Macht wer langen Auszug "andersrum"?
Moderator: Claudi
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Re: Macht wer langen Auszug "andersrum"?
Für mich ist spezeill das erste Video die" hohe Schule" des Spinnens.
Dafür muss man aber die Wolle mit Handkarden bearbeiten und Rolags machen. Das liegt auch nicht jedem so.
Das zweite, so mache ich das............kann man herrlich aus dem Kammzug spinnen, wird aber nicht so fluffig und ist nicht der originale english woollen longdraw.
Beide Methoden sind longdraw (da gibts ja kein richtig oder falsch), nur das Ergebnis ist unterschiedlich.
So genau habe ich es noch nciht genommen, aber erfahrene Spinner und Strickerinnen legen da sicher Augenmerk drauf.
Beim short draw gleiten ja die Auszugsfinger über das produzierte verdrillte Garn und streichen sozusagen die Luft heraus, also genau das Gegenteil von dem fluffigen english woollen longdraw, da soll ja möglichst viel Luft hinein.
LG Katja
Dafür muss man aber die Wolle mit Handkarden bearbeiten und Rolags machen. Das liegt auch nicht jedem so.
Das zweite, so mache ich das............kann man herrlich aus dem Kammzug spinnen, wird aber nicht so fluffig und ist nicht der originale english woollen longdraw.
Beide Methoden sind longdraw (da gibts ja kein richtig oder falsch), nur das Ergebnis ist unterschiedlich.
So genau habe ich es noch nciht genommen, aber erfahrene Spinner und Strickerinnen legen da sicher Augenmerk drauf.
Beim short draw gleiten ja die Auszugsfinger über das produzierte verdrillte Garn und streichen sozusagen die Luft heraus, also genau das Gegenteil von dem fluffigen english woollen longdraw, da soll ja möglichst viel Luft hinein.
LG Katja
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Re: Macht wer langen Auszug "andersrum"?
Seit ich dieses (erste) Video gesehen habe, habe ich erst kapiert, wie der lange Auszug "korrekt" funktioniert. Seither übe ich nix andres mehr.
Danke für den Link, liebe Wolle!
Vorher habe ich es so wie Frau Wolle gemacht, und werde es vermutlich immer dann weiter so machen, wenn ich keine Lust habe, die Wolle vorzubereiten.
Danke für den Link, liebe Wolle!
Vorher habe ich es so wie Frau Wolle gemacht, und werde es vermutlich immer dann weiter so machen, wenn ich keine Lust habe, die Wolle vorzubereiten.
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- Flocke
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Re: Macht wer langen Auszug "andersrum"?
Ich mache den langen Auszug mit der Handspindel. Da ich inzwischen schon alterssichtig bin und eine Lesebrille brauche, mache ich den langen Auszug auch nicht mehr wie früher, indem ich die Hand mit den Faservorrat nach hinten wegbewege, weil ich dann nicht mehr richtig erkennen kann, wieviel Fasern aus den Faservorrat herauskommen. Um dieses noch zu erkennen, halte ich diese Hand mit den Faserbündel jetzt direkt unbeweglich vor meine Augen und ziehe nun den Faden weg, wo ich von Zeit zu Zeit immer mal den Griff lockern muß, damit der Drall hindurchläuft.
Gruß Wolfgang
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Re: Macht wer langen Auszug "andersrum"?
Nachdem ich mir da einfach erst nicht so sicher war, kann ich jetzt sagen, ja, ich mach den auch nach vorne! Ich ziehe allerdings nicht komplett lang nach vorne, weil ich dafür zu faul bin. Ich greife schon nach, aber halt dann schon mehr vorne, damit es fluffig bleibt.
LG,
Annika
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Annika
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Re: Macht wer langen Auszug "andersrum"?
Hmm, der "echte" lange Auszug geht wohl tatsächlich bloß nach hinten, es gibt allerdings x-unddrölfzig Mischformen zwischen dem was man so als kurzen Auszug (worsted spinning) und langem Auszug (wollen longdraw) bezeichnet. Im Ashford-Spinnbuch (gibt´s das inzwischen eigentlich auch wieder auf deutsch?) wird glaube ich kurz vorwärts, kurz rückwärts, mittlerer Auszug und langer Auszug unterschieden, und da gibt es noch wieder 1000 Zwischenvarianten und jede Spinnerin hat letztlich ihren ganz eigenen Stil. Ich spinne auch gerne mit so etwas, was ich einen mittleren Auszug nennen würde - ich ziehe definitiv mehr als eine Faserlänge aus, aber eher nach vorne, oder im Wechsel mal nach vorne, mal nach hinten, wie es gerade kommt.
Beim "echten" langen Auszug macht ja die Faserhand die meiste Arbeit, die andere (vordere) Hand greift nur gelegentlich unterstützend ein, dadurch werden die Fasern so wenig wie möglich zusammengepresst und im Faden bleibt besonders viel Luft eingeschlossen. Das kann man so, glaube ich, wenn man nach vorne arbeitet nicht wirklich simulieren, weil die vordere Hand ja in relativ kurzen Abständen den Faden fassen muss, um weitere Fasern rauszuziehen und dabei eben auch Luft rausdrückt, das Ergebnis wird also nicht ganz so luftig wie im langen Auszug gesponnen, dafür hat man mehr Kontrolle und kann leichter gleichmäßig spinnen.
LG Kiki
Beim "echten" langen Auszug macht ja die Faserhand die meiste Arbeit, die andere (vordere) Hand greift nur gelegentlich unterstützend ein, dadurch werden die Fasern so wenig wie möglich zusammengepresst und im Faden bleibt besonders viel Luft eingeschlossen. Das kann man so, glaube ich, wenn man nach vorne arbeitet nicht wirklich simulieren, weil die vordere Hand ja in relativ kurzen Abständen den Faden fassen muss, um weitere Fasern rauszuziehen und dabei eben auch Luft rausdrückt, das Ergebnis wird also nicht ganz so luftig wie im langen Auszug gesponnen, dafür hat man mehr Kontrolle und kann leichter gleichmäßig spinnen.
LG Kiki
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Re: Macht wer langen Auszug "andersrum"?
Bei klassischem langem Auszug zieht man erst aus und lässt dann das fertige Garn schnell einlaufen. Während des Auszugprozesses wird der Einzug weitgehend gestoppt. Das geht aber nicht, wenn ich nach vorne ausziehe, das Garn wird dann sofort aufgewickelt und das Ergebnis ist nicht dasselbe.
lG
Tulipan
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