Rad- und Spindelfraktion?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

Melle
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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Melle » 30.08.2012, 08:29

Hallo,

ich spinne mit beidem gerne. Wirklich spinnen gelernt habe ich aber erst am Rad, obwohl ich mit der Handspindel angefangen habe. Leider kam ich mit der Spindel nicht wirklich gut zurecht und es musste schnell ein Rad her. Nach einiger Zeit am Rad habe ich dann mal wieder zur Spindel gegriffen und siehe da, es ging mit einem mal.

Die Spindel nutze ich immer wieder gerne mal, gerade auch zum mitnehmen oder für kleinere Mengen. Das Rad wird vorwiegend für große Mengen genutzt, die ich dann meistens auch schnell brauch. Ich bin froh beides zu haben und zu können, so kann man immer wieder für sich entscheiden, was man gerad lieber mag. Schön finde ich auch, dass jeder so seine Vorlieben hat und die natürlich auch so nutzt.

LG
Melanie

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desch
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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von desch » 30.08.2012, 09:00

Ich habe mit einer "Anfängerspindel" angefangen und hätte das Ding fast in die Ecke geschmissen. Dann hab ich mir ein Rad (LouetS17)gekauft, bin damit sehr viel besser klargekommen und habe den Handspindeln abgeschworen...
... und dann kam Matthes!
Was soll ich sagen? Ich spinne inzwischen lieber auf der Handspindel als auf meinem Rädchen. Sehr viel langsamer bin ich nicht als auf dem Rad (Ist halt auch kein Hochleistungsrad und ich keine allzu geübte Spinnerin, also jeder auf einem besseren Rad würde mich wahrscheinlich mühelos abhängen), aber ich kann überall spinnen, ich habe eine seltsame Anfangsmethode, so dass ich immer den Anfangsfaden sehen und mich an der Dicke orientieren kann, sie ist so schnell verstaut wie aufgebaut, und ich muss keinen Extrakoffer mitnehmen, wenn ich irgendwohinfahre. (Obwohl ich Louise doch als recht reisetauglich einstufe)
Ich will damit nicht sagen, ich spinne nicht mehr am Rad, aber doch seltener als zu Anfangszeiten und es kommt schon wirklich sehr drauf an, das zu dir passende Equipment zu finden. Ich befürchte, wenn ich irgendwann mal die CE besitze wird sich das auch wieder verschieben.
In diesem Sinne
LG s´Desch

„Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlecht macht.“ Heinrich Nordhoff

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simone40
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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von simone40 » 30.08.2012, 09:03

Ich spinne auch auf Beiden gern.
Mit der Handspindel hat irgendwas, aber meine Räder liebe ich auch.
Bisher hätte ich mich immer für die Spindeln entschieden,aber seitdem ich mein Schacht hab, bin ich mir da gar nicht mehr so sicher.
Wenn ich auf einer einsamen Insel wär und mich entscheiden müßte, würde ich das Schacht mitnehmen und 1-2 Spindeln schmuggeln :D :D :D
Ich mag einfach Beides und reine Seide spinne ich nur mit der Handspindel ;)
lg simone

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Mamutsch » 30.08.2012, 09:29

Mich interessieren Spindeln überhaupt nicht, ich besitze auch keine einzige. Ich spinne seit über 20 Jahren auf dem Rad und wüsste auch nicht, warum ich mir eine Spindel anschaffen sollte.
Gruß Mamutsch

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Sephrenia » 30.08.2012, 10:17

Ich liebe beides und wähle je nach Projekt und Situation aus.
Meine Spindeln sind meine "Reisespinnräder" - sie passen bequem in die Handtasche, damit ist Spinnen genauso handlich wie mein Sockenstrickzeug und entsprechend kann ich auch beim Arzt im Wartezimmer oder wann immer sich ein bißchen Leerlauf ergibt etwas Spinnen. Auch bei Spinntreffen und sonstigen Veranstaltungen spinne ich lieber mit der Spindel als am Rad, weil ich mich damit frei bewegen kann. Ich kann herumlaufen, hier quatschen und da gucken, statt an einem Fleck mit meinem Rad angebunden zu sein und mir Sorgen zu machen, das meinem Rad in meiner Abwesenheit was zustoßen könnte.
Außerdem finde ich das Spindeln irgendwie noch entspannender und meditativer als das Spinnen am Rad. Der regelmäßige Wechsel zwischen Spinnen und Aufwickeln hat etwas hypnotisches, es fällt mir immer richtig schwer, wieder aufzuhören ;) .
Ich benutze meine Spindeln gerne für edle Fasermischungen, die ich besonders genießen möchte - der Kontakt zur Faser ist mit der Spindel irgendwie intensiver, keine aufwendige Technik, nur die Faser und ich, sozusagen Spinnen pur.
Generell habe ich meist kleinere Spinnprojekte, 100g für Sockenwolle, 150g für ein Lacetuch etc. auf der Spindel. Ich spinne vor allem gerne sehr dünne Garne mit meinen leichten Kopfspindeln, das geht schneller als man denkt und man hat die perfekte Kontrolle über das Garn. Wenn ich hingegen große Mengen in mittlerer Stärke für Pullover und Jacken spinne, nehme ich meist meine Spinnräder, die sind bei mir mehr so fürs "Produktionsspinnen" zuständig.

LG Kiki

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Lana-Lux » 30.08.2012, 10:45

Ich habe angefangen am Rad zu drehen, nach dem ich die Handspindel 1-2 Stunden in der Hand hatte... viel zu langsam, dachte ich... und zu mühselig. Da ich aber auch hin und wieder auf dem einen oder anderen Mittelalterfest vertreten bin, hab ich dann trotzdem die Spindel gepackt... eher mit einem "muss-wohl-sein-Gefühl".
... und dann kam Matthes!
Ja... so ging es mir auch. :D

Ich hab erst seit kurzem das Handspindeln für mich entdeckt. Habe inzwischen mehrere Handspindeln, die auch in einer kleinen Tasche auch mal mit in die Arbeit wandern und meine Mittagspause "entschleunigen"!

Die meiste Wolle wandert zwar auf die Spulen meiner beiden Räder (auf meine CE muss ich ja auch noch ein wenig warten :l), aber auch die Spindeln füllen sich stetig. Ich mag beides! :]

LG Silvia
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Klara
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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Klara » 30.08.2012, 13:51

Sephrenia hat geschrieben:...
Meine Spindeln sind meine "Reisespinnräder" - sie passen bequem in die Handtasche, damit ist Spinnen genauso handlich wie mein Sockenstrickzeug und entsprechend kann ich auch beim Arzt im Wartezimmer oder wann immer sich ein bißchen Leerlauf ergibt etwas Spinnen. ...
Ist bei mir genauso (weshalb sich mir auch der Sinn von Reisespinnrädern nie erschlossen hat). Und der Vorteil gegenüber dem Strickzeug ist, dass man weniger Konzentration braucht - ich habe mein Lochmustertuch bei Didiers Reden fast so viel aufgetrennt wie gestrickt...

Apropos Geschwindigkeit: Neulich habe ich mal nach Videos zum Spinnen in den Anden gesucht, weil Abby Franquemont doch immer behauptet, die Frauen da wären so wahnsinnig schnell (schneller als die meisten Spinner am Rad). Ich habe aber absolut nichts gefunden, was schnell aussah - hat da jemand einen Tipp?

Ciao, Klara

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von sockolade » 31.08.2012, 14:19

Hallo ihr Lieben,
ich habe mich sehr über eure individuellen Beiträge gefreut. Zuerst ist für mich dabei herausgekommen, dass ich das Spindeln ja wenigstens der Vollständigkeit halber auch können sollte. Also ein Kopfspindelchen gebastelt, ein Paar Filmchen geschaut, wie die das alle so machen und festgestellt, dass man die Arme dabei fast ständig in der Luft hat! Ich glaube ich bleib doch lieber faul, lege meine Unterarme auf und lasse das Rad alleine spinnen.
Vielen Dank für die mitgeteilten Erfahrungen!

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Wolkenschaf » 31.08.2012, 15:02

In diesem Forum wird man ja immer wieder vor tieffliegenden Viren gewarnt - erwischen tun sie ja doch fast alle :D
Als begeisterte Spinnrad-Nutzerin konnte ich mir nicht vorstellen, auf so was Steinzeitliches zurückzufallen, aber dank Lando hat es mir doch keine Ruhe gelassen. Da bei meinem ersten Flohmarktkauf vor über 10 Jahren eine Handspindel dabei war (die ich in meiner Unbedarftheit nicht mal als solche erkannt habe), war zumindest das Werkzeug schon vorhanden. Die ersten paar Meter habe ich diskret entsorgt, das Zwirnen war zuerst ein Horror - aber jetzt klappt es!!!

Meine Schwester ist beruhigt - jetzt muß ich doch kein Spinnrad mit auf den Campingplatz mitschleppen, dafür hat mich gleich der Größenwahn erwischt und ich hab mir 2 von Golding Fibertools bestellt (hibbel - hoffentlich kommen sie noch rechtzeitig an)

Liebe Grüße, Karin
Bedenke worum Du bittest - es könnte Dir gewährt werden!

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von sanne » 31.08.2012, 16:36

Ich besitze ja kein Rad und in der nächsten Zeit wird wahrscheinlich auch keins bei mir einziehen. Zur Zeit habe ich auch gar nicht das Bedürfnis danach.

Ich liebe an meinen Handspindeln das man eben nicht sitzen muss sondern stehen kann. Man kann herumlaufen, nach den Kindern sehen, nebenbei kochen, es bequem mitnehmen usw. Und da ich selber ja keine Pullis oder andere so große Projekte stricke ist das mit dem Zeitfaktor gar nicht so schlimm. Und sooo langsam finde ich es eigentlich auch gar nicht. Wenn die Spindel schnell genug ist, ist auch ein laner Auszug möglich.

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Fiall » 31.08.2012, 16:41

Wie kocht ihr da "nebenbei"? Ich brauch zum Kochen generell meine Hände ;-) und die sind dann oft nicht mehr fasertauglich, sprich müssen erst mal wieder gewaschen und trockengelegt werden.
GLG,

Veronika

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Strickrubin » 31.08.2012, 17:01

Ich habe zwar auch eine Handspindel und das vor langer Zeit mal versucht, aber ich fand das nicht sehr befriedigend, es hat mir zu lange gedauert und ich mit 3 Kindern eh nicht so viel Zeit habe. Ich spinne nur noch am Spinnrad und stricke wenn ich unterwegs bin.
LG Anke Strickrubin

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von sanne » 01.09.2012, 12:26

Beim Kochen geht schon. Beim Kleinschnippeln gehts natürlich nicht. Aber zum umrühren nimmt man schnell die Spindel in die eine Hand wo auch der Kammzug ist und schaut schnell ins Rohr rein, oder in den Topf oder rührt eben um. Man kann sie halt auch von einem Raum in den anderen Tragen :) Geht halt mit dem Rad nicht so einfach ;)

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von wollgras » 03.09.2012, 20:41

(Erst jetzt diesen Thread entdeckt.)
Ich habe mit der Handspindel angefangen, wollte auch kein Spinnrad, inzwischen habe ich eines, mit dem ich mich jetzt erst mal vertraut machen muss. Schneller geht es (bei mir) sicher mit dem Rad, weshalb ich jetzt auch erst einmal damit spinne um das Garn für mein dann noch zu strickendes "Wintertuch" fertig zu bekommen, aber handspindeln mag ich immer noch sehr.
Klara hat geschrieben: Apropos Geschwindigkeit: Neulich habe ich mal nach Videos zum Spinnen in den Anden gesucht, weil Abby Franquemont doch immer behauptet, die Frauen da wären so wahnsinnig schnell (schneller als die meisten Spinner am Rad). Ich habe aber absolut nichts gefunden, was schnell aussah - hat da jemand einen Tipp?
Ich habe Abby Franquemont in ihrem Buch so verstanden, dass die Handspindlerinnen in den Anden einfach deshalb mehr Meter spinnen, weil sie die Spindel ständig dabei haben und jede freie Minute zum Spinnen nutzen können, was mit dem Rad so nicht ginge.
Viele Grüße vom
wollgras

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von binemi » 04.09.2012, 16:44

Ich mag sowohl Spinnrad als auch Handspindeln gern, weil für mich beides Vorteile hat. Mit einer Handspindel habe ich spinnen und ein Gefühl für Fasern gelernt. Wenn der Faden besonders fein werden soll greife ich ohne zu überlegen zu einer meiner Spindeln.
Am Spinnrad zu spinnen macht mir großen Spaß und es geht viel schneller voran als mit einer Handspindel. Außerdem habe ich am Spinnrad eine "Comfortfaddenstärke" - wann immer ich die für ein Projekt brauchen kann kommt Lucy zur Anwendung. Artyarn fällt mir am Spinnrad auch viel leichter.
Am Ende fließen alle Morpheme ineinander, und aus der Mitte entspringt ein Wort.

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