grüße
Cornelia
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Re: Ashford Traveller aus 1977-1979

Beitrag von quilty » 15.03.2013, 15:44

Ihr Lieben, ich danke für alle netten Kommentare und Tipps :bussi:
Nach der Spinnforums-Umgestaltungs-Pause werde ich dann gleich zeigen, was draus geworden ist :)
Hoffentlich geht alles schnell und problemlos für Danny und wir können uns bald wieder hier auf der Plattform treffen :gut:
Mit lieben Grüßen
Christine


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Re: Ashford Traveller aus 1977-1979

Beitrag von schafgarbe » 15.03.2013, 16:04

Es gibt von Ashford so ein Reparaturset, wo ein orginales Leder, neue Häkchen, neuer Einzugshaken und auch ein neuer Treibriemen dabei sind.

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Re: Ashford Traveller aus 1977-1979

Beitrag von quilty » 18.03.2013, 07:55

Der Göga hat das Rädchen nun zum recht leichten Laufen gebracht :gut:
Aber ganz schön heftig war, dass die Vorbesitzer wohl JEDES Teil in zusammengebautem Zustand mit Holzschutz bestrichen hatten, sodass dieser alles verklebt hatte und auch die Metallteile dadurch sehr gelitten haben! Schon schade, was die Leute manchmal so machen :eek: Metrische Schrauben drinne, wo zöllige Teile reingehören...
Insgesamt kein Wunder, dass die Vorbesitzerin darauf nix spinnen konnte!
Irgendwann gehört es mal komplett auseinandergenommen, aber das kann sich ja dann meine Schwester machen, die Zeit dafür ist bei uns momentan leider echt nicht vorhanden.
Mit lieben Grüßen
Christine


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