Wie gehen Fingerhandschuhe ohne Löcher?
- epsilontik
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Wie gehen Fingerhandschuhe ohne Löcher?
Ich verzweifele gerade an meinem ersten (und vermutlich auch letzten!) paar Fingerhandschuhe für meinen Mann und bitte Euch um eure stets hilfreichen Tipps.
Wolle gekämmt, gesponnen und 3-fach verzwirnt, kurzes Nadelspiel beschafft und dann nix als Ärger. Trotz Maschenprobe folgt mein Handschuh so gar nicht den in der Anleitung angegebenen Bemaßungen. Dies liegt zum einen an dem Hebemuster, welches nur auf dem vorderen Teil der Mittelhand erzeugt werden soll, hinten (also Handinnenfläche) wird glatt rechts gestrickt. Das hat leider den unschönen Neben-Effekt, daß die Vorderhand bei gleicher Reihenanzahl bis zu den Fingeransätzen satte 2 cm kürzer wird, als die zugehörige Hinterhand. Die Hebemaschen ziehen es halt zusammen. Soll ich da nun vorne einfach ein paar Reihen dranmogeln?
Und noch viel grausamer sind ja die Finger. Wie um alles in der Welt vermeidet man die Löcher zwischen den Fingern? Ich fasse jeweils einige der stillgelegten Maschen aus der Mittelhand und dann noch einige aus dem Steg zwischen den Fingern. Und genau da entstehen dann völlig unbrauchbare Löcher, trotz Verschränkerei und noch einen Querfaden tiefer stechen. Und wie macht das der Profi OHNE Löcher?
Wolle gekämmt, gesponnen und 3-fach verzwirnt, kurzes Nadelspiel beschafft und dann nix als Ärger. Trotz Maschenprobe folgt mein Handschuh so gar nicht den in der Anleitung angegebenen Bemaßungen. Dies liegt zum einen an dem Hebemuster, welches nur auf dem vorderen Teil der Mittelhand erzeugt werden soll, hinten (also Handinnenfläche) wird glatt rechts gestrickt. Das hat leider den unschönen Neben-Effekt, daß die Vorderhand bei gleicher Reihenanzahl bis zu den Fingeransätzen satte 2 cm kürzer wird, als die zugehörige Hinterhand. Die Hebemaschen ziehen es halt zusammen. Soll ich da nun vorne einfach ein paar Reihen dranmogeln?
Und noch viel grausamer sind ja die Finger. Wie um alles in der Welt vermeidet man die Löcher zwischen den Fingern? Ich fasse jeweils einige der stillgelegten Maschen aus der Mittelhand und dann noch einige aus dem Steg zwischen den Fingern. Und genau da entstehen dann völlig unbrauchbare Löcher, trotz Verschränkerei und noch einen Querfaden tiefer stechen. Und wie macht das der Profi OHNE Löcher?
epsilontiks blog
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
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- Vorgarn
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Re: Wie gehen Fingerhandschuhe ohne Löcher?
Fingerhandschuhe nerven einfach - Augen zu und durch!
Zu dem Muster kann ich nichts sagen, meine hab ich glatt gestrickt - und gut is!
Würd ich dir bei deinem ersten Paar übrigens auch empfehlen - erstmal ne Basis, chic kommt später:)
Bei den Fingern hab ich es folgendermaßen gemacht (hab ich mir selbst überlegt, da ich Anleitungen einfach nicht kapiere - also bitte nicht an unkorrektheiten nörgeln )
Vorhandene Maschen für 5 Finger aufteilen. Da die Finger dann zu dünn werden würden, hab ich im Geist zu jedem Finger 1/4 der vorhandenen Maschen hinzugefügt, beim Daumen dazu noch mal 2 weitere, am kleinen Finger 2 weniger.
Dann hab ich erstmal den Daumen gestrickt, um diese Berechnung am Beispiel auszuprobieren u. ggf anzupassen. Passte aber ganz gut.
Danach hab ich den Zeigefinger begonnen, für den ich als Beispiel 16 Maschen brauchte: 4 vorne, 4 seitlich zum Daumen, 4 hinten und die zugerechneten 4 zwischen Zeige- und Mittelfinger hab ich einfach zugenommen.
Für den Mittelfinger hab ich wieder 4 Maschen vorne vom ursprünglichen Nadelspiel genommen, dann einfach 4 auf der Seite zum Zeigefinger "angestrickt", indem ich mit der Nadel in eine Masche gestochen habe und dann wie beim Luftmaschenhäkeln den Faden durchgezogen habe. Das gaze gut festziehen! In der nächsten Runde ganz normal stricken. Dann die 4 Maschen für hinten und wieder 4 für die Mittel-/Ringfingerseite aufnehmen. usw.
Beim kleinen Finger muss man natürlich keine Maschen aufnehmen, da hat man ja die aus dem ursprünglichen Nadelspiel für die Außenseite der Hand.
Klar soweit?
Zu dem Muster kann ich nichts sagen, meine hab ich glatt gestrickt - und gut is!

Bei den Fingern hab ich es folgendermaßen gemacht (hab ich mir selbst überlegt, da ich Anleitungen einfach nicht kapiere - also bitte nicht an unkorrektheiten nörgeln )
Vorhandene Maschen für 5 Finger aufteilen. Da die Finger dann zu dünn werden würden, hab ich im Geist zu jedem Finger 1/4 der vorhandenen Maschen hinzugefügt, beim Daumen dazu noch mal 2 weitere, am kleinen Finger 2 weniger.
Dann hab ich erstmal den Daumen gestrickt, um diese Berechnung am Beispiel auszuprobieren u. ggf anzupassen. Passte aber ganz gut.
Danach hab ich den Zeigefinger begonnen, für den ich als Beispiel 16 Maschen brauchte: 4 vorne, 4 seitlich zum Daumen, 4 hinten und die zugerechneten 4 zwischen Zeige- und Mittelfinger hab ich einfach zugenommen.
Für den Mittelfinger hab ich wieder 4 Maschen vorne vom ursprünglichen Nadelspiel genommen, dann einfach 4 auf der Seite zum Zeigefinger "angestrickt", indem ich mit der Nadel in eine Masche gestochen habe und dann wie beim Luftmaschenhäkeln den Faden durchgezogen habe. Das gaze gut festziehen! In der nächsten Runde ganz normal stricken. Dann die 4 Maschen für hinten und wieder 4 für die Mittel-/Ringfingerseite aufnehmen. usw.
Beim kleinen Finger muss man natürlich keine Maschen aufnehmen, da hat man ja die aus dem ursprünglichen Nadelspiel für die Außenseite der Hand.
Klar soweit?

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- Navajozwirn
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Re: Wie gehen Fingerhandschuhe ohne Löcher?
Ich mach das ähnlich wie Troll und empfehle auch erst mal ein Paar in glatt-rechts zu stricken.
So geh ich in etwa vor:
Nach dem Bündchen Daumenspickel, für den Daumen selbst noch 2-3 Maschen anschlagen und gleich den Daumen fertigstricken.
Danach erst den Rest der Hand, beim Daumen wieder Maschen aus den angeschlagen herausstricken, jedoch keine aus Querfäden, weil das gibt Riesen-Löcher. Hochstricken bis zum kleinem Finger, dann knapp ein Viertel der Maschen für diesen Finger plus 2-4 Maschen anschlagen, kleiner Finger stricken.
Nun noch ca. 1cm weiter hoch stricken, Maschen aufteilen und die restlichen drei Finger stricken, auch jeweils Maschen dazwischen anschlagen bzw. daraus heraus stricken.
Da Fingerhandschuhe sowieso eine gefühlte Million Fäden zum vernähen haben, sind die Löcher nicht wirklich ein Problem. Die näh ich beim verstäten der Fäden gleich zu.
Hebemaschenmuster dünkt mich suboptimal für Handschuhe. Aber wenns sein muss, Design ist ja wichtig
dann muss wohl auf der Innhandseite auch mit Hebemaschen gestrickt werden.
So geh ich in etwa vor:
Nach dem Bündchen Daumenspickel, für den Daumen selbst noch 2-3 Maschen anschlagen und gleich den Daumen fertigstricken.
Danach erst den Rest der Hand, beim Daumen wieder Maschen aus den angeschlagen herausstricken, jedoch keine aus Querfäden, weil das gibt Riesen-Löcher. Hochstricken bis zum kleinem Finger, dann knapp ein Viertel der Maschen für diesen Finger plus 2-4 Maschen anschlagen, kleiner Finger stricken.
Nun noch ca. 1cm weiter hoch stricken, Maschen aufteilen und die restlichen drei Finger stricken, auch jeweils Maschen dazwischen anschlagen bzw. daraus heraus stricken.
Da Fingerhandschuhe sowieso eine gefühlte Million Fäden zum vernähen haben, sind die Löcher nicht wirklich ein Problem. Die näh ich beim verstäten der Fäden gleich zu.
Hebemaschenmuster dünkt mich suboptimal für Handschuhe. Aber wenns sein muss, Design ist ja wichtig

- Anna
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Re: Wie gehen Fingerhandschuhe ohne Löcher?
Ich stricke nichts lieber als Fingerhandschuhe - ja, das gibt's
Was das Musterstricken auf dem Handrücken betrifft, würde ich empfehlen, einfach für den Handrücken eine dickere Nadel zu nehmen, um den Unterschied auszugleichen. Zusätzliche Reihen für die Handinnenfläche sind nach meinem Gefühl nicht das Gelbe vom Ei, das sieht man nachher, und man kann sich das auch sparen.
Da ich immer mit Sockenwolle und Nadeln Nr. 2,5 stricke, habe ich für die Zunahmen zwischen den Fingern immer dasselbe Maß. Ich schlage immer für das fehlende Stück zwischen den Fingern vier Maschen zusätzlich an. Beim nächsten Finger werden aus diesen vier Maschen wieder vier Maschen herausgestrickt. Den Querfaden dazunehmen und verschränkt abstricken hast Du ja schon gemacht. Wenn es immer noch Löcher gibt, solltest Du vielleicht einfach mehr Maschen zusätzlich anschlagen und in der darauffolgenden Reihe wieder zusammenstricken. Und wenn es dann immer noch Löcher gibt, hilft nur eines: eine dünnere Nadel. Fingerhandschuhe müssen sehr dicht gestrickt werden, sonst gibt es immer Löcher.
Beim Daumenspickel nehme ich, sobald die Daumenmaschen stillgelegt sind, immer fünf Maschen zusätzlich zu für den Daumensteg. Diese fünf Maschen werden in den darauffolgenden Reihen durch Zusammenstricken wieder abgenommen. Auch hier kann man notfalls, um Löcher zu vermeiden, einfach ein paar Maschen mehr zunehmen und gleich wieder abnehmen.
Man kann auch die Anfangsfäden für die Finger nehmen, um die evtl. Löcher später etwas zusammenzuziehen, wie Spinnwinde schrieb. Ich mache das nie, ich "verwebe" den Faden gleich beim Stricken, dann habe ich später weniger zu vernähen. Löcher zusammenziehen ist bei Handschuhen, finde ich, eher kontraproduktiv. Man zieht und hat dann das Loch an einer anderen Stelle
Lieber, wie gesagt, beim Neuanschlag etwas mehr Maschen, die man gleich wieder abnimmt, das "füllt" mehr.
Grüße von Anna
![zufrieden :]](./images/smilies/pleased.gif)
Was das Musterstricken auf dem Handrücken betrifft, würde ich empfehlen, einfach für den Handrücken eine dickere Nadel zu nehmen, um den Unterschied auszugleichen. Zusätzliche Reihen für die Handinnenfläche sind nach meinem Gefühl nicht das Gelbe vom Ei, das sieht man nachher, und man kann sich das auch sparen.
Da ich immer mit Sockenwolle und Nadeln Nr. 2,5 stricke, habe ich für die Zunahmen zwischen den Fingern immer dasselbe Maß. Ich schlage immer für das fehlende Stück zwischen den Fingern vier Maschen zusätzlich an. Beim nächsten Finger werden aus diesen vier Maschen wieder vier Maschen herausgestrickt. Den Querfaden dazunehmen und verschränkt abstricken hast Du ja schon gemacht. Wenn es immer noch Löcher gibt, solltest Du vielleicht einfach mehr Maschen zusätzlich anschlagen und in der darauffolgenden Reihe wieder zusammenstricken. Und wenn es dann immer noch Löcher gibt, hilft nur eines: eine dünnere Nadel. Fingerhandschuhe müssen sehr dicht gestrickt werden, sonst gibt es immer Löcher.
Beim Daumenspickel nehme ich, sobald die Daumenmaschen stillgelegt sind, immer fünf Maschen zusätzlich zu für den Daumensteg. Diese fünf Maschen werden in den darauffolgenden Reihen durch Zusammenstricken wieder abgenommen. Auch hier kann man notfalls, um Löcher zu vermeiden, einfach ein paar Maschen mehr zunehmen und gleich wieder abnehmen.
Man kann auch die Anfangsfäden für die Finger nehmen, um die evtl. Löcher später etwas zusammenzuziehen, wie Spinnwinde schrieb. Ich mache das nie, ich "verwebe" den Faden gleich beim Stricken, dann habe ich später weniger zu vernähen. Löcher zusammenziehen ist bei Handschuhen, finde ich, eher kontraproduktiv. Man zieht und hat dann das Loch an einer anderen Stelle

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"Wenn ich mich vor solchen Kerlen fürchte, kann ich mein Langschwert gleich gegen Stricknadeln eintauschen." (Brienne)
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Re: Wie gehen Fingerhandschuhe ohne Löcher?
Ich lasse die Fäden etwas länger, ziehe evt. Löcher dann nicht zu, sondern verstopfe sie damit, so verzieht sich der Handschuh nicht
. Hab ich schon erwähnt, dass ich Weltmeister im Pfuschen bin?





Liebe Grüße
Gabi
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Re: Wie gehen Fingerhandschuhe ohne Löcher?
Danke Ihr Lieben für Eure Ideen und Vorschläge. Ich nehme eine Kombination aus all dem.
Am fruchtbarsten hat sich bisher das Anschlagen von zuvielen Maschen und dann direkt wieder zusammenstricken erwiesen. Noch kleinere Nadeln kann ich wirklich nicht nehmen, dann wird es ein Brett. Und zwischendurch laufe ich ohnehin Gefahr, die Nadeln abzubrechen, SO stramm ist das.
Das erste Ergebnis könnt Ihr hier sehen.
Pfuschen gibts ja gar nicht, das ist kreative Anpassung des Faktischen an das Gewünschte.
Am fruchtbarsten hat sich bisher das Anschlagen von zuvielen Maschen und dann direkt wieder zusammenstricken erwiesen. Noch kleinere Nadeln kann ich wirklich nicht nehmen, dann wird es ein Brett. Und zwischendurch laufe ich ohnehin Gefahr, die Nadeln abzubrechen, SO stramm ist das.
Das erste Ergebnis könnt Ihr hier sehen.
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Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
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- Gabypsilon
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Re: Wie gehen Fingerhandschuhe ohne Löcher?
Weil manche Dinge paarweise schon zweckmäßiger sind, als solo...
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