Öffentliches Spinnen
Moderator: Claudi
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Re: Öffentliches Spinnen
Ich finde die Reaktionen sind sehr unterschiedlich. Manche schütteln nur den Kopf wenn ich stricke. Ich hab es mal erlebt, daß ich beim Arzt saß und gehäkelt habe, mir saßen 2 ältere Damen gegenüber und ich hörte nur noch ,,Ach, das könnte ich auch mal wieder machen!" Aber letztens saß ich mit meine Spinnrad im Garten und meine Nachbarin sprach mich am nächsten Tag an. Diesen Satz hatte ich schon erwartet ,,Na, hast du dich gestern an der Spindel gestochen und bist in einen tiefen Schlaf gefallen?" Ich lächelte und klärte sie erstmal freundlich auf. Mein Kumpel sieht mein Hobby nicht so eng, er besorgt mir sogar Wolle. Naja, trotzdem würde ich mich nicht getrauen alleine öffentlich zu spinnen.
LG
Juliette
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Re: Öffentliches Spinnen
Hallo Juliette,
das kann ich gut nachvollziehen.Als ich das erste mal mein Spinnrad
öffentlich benutzt habe,hatte ich ziemliches Herzklopfen,ich habe es damals auch nur zum Dank für eine liebe Freundin getan.Mittlerweile habe ich damit etwas Erfahrung,bin immer vorher noch aufgeregt,aber dann fängt es an,ziemlich viel Spaß zu machen.Trau Dich ruhig!
LG Landschaf
das kann ich gut nachvollziehen.Als ich das erste mal mein Spinnrad
öffentlich benutzt habe,hatte ich ziemliches Herzklopfen,ich habe es damals auch nur zum Dank für eine liebe Freundin getan.Mittlerweile habe ich damit etwas Erfahrung,bin immer vorher noch aufgeregt,aber dann fängt es an,ziemlich viel Spaß zu machen.Trau Dich ruhig!
LG Landschaf
O come t' inganni se pensi che gl' anni
non hann' da finire,bisogna morire.
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Re: Öffentliches Spinnen
Wir waren heute am Handwerkertag in Großgmain, habe also wieder ein paar Erfahrungen mit öffentlichem Handarbeiten gemacht, zum Teil ähnlich, wie ihr hier schon beschrieben habt...
Nur kurz zur Info: Großgmain ist ein sehr großflächiges Freilichtmuseum aus originalen Bauernhäusern und anderen Gebäuden, großteils 18.-19. Jahrhundert, und einmal im Jahr findet dort der Handwerkertag mit vielen öffentlichen Vorführungen alten Handwerks (und natürlich auch Verkauf) statt. Ich war voriges Jahr schon mit meiner Freundin zum Nadelbinden dort, heuer hatten wir dann mit meinem Freund das "große" Programm mit Spinnen (Handspindel und Spinnrad), Wolle sortieren und kardieren, Nadelbinden und Weben.
Erstmal hat es mich gewundert, wie viele Leute da waren, die erstens offenbar gar keine Erfahrung mit Handwerk und zweitens auch überhaupt kein besonderes Interesse hatten. Manche guckten nur kurz in die Stube, in der vier werkelnde Leute saßen (mit uns war noch eine ältere Dame, die sehr schöne Stoffdrucke mit Holzmodeln herstellte) und in der überall Werkzeug und Schaustücke lagen, und kamen nicht mal herein, andere wiederum brachen beim Anblick eines Spinnrads in wahre Begeisterung aus und meinten, sowas hätten sie noch nie gesehen; dabei finden in dem Museum regelmäßig Vorführungen statt.
Dann ist mir, im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen, wirklich aufgefallen, wie kurz die Aufmerksamkeitsspanne vieler Leute ist. Ich wurde doch einige Male angesprochen, was Nadelbinden sei, und wenn ich dann erklärte und an meinem Werkstück demonstrieren wollte, drehten sie sich teilweise mitten im Satz um, weil es ihnen zu lange dauerte! Tja, aber in einem Satz mit fünf Wörtern kann man das leider nicht erklären. Natürlich gibt es dann wieder andere, die genau nachfragen, probieren wollen und mit denen sich nette Gespräche ergeben, aber in Summe waren das viel weniger als letztes Jahr. Da war das Wetter nämlich schlecht, und es hat offensichtlich nur die wirklich interessierten Leute ins Museum gezogen. Heute waren wahrscheinlich viele da, die eher spazierengehen als Handwerk sehen wollten.
Zudem fürchte ich, dass der Handwerkertag immer mehr zu einem Handwerkermarkt wird, und dass viele schon eher verkaufen als zeigen wollen. Deshalb glaube ich (ebenso von Mittelaltermärkten), dass sich die Besucher oft nicht näher kommen trauen, weil sie Angst haben, dass sie schon wieder was kaufen sollen.
Zuletzt ist natürlich klar, dass die Besucher immer eher auf größere, leicht erkennbare Sachen achten, vor allem, wenn sich was bewegt, wie beim Spinnrad oder auch bei der Trommelkarde, von der auch viele ganz begeistert waren. Das Nadelbinden wird dagegen schon von weitem als Häkeln oder Stricken (!) abgetan, und es ist eben etwas Kleines, das die Leute nicht sofort erfassen können. Viele trauen sich halt, wie schon mehrmals hier gesagt wurde, nicht zu fragen, daher überwinde mich mich dann oft und spreche die Leute an; mir fällt das nämlich auch oft eher schwer.
Sorry, dass das nun so lang geworden ist; ich habe, abgesehen von Mittelalterveranstaltungen, noch nicht oft öffentlich gesponnen und finde es sehr interessant, das so zu beobachten. Mein Eindruck war auch generell positiv, und ich würde nächstes Jahr gern wieder teilnehmen.
Nur kurz zur Info: Großgmain ist ein sehr großflächiges Freilichtmuseum aus originalen Bauernhäusern und anderen Gebäuden, großteils 18.-19. Jahrhundert, und einmal im Jahr findet dort der Handwerkertag mit vielen öffentlichen Vorführungen alten Handwerks (und natürlich auch Verkauf) statt. Ich war voriges Jahr schon mit meiner Freundin zum Nadelbinden dort, heuer hatten wir dann mit meinem Freund das "große" Programm mit Spinnen (Handspindel und Spinnrad), Wolle sortieren und kardieren, Nadelbinden und Weben.
Erstmal hat es mich gewundert, wie viele Leute da waren, die erstens offenbar gar keine Erfahrung mit Handwerk und zweitens auch überhaupt kein besonderes Interesse hatten. Manche guckten nur kurz in die Stube, in der vier werkelnde Leute saßen (mit uns war noch eine ältere Dame, die sehr schöne Stoffdrucke mit Holzmodeln herstellte) und in der überall Werkzeug und Schaustücke lagen, und kamen nicht mal herein, andere wiederum brachen beim Anblick eines Spinnrads in wahre Begeisterung aus und meinten, sowas hätten sie noch nie gesehen; dabei finden in dem Museum regelmäßig Vorführungen statt.
Dann ist mir, im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen, wirklich aufgefallen, wie kurz die Aufmerksamkeitsspanne vieler Leute ist. Ich wurde doch einige Male angesprochen, was Nadelbinden sei, und wenn ich dann erklärte und an meinem Werkstück demonstrieren wollte, drehten sie sich teilweise mitten im Satz um, weil es ihnen zu lange dauerte! Tja, aber in einem Satz mit fünf Wörtern kann man das leider nicht erklären. Natürlich gibt es dann wieder andere, die genau nachfragen, probieren wollen und mit denen sich nette Gespräche ergeben, aber in Summe waren das viel weniger als letztes Jahr. Da war das Wetter nämlich schlecht, und es hat offensichtlich nur die wirklich interessierten Leute ins Museum gezogen. Heute waren wahrscheinlich viele da, die eher spazierengehen als Handwerk sehen wollten.
Zudem fürchte ich, dass der Handwerkertag immer mehr zu einem Handwerkermarkt wird, und dass viele schon eher verkaufen als zeigen wollen. Deshalb glaube ich (ebenso von Mittelaltermärkten), dass sich die Besucher oft nicht näher kommen trauen, weil sie Angst haben, dass sie schon wieder was kaufen sollen.
Zuletzt ist natürlich klar, dass die Besucher immer eher auf größere, leicht erkennbare Sachen achten, vor allem, wenn sich was bewegt, wie beim Spinnrad oder auch bei der Trommelkarde, von der auch viele ganz begeistert waren. Das Nadelbinden wird dagegen schon von weitem als Häkeln oder Stricken (!) abgetan, und es ist eben etwas Kleines, das die Leute nicht sofort erfassen können. Viele trauen sich halt, wie schon mehrmals hier gesagt wurde, nicht zu fragen, daher überwinde mich mich dann oft und spreche die Leute an; mir fällt das nämlich auch oft eher schwer.
Sorry, dass das nun so lang geworden ist; ich habe, abgesehen von Mittelalterveranstaltungen, noch nicht oft öffentlich gesponnen und finde es sehr interessant, das so zu beobachten. Mein Eindruck war auch generell positiv, und ich würde nächstes Jahr gern wieder teilnehmen.
- shorty
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Re: Öffentliches Spinnen
Liebe Miriam, schön Dein Bericht vom Handwerkermarkt.
Lese ich immer sehr gerne sowas.
Wir waren ja gestern in Hochmutting zum Schaffest in reichlicher Bestückung mit satten 12 Leuten.
Hat wie immer Spaß gemacht, es waren unwahrscheinlich viele Menschen da, ich hatte geschätzte 15 Kinder auf dem Schoss zum Spinnen lernen. Die Leute waren alle sehr interessiert und höflich.
Leider hat Hermann Kreislauf schlapp gemacht, und er machte eine kurze Stippvisite im Schwabinger Krankenhaus. Ist aber schon mit mir am Abend wieder zuhause eingetrudelt.
Ein paar von uns hatten einen Spinnwettbewerb ausgerufen, um in 5 Minuten den länsten Faden zu spinnen. Ich bin doch trotz der Sorgen und der Aufregung mit Hermann ( der Sanker mußte kommen und ihn mitnehmen) 3. geworden.
Rebecca hat auch einen Preis bekommen , als jüngste Teilnehmerinn.
Liebe Grüße
Karin
Lese ich immer sehr gerne sowas.
Wir waren ja gestern in Hochmutting zum Schaffest in reichlicher Bestückung mit satten 12 Leuten.
Hat wie immer Spaß gemacht, es waren unwahrscheinlich viele Menschen da, ich hatte geschätzte 15 Kinder auf dem Schoss zum Spinnen lernen. Die Leute waren alle sehr interessiert und höflich.
Leider hat Hermann Kreislauf schlapp gemacht, und er machte eine kurze Stippvisite im Schwabinger Krankenhaus. Ist aber schon mit mir am Abend wieder zuhause eingetrudelt.
Ein paar von uns hatten einen Spinnwettbewerb ausgerufen, um in 5 Minuten den länsten Faden zu spinnen. Ich bin doch trotz der Sorgen und der Aufregung mit Hermann ( der Sanker mußte kommen und ihn mitnehmen) 3. geworden.
Rebecca hat auch einen Preis bekommen , als jüngste Teilnehmerinn.
Liebe Grüße
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
- Perisnom
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Re: Öffentliches Spinnen
Danke für Deinen Bericht, Miriam. Wir wären gerne auch gekommen, haben aber von dem Termin leider nichts gewußt... Na ja, dann wieder im nächsten Jahr! 

Viele Grüße aus Bayern von Marion 

- Greifenritter
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Re: Öffentliches Spinnen
Oh, so ein Museum wäre mal eine traumhafte Kulisse für eine Spinnvorführung.
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht wie Miriam, die leute trauen sich nicht zusehen und Fragen, weil sie befürchten etwas kaufen zu müssen - sehr schade.
CU
Danny
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht wie Miriam, die leute trauen sich nicht zusehen und Fragen, weil sie befürchten etwas kaufen zu müssen - sehr schade.
CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.
- Fadenwirkerin
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Re: Öffentliches Spinnen
In der Öffentlichkeit gesponnen habe ich zwar noch nicht, aber ich bin gerade mit dem Spinnen angefangen und da kamen natürlich schon wohl Bemerkungen wie "Jetzt spinnt sie total" "Naaaa, willst Du jetzt endgültig am Rad drehen?" Mein Bruder: "Mutter hat erzählt, das Du spinnert bist?"
Aber was sich jetzt recht boshaft liest war eigentlich "nur" als Frotzelei gemeint! Meine Nachbarn, Freunde und Verwandte haben sich ja schon mit dem Sockenstricken anfreunden müssen. Das Spinnen war für sie vielleicht noch eine Spur heftiger. Meine Freundin sagte mir jetzt in einem Nebensatz: "Dabei habe ich gedacht, daß Du mit dem Spinnen schon ein ungewöhnliches Hobby hast!".
Leider ist das Thema Spinnen ja so in unserer Sprache verinnerlicht und fast immer negativ besetzt, daß jeder, der einen Scherz machen möchte fast immer ins Klo greift.
Mir konnte es bis jetzt egal sein, weil es noch niemals ehrabschneidend war. Aber mal sehen, was die Zukunft bringt.
Wenn mich jetzt jemand fragt, ob ich total spinne oder am Rad drehe, sage ich "Jawoll, aber das kennts Du ja bereits!" Und damit ist das Thema gegessen.
LG Jule
Aber was sich jetzt recht boshaft liest war eigentlich "nur" als Frotzelei gemeint! Meine Nachbarn, Freunde und Verwandte haben sich ja schon mit dem Sockenstricken anfreunden müssen. Das Spinnen war für sie vielleicht noch eine Spur heftiger. Meine Freundin sagte mir jetzt in einem Nebensatz: "Dabei habe ich gedacht, daß Du mit dem Spinnen schon ein ungewöhnliches Hobby hast!".
Leider ist das Thema Spinnen ja so in unserer Sprache verinnerlicht und fast immer negativ besetzt, daß jeder, der einen Scherz machen möchte fast immer ins Klo greift.
Mir konnte es bis jetzt egal sein, weil es noch niemals ehrabschneidend war. Aber mal sehen, was die Zukunft bringt.
Wenn mich jetzt jemand fragt, ob ich total spinne oder am Rad drehe, sage ich "Jawoll, aber das kennts Du ja bereits!" Und damit ist das Thema gegessen.
LG Jule
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- Kammzug
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Re: Öffentliches Spinnen
So, mittlerweile habe ich auch ein wenig mehr Erfahrung im Spinnen in der Öffentlichkeit gesammelt: Letzte Woche saß ich mit einer Freundin im Park, mein Ashford Traditional vor mir, ihr Schippertje vor ihr, und spannen Wolle. Wir wurden nur freundlich angeguckt, ein Ehepaar hat sich sogar getraut, uns anzusprechen, wollte wissen, wo wir die Wolle herhaben und was für Dasern wir verspinnen würden.
Ich war jetzt für ein paar Tage weg und bin einige Stunden Zug gefahren. Auch die Zeit habe ich zum Spinnen genutzt, mit der Handspindel zwar wesentlich unauffälliger, aber angesprochen wurde ich trotzdem. Von einem Schaffner nämlich, der extrem gut gelaunt war und es offenbar sehr interessant fand, wie das so funktionierte. Und von drei fitten Omis. Die Omis waren ein bisschen schüchtern, wussten aber gleich, was ich da mache und freuten sich, dass ich eine "Handarbeit" ausübte.
Ansonsten waren die Leute sehr zurückhaltend. Gucken ja, am besten verschämt und unauffällig, aber mit riesigen Augen. Fragen? Lieber nicht, wer spinnt, beißt sicher auch.
LG,
TQ
Ich war jetzt für ein paar Tage weg und bin einige Stunden Zug gefahren. Auch die Zeit habe ich zum Spinnen genutzt, mit der Handspindel zwar wesentlich unauffälliger, aber angesprochen wurde ich trotzdem. Von einem Schaffner nämlich, der extrem gut gelaunt war und es offenbar sehr interessant fand, wie das so funktionierte. Und von drei fitten Omis. Die Omis waren ein bisschen schüchtern, wussten aber gleich, was ich da mache und freuten sich, dass ich eine "Handarbeit" ausübte.

Ansonsten waren die Leute sehr zurückhaltend. Gucken ja, am besten verschämt und unauffällig, aber mit riesigen Augen. Fragen? Lieber nicht, wer spinnt, beißt sicher auch.

LG,
TQ
- Petzi
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Re: Öffentliches Spinnen
Inzwischen habe ich mir angewöhnt, Leute die mich anschauen auch anzusprechen. Ich frage einfach, was sie jetzt so fazinierend finden. Damit kommt man meistens ins Gespräch. Die Frage woher man denn die Wolle bezieht, kommt bei mir auch meistens. Gestern habe ich sogar eine Frau getroffen, die früher selber gesponnen hat und jetzt so richtig Lust darauf bekommen hat. Da sie ja nur zur Kur hier war, werde ich leider nicht mitbekommen, ob sie wirklich wieder anfängt.
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- Mehrstufenzwirn
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Re: Öffentliches Spinnen
...und wenn bei uns jemand anruft sagt mein Schatz auch öfter, ich sei spinnen. Mittlerweile können wir beide nur darüber lachen, wenn dann dumme Bemerkungen kommen.
Abends sitz ich öfter vor unserem Haus trete mein Rad, es ist erstaunlich, wieviele Leute fasziniert stehen bleiben einige haben sich auch schon an ihr Spinnrad auf dem Dachboden errinnert.
Abends sitz ich öfter vor unserem Haus trete mein Rad, es ist erstaunlich, wieviele Leute fasziniert stehen bleiben einige haben sich auch schon an ihr Spinnrad auf dem Dachboden errinnert.
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- teacosy
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Re: Öffentliches Spinnen
also ich gehe dieses Jahr zum öffentlichen Spinnen ins Feilichtmuseum nach Detmold es findet im September statt. Sollte jemand interesse haben dann pn an mich es werden dort so an die 100 Spinnerinnen erwartet und wer sein Spinnrad mit bringt der kommt umsonst rein.
Also unsere Gruppe die Bunten Fäden treten öfters mal in der Öffentlichkeit auf, sowie auf dem Hövelmarkt in Hövelhof mitten im November oder in Augustdorf die haben so eine Art von Museum unter der Schule dort waren wir im letzten Jahr und es hatte mächtig Spaß gemacht und viele zeigten sich interesiert. Auch haben wir eine Märchen Erzählerin in unserer Gruppe die ihre Märchen am Spinnrad bei Auftritten erzählt.
Ich wurde sogar von dem Kindergarten meines Enkels angesprochen die wollen im nächste Jahr ein Projekt im Kindergarten machen mit Schafen, Wolle Spinnen etc und ich wurde gefragt ob ich dran teilnehmen möchte.
Werde demnächst auch mal in die Senioren Residenz zu meiner Mutter mit meinen Spinnrad gehen die haben jeden Mittwoch morgen einen Strickvormittag und meine Mutter hat denen erzählt das ich Spinne.
Also unsere Gruppe die Bunten Fäden treten öfters mal in der Öffentlichkeit auf, sowie auf dem Hövelmarkt in Hövelhof mitten im November oder in Augustdorf die haben so eine Art von Museum unter der Schule dort waren wir im letzten Jahr und es hatte mächtig Spaß gemacht und viele zeigten sich interesiert. Auch haben wir eine Märchen Erzählerin in unserer Gruppe die ihre Märchen am Spinnrad bei Auftritten erzählt.
Ich wurde sogar von dem Kindergarten meines Enkels angesprochen die wollen im nächste Jahr ein Projekt im Kindergarten machen mit Schafen, Wolle Spinnen etc und ich wurde gefragt ob ich dran teilnehmen möchte.
Werde demnächst auch mal in die Senioren Residenz zu meiner Mutter mit meinen Spinnrad gehen die haben jeden Mittwoch morgen einen Strickvormittag und meine Mutter hat denen erzählt das ich Spinne.
es grüßt
teacosy
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- Petzi
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Re: Öffentliches Spinnen
Am 20.09. ist bei uns Buremärkt (Bauernmarkt) und am 21.09. Burefeschd (Bauernfest). Ich hatte da mal angefragt, ob ich denn zum Markt kommen und verkaufen dürfte. Gestern war nun eine Besprechung angesagt und es war einfach nur toll. Nicht nur, daß ich am Samstag verkaufen darf, nein, man hat mich gefragt, ob ich das Handwerk nicht auch am Sonntag zeigen will. Dort darf ich dann auch verkaufen.
Und das tollste. Ich werde auf dem Plakat, daß im ganzen Ort verteilt wird, erwähnt.
Sowie es die Plakte bzw. Flugblätter gibt, werde ich euch natürlich eines zeigen.
Und das tollste. Ich werde auf dem Plakat, daß im ganzen Ort verteilt wird, erwähnt.
Sowie es die Plakte bzw. Flugblätter gibt, werde ich euch natürlich eines zeigen.
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- Kistenvlies
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Re: Öffentliches Spinnen
Das ist schön, dann hattest du richtig Erfolg mit deinem Anliegen.
Schaut mal vorbei !!www.muldewiesen.de/Blog/
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- Zweifachzwirn
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Re: Öffentliches Spinnen
Ich finde es Klasse, dass so viele von uns die alte Handwerkskunst wieder unter das Volk bringen.
Besonderst Toll finde ich dass auch wieder die Kinder die Möglichkeit habe eine Frau spinnen zu sehen .
Ich bin ja mit den Handarbeiten groß geworden und konnte stricken und häkeln bevor ich zur Schule kam aber ein Spinnrad habe ich in meiner Kindheit nicht kennen gelernt.
Ich erinnere mich noch sehr gut dass meine Mutter die Wolle immer in Strängen gekauft hat.
Bestimmt waren die Frauen damals Heilfroh ihre Wolle nicht mehr selbst spinnen zu müssen und fertige Knäuel oder Stränge kaufen zu können.
Es muss eine große Erleichterung gewesen sein -in einer Zeit wo man die Wäsche noch von Hand waschen musste.
Sehr gut ausgestattet war man ja schon wenn man einen Waschkessel hatte der von unten befeuert werden konnte.
Als wir vor 19 Jahren unser Haus gekauft haben war so ein edles Teil auch noch vorhanden .
Schade dass wir das als Erstes entsorgt haben, was könnte man heute darin so schön die Wolle waschen.
Während ich das hier schreibe fällt mir was ganz stark auf .
Oh je, was bin ich ALT geworden.
Besonderst Toll finde ich dass auch wieder die Kinder die Möglichkeit habe eine Frau spinnen zu sehen .
Ich bin ja mit den Handarbeiten groß geworden und konnte stricken und häkeln bevor ich zur Schule kam aber ein Spinnrad habe ich in meiner Kindheit nicht kennen gelernt.
Ich erinnere mich noch sehr gut dass meine Mutter die Wolle immer in Strängen gekauft hat.
Bestimmt waren die Frauen damals Heilfroh ihre Wolle nicht mehr selbst spinnen zu müssen und fertige Knäuel oder Stränge kaufen zu können.
Es muss eine große Erleichterung gewesen sein -in einer Zeit wo man die Wäsche noch von Hand waschen musste.
Sehr gut ausgestattet war man ja schon wenn man einen Waschkessel hatte der von unten befeuert werden konnte.
Als wir vor 19 Jahren unser Haus gekauft haben war so ein edles Teil auch noch vorhanden .
Schade dass wir das als Erstes entsorgt haben, was könnte man heute darin so schön die Wolle waschen.
Während ich das hier schreibe fällt mir was ganz stark auf .
Oh je, was bin ich ALT geworden.
Zuletzt geändert von Strickliesel am 22.08.2008, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Öffentliches Spinnen
Ich weiss nicht ob da nur eitel Freude herrschte.
Entweder habe ich eine ganz andere Familie oder wir sind weit genug auf dem Land um diese Dinge anders zu sehen.
Das erste was meine Oma sagte als sie die geschorene Wolle unserer Schafe sah war: ach hätten wir nur ein Spinnrad.
Oma hat in der "schlechten Zeit" viel gesponnen. Und sie war dankbar für diese Möglichkeit.
Als ich schon eine Weile spann kam ein Brief von der Tante meiner Mutter (am anderen Ende Deutschlands) wo ich denn meine Wolle herbekommen würde, sie habe zunehmend Schwierigkeiten an Rohwolle zu kommen udn sie würde jaauch spinnen da die gekaufte Wolle nicht ihren Vorstellungen entspricht.
Okay man hat es also ein zwei Generationen lang nicht getan. Aber eigentlich isses ja ega womit man die Zeit ausfüllt. Ob spinnen oder andere Arbeit
Ich spinn dann auch lieber
Grüße
Entweder habe ich eine ganz andere Familie oder wir sind weit genug auf dem Land um diese Dinge anders zu sehen.
Das erste was meine Oma sagte als sie die geschorene Wolle unserer Schafe sah war: ach hätten wir nur ein Spinnrad.
Oma hat in der "schlechten Zeit" viel gesponnen. Und sie war dankbar für diese Möglichkeit.
Als ich schon eine Weile spann kam ein Brief von der Tante meiner Mutter (am anderen Ende Deutschlands) wo ich denn meine Wolle herbekommen würde, sie habe zunehmend Schwierigkeiten an Rohwolle zu kommen udn sie würde jaauch spinnen da die gekaufte Wolle nicht ihren Vorstellungen entspricht.
Okay man hat es also ein zwei Generationen lang nicht getan. Aber eigentlich isses ja ega womit man die Zeit ausfüllt. Ob spinnen oder andere Arbeit

Grüße