Feinabstimmung an einer Strauch Karde
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Feinabstimmung an einer Strauch Karde
Hallo Ihr Lieben,
mir wurde eine Strauchkarde gebracht, mit der bitte hier das Knurren und Knirschen, das Silberflöckchenerzeugen abzustellen.
Als ich die Karde zerlegte, sah ich die Bescherung. Die Grundkonstruktion treibt das kleine Rad über den Außentrum an und die
Kettenglieder des Rücktrums schubbern miteinander gegeneinander, was die Unruhe erzeugt. Die Lagerung der Großtrommel ist in 2 Böcken mit Messingbuchsen gelagert, während die der kleinen Trommel nur in einer ca. 10mm Bohrung im reine Alu lagern.
Alu zu Stahl ist eine schlechte Gleitlagermaterialpaarung, Stahl zu Messing oder Bronze ist deutlich besser. Kugellager würden auch verbessern. Da an Karden nur wenig geschmiert werden soll, ist hier ein ernstes Problem zu beheben. Auch ist das Umlenk- Kettenrad vorne nur aus Aluguss und läuft mit nur einer 8mm Bohrung ( ohne MS- Buchse)auf der Umlenkachse.
Auch kann dieses Umlenkrad axial hin und hertanzen, es wird nur stabilisiert durch die Kette selbst. Wenn die etwas kneift, wiel z:B. Restwolle
zwischen den Lagern und Zahnseiten klemmt, verstärkt dies den Knarzeffekt weiter, weil Kettenglied und Radzahn nicht mehr fluchten und
miteinander sauber ineinandergreifen. Der Instandsetzungsinhalt wird das saubere Lagern der kleinen Trommel und des Umlenkrades sein. Auch denke ich an ein "Beherrschen" der Kettenspannung nach.
Hier sind original nur Bohrungen für die Umlenkachse ausgeführt und eine gewisse Spannung ergibt sich aus dem
Verschieben der geschlitzten Lagerböcke beider Trommeln. Nur, und das endet in einem " Teufelskreis", wird dann jedesmal die Kardierspalt- Einstellung mit verstellt usw......!
Das Aneinanderschubbern der Kettentrumme erzeugt eine gewisse Regelschwingung, die mit der feinen Woll-Kardier-Kraft-Schwingung eine
Fehlschwingung erzeugt, die wiederrum die eingepressten Gewindebuchsen im eigentlich stabilen Eichenholzgestell auch wieder lockert usw..
Jedenfalls kann es so nicht bleiben.
Morgen mehr!
LG Jürgen
mir wurde eine Strauchkarde gebracht, mit der bitte hier das Knurren und Knirschen, das Silberflöckchenerzeugen abzustellen.
Als ich die Karde zerlegte, sah ich die Bescherung. Die Grundkonstruktion treibt das kleine Rad über den Außentrum an und die
Kettenglieder des Rücktrums schubbern miteinander gegeneinander, was die Unruhe erzeugt. Die Lagerung der Großtrommel ist in 2 Böcken mit Messingbuchsen gelagert, während die der kleinen Trommel nur in einer ca. 10mm Bohrung im reine Alu lagern.
Alu zu Stahl ist eine schlechte Gleitlagermaterialpaarung, Stahl zu Messing oder Bronze ist deutlich besser. Kugellager würden auch verbessern. Da an Karden nur wenig geschmiert werden soll, ist hier ein ernstes Problem zu beheben. Auch ist das Umlenk- Kettenrad vorne nur aus Aluguss und läuft mit nur einer 8mm Bohrung ( ohne MS- Buchse)auf der Umlenkachse.
Auch kann dieses Umlenkrad axial hin und hertanzen, es wird nur stabilisiert durch die Kette selbst. Wenn die etwas kneift, wiel z:B. Restwolle
zwischen den Lagern und Zahnseiten klemmt, verstärkt dies den Knarzeffekt weiter, weil Kettenglied und Radzahn nicht mehr fluchten und
miteinander sauber ineinandergreifen. Der Instandsetzungsinhalt wird das saubere Lagern der kleinen Trommel und des Umlenkrades sein. Auch denke ich an ein "Beherrschen" der Kettenspannung nach.
Hier sind original nur Bohrungen für die Umlenkachse ausgeführt und eine gewisse Spannung ergibt sich aus dem
Verschieben der geschlitzten Lagerböcke beider Trommeln. Nur, und das endet in einem " Teufelskreis", wird dann jedesmal die Kardierspalt- Einstellung mit verstellt usw......!
Das Aneinanderschubbern der Kettentrumme erzeugt eine gewisse Regelschwingung, die mit der feinen Woll-Kardier-Kraft-Schwingung eine
Fehlschwingung erzeugt, die wiederrum die eingepressten Gewindebuchsen im eigentlich stabilen Eichenholzgestell auch wieder lockert usw..
Jedenfalls kann es so nicht bleiben.
Morgen mehr!
LG Jürgen
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- Andenzwirn
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Re: Feinabstimmung an einer Strauch Karde
hallo jürgen...du baust wirklich besser...liebe grüße wiebke
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- Dochtgarn
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Re: Feinabstimmung an einer Strauch Karde
Hallo, da bin ich wieder,
leider ist mein Zeitfenster recht klein, aber ich möchte den Beitrag doch weiterführen.
Die Gewindebuchsen konnte ich durch Tieferschlagen neu gründen und nach dem Eindrehen der Böckchenschrauben ( Rasenmäher-Zollgewinde, sehr grob, wenig Selbsthemmung gegen Lösen) geht es so lala.
Die Alubuchse der kleinen Walze habe ich je mit einem Rikula 608ZZ versehen ( Lagersitz 22 x 7mm auf Drehbank eingedreht. Die kleine Walze wurde zerlegt, Muttern ab, Stifte raus usw.Der zwischengelgte borstige Federing, so 12 bis 16mm, gereichte auch nicht unbedingt zur planen Anlage der Axialbauteile. Ich habe ihn gnadenlos weggeworfen und mit einer einfachen U- Scheibe ersetzt. Dafür einen Tropfen Loctite auf das Gewinde gebracht, das ist eine sanftere Sicherungsmethode. Die Lagerzapfen bekamen Passung 8 h7 angedreht.
Vorher auch hier so ein Zollmass mit um 9,6mm. Ich prüfte, ob das Runterdrehen nachteilig ist, aber da es sich um eine nicht angetriebene Welle /(Achse) handelt, ist nur die Biegung ausschlaggebend. Diese kann ich aber ausschließen, da der Stahlkern um 15/20mm ist. Ergo, es geht so.
Die Umlenkachse war auch um +/-8mm , diese ersetzte ich durch eine neue präzi - Stahlstange genau 8mmh7 ( h7 ist eine Passmasszone =
immer von Null ausgehendes Untermass) dick.
Nun ging es dran, das Umlenkkettenrad zu retten, schließlich schubberte das immer auf dem reinen Alu auf der Welle und ah ganz traurig aus. Mit der Drehbank habe ich die Nabe auch auf 22mm H7 ( H7 = Passzone von Null ausgehendes Übermass) für 2 Rikula 608ZZ aufgedreht.
Fixiert mit 2St. 8mm Stellringen blieb es nun immer spurtreu.
Die gesamte Welle lagerte ich nun in der alten Bohrung im Eichengestell, feilte aber zuvor das Loch auf ein ca. 20mm langes Langloch, damit ich hier etwas Justierfreiheit habe. Original geht sonst der Teufelskreis wieder in die Runde mit Kettenjustieren = Kardierspaltverstellen.
Damit die Umlenkachse beherrscht werden kann, spendierte noch noch eine Einstell-Zuganker aus einer verlängerten Augenschraube 8mm und 2 Rändelmuttern M8.
Für das Einstellen eines parallelen Kardierspaltes legte ich einen A4 Zuschnitt aus Polystytrol mit 1 mm bzw 0,5 mm zwischen die Walzen und erhielt so eine parallele Walzengrundeinstellung.
Nach der Remontage lief die Karde wieder leise und arbeitete ordentlich.
Die Kundin war zufrieden.
Ich war es nicht, denn der Kettentrieb im "Löffelchenlauf" war nicht die glücklichste Lösung. Ein weiteres Umlenkungsrad und eine verlängerte Kette würde das Problem dauerhaft lösen, weil die Trennung der Kettentrumme nur so funktioniert.
Na gut, das dann bei der nächsten Karde mit Löffelchen - Kettentrieb.
Für heute ist das erst einmal alles, die Bilder stelle ich morgen mit dazu, damit Ihr Euch besser informieren könnt.
LG Jürgen.
leider ist mein Zeitfenster recht klein, aber ich möchte den Beitrag doch weiterführen.
Die Gewindebuchsen konnte ich durch Tieferschlagen neu gründen und nach dem Eindrehen der Böckchenschrauben ( Rasenmäher-Zollgewinde, sehr grob, wenig Selbsthemmung gegen Lösen) geht es so lala.
Die Alubuchse der kleinen Walze habe ich je mit einem Rikula 608ZZ versehen ( Lagersitz 22 x 7mm auf Drehbank eingedreht. Die kleine Walze wurde zerlegt, Muttern ab, Stifte raus usw.Der zwischengelgte borstige Federing, so 12 bis 16mm, gereichte auch nicht unbedingt zur planen Anlage der Axialbauteile. Ich habe ihn gnadenlos weggeworfen und mit einer einfachen U- Scheibe ersetzt. Dafür einen Tropfen Loctite auf das Gewinde gebracht, das ist eine sanftere Sicherungsmethode. Die Lagerzapfen bekamen Passung 8 h7 angedreht.
Vorher auch hier so ein Zollmass mit um 9,6mm. Ich prüfte, ob das Runterdrehen nachteilig ist, aber da es sich um eine nicht angetriebene Welle /(Achse) handelt, ist nur die Biegung ausschlaggebend. Diese kann ich aber ausschließen, da der Stahlkern um 15/20mm ist. Ergo, es geht so.
Die Umlenkachse war auch um +/-8mm , diese ersetzte ich durch eine neue präzi - Stahlstange genau 8mmh7 ( h7 ist eine Passmasszone =
immer von Null ausgehendes Untermass) dick.
Nun ging es dran, das Umlenkkettenrad zu retten, schließlich schubberte das immer auf dem reinen Alu auf der Welle und ah ganz traurig aus. Mit der Drehbank habe ich die Nabe auch auf 22mm H7 ( H7 = Passzone von Null ausgehendes Übermass) für 2 Rikula 608ZZ aufgedreht.
Fixiert mit 2St. 8mm Stellringen blieb es nun immer spurtreu.
Die gesamte Welle lagerte ich nun in der alten Bohrung im Eichengestell, feilte aber zuvor das Loch auf ein ca. 20mm langes Langloch, damit ich hier etwas Justierfreiheit habe. Original geht sonst der Teufelskreis wieder in die Runde mit Kettenjustieren = Kardierspaltverstellen.
Damit die Umlenkachse beherrscht werden kann, spendierte noch noch eine Einstell-Zuganker aus einer verlängerten Augenschraube 8mm und 2 Rändelmuttern M8.
Für das Einstellen eines parallelen Kardierspaltes legte ich einen A4 Zuschnitt aus Polystytrol mit 1 mm bzw 0,5 mm zwischen die Walzen und erhielt so eine parallele Walzengrundeinstellung.
Nach der Remontage lief die Karde wieder leise und arbeitete ordentlich.
Die Kundin war zufrieden.
Ich war es nicht, denn der Kettentrieb im "Löffelchenlauf" war nicht die glücklichste Lösung. Ein weiteres Umlenkungsrad und eine verlängerte Kette würde das Problem dauerhaft lösen, weil die Trennung der Kettentrumme nur so funktioniert.
Na gut, das dann bei der nächsten Karde mit Löffelchen - Kettentrieb.
Für heute ist das erst einmal alles, die Bilder stelle ich morgen mit dazu, damit Ihr Euch besser informieren könnt.
LG Jürgen.
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Re: Feinabstimmung an einer Strauch Karde
Hallo Ihr Lieben,
leider konnte ich heute nicht mehr in meinen gestrigen Beitrag rein, um die Fotos einzuschieben ( oder geht das doch, bitte Hilfe für nächstes Mal), aber ich glaube, das sie selbsterklärend sind. Zur Not könnt Ihr ja fragen. Und zuletzt das wieder zusammengebaute Gerät. Im Hintergrund Billy ( Bordercolli), dem es nun wieder über ein Jahr nach seinem Schlaganfall rel. gut geht,. Er wird bald 15 Jahre alt.
LG von Jürgen
leider konnte ich heute nicht mehr in meinen gestrigen Beitrag rein, um die Fotos einzuschieben ( oder geht das doch, bitte Hilfe für nächstes Mal), aber ich glaube, das sie selbsterklärend sind. Zur Not könnt Ihr ja fragen. Und zuletzt das wieder zusammengebaute Gerät. Im Hintergrund Billy ( Bordercolli), dem es nun wieder über ein Jahr nach seinem Schlaganfall rel. gut geht,. Er wird bald 15 Jahre alt.
LG von Jürgen
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