Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Pflanzen-, Pilz- und Tierfärbungen ...

Moderator: Perisnom

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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von Schlompfine » 11.11.2012, 21:15

shorty hat geschrieben:Es wird halt ohne Ammoniak auch nicht weniger "giftig" dadurch.
Das erreichen der Grundvoraussetzung wird nur mit ner anderen Rezeptur erreicht. ( mit der Entfärber Rezeptur ja auch)
Ich seh da jetzt weder Vorteil noch Nachteil.
Ja das stimmt.

Vor- oder Nachteil liegt bei einigen Rezepten oder Zusätzen in der Haltbarkeit der Farbe ansich. Das kommt natürlich erst mit der Zeit raus, nachdem man das Kleidungsstück (oder was man sich daraus gemacht hat) eine Weile getragen und dem Licht ausgesetzt und auch gewaschen hat. Muss man ausprobieren.
shorty hat geschrieben:Die Färberinnen mit denen ich bisher färben durfte verwenden alle ein Ammoniak Rezept. Sei es nun Regina oder Karin Tegeler .
Da verlass ich mich einfach drauf.

Karin
Die Färberinnen, die ich kenne, die Ihre Ware auch gewerblich vertreiben, die verwenden auch ein Ammoniak-Rezept.

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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von thomas_f » 12.11.2012, 15:04

In dem o.a. Link:

https://www.kräuterkommune.de/viewtopic ... c00300dd42 (wg. Umlaut nicht anklickbar; bitte selbst in den Brauser kopieren)

schreibt Karin Tegeler in ihrem Beitrag, dass mit Indigolösung (Indigo in Schwefelsäure) auch im sauren Milieu bei ca. pH 3 gefärbt werden könne, das sei für Wolle von Vorteil. Hat das auch Nachteile (z.B. Preis, Farbechtheit, Haltbarkeit)?

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von shorty » 12.11.2012, 17:24

Ja das ist richtig Thomas, allerdings schreibt sie auch, dass man für diese Indigofärberei beizen muss, und zudem mit der Temperatur höher geht 1 Stunde bis ca 90 Grad.
Die andere Variante ist mir schlicht lieber, weil einfacher und schneller.
Karin
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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von ronja-raeubertochter » 12.11.2012, 20:14

shorty hat geschrieben:Ja das ist richtig Thomas, allerdings schreibt sie auch, dass man für diese Indigofärberei beizen muss, und zudem mit der Temperatur höher geht 1 Stunde bis ca 90 Grad.
Die andere Variante ist mir schlicht lieber, weil einfacher und schneller.
Karin
Richtig, das dürfte dann das sogenannte "wasserlösliche Indigo" bzw. "Sächsich Blau" sein - gibts z.B. bei Wollknoll gleich kombiniert mit Essigsäure.
Das ist übrigens genau das Indigo, mitdem ich bei der ersten Kammzug-Färbetausch-Runde meine "Kelpwald"-Kammzüge gefärbt habe (in Kombination mit Birkenblättern).

Zur Haltbarkeit dieser Färbemethode kann ich noch nicht viel sagen, da ich mein Garn daraus zwar inzwischen (endlich! :O ) fertig versponnen habe..... aber weiter verarbeitet ist es noch immer nicht. ;) :rolleyes:
Liebe Grüße von der Räubertochter

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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von shorty » 12.11.2012, 20:45

Oh ja genau kann ich mich gut daran erinnern.
Wo hab ich den Zopf eigentlich, grübel.
Na ja jedenfals sehe ich es so, dass mit dieser Methode sowie auch mit der Entfärber Rezeptur, der Farbton heller bleibt. Vermutlich ist der Indigogehalt niedriger.
Karin
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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von Schlompfine » 13.11.2012, 07:50

Eigentlich müsste man jede Methode man färben und nebeneinander wochenlang verschiedenen Lichintensitäten aussetzen inkl. Waschtests. Allerdings sind mir Kosten und Aufwand zu hoch, die ich da reinstecken muss. Vielleicht hat das ja schonmal jemand gemacht?

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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von thomas_f » 13.11.2012, 10:12

Na ja jedenfals sehe ich es so, dass mit dieser Methode sowie auch mit der Entfärber Rezeptur, der Farbton heller bleibt. Vermutlich ist der Indigogehalt niedriger.
Tegeler schreibt zur Säuremethode in dem o.g. Beitrag:
und dann soviel Indigolösung zufügen wie man mag, je nachdem wie hell bzw. dunkel die Wolle werden soll
Damit läge es eben nicht an der "Methode", wieviel Blau auf die Wolle gelangt, sondern an der Menge an Indigo, die man reinkippt. Dass die käufliche Indigo-Lösung (in Schwefelsäure) anders konzentriert sein soll als eine selbst angerührte Indigo-Spiritus-Paste, finde ich jetzt nicht wirklich überraschend ;) .

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von shorty » 13.11.2012, 10:24

Ohne Zweifel ;-)

Nur stellt sich mir die Frage, warum dann Tegeler so gut wie nur mit Ammoniak färbt ;-). War jedenfals im Kurs so.
Chemisch bin ich zu schlecht bewandert als beurteilen zu können ob das Aufschliessen des Indigofarbstoffes nicht doch mit der einen Methode nachhaltiger funktioniert als mit der anderen.
Rein von der Rentabilität und vom Ausnutzen des Farbstoffes.

Das Indigo rein welches Teleger benutzt ist eh nicht ganz so einfach zu beschaffen bringt aber die höchste Ausbeute bei relativ wenig Verbrauch.

Das Problem bei der Fertig Lösung ist ja , dass man die Konzentration vorher nicht weiss. Klar kann man nachkippen.
Karin
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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von Schlompfine » 14.11.2012, 08:19

Also zur Indigopaste kann ich sagen, dass das mal jemand probiert hat, der sich schnell ärgerte, weil das superschnell verblasste. DAss nun alle, die ich kenne, Ammoniak verwenden, spricht für sich. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum ich das auch so mache :) Das Indigo beziehe ich von einer Bekannten. es ist nicht ganz billig, dafür sehr hochwertig.

Chemisch kann ich da auch nicht viel zu sagen.

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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von thomas_f » 14.11.2012, 10:39

Dass die Haltbarkeit bei der Säurefärbung nicht soo gut sein soll, habe ich auch schon irgendwo aus zweiter oder dritter Hand (ohne Quellenangabe) gelesen.

Die "Qualität" bezieht sich bei Indigo immer auf den Farbstoffgehalt, also Konzentration/Ergiebigkeit, nicht wahr? Der soll bei synthetischem Indigo besonders hoch sein, bei aus Pflanzen gewonnenem stark schwanken, wenn ich das richtig verstanden habe. Oder geht es dabei auch um Haltbarkeit und/oder Farbreinheit?

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von Schlompfine » 14.11.2012, 11:11

thomas_f hat geschrieben:Die "Qualität" bezieht sich bei Indigo immer auf den Farbstoffgehalt, also Konzentration/Ergiebigkeit, nicht wahr? Der soll bei synthetischem Indigo besonders hoch sein, bei aus Pflanzen gewonnenem stark schwanken, wenn ich das richtig verstanden habe. Oder geht es dabei auch um Haltbarkeit und/oder Farbreinheit?

Beste Grüße -- Thomas
Also in meinen Augen bezieht sich die Qualität des Indigos auf die Reinheit. Wie ich oben schon schreib, kann es sein, dass günstiges Indigo mit Pottasche gestreckt ist (was aber natürlich nicht dabei steht und ne Frechheit ist). Das ist Punkt eins und ist Mist. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Pflanze ansich, die man aber ja nicht kontrollieren kann. Ich weiß halt nicht, ob meine Färbedrogen aus guter oder schlechter Ernte stammen.

Ergiebigkeit ist sicherlich auch wichtig, aber da ich nur Kleinmengen für mich färbe, wiederhole ich das Ganze, wenn es mir zu hell ist. Synthetisches Indigo verwende ich dabei nicht.

Die Haltbarkeit der Farbe ist mir auch wichtig, daher werde ich sicher keine Paste verwenden.

Was meinst Du mit Farbreinheit? Wie gleichmäßig das Ganze wird? Das liegt ja an mir selber. Oder wie blau das Balu dann ist? Da lass ich mich eh immer überraschen.


Also worauf sich die Qualität bezieht, kann man so pauschal glaube ich gar nicht beantworten.

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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von thomas_f » 14.11.2012, 11:42

Was meinst Du mit Farbreinheit?
Ich meinte, wie blau das Blau ist :) Wenn es andere ebenfalls färbende Beimischungen im Pulver oder andere färbende Bestandteile der Pflanze in wechselnden Anteilen gäbe -- braun, schwarz, grau, wasweißich, wäre das Ergebnis schmuddeliger, da würde auch ein zusätzliches Bad nix bessern, damit regulierst du ja die Farbsättigung.

(Sorry fürs Theoretisieren, aber bald wird hier wohl die erste Blaufärberei stattfinden, und ich bin halt ein bisschen nervös ;) )

Fürs Verständnis: "Indigopaste" zu benutzen bedeutet im sauren Milieu zu färben? "Indigopaste" = Sächsisch Blau?

Danke für die Geduld + beste Grüße -- Thomas

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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von shorty » 14.11.2012, 11:52

thomas_f hat geschrieben:Dass die Haltbarkeit bei der Säurefärbung nicht soo gut sein soll, habe ich auch schon irgendwo aus zweiter oder dritter Hand (ohne Quellenangabe) gelesen.

Die "Qualität" bezieht sich bei Indigo immer auf den Farbstoffgehalt, also Konzentration/Ergiebigkeit, nicht wahr? Der soll bei synthetischem Indigo besonders hoch sein, bei aus Pflanzen gewonnenem stark schwanken, wenn ich das richtig verstanden habe. Oder geht es dabei auch um Haltbarkeit und/oder Farbreinheit?

Beste Grüße -- Thomas
Ja so hab ich das mit der Qualität von Karin Tegeler auch verstanden.
Zur Haltbarkteit kann ich mangels an Jahren noch nicht genug sagen.
Zur Farbreinheit, also für mich waren die Blaufärbungen die ich bisher aus der Säurelösung sah eher mit nem anderen Farbstich.
Ich bezweifle dass damit das fast Schwarz Blau zu erreichen ist, wie mit Indigo rein, selbst wenn man höher dosiert.
Als Extrem wie ichs meine so der Vergleich azurblau- marine
Das Indigo rein hat für mich viel mehr Schwarz Anteil.
Das mit der geringeren Haltbarkeit hab ich auch schon irgendwo mal aufgeschnappt, weiss aber nicht mehr wo. Wenns mir nochmal unterkommt, ergänze ich die Quelle

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Re: Genaue Anleitung für Färben mit Indigo gesucht

Beitrag von Schlompfine » 14.11.2012, 12:29

shorty hat geschrieben: Zur Haltbarkeit kann ich mangels an Jahren noch nicht genug sagen.
Karin
Haltbarkeit der Färbedroge oder des gefärbten Blau´s?

Bei der Indigopaste, die ich meinte, handelte es sich um ein paar Mal tragen im Sonnenlicht. Und wenn ein Stoff dann schon schmuddelig wird, dann taugt es irgendwie nicht :-)

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