Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

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Moderator: Rolf_McGyver

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Candygirl
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Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von Candygirl » 11.01.2013, 00:40

Ich habe heute meine knapp 87g Merinowolle fertig gesponnen gehabt. Wollte eigentlich ein 3er Zwirn mit dieser Schlaufenmethode machen, doch nach wenigen Metern, sah das alles nicht so gut aus, so daß ich vorsichtig alles auflöste und die um die Finger-Wickel-Geschichte macht - um ein Knäul an zwei Enden beginnend zu zwirnen. Als ich dann schon gehörig Faden gewickelt hatte - fiel mit mein Fehler vom ersten Zwirnversuch ein - ANDERE RICHTUNG SPINNEN ... gut aber, jetzt hatte ich schon mit dem 2er Zwirn angefangen - dann halt das nächtste Mal.

Ich spinne gegen den Urzeigersinn und wollte nun mit dem Uhrzeigersinn Zwirnen (vielleicht sollte ich erwähnen, dass mir die Uhrzeigerrichtung nicht liegt) - meine Handspindel hat nicht wirklich gut mitgemacht - der Haken drehte sich beim Zwirnen raus - so daß ich letztlich lernen musste, wie man diese Schleife macht. Da ich sooo viel Garn zum Wickeln hatte - hatte ich ordentlich Mühe alles sortiert liegen zu lassen, während ich Faden ziehe um zwirnen zu können ... STUNDEN habe ich gezwirnt und dann um einen Stuhl gewickelt, damit ich die Wolle morgen Baden kann ... leider weiß ich noch nicht genau wie das geht, lauwarm, warm, kalt, wärmer werdend ??? Ich werd´s hier im Forum bestimmt finden.

Ich habe jetzt rund 137m zweifach gezwirnte Wolle (oder darf man erst nach dem Baden messen?) - sie ist jetzt schon viel weicher, als das Dochtgarn und bis auf 2-3 Stellen, bin ich durchaus sehr zufrieden damit, aber ganz ehrlich ... entweder ich habe total was falsch gemacht - mich dumm angestellt oder es dieses Zwirnen ist die schrecklichste Arbeit, die ich je gemacht habe - wirklich schrecklich, mit dem einen Arm hielt ich ständig eine Fadenstrecke zum Zwirnen hoch - mit der anderne Hand war ich ständig am Spindel drehen und schubsen - hatte mir zur Erleichterung einen Support gebaut so wackelte mir die Spindel nicht in der Gegend herum wärend ich alles unter Spannung hielt. Während ich jetzt schreibe, schmerzen mir beide Oberarme und Schulter :-(

UFF - für heute bin ich erledigt! Gute Nacht, candygirl

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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von shorty » 11.01.2013, 07:23

Mein Tip Zwirne aus nem Zwirnball.
Sprich wickle Dir zuerst aus 2 Fäden einen Knäuel und zwirne dann weg.

Ich zwirne eigentlich recht gerne.
Gemessen wird nach dem Entspannungsbad ;-)
Das waren schon auch etwas erschwerte Bedingungen ;-)
Vermutlich passte die Spindel auch nicht zur Wolldicke.
Normalerweise reicht einmal anschubsen, für die Strecke die Du mit den Armen halten kannst.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von chrisspinnt » 11.01.2013, 07:35

Das ist ein guter Tipp von Karin.
Beim Wickeln des Zwirnknäuls unbedingt eine gleichmässige Fadenspannung halten sonst gibt es Wollsalat.
viele Grüsse,

Chris

du musst erst als Lurch durch bevor Du ein Frosch wirst

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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von spulenhalter » 11.01.2013, 07:47

Candygirl hat geschrieben:...

- der Haken drehte sich beim Zwirnen raus - so daß ich letztlich lernen musste, wie man diese Schleife macht. ...

Bei der Handspindel mit Haken klebe ich diese immer ein. Und das aus 2 Gründen.
Zum einen ist der Stab relativ dünn und platzt schnell beim Eindrehen des Hakens. Bei geplantem Einkleben kann ich größer vorbohren.
Und der Haken dreht sich, egal welche Arbeitsrichtung, nicht mehr.

Das Entspannungbad kann ruhig handwarm bis kalt sein, vielleicht auf eine Heizung stellen.
Da die Wolle duch meist länger als nur 10 Minuten drin liegt, wollte ich nicht daneben stehen müssen und aufpassen.
Wichtig bei der Wollwäsche ist immer, dass die Wolle nicht erschreckt wird, also große Temperatursprünge meiden, egal, ob beim hineinlegen oder Wasserwechsel und natürlich nicht so viel wackeln, sonst gibt es möglicher weise gleich Filz. :O
Gruß Mathias

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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von simone40 » 11.01.2013, 08:14

Ich zwirne mit der Handspindel total gern. Es gibt auch da viele Methoden. Der Plyingball (wie Karin schon vorgeschlagen hat) ist wirklich sehr gut, aber er muß ordentlich gewickelt sein.
Anfangs hab ich meine Garne auf Klopapierollen gewickelt und gezwirnt ( vorher zum Plyingball gewickelt)

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am liebsten zwirne ich mit der Lazy Kate (irgendwann will ich die von Golding)

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oder das Andenzwirnen mag ich sehr

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hier auch noch eine Möglichkeit :)

Bild

nur Mut....das kommt alles mit der Zeit und viel Übung.
Ich hab im Januar 2010 mit der Handpindel begonnen und zu spinnen...seitdem lässt mich dieser Virus nicht mehr los und ich sitz immer seltener am Spinnrad bis gar nicht :D
lg simone

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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von Candygirl » 11.01.2013, 10:57

@Simone und @karin ... danke für die Tipps - Knäuel wickeln wäre sicher besser gegangen, aber es war ja nur ein Knäul ... die Idee mit dem Karton und dem Plastikkorb werde ich mir genauer anschauen, denn ich brauche definitiv eine bessere Lösung.

Ich hatte mich ja für die Kreuzspindel entschieden, weil ich dann gleich Knäuls wickeln kann - doch meine is so wackelig und lose, dass ich Gummis zu Fixierung nehmen musste ... somit geht das nicht mehr.

@Matthias, Deinen Tipp hätte ich gestern Abend lesen soll - wollte den Haken fester eindrehen, dann hat´s schon Knack gemacht - es ist ein kleiner Riss drinn. Mit Kleber sollte es aber gehen - nur welchen Sekundenkleber, Heißkleber? Was nimmst Du dafür?

Entspannungsbad ... ich hab ja echt ein wenig Angst, wollte es eigentlich in zimmerwarmes Wasser in die Spüle tauchen und dort baden lassen (keinen Wasserwechsel ...) und nur vorsichtig rausheben, Strangbereiche von oben nach unten etwas ausdrücken und dann über einen Kleiderbügel legen und in eine große Schüssel abtropfen lassen. Wenns nun doch verfilzen würde - was macht man dann mit der Wolle?

@Karin - nach dem Entspannungsbad - o.k., also zweimal um einen Stuhl wickeln ... man wickelt die Wolle ja schon ziemlich viel. Wenn ich bedenke, wie schlecht meine gekaufte Wolle mit wickelnd und nochmal wickeln zurecht kam, ist das ja schon eine echte Meisterleistung für selbstgesponnenes Garn.

Vielen Dank für die Hilfe ... ich spindle auch so gerne *schwärm* aber den anderen Kram drum rum bräuchte ich nicht so.

Gruß candygirl

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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von Sephrenia » 11.01.2013, 11:06

Keine Panik beim Entspannungsbad, solange du deinen Strang gut abbindest, damit er sich nicht verheddert und das Garn nicht zu viel im Bad bewegst, wird es nicht mal in kochendem Wasser filzen. Ich nehme ds Wasser immer so heiß, wie es aus dem Hahn kommt, ein kleiner Schuss Wollwaschmittel rein und dann lasse ich den Strang einfach darin liegen, bis das Wasser etwas abgekühlt ist. Ich wickle den Strang nach dem Entspannungsbad nicht nochmal neu, sondern messe einfach die Länge des (durchs Bad geschrumpften) Stranges und rechne dann die Lauflänge aus.

LG Kiki

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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von lilly 66 » 11.01.2013, 11:15

3fach navajo zwirne ich mit der Spindel von der Haspel runter. Sprich ich wickle das Single auf meine Haspel und zwirne dann gemütlich mit der Spindel. Da verheddert sich nichts.

Lg Lilly

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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von LisaB » 11.01.2013, 11:37

Mein erstens Zwirnen war auch sehr frustrierend. Bei mir sind die Schritte folgende:

- Wenn eine Spindel voll ist, wickele ich sie auf die Klopapierrolle ab, und zwar gibt es immer eine Klopaperrolle pro Abwickeln.
- Wenn ich fertig bin mit dem Spinnen, warte ich noch ein paar Tage mit dem Zwirnen. Ich weiß nicht, ob es nur ein doofes Gerücht ist, aber angeblich ist ein ganz frisch gesponnener Single schwieriger zu Zwirnen als einer, der sich schon ein paar Tage an seinen Zustand gewöhnt hat.
- Ich habe eine selbstgebastelte Lazy Kate: Dazu braucht man Stricknadeln, die altmodischen, keine Rundstricknadeln, und einen kleinen Karton. Die Stricknadeln sticht man von außen durch den Karton, so dass die Spitze auf der anderen Seite wieder rauskommt. Man braucht soviele nebeneinander wie man Fäden miteinander verzwirnen will. Auf die Stricknadeln - im Karton - steckt man die Klopapierrollen. Das sieht dann so aus wie hier (das Foto ist nicht von mir, sondern "gefunden", ich hoffe, es ist OK, dass ich den Link hier reinschreibe):
http://img.photobucket.com/albums/v670/ ... zykate.jpg
- Jetzt wickelt man sich von diesem Konstrukt aus den Zwirnball. Dafür nehme ich ein existierendes Wollknäul und wickle auf es drauf, und zwar richtig stramm. So bleibt auch der Anfang "unverknüddelt". Vom Zwirnball aus wird dann mit der Spindel gezwirnt.

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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von anjulele » 11.01.2013, 11:40

Der Haken ist bei mir das erste, was ich von der Spindel entferne. Ausser von einer Kopfspindel.

87 g auf der Spindel ist sehr viel. Wenn du den Strang - wie auch immer - von der Spindel befreit hast, musst du immer! darauf achten, dass er dir nicht durcheinander gerät! Nie einfach nur hinlegen. Durch den Drall hast du fast sofort nur einen kringeligen Haufen. Immer abbinden und am Besten etwas zusammengedreht ein Ende in das andere stecken. Wenn ich meinen noch nicht verzwirneen Strang nicht zu Ende zwirnen kann (ich andenzwirne meistens), dann nehme ich den Strang vom Arm und wickel ihn vorsichtig auf den Spinnstab. So lässt sich dann auch immer die Mitte finden.

Es ist ganz normal, dass du am Anfang Probleme hast, das alles zu händeln. Das ind ungewohnte Handgriffe, die du dir erst aneignen musst. Das wird schon, keine Sorge! Mach rechtzeitig Pausen, Muskelkater ist noch das wenigste, was du dir bei Überbeanspruchung holen kannst!

Ich lege den Stang auch in eine heißes Entspannungsbad. Nach dem Entspannungsbad wickel ich das Garn auch noch mal (noch etwas feucht) auf´s Knäuel und zurück auf den Strang. Dabei erst messe ich die LL.

Du hast einen Single gesponnen. Dochtgarn wird um einen Kern gesponnen (wie bei einer Kerze, daher der Name).

Was für eine Kreuzspindel hast du? Ist es vielleicht nur eine Dekospindel?

LG
anjulele

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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von spulenhalter » 11.01.2013, 12:06

Candygirl hat geschrieben:@Simone und @karin ... ...

Ich hatte mich ja für die Kreuzspindel entschieden, weil ich dann gleich Knäuls wickeln kann - doch meine is so wackelig und lose, dass ich Gummis zu Fixierung nehmen musste ... somit geht das nicht mehr.

@Matthias, Deinen Tipp hätte ich gestern Abend lesen soll - wollte den Haken fester eindrehen, dann hat´s schon Knack gemacht - es ist ein kleiner Riss drinn. Mit Kleber sollte es aber gehen - nur welchen Sekundenkleber, Heißkleber? Was nimmst Du dafür?

Entspannungsbad ... ich hab ja echt ein wenig Angst, wollte es eigentlich in zimmerwarmes Wasser in die Spüle tauchen und dort baden lassen (keinen Wasserwechsel ...) und nur vorsichtig rausheben, Strangbereiche von oben nach unten etwas ausdrücken und dann über einen Kleiderbügel legen und in eine große Schüssel abtropfen lassen. Wenns nun doch verfilzen würde - was macht man dann mit der Wolle?

...Gruß candygirl

Binde doch um die Kreuzspindel ein Stücken Garn, wie beim aufwickeln, dann hält es schon.

Als Kleber nehme ich einfachen Klebstoff, der Metall und Holz klebt. Es geht auch Sekundenkleber.
Die Stelle mit dem Riss vorher kleben oder gut zusammendrücken.

Wolle ist kein Baby, so vorsichtig muss es auch nicht sein. Man kann, sollte aber draußen sein, den Strang mit einer Hand fassen und Schleudern, dann verliert er schon viel Wasser.
So schnell verfilzen die meisten Wollsorten nun wieder auch nicht.
Gruß Mathias

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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von Tulipan » 11.01.2013, 13:56

Navajozwirnen direkt von der Spindel ist nix für Anfänger, kein Wunder dass du frustriert bist. Man kann sich aber auch ein Navajozwirnknäuel machen. Dazu die Schlaufe möglichst lang ziehen und irgendwo parken (Türklinke, Möbelknauf, zwischen die Knie geklemmter Kochlöffel....), aufwickeln, nächste Schlaufe ziehen, parken etc. Klingt aufwändiger, als es ist und spart enorm Nerven.

Andenzwirnen tue ich nur mir geringen (Rest)mengen, die Wickelei ist mir sonst zu langwierig. Mit der Kreuzspindel hast du auch eine elegantere Möglichkeit, ein Garn mit sich sich selbst zur verzwirnen, man kann nämlich den Faden auch von innen abwickeln. Dazu steckst du den Anfangsfaden einige Zentimeter durch das Loch im Kreuz und steckst dann erst den Schaft ein (Wenn das Garn dick ist, löst das evtl. auch dein Wackelproblem) Dann ganz normal aufwickeln, es macht nichts, wenn der Anfangsfaden im Knäuel verschwindet. Wenn du das Knäuel abnimmst und die Schenkel herausziehst, kommt der Faden mit und du kannst Innen- und Außenfaden miteinander verzwirnen. Gegen Ende wird das Knäuel allerdings labil, darum würde ich auch erstmal eine Zwirnknäuel wickeln.

Wenn du Probleme dem Anschubsen hast, solltest du mal über eine Kopfspindel nachdenken. Die wird mit der flachen Hand am Oberschenkel angerollt und läuft dadurch auf viel schneller, so dass einmal anschubsen reicht.

Eine absolut relaxte Art zu Zwirnen, ist das Nomadenzwirnen (Eintrag vom 25. März). Ich hänge das Garn über einen Deckenhaken und setze mich mit dem Zwirnknäuel im Schoß davor.

Zum Thema Baden: Die Temperatur ist egal, gefährlich ist der Temperaturwechsel. Also nicht aus der heißen Waschlauge in kaltes Spülwasser geben. Da kannst du beim Schrumpfen zugucken.

lG
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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von Candygirl » 11.01.2013, 18:56

@Kiki ... uff, da wär ich gar nicht daraufgekommen - Danke! So ist es ja viel einfacher
@Lilly ... war gerade auf Deiner Seite ... danke für die Info mit dem Kardieren und tolle graue Wolle
@LisaB ... DASS ist es! - das bekomme ich garantiert selber hin ... muss nur noch die Familie öfter aufs Klo schicken und umerziehen, dass sie die Rollen ja nicht wegwerfen dürfen ... die Mama spinnt ja :-) ... und wie toll das Garn gewickelt war, sehr schön. Wieviel Gramm Garn wickelt man gut uns sicher auf so eine Rolle? Muss das Zwirngarn gewickelt auch ein BALL - also richtig rund sein? oder geht es mehr um das gleichmäßige und stramm gespannte wickeln?
@anjulele ... ich hoffe nicht, dass es eine Dekospindel ist - war von Ebay http://www.ebay.de/itm/1x-Holz-Handspin ... 0411155080 ... und gestern kam meine neue Hi-Lo von Schacht, da muss ich dann auch erst mal üben. ... Es wird ja doch ganz schön viel gewickelt - von der Spindel auf die Klopapierrolle - dann zum Zwirnball - dann zwirnen - dann zu einem Strang, der gebadet und getrocknet wird - dann wird der Strang nochmal entweder als neue Strang gewickelt (zum Messen) und verdreht geknotet (zur Lagerung?) und danach zur Verarbeitung zum Knäul gewickelt, damit er von Innen heraus gestrickt oder eben verarbeitet werden kann. Richtig??
@Mathias ... das mit dem Wickeln hab ich probiert - auch mit dem Wolle durchs Loch ziehen und dann erst den Stab durchschieben - wer löst sich trotzdem wieder Richtung nach oben und lockert dann alles ... ich wechsle jetzt erst mal die Spindel.
@Tulipan ... danke für den Link mit dem Nomadenzwirnen, das klingt ja wirklich einfach, wenn ich es richtig verstanden habe: das Zwirnknäul befindet sich unter dem Blumentof und geht über den Deckenhaken bis zur Spindel - dort im Häkchen eingehängt beginnt der Drall mit einem kräftigen Schubser in die richtige Richtung - der Drall wandert, je nach stärke nach oben, man fühlt mit den Händen den gezwirnten Bereich - unterbricht den Drall um aufzuwickeln, Zwirnfaden nachzuholen und erneuter Drall - fertig. Also am Besten nie nur ein Knäul verzwirnen :-) sehr cool die Methode - werde ich auf jeden Fall ausprobieren.

Frage: Wieviel Gramm Single spinnt man auf eine Spindel oder wie legt man das vorher fest durch Vlies oder Strang wiegen ??? Weil man doch beim Zwirnen auch wiederum keine Reste haben möchte?

Heute werde ich erstmal meine neue Hi-Lo benutzen und bin schon sehr gepannt - ich starte mit normaler weicher Wolle und lass mein Seidengemisch warten, Schönes Wochenende, gruß candygirl

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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von desch » 11.01.2013, 19:33

Oha, na da hast du ja ein "Herzchen" von Spindel erwischt...
Dadurch, dass die Arme nicht ineinander gesteckt werden können, sitzt meist auch nur einer der Arme fest, solange bis man genug Garn gesponnen und gewickelt hat (Das kann je nach Wickeltechnick auch schonmal mehr sein als nur eine Runde). Ich hab eine Ähnliche und benutze Sie eigentlich nur als Beispiel für eine "weniger geeignete" Spindel. Wenn irgendwann jemand daherkommt, der damit klarkommt, verschenk ich die auch gern ;)
Von daher wird sich ein Wechsel der Spindel sicher positiv auswirken.

Wieviel du auf eine Spindel spinnen kannst? Bis sie voll ist, ganz platt gesagt. Mir werden (meine normalen <20g) Spindeln mit einem Gesamtgewicht von über 50 g meist zu schwer. Zum einen muss ich das Gewicht die ganze Zeit am langen Arm halten und das wird nach 1-2 Stunden schon unangenehm und zum anderen spinne ich recht dünn und ich glaube zwar, dass mein Faden mehr aushält, aber ich muss es ja nicht unbedingt übertreiben (Platzmässig würde auf die Spindel gut das dreifache passen, bei entprechender Wickeltechnik).
Ich hab allerdings auch ne Spindel, die allein schon über 70 g wiegt, auf der spinne ich grade Pulloverwolle und da pack ich auch noch zusätzlich 100 g drauf. Das schafft die Spindel locker, die Wolle ebenfalls. Da mache ich übrigens Ply-on-the-fly (Eine Form des Navahozwirnens, das gleichzeitig mit dem Spinnprozess abläuft, du hast praktisch nach einem Arbeitsgang direkt ein fertiges Garn und muss nicht nochmal gesondert zwirnen)

Wenn du nicht aus dem Knäuel oder nach der Navahotechnik zwirnst wirst du wahrscheinlich immer einen Rest behalten, selbst wenn du aufs Gramm abwiegst. 87 g auf der Hand sind schon enrom viel. Vielleicht denkst du über einen Wollwickler nach? So ein Teil kann dir viel Arbeit abnehmen, und du kannst auch grosse Mengen entspannt aus dem Knäuel zwirnen ohne lahme Arrme oder taube Finger.
LG s´Desch

„Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlecht macht.“ Heinrich Nordhoff

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Re: Frust beim Zwirnen auf der Handspindel - war furchtbar

Beitrag von anjulele » 11.01.2013, 19:41

So eine ähnliche Spindel hab ich auch. Die finde ich auch nicht so doll.

Naja, sooo viel wird nun auch nicht gewickelt. Erstmal muss ja das Garn von der Spindel. Abinden, Entspannungsbad, fast trocknen lassen, gerade zu einem Ball wickeln (dabei geht noch etwas Drall heraus), liegenlassen. Da gammelt nix, keine Sorge. Dann wieder zum Strang wickeln, dabei die LL ermitteln. Abbinden. Und nirgends Knoten machen, na na! Verdreht ineinander gesteckt lassen sich die Stänge besser lagern und geraten nicht durcheinander.

Guckst du:
OE Jan.13 16.JPG
Wenn du das Garn noch zwirnen möchtest, machst du das erst, dann das Prozedere mit dem Zwirn.
So mache ich es. Wie die anderen es machen, haben sie ja auch beschrieben. Es gibt viele Wege, die zum Ziel führen.
Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Mache das, was du tust sorgfältig. Von Anfang an. Desto besser und schöner ist das Ergebnis. Das heisst nicht, dass dein Garn superdünn und glatt sein soll, sondern dass du vor allem das Wickeln und Baden sorgfältig machst. Wenn du dir das von Anfang an angewöhnst, freust du sich noch mehr über deine Ergebnisse.

Spinn erst deine Wolle, die Seide ist fein und glatt - und deine Spindel nicht ideal für Feines. Spätestens, wenn dir der Faden ständig reißt, ist genug auf der Spindel.

LG
anjulele
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