
Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Moderator: Claudi
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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
@schneeflo: Hast absolut Recht. Das Problem ist nur, dass viele keine gröbere Wolle mögen. Die muss dann schon kuschelweich sein. Ich hab mir vor ner Weile auch Bergschaf (oder war das Waldschaf?) organisiert. Da will ich jetzt testen, ob ich das für Sockenwolle mag. Für nen Pulli wäre es mir aber auch zu grob.
GLG,
Veronika
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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Klar kann man das unfair finden und kannst mir ruhig glauben, dagegen arbeite ich schon mehrere Jahre.
Es ist dennoch Tatsache.
Wer trägt denn schon Bergschaf z.B.
Ich bin da wirklich eher die Ausnahme.
Krainer Steinschaf hatte ich auch mehrmals schon, ich mags, aber ich würd schätzen mindestens 75 % können das überhaupt nicht tragen, leider.
Ich mach seit vielen Jahren Öffentlichkeitsarbeit, seither begleitet mich der Srpuch schön, aber viel zu kratzig, bei nahezu allen heimischen Rassen
Mein Preisvergleich bezog sich übrigens auf gekaufte Ware wie sie so gut wie alle Färber verwenden.
Da errechnet sich die Preisspanne ja aus Einkaufspreis und Verkaufspreis der gefärbten Kammzüge.
Und nein, da zahl ich nicht für Eiderwolle den gleichen Preis, weil da nämlich der Färber für ein und die selbe Arbeit den doppelten Verdienst hat.
So ist´s gemeint
Die Preisspanne bei gefärbten Kammzügen ist für mein Verständnis teilweise zu hoch.
Ich färbe selber und kann den Zeitaufwand durchaus abschätzen.
Ich finde es übrigens viel zu pauschal bei Auslandshaltung grundsätzlich von nicht artgerecht auszugehen.
Zu den Mäntelchen, da ist der Fokus einfach auf der Wolle, bei uns in D auf Fleisch, da möchte ich nicht werten....
Insektizide gibts auch in anderen Ländern, ist teilweise bei Alpung sogar Pflicht, weil Schafe elendig eingehen, bei starkem, länger unbemerktem Befall.
Und schwarze Schafe gibts bei uns auch, schon besichtigt, zum davonlaufen...
Qualitätsbewusstsein halte ich für ne gute Sache, das erreicht man aber nicht mit Mondpreisen.
Soll ich ganz ehrlich sein? Hier würde die Verkäuferin komplett ausgelacht, auch bei Schafhaltern.
Ich war schon bei mehreren Schuren dabei
ein guter Scherer schneidet nicht viel in die Haut, auch nicht unter Zeitdruck. Klar ists noch besser, wenns gar keine Ritzer gibt.
Aber ein Scherer der ein Schaf so zurichtet dass es notgeschlachtet werden muss ist in meinen Augen kein Profi.
Es stimmt schon, dass man wenig Engagement aufbringen möchte für Ware, die nichts einbringt.
Rein marktwirtschaftlich muss aber zuerst die Ware passen und dann der Preis---- nicht umgekehrt.
Andersrum wirds nicht klappen
Und nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht, wenn sie die Wolle verkauft kriegt neide ich ihr das nicht.
Es erweckt für mein Verständnis dennoch nen völlig falschen Eindruck.
Sie arbeitet schlicht unwirtschaftlich
Denn auch unter den oben genannten Gesichtspunkten , ich nannte den Preis der geh schon und der Archehöfe ( ökologisch, Bio, alte Rassen heimische Verarbeitung), gibts die gleiche Ware viel !! billiger
Dass für kratzige Heimatwolle nicht so viel ausgegeben wird wie für weiche Australmerino ist Tatsache, auch wenn mir das persönlich genausowenig schmeckt wie Dir.
War schon auf vielen Messen, Ausstelllungen und Wollmärkten, die kratzige Wolle bleibt so gut wie immer liegen, selbst wenn sie handgesponnen ist und nen Spottpreis kostet.
Noch was anderes,
Und Züchtung auf weiche Wolle ala Merino ist ja für Bergschafrassen gar nicht dienlich, das wäre dann nämlich auch nicht artgerecht.
Die derbe Wolle mit Dachbildung der Grannenhaare ist an die Gegebenheiten angepasst. Eine Züchtung mit offenem Stapel würde eingehen unter den Haltungsbedingungen Alpung. Die derbe Wolle ist also nicht ein lästiges verbesserungswürdiges Übel, sondern gewollt. So einfach ist das eben dann doch nicht
Karin
Nachtrag, wir kämpfen glaub ich schon für die gleiche Sache schneefloh, nur sehe ich vieles wesentlich differenzierter

Es ist dennoch Tatsache.
Wer trägt denn schon Bergschaf z.B.
Ich bin da wirklich eher die Ausnahme.
Krainer Steinschaf hatte ich auch mehrmals schon, ich mags, aber ich würd schätzen mindestens 75 % können das überhaupt nicht tragen, leider.
Ich mach seit vielen Jahren Öffentlichkeitsarbeit, seither begleitet mich der Srpuch schön, aber viel zu kratzig, bei nahezu allen heimischen Rassen
Mein Preisvergleich bezog sich übrigens auf gekaufte Ware wie sie so gut wie alle Färber verwenden.
Da errechnet sich die Preisspanne ja aus Einkaufspreis und Verkaufspreis der gefärbten Kammzüge.
Und nein, da zahl ich nicht für Eiderwolle den gleichen Preis, weil da nämlich der Färber für ein und die selbe Arbeit den doppelten Verdienst hat.
So ist´s gemeint

Die Preisspanne bei gefärbten Kammzügen ist für mein Verständnis teilweise zu hoch.
Ich färbe selber und kann den Zeitaufwand durchaus abschätzen.
Ich finde es übrigens viel zu pauschal bei Auslandshaltung grundsätzlich von nicht artgerecht auszugehen.
Zu den Mäntelchen, da ist der Fokus einfach auf der Wolle, bei uns in D auf Fleisch, da möchte ich nicht werten....
Insektizide gibts auch in anderen Ländern, ist teilweise bei Alpung sogar Pflicht, weil Schafe elendig eingehen, bei starkem, länger unbemerktem Befall.
Und schwarze Schafe gibts bei uns auch, schon besichtigt, zum davonlaufen...
Qualitätsbewusstsein halte ich für ne gute Sache, das erreicht man aber nicht mit Mondpreisen.
Soll ich ganz ehrlich sein? Hier würde die Verkäuferin komplett ausgelacht, auch bei Schafhaltern.
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Aber ein Scherer der ein Schaf so zurichtet dass es notgeschlachtet werden muss ist in meinen Augen kein Profi.
Es stimmt schon, dass man wenig Engagement aufbringen möchte für Ware, die nichts einbringt.
Rein marktwirtschaftlich muss aber zuerst die Ware passen und dann der Preis---- nicht umgekehrt.
Andersrum wirds nicht klappen

Und nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht, wenn sie die Wolle verkauft kriegt neide ich ihr das nicht.
Es erweckt für mein Verständnis dennoch nen völlig falschen Eindruck.
Sie arbeitet schlicht unwirtschaftlich
Denn auch unter den oben genannten Gesichtspunkten , ich nannte den Preis der geh schon und der Archehöfe ( ökologisch, Bio, alte Rassen heimische Verarbeitung), gibts die gleiche Ware viel !! billiger
Dass für kratzige Heimatwolle nicht so viel ausgegeben wird wie für weiche Australmerino ist Tatsache, auch wenn mir das persönlich genausowenig schmeckt wie Dir.
War schon auf vielen Messen, Ausstelllungen und Wollmärkten, die kratzige Wolle bleibt so gut wie immer liegen, selbst wenn sie handgesponnen ist und nen Spottpreis kostet.
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Und Züchtung auf weiche Wolle ala Merino ist ja für Bergschafrassen gar nicht dienlich, das wäre dann nämlich auch nicht artgerecht.
Die derbe Wolle mit Dachbildung der Grannenhaare ist an die Gegebenheiten angepasst. Eine Züchtung mit offenem Stapel würde eingehen unter den Haltungsbedingungen Alpung. Die derbe Wolle ist also nicht ein lästiges verbesserungswürdiges Übel, sondern gewollt. So einfach ist das eben dann doch nicht

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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Ich finde Preise machen ganz schwierig... ich verkaufe ja höchstens mal einen Kammzug wenn ich was gefärbt hab, was dann doch nicht meine Farbe geworden ist, oder wenn ich im Färberausch zuviel gefärbt hab... ich versuche dann immer den Preis anhand des EKs festzumachen... sprich ein Falklandkammzug ist dann günstiger wie BFL mit Nylon... ich will eigentlich weder zu Dumpingpreisen etwas abgeben, noch dafür einkaufen...
und zB für ein Artyarn Batt mit vielen Farben, Glitzer, Locken etc. zahle ich auch mehr wie für einfach nur kardierte einfarbige kratzige Wolle... ein Stück weit steckt da ja auch Kreativität dahinter, die bezahlt man ja auch...
Robustwolle kaufe ich sowieso eher selten, weil ich einfach nicht so die Verwendung dafür habe... es muss nicht immer Kuschelwolle sein und austr. Merino mag ich eh nicht, aber die Probe vom Steinschaf die ich hab, hat jetzt nicht grad Lust auf viel mehr gemacht... die war übrigens auch nicht ganz günstig, war auf der "Slow-Sheep" Messe hier in der Gegend, auch ein Archehof (ich weiß nicht mehr wo genau), ungefärbt, Kardenband oder Vlies, ich kann mich an den Preis nicht mehr erinnern, aber mehr wie 2-3 Euro war es glaube ich nicht für 100 gr...
und zB für ein Artyarn Batt mit vielen Farben, Glitzer, Locken etc. zahle ich auch mehr wie für einfach nur kardierte einfarbige kratzige Wolle... ein Stück weit steckt da ja auch Kreativität dahinter, die bezahlt man ja auch...
Robustwolle kaufe ich sowieso eher selten, weil ich einfach nicht so die Verwendung dafür habe... es muss nicht immer Kuschelwolle sein und austr. Merino mag ich eh nicht, aber die Probe vom Steinschaf die ich hab, hat jetzt nicht grad Lust auf viel mehr gemacht... die war übrigens auch nicht ganz günstig, war auf der "Slow-Sheep" Messe hier in der Gegend, auch ein Archehof (ich weiß nicht mehr wo genau), ungefärbt, Kardenband oder Vlies, ich kann mich an den Preis nicht mehr erinnern, aber mehr wie 2-3 Euro war es glaube ich nicht für 100 gr...
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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Auf der Slow Sheep war das vermutlich Nathalie Ketterle, Archehof-- geh 
Karin

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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Wenn's drum geht die artgerechte Haltung aussterbender Schafrassen zu fördern, warum muß es über die Wolle gehen?
Sorry, aber ich mag halt schlicht nix Kratziges, Punkt. Ich kauf dann auch nix Kratziges. Aaaber, so was wie die Patenschaft für ein seltenes Schaf übernehmen, und wer mag bekommt die Wolle/Portion Kardiertes/Garn am Ende vom Schafjahr, das kommt ganz anders rüber. Vielleicht mit Briefchen vom Schaf, was so grade im Jahreslauf ansteht... was Nettes.
Die Tour mit, es ist doch so selten, und jetzt stellt euch mal nicht so an mit der Faserdicke, und im Ausland geht's den Schafen doch niiie so gut wie bei uns (hier gibt's auch richtig mieße Schafhalter)... funktioniert nicht. Die Leute aus einer Art Schuldbewußtsein zum Kaufen drängen zu wollen, geht meistens schief. Im Höchstfall kaufen sie so ein Mal, um ihr Gewissen beruhigen und dann nie wieder. Leute wollen sich gut fühlen wenn sie was kaufen. Es soll Freude machen.
Darum gehen wahrscheinlich auch die kompletten Spinnpackungen relativ gut, weil ein ganzes Erlebnis drin verpackt ist, was Neues, Außergewöhnliches, das eigentlich jeder mal probieren kann. "Nur" handgekardete Wolle spricht einen extremen Nischenmarkt an, moderne Spinner, die schon spinnen können, die in langem Auszug spinnen, grobe Wolle mögen und die nicht selber kardieren wollen/können. Und die Geld wie Heu für ihr Hobby haben. Da hat's nicht viele von.
Sorry, aber ich mag halt schlicht nix Kratziges, Punkt. Ich kauf dann auch nix Kratziges. Aaaber, so was wie die Patenschaft für ein seltenes Schaf übernehmen, und wer mag bekommt die Wolle/Portion Kardiertes/Garn am Ende vom Schafjahr, das kommt ganz anders rüber. Vielleicht mit Briefchen vom Schaf, was so grade im Jahreslauf ansteht... was Nettes.
Die Tour mit, es ist doch so selten, und jetzt stellt euch mal nicht so an mit der Faserdicke, und im Ausland geht's den Schafen doch niiie so gut wie bei uns (hier gibt's auch richtig mieße Schafhalter)... funktioniert nicht. Die Leute aus einer Art Schuldbewußtsein zum Kaufen drängen zu wollen, geht meistens schief. Im Höchstfall kaufen sie so ein Mal, um ihr Gewissen beruhigen und dann nie wieder. Leute wollen sich gut fühlen wenn sie was kaufen. Es soll Freude machen.
Darum gehen wahrscheinlich auch die kompletten Spinnpackungen relativ gut, weil ein ganzes Erlebnis drin verpackt ist, was Neues, Außergewöhnliches, das eigentlich jeder mal probieren kann. "Nur" handgekardete Wolle spricht einen extremen Nischenmarkt an, moderne Spinner, die schon spinnen können, die in langem Auszug spinnen, grobe Wolle mögen und die nicht selber kardieren wollen/können. Und die Geld wie Heu für ihr Hobby haben. Da hat's nicht viele von.
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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Das kann gut sein... ich habe allerdings an 2 Ständen versch. Wolle gekauft und weiß nicht mehr was ich wo gekauft habe... und Zettel und Visitenkarten sind daheim 

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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Von der geh gibts ja auch den Slogan--- Erhalt durch aufessen--- auch ne Variante 
Karin

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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Prinzipiell ist es ja so, dass sich der Preis einer Sache durch die Erzeugerkosten sowie das Angebot und die Nachfrage ergibt. Je seltener und schwerer ein Produkt bei hoher Nachfrage herzustellen bzw. zu gewinnen ist, desto teurer wird es halt. Siehe Kaschmir. Da beträgt der Kilopreis eben ein paar hundert Euro. Der Ziegenhirte wird davon im Normalfall allerdings nicht viel bekommen.
Allerdings würde ich für Brillenschafwolle den Preis von 130 Euro/kg definitiv nicht bezahlen. Es wird hier immer betont, dass die Schafe artgerecht, biologisch, etc. gehalten werden – was ich bei einer seltenen Rasse die meist nur von Liebhabern gehalten wird jetzt nicht als so überaus besonders erachte. Es ist in erster Linie ein Hobby, denn Leben kann man davon sicher nicht wenn man nur ein paar Schafe hat. Und ein Hobby ist es m.E. immer dann, wenn man mehr Geld, Zeit und Aufwand hineinsteckt als man herausbekommt. Ich denke das kann hier jeder gut nachvollziehen, der nicht gewerblich produziert.
Allerdings würde ich für Brillenschafwolle den Preis von 130 Euro/kg definitiv nicht bezahlen. Es wird hier immer betont, dass die Schafe artgerecht, biologisch, etc. gehalten werden – was ich bei einer seltenen Rasse die meist nur von Liebhabern gehalten wird jetzt nicht als so überaus besonders erachte. Es ist in erster Linie ein Hobby, denn Leben kann man davon sicher nicht wenn man nur ein paar Schafe hat. Und ein Hobby ist es m.E. immer dann, wenn man mehr Geld, Zeit und Aufwand hineinsteckt als man herausbekommt. Ich denke das kann hier jeder gut nachvollziehen, der nicht gewerblich produziert.
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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Vor kurzem habe ich mal Rohwolle von einem Milchschaf bekommen. Ich beschäftige mich seit über 30 Jahren mit der Wollverarbeitung aber so was weiches und sauberes an Rohwolle hatte ich noch nie. Das war ein ganz neues Fasererlebnis für mich. Mir liegt auch die Nachhaltigkeit am Herzen und momentan ist Rhönschaf da mein Favorit. Die Schafscherer die ich bis jetzt gesehen habe, haben im Schnitt 5 Minuten pro Tier gebraucht. Auch einheimische Schafe habe eine schöne Wolle und die Wolle muss nun mindestens einmal im Jahr runter.
LG Anja
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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Ich habe zB so. Robustwolle sehr gerne, sie hat genau so ihre Berechtigung wie zB Falkland etc. Was wären meine geliebte Adsharta-Filzpatschen ohne dem Bergschaf-Spender!
Merino etc würde da kläglich versagen.
Ein robuster Janker aus Polwarth oder Merino, lachhaft. Genau so Sitzauflagen Teppiche etc, da muss die Robustwolle her.
Trotzdem nicht um diesen Preis! Da komme ich mir verarscht vor, ich würde auch für die allerfeinste Polwarth auch nicht nur annähernd diesen Preis bezahlen.
Ich bin nicht gewillt einem Menschen etwas zu zahlen, was er sich selbst besonders umständlich macht und daher viele Stunden verplempert.
Wir werden in unseren Breitengraden halt keine Feinwollzucht hinbekommen, maximal feiner Bergschafwolle oder feinere Brillenschafwolle, die ist aber für Feinwollfreaks immer noch ein Greuel.
Ich habs schon irgendwo geschrieben, habe meinem Sohn einen Schal aus Babyalpaca 95%, Merino3% und 2% Elasthan gemacht............"Mama, der kratzt"...........was soll ich dazu dann noch sagen
LG Katja
Merino etc würde da kläglich versagen.
Ein robuster Janker aus Polwarth oder Merino, lachhaft. Genau so Sitzauflagen Teppiche etc, da muss die Robustwolle her.
Trotzdem nicht um diesen Preis! Da komme ich mir verarscht vor, ich würde auch für die allerfeinste Polwarth auch nicht nur annähernd diesen Preis bezahlen.
Ich bin nicht gewillt einem Menschen etwas zu zahlen, was er sich selbst besonders umständlich macht und daher viele Stunden verplempert.
Wir werden in unseren Breitengraden halt keine Feinwollzucht hinbekommen, maximal feiner Bergschafwolle oder feinere Brillenschafwolle, die ist aber für Feinwollfreaks immer noch ein Greuel.
Ich habs schon irgendwo geschrieben, habe meinem Sohn einen Schal aus Babyalpaca 95%, Merino3% und 2% Elasthan gemacht............"Mama, der kratzt"...........was soll ich dazu dann noch sagen

LG Katja
Wer sich selbst treu bleiben will, kann nicht immer anderen treu bleiben
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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Muss ich mich von der Behauptung "ausländische Schafen geht's nicht so gut wie deutschen" jetzt persönlich auf den Schlips getreten fühlen oder nur im Namen meiner Nachbarn? An den Profizuchten mit 50 - 500 Schafen, die ich kenne, gibt's nur wenig auszusetzen - an der Haltung von "Rasenmäherschafen" schon eher mehr.
Kratzige Wolle 100-g-weise zu verkaufen halten ich für sinn- und hoffnungslos (ausser an vorher erwähnte Amis oder im Kit - da gibt's zwei feine und zwei grobe Wollen "probieren Sie aus, was Ihnen besser liegt"): Kratzige Wollen sind für Teppiche und Taschen, werden dafür eher dick gesponnen und kiloweise verbraucht. Und meist auch nicht so sehr schwierig zu waschen und zu kardieren - ich (und wahrscheinlich die meisten anderen Spinner auch) würde da eher ein ganzes Rohwoll-Vlies für 1 - 5 Euro/kg kaufen als kardierte Wolle zu 130 €/kg. Bei mir gibt's den ganzen Teppich für 130 €....
Ums ganz brutal zu sagen: Wer die Kosten der Schafhaltung durch Wolle wieder reinkriegen will, ist selber schuld. Das wirklich gewinnbringende Produkt ist Lammfleisch (und ob das für Deutschland gilt, weiss ich nicht - aber selbst im Baskenland, wo sie eigentlich Milchschafe und mit dem Ossau Iraty ein frankreichweit bekanntes und nachgefragtes und durch AOC geschütztes Produkt haben, hat der Bauer gesagt: Der Lämmerverkauf - nach 1 oder 2 Wochen - bringt fast am meisten ein. Milch ist aufwändig und die Produktion gering, und von der Wolle redet man gar nicht.).
Die Brillenschafwolle weiter zu verarbeiten/verarbeiten zu lassen bis zum Teppich könnte auch noch ein Weg sein. Da haben sie irgendwo in den französischen Alpen ein Projekt, wo die Wolle einer lokalen, ausssterbenden Rasse zu Teppichen mit lokalen prähistorischen Motiven verarbeitet wird und die Schafzüchter sind angeblich zufrieden (ich glaub's, wenn ich die Bilanz sehe...). Oder Matratzenfüllungen... Eben Produkte, wo die Wolleigenschaften ein Plus sind.
Ciao, Klara
Kratzige Wolle 100-g-weise zu verkaufen halten ich für sinn- und hoffnungslos (ausser an vorher erwähnte Amis oder im Kit - da gibt's zwei feine und zwei grobe Wollen "probieren Sie aus, was Ihnen besser liegt"): Kratzige Wollen sind für Teppiche und Taschen, werden dafür eher dick gesponnen und kiloweise verbraucht. Und meist auch nicht so sehr schwierig zu waschen und zu kardieren - ich (und wahrscheinlich die meisten anderen Spinner auch) würde da eher ein ganzes Rohwoll-Vlies für 1 - 5 Euro/kg kaufen als kardierte Wolle zu 130 €/kg. Bei mir gibt's den ganzen Teppich für 130 €....
Ums ganz brutal zu sagen: Wer die Kosten der Schafhaltung durch Wolle wieder reinkriegen will, ist selber schuld. Das wirklich gewinnbringende Produkt ist Lammfleisch (und ob das für Deutschland gilt, weiss ich nicht - aber selbst im Baskenland, wo sie eigentlich Milchschafe und mit dem Ossau Iraty ein frankreichweit bekanntes und nachgefragtes und durch AOC geschütztes Produkt haben, hat der Bauer gesagt: Der Lämmerverkauf - nach 1 oder 2 Wochen - bringt fast am meisten ein. Milch ist aufwändig und die Produktion gering, und von der Wolle redet man gar nicht.).
Die Brillenschafwolle weiter zu verarbeiten/verarbeiten zu lassen bis zum Teppich könnte auch noch ein Weg sein. Da haben sie irgendwo in den französischen Alpen ein Projekt, wo die Wolle einer lokalen, ausssterbenden Rasse zu Teppichen mit lokalen prähistorischen Motiven verarbeitet wird und die Schafzüchter sind angeblich zufrieden (ich glaub's, wenn ich die Bilanz sehe...). Oder Matratzenfüllungen... Eben Produkte, wo die Wolleigenschaften ein Plus sind.
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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Ich wohne ja gerade im Altmühltal.
Da gibt es eine reiche Schäferkultur. Die bekommen ihr Geld A) über Lammfleisch und B) über zuschüsse weil sie Flächen freihalten (Frage bitte nicht nach dem Fachwort flächenpärmie? Bin unsicher). Wolle ist da ein Nebenprodukt wo die Schäfer froh sind wenn die Schurr wieder reinkommt mit einem kleinen Plus.
Erhalt durch Essen, wenn mehr Leute Lammfleisch Essen würden ginge es den Schäfern hier besser.
Zurück zur frage bezüglich den Preis. Sorry viel zu Teuer! Es sei den es ist super geniale super Flausch Wolle. Oder tolle Locken.
Auch wenn es um den Art Erhalt geht, ich mus leider auch bei bestimmten Sachen an meinen Geldbeutel denken.
Ich bin gerne bereit ein oder zwei Euro wo drauf zu legen wenn ich weiß wo die Wolle herkommt oder direkt Kaufe am Stand (beim WWW Einkauf mus ich ja auch Porto immer hinzu rechnen, das lass ich dan gern beim Erzeuger). Aber bitte in Realistischen Preisen.
Da gibt es eine reiche Schäferkultur. Die bekommen ihr Geld A) über Lammfleisch und B) über zuschüsse weil sie Flächen freihalten (Frage bitte nicht nach dem Fachwort flächenpärmie? Bin unsicher). Wolle ist da ein Nebenprodukt wo die Schäfer froh sind wenn die Schurr wieder reinkommt mit einem kleinen Plus.
Erhalt durch Essen, wenn mehr Leute Lammfleisch Essen würden ginge es den Schäfern hier besser.
Zurück zur frage bezüglich den Preis. Sorry viel zu Teuer! Es sei den es ist super geniale super Flausch Wolle. Oder tolle Locken.
Auch wenn es um den Art Erhalt geht, ich mus leider auch bei bestimmten Sachen an meinen Geldbeutel denken.
Ich bin gerne bereit ein oder zwei Euro wo drauf zu legen wenn ich weiß wo die Wolle herkommt oder direkt Kaufe am Stand (beim WWW Einkauf mus ich ja auch Porto immer hinzu rechnen, das lass ich dan gern beim Erzeuger). Aber bitte in Realistischen Preisen.
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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Ich esse leider nur Filet und da ist auch Lammfleisch indiskutabel, denn Lammlaxe ist teuer. Ich ess das aber durchaus ab und an gerne.
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Re: Wieviel darf handkardiertes Vlies kosten
Ich esse gerne Lamm, als Kotelett oder auch lecker ein Eintopf mit viel Gemüse auf irische Art. Am besten mit viel Rosmarin!
Mein neuer alter Blog: http://halessa.blogspot.com