Anfängerfragen...

Moderator: Rolf_McGyver

Regina
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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von Regina » 26.11.2012, 11:04

Einen Schal mit selbst gesponnenem Singleschuss würde ich eher zärtlich anschlagen :)
Liebe Grüße
Regina

sockolade
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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von sockolade » 26.11.2012, 12:41

Hallo ihr Lieben,
eigentlich müssen nur Teppiche extrem hart angeschlagen werden, im Fach und nach Fachwechsel. Was da als Anschlag mit der Schiffchenkante vorgeschlagen wurde, ist der Anschlag nach dem Fachwechsel und das ist sicher eine gute Hilfe, wenn der erste Anschlag nicht reicht. Ich habe am Anfang immer zu fest angeschlagen! In einem alten Webbuch habe ich gelesen, dass früher die Weber auch nach der Zahl der erforderlichen Anschläge (bis zu 10 bei Wolltuchen) bezahlt wurden. Aber das waren bestimmt keine Schals!
Viel Erfolg!

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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von FrauHollunder » 26.11.2012, 13:15

Danke für Tips...werde jetzt sachter anschlagen :-) Ergebniss wird gezeigt!
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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von Klara » 26.11.2012, 13:28

Also so wie ich das Foto auf der letzten Seite interpretiere, ist der Kettabstand zu weit und der Anschlag zu fest. Du hast da doch einen Schussrips, oder nicht (also die Kette verschwindet zwichen den Schussfäden)? Das ist die klassische Bindung für Teppiche und Taschen (und Wandbehänge).

Also entweder umplanen und was anderes machen, oder viel, viel lockerer anschlagen - bei klassischer Leinwandbindung hat man ebensoviele Schussfäden wie Kettfäden auf den cm. Wobei du, wenn deine Singles viel Drall haben, bei ganz offenem Gewebe interessante Krinkeleffekte kriegen kannst.

Offiziell gibt's eigentlich nur drei Möglichkeiten: Ausgeglichene Gewebe mit gleich vielen Kett- und Schussfäden, Schuss verdeckt die Kette, und Kett verdeckt den Schuss. Was anderes ist beim CofA Weaving gar nicht vorgesehen.

Zum festen Anschlag: Irgendwo habe ich gerade vor kurzem gelesen, dass die meisten Anfänger mit viel zu weitem Kettfadenabstand (und dann bei ausgeglichenem Gewebe zu lockerem Anschlag) arbeiten, was dann zu instabilen Stoffen führt wo viel zu leicht Fäden gezogen werden. Wobei natürlich ein Riesenunterschied besteht zwischen unseren Amateurarbeiten mit fetten Garnen, die je meistens eher zur Zierde dienen, und Gebrauchsstoffen. Ich glaube nicht, dass Jeansstoff besonders zart angeschlagen wird...

Ciao, Klara

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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von nadelundfaden » 26.11.2012, 13:46

@ FrauHollunder,

dem Bild nach ist eher ein Ripsgewebe entstanden. Damit meine ich, Du kannst in Deinem Fall die Kette nicht mehr sehen. Das bedeutet, Kette und Schuss sind nicht ausgeglichen. Wenn Du bei der Befestigung mit den Ritzen bleiben möchtest, mußt Du entweder

a) dickere Fäden nehmen in Kette und Schuss

b) bei dieser Wolle als Panama weben: die Fäden in Kette und Schuss zu zweit. Das ist aber schwierig, damit sie nicht verdrehen.

c) oder pro Ritze zwei Fäden einziehen, aber Leinwandbindung doch nur mit einem Faden in Kette und Schuss.

Ich würde die Anbindung an den Kett- und Warenbaum mit Pistolenstäben machen. Dann musst Du noch bedenken, mit welchem Webkamm Du webst. Hast Du mehrere? :?:

Schau doch einfach mal auf meinen Blog zum Thema weben und Webstuhl. Wenn Dir das nicht weiterhilft, schick mir eine PN mit Deiner Telefonnummer. :))

Ich hoffe, ich habe nicht zu sehr fachchinesisch gesprochen. :O

LG Ate

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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von FrauHollunder » 26.11.2012, 14:31

Öhm Ate leider ja viel fachchinesisch. das mit dem zu festen Anschlag macht sinn. hatte auch so ein komisches Gefühl...ok sind ja "nur" die ersten cm und mein wirklich erstes Stück nach dem klassischen Schulwebrahmen (kennt den noch jemand?). Ich versuche mich mit sanfteren anschlägen. So bald damit einige cm geschaft sind gibts wieder Bilder. Man lernt eben täglich dazu.
Was dem Webkam angeht ich habe nur einen. und mit dem kämpfe ich schon.
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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von Sephrenia » 26.11.2012, 17:44

Also ich finde, dein erstes Webstück sieht sehr gut aus. Wie schon gesagt wurde, ist der Abstand zwischen den Kettfäden sehr groß (hat dein Webrahmen einen Gatterkamm oder ist das sogar so ein Teil mit Drehstab?), dadurch rutschen die Schussfäden so dicht zusammen, dass man die Kettfäden nicht mehr sieht. Das Ergebnis nennt man dann Schussrips. Das ist an und für sich so schon total ok (und mit dem großen Abstand zwischen den Kettfäden kaum anders möglich), wird allerdings für einen Schal ziemlich dick und steif werden, darum würde ich das ganze einfach in Tischläufer umbenennen und fröhlich weiterweben! Für eine ausgeglichene Leinwandbindung bräuchte es einen feineren Gatterkamm oder ein erheblich dickeres Kett- und Schussgarn.

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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von FrauHollunder » 26.11.2012, 18:29

Hm ich habe noch mal das ganze Teil Photographiert das man den ganzen Webrahmen sieht.
Ich hatte das Problem als ich durch jedes Loch und freiraum gegangen bin beim Aufbäumen (so nennt man das glaube ich oder Kette aufziehen?), sah es aus wie ein Stundenglas. Sprich unten breit zur mitte hin schmal dann wieder Breit. Dann bin ich "nur" in jedes zweite Loch / Spalte gegangen da sah es dann gleichmäßiger aus. ich habe unten und oben so Zähnchen auf einem Stab den Frau drehen kann.
Herje ich hoffe ich Nerve nicht mit meinem absoluten Laien Webbeschreibungen.
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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von sockolade » 26.11.2012, 20:40

Hallo FrauHollunder,
die Kette kann mit mehreren Fäden in jedem Zahn llanden, damit kein Uhrglas entsteht. An Anfang können Pappstreifen geschossen werden, bis die Kettfadenabstände gleichmäßig sind.
Das wird trotzdem ein schöner Schal!

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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von FrauHollunder » 28.11.2012, 10:14

So jetzt wurde ganz ganz sachte angeschlagen. Das Ergebniss sieht man unten noch die zu festen Anschläge und dann folgen die sachteren.
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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von Sephrenia » 28.11.2012, 12:29

Jeder Loch und jeder Schlitz wäre bei der Garnstärke schon ok gewesen, wenn man das Kettgarn im fertigen Gewebe noch sehen soll.

Du musst nur beim Anbinden am Kett- und Warenbaum auf die entsprechende Fadendichte wie im Kamm angleichen:
Meist sind die Zähnchen am Kett- und Warenbaum in 1/2 cm Abständen, wenn dein Gatterkamm also 20 Fäden auf 10 cm hat (2 pro cm) kommt immer ein Faden in jedes Zähnchen am Kett- und Warenbaum. Hat der Gatterkamm 3 Fäden pro cm (30/10er Kamm), machst du immer abwechselnd 1 und 2 Fäden in die Zähnchen, bei 4 Fäden pro cm (40/10er Gatterkamm) kommen dann immer 2 Fäden zusammen in ein Zähnchen. Dann gibts auch keine Sanduhr.

Kennst du das Buch "Weben auf Rahmen" (pdf) ? Da ist das alles und noch viel mehr schön beschrieben.

LG Kiki

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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von FrauHollunder » 28.11.2012, 18:46

Danke für den Link. Geh gleich mal lesen.
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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von anne » 29.11.2012, 13:56

Ich möchte mich gerne noch mit einer Anfängerfrage dranhängen.

Wie haltet ihr das beim Tischwebstuhl mit den Geleseleisten? Stören die nicht auf dem kleinen Raum hinter den Schäften?


Liebe Grüße,

Anne

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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von sockolade » 29.11.2012, 18:11

hallo Anne,
brauchst du die denn nach dem Einziehen noch? Du kannst sie auch kurz vor dem Kettbaum festbinden, wenn sie dauenrd zu nahe an den Litzen sind. Oder habe ich deine Frage falsch verstanden?

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Re: Anfängerfragen...

Beitrag von anne » 29.11.2012, 18:19

Das ist genau das, was ich wissen wollte - danke! Ich denke halt auch, dass ich die nach dem Einziehen nicht unbedingt mehr brauche, aber am "großen" Webstuhl bleiben sie immer drin.

Liebe Grüße,

Anne

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