UV-Schutz für die Wolle?

Pflanzen-, Pilz- und Tierfärbungen ...

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Elisabeth62
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Re: UV-Schutz für die Wolle?

Beitrag von Elisabeth62 » 20.07.2012, 14:19

Da ich auch noch die Erfahrung gemacht habe dass die pflanzlichen Farben nach dem Färbeprozess gerne noch weiter arbeiten und sich die Farben oft auch noch eine Zeit lang verändern, warte ich meist ein Jahr bis ich sie verarbeite.
Dann lieg ich also doch richtig mit meiner Einschätzung - die Farben leben..oder arbeiten, wie du sagst :)
wo ich unter anderem eine Krappfärbung von einer Freundin mit verstrickt habe. Die war nach dem erstmaligen Waschen mit meinem Wasser Pink.
Pink aus Krapp- das hätt ich auch gerne :)

Grüße Elisabeth

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Re: UV-Schutz für die Wolle?

Beitrag von lilly 66 » 20.07.2012, 15:16

Also ich kenne nur Pink aus Cochenille :eek: . Da geht die Farbpalette von Flieder bis Burgunderrot, je nach Beize.
Krapp ist doch eher die andere Rotrichtung wie Rostrot z.B da grübel ich jetzt echt.

LG Lilly

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Re: UV-Schutz für die Wolle?

Beitrag von faserrausch » 20.07.2012, 16:22

Da wir so viele Pflanzen zum Gelbfärben haben, warum soll man sich da nicht die lichtbeständigste raussuchen?
ich habe auch so einen Test mit allen pflanzengefärbten Wollen, da ich die ja auf unserem Schulbasar anbiete und es daher wissen wollte. Orleanssaat wird definit nicht wieder in meine Töpfe kommen, so schön die Färbungen auch sind, aber die bleichen echt schnell aus (alle anderen so gut wie nicht). Ansonsten wird Wolle ja selten im Sommer getragen, insofern ist die Gefahr nicht so groß.
Lieben Gruß
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Re: UV-Schutz für die Wolle?

Beitrag von Siebenstern » 20.07.2012, 16:48

Ich hab nichts gegen etwas ausbleichen oder arbeiten der Farben, solange es eben in einem gewissen Rahmen bleibt. Mir geht es bei so einem Test darum heraus zu finden welche Pflanzen relativ haltbare Farben abgeben, da ich diese dann logischerweise den schneller verblassenden vorziehen werde. Grade bei den unzähligen leicht zugänglichen gelbfärbern kann man doch wählerisch sein und was bevorzugen das besser hält. Birken und Ebereschen wachsen bei mir im Garten wie Unkraut und dank Extremtesten weiss ich jetzt welche ich bevorzugen werde.
Ein kleiner Lichttest bei weniger leicht erzielbaren Farben hilft ja auch dabei besser einschätzen zu können wie vorsichtig man die jeweilige Farben behandeln muss und für welche Art Klamotten sie sich eher eignen. Socken oder Schals sehen üblicherweise nicht so viel Sonne bei mir wie z.B. eine Mütze oder ein Pulli.
Eine weile ins Fenster legen ist auch nicht gerade aufwändig, also ein Test der es mir persönlich durchaus wert ist.
Testen im Südfenster kann vielleicht als übertrieben bezeichnet werden, ich nenne es effektiv ;) da muss ich nicht lang auf die bleiche Überraschung warten sondern hab das Ergebnis im Zeitraffer. Ein guter Test muss extrem sein :twisted:
Das Buch von Frau Fischer steht schon auf dem Wunschzettel :)

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Re: UV-Schutz für die Wolle?

Beitrag von Tira Barba » 20.07.2012, 23:34

Mich stört ein bisschen ausbleichen auch nicht, aber ich hatte schon Färbungen, die haben derart schnell die Farbe verloren, dass ich froh bin, das zu wissen, bevor ich sie verstrickt habe. Wenn ich eine Mütze stricke, die ich den ganzen Winter jeden Tag eine Stunde lang trage beim Hundespaziergang, habe ich unter Umständen im Frühling ein Teil, dessen ursprüngliche Farbe man noch knapp erraten kann. Das möchte ich vermeiden und darum habe ich angefangen zu Testen. Bei Socken spielt das sicher nicht so eine grosse Rolle, die sehen ja kaum so viel Sonne.

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Re: UV-Schutz für die Wolle?

Beitrag von shorty » 21.07.2012, 11:17

Wie gesagt ich halte mich da an die Hinweise in den Färbebüchern, und an den groben Grundsatz, dass Beerenfärbungen nicht sehr lichtecht sind.
Das Wissen um die Lichtechtheit ist ja größtenteils schon bekannt. Ich bin da schlicht zu faul zum testen ;-)
Bisher hat mir das in meinen einigen Jahren Pflanzenfärberei gereicht.
Socken aus Pflanzenfärbungen hab ich im übrigen gar keine ;-)
Vielleicht liegts auch an der favorisierten Farbpalette, Indigofärbungen sind recht lichtecht.

Karin
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Re: UV-Schutz für die Wolle?

Beitrag von Sephrenia » 21.07.2012, 12:03

Mein unfreiwilliger Lichtechtigkeitstest war mal ein pflanzengefärbte Kette auf meinem Webrahmen, die fast drei Jahre brauchte, bis ich sie endlich abgewebt hatte. Dabei haben sich alle Färbungen mit Krapp, Cochenille, Henna und die eisensulfatentwickelten Birken- und Kastanienfärbungen als sehr beständig erwiesen, selbst eine (von vornherein schmuddelfarbene) Holunderbeerfärbung ist kaum verblasst. Das schöne kräftige Blauholz-Violett hingegen war nach dieser Zeit nur noch ein blasses hellgrau (hier zu sehen).

Meine schilfblütengefärbte Lieblingsjacke hatte nach fast 3 Jahren Dauertragen auch ein bißchen Farbe gelassen, ich habe sie dann einfach nochmal nachgefärbt.

Für große Projekte weiß ich schon ganz gerne ungefähr, wie sich die Farbe mit der Zeit entwickelt. Erna Bächi-Nussbaumer empfiehlt in ihrem Buch Garnproben um einen Pappstreifen zu wickeln, zur Hälfte mit schwarzen Papier abzudecken und dann für ein paar Wochen ans Fenster zu legen. In dem Buch sind auch Abbildungen mit solchen Garnproben, das ist schon recht aufschlussreich.

Und klar, auch synthetische Farben sind nicht 100% lichtecht. Das sehe ich immer sehr schön an den Plakaten in meinem Schaufenster, im Sommer sind die nach 4 Wochen reif für die Tonne...

LG Kiki

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