Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von stuart63 » 20.09.2012, 10:01

Da hast Du nicht unrecht Thomas. Mich haben die drei Stunden am Stück ganz schön ins Schwitzen gebracht.
Dann kommt man nach Hause übt ein bißchen und die nächsten Fragen tauchen auf.
Allerdings glaube ich schon, dass man spinnen mit etwas Geduld selbst lernen kann. Natürlich schleichen sich dann auch Fehler ein, aber beim nächsten Spinntreffen merzt man die wieder aus ;)

LG Katja
Wer sich selbst treu bleiben will, kann nicht immer anderen treu bleiben

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von Regina » 20.09.2012, 10:12

Mein Kurs dauerte auch 3 Stunden und ich war froh darüber, denn ich hatte noch kein Spinnrad.
Den Kurs haben wir zu zweit gemacht, die Kursleiterin hat uns das Spinnrad kurz erklärt, ohne nähere Details, die hätten mich nicht aber auch nicht interessiert. Ich wollte wissen, ob ich ein Garn zustande bringe und mir ein Spinnrad kaufen soll.

Nach ein bisschen Probetreten ohne Fasern bekamen wir ein selbst kardiertes, dünnes Vlies Bergschafwolle dazu und begannen unter sehr netter Anleitung zu spinnen. Ich hatte soviel damit zu tun, die Bewegung der beiden Hände und die Tretgeschwindigkeit zu koordinieren, dass ich für Theorie gar keinen Kopf gehabt hätte.

Wir haben eine Spule besponnen, dann gab es einen Kaffee und Wasser und es wurden Fragen beantwortet. Dann kam die zweite Spule dran und am Ende wurde uns das Zwirnen erklärt und wir durften die Fäden unsere Spulen verzwirnen und das Garn abwickeln.

Es war anstrengend, hat aber gut geklappt und am Ende wusste ich, dass ein Spinnrad ins Haus muss.
Liebe Grüße
Regina

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von XScars » 20.09.2012, 10:13

Ich fände es auch nicht schlecht, wenn es einen "Nachschlagezettel" gäbe...

also eine Seite wo dann stichwortartig die wichtigsten Punkte drauf stehen..
- Antriebsarten am Spinnrad mit jeweiligen Einstellungen der Bremse (sprich Bremse zu = mehr Einzug.... etc.)
- Vielleicht ein paar der verbreitesten Wollsorten
- Links zu Bezugsquellen, Infos, videos etc
- Erklärung der unterschiedlichen Spindelarten (Kopf, Fuß, Supported)
- Arbeitsschritte zur Wollvorbereitung..
- spinnen in die eine Richtung, zwirnen in die andre

kein Roman, eben eher Stichwortartig, soll ja nur erinnern was im Kurs drankam und ein Anfang sein, zum genauer nachlesen... wenn ich nicht mehr weiß, dass das "Ding" Kardiermaschine heißt, kann ich auch schwer danach googlen...

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von Claudi » 20.09.2012, 10:28

Für mich als Schüler wäre bei einem Einzelcoaching einfach die individuelle Gestaltung vorrangig, denn dafür bezahlt man schließlich mehr Geld als für Gruppenunterricht.
Mir wäre wichtig, dass der Coach sich auf mich persönlich einstellt, erstmal mit mir zusammen in einem kurzen! Gespräch herausfindet, was mich besonders interessiert, was ich schon kann, wo es besondere Schwierigkeiten oder Probleme gibt, und wo es "aufzuforsten" gilt.
Ist der Schüler der totale Anfänger und möchte hauptsächlich die Grundlagen von spinnen und zwirnen am Rad handwerklich lernen, würde mir der Ablauf wie bei Regina gefallen. (So läuft es in der Regel auch auf Spinntreffen.) Möchte derjenige lieber mit der Spindel lernen, sollte das aber den Hauptteil ausmachen.
Theorie (wie Spinnradtechnik) sollte auch nur kurz abgehandelt werden, den Rest kann man sich bei Bedarf anlesen, da fände ich eine begleitende Kursbroschüre auch sehr gut.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von Klara » 20.09.2012, 13:39

Wenn Leute ohne jegliche Vorkenntnisse nur für drei Stunden kommen, fange ich ganz langsam an - mit Hakenstöckchen. Erklären, wie sich Drall verhält, und wie und warum man verzwirnt. Dann Park und Draft, und Fallspindel. Erklärungen verschiedener Wollen und Spindeln werden zwischengeschaltet, so als Pausen - 3 Stunden am Stück spindeln ist nämlich viel zu lang (Thomas Plan ist theoretisch sehr gut - aber praktisch kommen die Leute nicht so gerne nur für eine Stunde, wenn sie eine Stunde Anfahrt haben). Wolle waschen und vorbereiten je nach Schülerwunsch (ich hatte zwei mit eigenem Alpaka - Wäschenetz, Schleuder und Trockengitter waren für die eine schon eine Offenbarung).

Spinnrad kommt erst in der zweiten Sitzung dran - oder notfalls nachmittags, bei Ganztagskursen (die ich nicht gerne mache, aber der Sprit wird immer teurer und ich lebe nun mal mitten im Nirgendwo...)

Wichtig finde ich auf jeden Fall, dass die Lehrerin gut ausgerüstet ist (und ihre Ausrüstung auch Schülern zur Verfügung stellt) - neulich habe ich von jemandem gehört, der was gibt was sich Spinnkurs nennt, aber man muss mit dem eigenen Spinnrad kommen, weil die unterrichtende Person nur eines hat, an das sie niemand anderen lässt. Da kriege ich schon auf 800 km Entfernung die Krise...

Susisorglos, du solltest am Ende des Kurses auf jeden Fall nicht das Gefühl haben, dass deine Zeit verschwendet war. Idealerweise hast du Spass am Spinnen gewonnen und - wie deine Perlendrehschüler - weisst, dass du nach entsprechendem Weiterüben brauchbare Garne zustandebringst. Aber wenn du nach drei Stunden feststellst, dass Spinnen doch nichts für dich ist, hast du dir zumindest die Investition für ein Spinnrad gespart.

Ciao, Klara

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von thomas_f » 20.09.2012, 14:05

[...] aber praktisch kommen die Leute nicht so gerne nur für eine Stunde, wenn sie eine Stunde Anfahrt haben).
[...] ich lebe nun mal mitten im Nirgendwo...)
Hast recht, ist eher was für 'ne kleinere Großstadt :) Oder ein Angebot an einem Urlaubsort?

Ach ja, auch noch 'ne Frage von mir: Angenommen, ich würde den Schülern ein Spinnrad zum Üben mit nach Hause geben ... ließe sich das irgendwie gegen Unfälle und Schäden aller Art versichern oder wäre das viel zu teuer? OK, man könnte eine Kaution verlangen, aber das wäre dann vielen bestimmt etwas teuer, wenn das an den Preis des Rades rankommt. Wie machen das die Spinnrad-zum-Ausprobieren-vorm-Kaufen-Verleiher?

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von susisorglos » 20.09.2012, 17:23

Ihr seid super!

Vielen Dank für die vielen Meldungen und Anregungen!
Ich denke, das alles was geschrieben wurde schlußendlich nicht nur für Anfänger interessant ist, sondern auch für Leute, die
anderen das Spinnen beibringen wollen.
An euren Beiträgen kann man sich ganz toll orientieren, was man erwarten darf oder eben auch anbieten sollte,
will man Einzelcoaching anbieten.

Danke an alle!

Susanne

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von kalala » 20.09.2012, 18:20

hast du denn schon einen konkreten Termin für einen Spinnkurs? Dann berichte doch bitte, wie es war.... :)
Grüße von kalala

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von Spinnwinde » 20.09.2012, 18:59

Ich denke, wichtig ist, was DU nach den drei Stunden sicher wissen willst.

Selber hatte ich einen Kurs, der in zwei Etappen aufgeteilt war. Nach dem ersten Teil (der aber länger als drei Stunden ging) konnten wir 3 Kursteilnehmer mit der Handspindel und unserem Rad spinnen, bzw. wussten wie es funktioniert und wie und wo man das Rad regulieren kann. Wir bekamen theoretisch vermittelt wie man zwirnt und wie man die Wolle danach behandelt.
Alles war in Kurzform schriftlich zusammen gefasst und ergänzt mit Bezugsquellen für Rohfasern und haben wir am Schluss erhalten zum mit heimnehmen.

Der zweite Teil war dann dem Zwirnen sowie dem Beantworten von aufgetauchten Fragen gewidmet. Den konnte ich leider nicht mitmachen, komme aber trotzdem zurecht. Mit Hilfe von Büchern und natürlich auch der grandiosen Hilfe hier kommt man Schritt für Schritt weiter. Denn wie Shorty schon sagte, jeder lernt anders und hat sein eigenes Tempo.

Spinnen beinhaltet so viele verschiedene Facetten, dass wohl immer wieder Fragen auftauchen.
Von daher denk ich, ist wichtig, dass du nach den drei Stunden die Grundbasis hast um mit deinem Rad zurecht zu kommen. Alles weitere ist dann üben, Erkenntnisse gewinnen und damit Schritt für Schritt weiter kommen.

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von FrauHollunder » 20.09.2012, 20:30

Ich würde von einem 3 - 4 Stunden Kurs, eine Einführung in die Welt der Spinnmaterialien erwarten. Tierisch, Pflanze etc. Einfach was gibt es und das Wolle nicht gleich Wolle ist. Einen Crashkurs in Wolle waschen, welche Fliesteile sind wichtig, hier nur Theoretisch nicht Praktisch, Zeit ist begrenzt. Vliese und Bänder mitnehmen auch verschiedene Farben Natur und gefärbt. Kurze Geschichte der Sache an sich. Dann direkt los legen. Mit Spinnrad oder Handspindel.
UND vorne weg sagen, das man a) Hinterher KEINE Sockenwolle spinnen kann b) nach 3 - 4 Stunden KEINE Super dünnen Fäden produziert. Sondern die Schwangerenregenwürmer von 8 und 9 Monat eher in den 4 bis 5 Entwickeln.
Und das man weiter üben und üben mus.
Ich würde auch ganz bewußt nach der ersten "echten" Spinnstunde auch mal verschiedene Wollen in die Hand geben. Ich erinnere mich noch zu gut daran mit Merino kein vernünftiges Ergebniss produziert zu haben, dafür mit BFL.

PS bei Preisen würde ich zwischen Homestunden und Museumsunterricht unterscheiden.
Freilaufender Museumsmensch auf Handarbeitswegen.... :-)
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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von Klara » 20.09.2012, 20:43

thomas_f hat geschrieben:...

Ach ja, auch noch 'ne Frage von mir: Angenommen, ich würde den Schülern ein Spinnrad zum Üben mit nach Hause geben ... ließe sich das irgendwie gegen Unfälle und Schäden aller Art versichern oder wäre das viel zu teuer? OK, man könnte eine Kaution verlangen, aber das wäre dann vielen bestimmt etwas teuer, wenn das an den Preis des Rades rankommt. Wie machen das die Spinnrad-zum-Ausprobieren-vorm-Kaufen-Verleiher?

Beste Grüße -- Thomas
Da hätte ich's einfach - in Frankreich sind Schecks - auch für Kautionen aller Art - immer noch üblich und man hat ein Jahr Zeit mit dem einlösen. Sprich, ich würde einen Scheck über den Neupreis verlangen und ihn in der Schublade liegenlassen. Sicherheit für mich, keine Belastung für den Kunden. Das ist die Theorie - in der Praxis habe ich bisher nur an Freundinnen ausgeliehen - und ein DDR-Dekomodell ist ohne Flügel zurückgekommen ("irgendwo muss er schon noch sein, aber wir finden ihn nicht"). Grrr....

Ciao, Klara

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von dachbodenspinner » 21.09.2012, 07:45

thomas_f hat geschrieben:
Ach ja, auch noch 'ne Frage von mir: Angenommen, ich würde den Schülern ein Spinnrad zum Üben mit nach Hause geben ... ließe sich das irgendwie gegen Unfälle und Schäden aller Art versichern oder wäre das viel zu teuer? OK, man könnte eine Kaution verlangen, aber das wäre dann vielen bestimmt etwas teuer, wenn das an den Preis des Rades rankommt. Wie machen das die Spinnrad-zum-Ausprobieren-vorm-Kaufen-Verleiher?

Beste Grüße -- Thomas
Die Spinnrad-zum-Ausprobieren-vorm-Kaufen-Verleiher machen das wie folgt (beim Wollschaf)
Man zahlt die Hälfte des Preises + Versandkosten als Kaution + mtl. Miete von ca. 20,-.
Gibt man das Spinnrad zurück fallen nochmal Versandkosten an und die Kaution wird zurückerstattet.
Möchte man das Spinnrad behalten, zahlt man den restlichen Kaufbetrag ein - vorher sollte man kurz mit dem Verleiher Kontakt aufnehmen.

So war das zumindest bei mir und der Familie Lauer und es gab keinerlei Probleme.

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von thomas_f » 21.09.2012, 11:39

@FrauHollunder: Es kommt natürlich gerade beim Einzelunterricht auch drauf an, was der Schüler erwartet und wie fix er das Gelernte umsetzen kann, wieviel Zeit man also hat. Einem blutigen Anfänger würde ich erstmal nicht zumuten, dass er mit einer Vielzahl von verschiedenen Fasern umgeht, ich würde ihm eher einen industriellen BFL-Kammzug in die Hand drücken und eine leichte Kopfspindel. Und sein eigenes Spinnrad oder ein Leihrad. Das ist für die ersten drei Stunden, auch mit Übungs- und Hausaufgabenzeiten dazwischen, mehr als genug, finde ich.

Als Zugabe, wenn da also ein Naturtalent sitzt und die Zeit reicht, könnte ich mir die Arbeit mit Wollkämmen und/oder Handkarden vorstellen, passend zu zwei oder drei verschiedenen Wollsorten, dazu verschiedene Auszugsmethoden.

Das ist aber auch Geschmackssache und, wie gesagt, auch eine Frage dessen, was der Schüler will.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von Claudi » 21.09.2012, 16:27

thomas_f hat geschrieben:...auch eine Frage dessen, was der Schüler will.
Ich finde, darauf sollte sowieso das Hauptaugenmerk liegen.
Zwei Spindeln wären besser, als eine. Manche Leute kommen auf Anhieb mit der Fußspindel gut zurecht, andere tendieren eben zur Kopfspindel. Nur man weiß es vorher ja garnicht. ;)
Mitunter kommen vielleicht sogar Leute, die es mit der Handspindel schon recht gut können, und sich fragen, ob es ein Spinnrad sein darf.
An Fasern würde ich sowohl Kammzug, als auch Kardenband oder kardiertes Vlies anbieten. Auch da gilt, dass die potentiellen Schüler grundverschieden sein können.
Und mit der Theorie müßte man sich auch anpassen, eventuell hat derjenige sich ja schon viel Theorie angelesen, dann wäre dieser Part verschwendete Zeit.
Ganz
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Grüßis die Claudi

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Re: Was darf ein Anfänger von einem Spinnkurs erwarten?

Beitrag von shorty » 21.09.2012, 17:06

Zu dem bereits gechriebenen noch ein par Gedanken.
Es ist ja so, eine "Norm" wird es für Spinnkurse derzeit noch nicht geben.
Denn es gibt bisher noch keinen ausgebildeten Spinnlehrer aus D ( wird sich ändern ;-) )
Technikwissen und Spinnkönnen ist ja das eine , Lehren können das andere.
Die drei Faktoren sind definitiv nicht bei allen gleich ausgeprägt.

Der Kostenfaktor spielt auch ne Rolle.
Wer das Spinnen umsonst gezeigt bekommt, sollte nun schon fundiertes Grundwissen erhalten, der Anspruch ist trotzdem ein anderer als bei nem kostenpflichtigen Kurs. Auch die Höhe spielt da ne Rolle.
Wichtig ist den Schüler da abzuholen wo er steht. Für einen Anfänger sind versch. Auszugsarten meiner Erfahrung nach definitiv viel zu weit gegriffen.
Es tun sich damit ja noch Spinner schwer die schon jahrelang spinnen.
Auslernen tut man sowieso nie.
Ich würde auch Spindel nicht voraussetzen, jeder sollte so beginnen dürfen , wie er möchte.

Auch wenn man klar sich auf nen Schüler einstellen muss, das Grundkonzept des Kurses, stellt schon der Lehrer ;-)

Und letztlich kann der Lehrer nur dass weitergeben , was er selber beherscht, und daran scheitert ja schon vieles.
Bei manch "traditionell" weitergegebenem Wissen stellts mir ehrlich gesagt die Haare auf.
Das liegt einfach daran, dass viel Wissen schon verlohren ging, über die Jahrzehnte verwässert wurde, oder falsch weitergegeben.

Ich drück Dir jedenfals die Daumen, dass Du ne kompetente Spinnlehrerin bekommst, oder Lehrer.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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