Wolle direkt vom Schaf... und nun?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

Kimara
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1166
Registriert: 08.08.2007, 12:15
Land: Deutschland

Re: Wolle direkt vom Schaf... und nun?

Beitrag von Kimara » 17.06.2008, 04:46

..ich nehme einen halben zerriebenen Spümatab (kein Spüli) auf Ummengen an arg schmutziger oder fettiger Rohwolle Bild

Klara
Boucle
Boucle
Beiträge: 4767
Registriert: 15.09.2006, 19:00
Land: Frankreich
Postleitzahl: 44670
Wohnort: Frankreich
Kontaktdaten:

Re: Wolle direkt vom Schaf... und nun?

Beitrag von Klara » 18.06.2008, 00:27

Beitrag eines ehemaligen Users:
ich habe viel schon selbst direkt von der Schur geholt. Schon bei der schur die wolle vorsichtig behandeln,also nicht auf den Boden voll Heu fallen lassen. Zuhause die wolle ausbreiten auf Bettlaken oder folie und sortieren vier sorten:
- wunderbar lockig und leicht wie ein gedicht,
- sehr schön.
- weiß nicht.
- wegwerfen

nun erstmal probewaschen: nimm dir eine locke und eine kleine Waschschüssel mit heißem Wasser..wolle reinlegen..nicht bewegen---bis sie lauwarm nur noch ist, gelösten Schmutz und Fett abgießen.. wenn zu fettig, nochmla mit Feinwaschmittel ,auch nur wenig einweichen, wieder warm, und dann zweimal spülen..ich habe plastik siebe oder Roste und lege diese über große eimer.. so läuft das Wasser gut ab.. Nach den Probewaschungen wasche ich meine wolle immer in kleinen Partien eimerweise...

Sie trocknet dann auf Lattenrosten im Garten.. du kannst sie schleudern,wenn sie kühl ist..

Ich spüle gerne im vorletzten Spülbad mit einigen Spritzern Essigessence pro eimer..das neutralisiert das Waschen mit Lauge.. ich habe noch nie probleme mit Vollmwaschmitteln gehabt. ,auch nicht nach 1 Tag einweichen. aber ich verwende nun wegen Asthma nur noch duftstoffreie Waschmittel von Purenature , viele Duschlotions enthalten zu viele duftstoffe .

und wenn das Trocknen schwierig ist wegen viel Regen. kommt meine Wolle in meine Sauna und trocknet dort mit 2 bis drei Saunagängen
..aber am liebsten trockne ich an heißen Tagen draußen im Garten.
Wolle ist oft innen noch feucht,wenn sie außen sehr trocken scheint, daher oft wenden! und immer heizen und viel lüften,wenn man drinnen trocknet... ,das geht auch gut auf Wäscheständer mit dünner Gardine drüber gespannt.. Nie in den Trockner!!

Und was lernen wir aus diesem Thread? Es gibt so viele Wollwaschmethoden, wie es Wollwäscherinnen gibt! Sprich, jede kann ausprobieren, womit sie unter ihren Bedingunen (die Wasserhärte spielt eine Riesenrolle) mit ihrer Wolle die besten Ergebnisse kriegt.
Zuletzt geändert von Klara am 09.02.2009, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.

Klara
Boucle
Boucle
Beiträge: 4767
Registriert: 15.09.2006, 19:00
Land: Frankreich
Postleitzahl: 44670
Wohnort: Frankreich
Kontaktdaten:

Re: Wolle direkt vom Schaf... und nun?

Beitrag von Klara » 15.07.2008, 20:18

Noch mal ich: Nach aktuell gemachten Erfahrungen hier ein ganz grossen Plädoyer für heisses (bei mir 60 Grad) Wasser und Spüli (über die genaue Temperatur und die Wasch-/Spülmittel/Shampoo-Marke wollen wir mal nicht streiten).

Ich habe in den letzten Tagen Wolle in klarem, von der Sonne auf lau erwärmten Regenwasser gewaschen (Treibhauseffekt und Ölrechnung, und so). Und obwohl die so gewaschenen Wollen (welche ohne viel Fett im Rohvlies) sauber aussahen und sich sauber anfühlten, bilde ich mir ein, dass die gleichen Wollen, ein paar Wochen vorher in heissem Wasser mit Spüli gewaschen, einfach schöner zu spinnen und zu kardieren waren. Auch wenn meine Finger das Wollfett nicht mehr fühlen, Heuteilchen finden noch genug um klebenzubleiben. Ditto fürs Ausziehen - das geht auch besser, wenn wirklich jedes Haar widerstandslos an jedem anderen vorbeirutscht.

Ciao, Klara

Benutzeravatar
SchwarzesSchaf
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1151
Registriert: 13.05.2008, 23:41
Land: Deutschland
Postleitzahl: 25709
Wohnort: Marne, Nordsee

Re: Wolle direkt vom Schaf... und nun?

Beitrag von SchwarzesSchaf » 15.07.2008, 20:52

Hallo Klara,

ich glaube, das ist wieder so eine Sache, wo sich die Geister scheiden ...
Ich persönlich mag die mit Regenwasser gewaschene Wolle weitaus lieber, gerade weil noch Wollfett vorhanden ist. Anfangs habe ich eine professionell aufbereitetes Vlies gehabt und habe auch damit spinnen gelernt. Jetzt spinne ich selbstgewaschene Wolle mit Restfett und es fällt mir persönlich viel leichter. Als mein fertiges Vlies aufgebraucht war, hatte ich richtig Bammel vor meiner Selbstgewaschenen und dann überraschenderweise ein richtiges Aha-Erlebnis. Ich spinne damit auch viel feiner. Ja, ich denke, in puncto Anhaftungen hast du natürlich recht. Allerdings hilft dagegen gutes Kardieren und der Rest fällt noch beim Spinnen / Verzwirnen heraus.

Da sieht man eben wieder ... Geschmäcker und Vorlieben sind verschieden ...
Liebe Grüße,

Andrea

SchwarzesSchaf66 bei Ravelry

Benutzeravatar
Greifenritter
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 14879
Registriert: 22.08.2006, 16:35
Land: Deutschland
Postleitzahl: 84085
Wohnort: Langquaid (Niederbayern)
Kontaktdaten:

Re: Wolle direkt vom Schaf... und nun?

Beitrag von Greifenritter » 16.07.2008, 01:41

Das ist wirklich Geschmacksache.

Ich halte es da wie Klare, denn mir ist restfett in der Wolle ein graus, ich mag das gefühl nicht an den Fingern.

Jeder hat andere Vorlieben und es kommt auch immer drauf an mit welchem rad und zu was man die Sachen verarbeiten will.

Richtig oder Falsch gibt es kaum.

CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

Klara
Boucle
Boucle
Beiträge: 4767
Registriert: 15.09.2006, 19:00
Land: Frankreich
Postleitzahl: 44670
Wohnort: Frankreich
Kontaktdaten:

Re: Wolle direkt vom Schaf... und nun?

Beitrag von Klara » 23.07.2008, 16:57

Mir ist noch was anderes zum Thema Waschen eingefallen - aber zuerst mal: Mir persönlich ist völlig egal wer seine Wolle wie wäscht - ich will niemanden überreden, seine Methode zu ändern. Aber ihr solltet Folgendes wissen:

Wahrscheinlich habt ihr von der Blauzungenepidemie gehört. Da der Impfstoff erst mit einem guten Jahr Verspätung jetzt auf den Markt kam, war ich vermutlich nicht die einzige, die ihre Schafe fleissig mit Fliegenmittel eingesprüht hat. Ich denke zwar, dass ich davon schon mehr eingeatmet und über die Haut absorbiert habe, als ich noch geritten bin (oder macht hier jemand Pferdepflege mit Handschuhen und Mundschutz?), aber mir ist es trotzdem lieber, wenn eventuelle Reste von dem Zeug schon vor dem Spinnen wieder runter sind.

Und Andrea, nur der wissenschaftlichen Genauigkeit wegen: Wenn du wirklich zwischen verschiedenen Waschmethoden vergleichen wolltest, müsstest du die gleiche Wolle, vom gleichen Körperteil des Schafs, einmal mit und einmal ohne Seife waschen, sonst identisch aufbereiten und dann vergleichen. Es kann tausend Gründe geben, warum du deine selbstgewaschene Wolle lieber magst als das gekaufte Vlies. Und last but not least: Fein spinnen ist nicht besonders schwierig - die Kunst ist, über hunderte (tausende) von Metern eingleichmässig DICKES Garn zu produzieren.

Klara

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Wolle direkt vom Schaf... und nun?

Beitrag von shorty » 23.07.2008, 20:38

Ich hab die beiden Threads jetzt mal zusammengefaßt.
Liebe Grüße
Karin




teacosy


Geschrieben am 16.07.2008 22:00

--------------------------------------------------------------------------------

Ich hätte gerne mal gewußt wie ihr eure Schafswolle wäscht?
Also ich weiche ein Vlies über Nacht in Regenwasser (kaltes) ein und am nächsten Tag spüle ich es ein paarmal durch und dann lege ich die Wolle in einen Kissenbezug und schleudere ihn auf 800 Umdrehungen in der Waschmaschiene somit trocknet er schneller.
Will ich die Wolle entfetten dann gebe ich dem Wasser Frosch Spülmittel hinzu.
Bin mal auf eure Antworten gespannt.
gruß
Sylvia
______________________________________
gruß
teacosy




shorty


Geschrieben am 16.07.2008 22:07

--------------------------------------------------------------------------------

Hallo Sylvia,
da gibts wahrscheinlich so viele Rezepte wie Köche :-))))
Also ich wasche meistens im Hof mit Wasser aus der Regentonne ( davon gibts bei uns satte 6x200 Liter :-))
Da ich die Wolle nicht so gerne fettig mag, nehme ich Spüli und stelle den Pott in die Sonne.
Bei zuviel Fett wasche ich wärmer in der Badewanne.
Ich packe alles in einen alten Vorhang und schleudere das ganze ein paar Mal herum.
Dann lege ich die Wolle zum Trocknen auf eine Art Rost, der eigentlich zur Marderabwehr unters Auto gedacht war.
Ist ein Rahmen aus Holz mit Hasendraht bespannt, Damit trocknet die Wolle schneller als nur in die Wiese gelegt, da von unten auch Luft rankommt.
Liebe Grüße
Karin


Mary


Geschrieben am 23.07.2008 11:59

--------------------------------------------------------------------------------

meine wandert im Wäschenetz in die Wama mit Shampoo gegen fettiges Haar und wird anschl. auf die Leine gehangen.



frieda

Geschrieben am 23.07.2008 12:10

--------------------------------------------------------------------------------


Zitat:

Mary schrieb am 23.07.2008 11:59 Uhr:
meine wandert im Wäschenetz in die Wama mit Shampoo gegen fettiges Haar und wird anschl. auf die Leine gehangen.



Ich wasche sie in der Wanne mit so heißem Wasser, wie der Durchlauferhitzer hergibt. Aber auch mit Shampoo für empfindliches, leicht fettendes Haar.

Na wenn so ein Schafsvlies mal nicht empfindlich und leicht fettend ist, dann weiß ich auch nicht...

Grüßlis,

frieda




angi

Geschrieben am 23.07.2008 13:48

--------------------------------------------------------------------------------

diese Diskussion gibt es schon unter Spinnen - Wolle vom Schaf...und nun ?

angi


Zuletzt geändert von shorty am 23.07.2008, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Antworten

Zurück zu „Spinnen allgemein“