Muss immer ein Entspannungsbad sein?

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

TragBar

Re: Muss immer ein Entspannungsbad sein?

Beitrag von TragBar » 01.02.2012, 20:32

Ich spinne, zwirne wenn ich Zeit habe in einem Rutsch durch, hasple auf und lege in heißes Wasser, lasse abkühlen, drücke aus, hau den Lukas und lasse trocknen.
Mir gefällt gebadete Wolle besser - sie ist entspannter. Jedenfalls das BFL und Polwarth, dass ich bis jetzt immer gesponnen habe.

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beierts
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Re: Muss immer ein Entspannungsbad sein?

Beitrag von beierts » 01.02.2012, 20:46

:wink: Schönen guten Abend Euch allen!!

Vielen, vielen Dank für Eure vielen und sehr informativen / hilfreichen Antworten!! :danke:

Da ich auch aus dem Knäuel mit sich selber verzwirne ist mir bei meinen Merino-Garnen halt aufgefallen
dass es sich alleine schon beim Wickeln bedeutend "unwilliger" zeigt, als wenn es erst einmal auf der Spule
in seiner neuen Form geruht hat. Noch stärker ist es mir beim sofortigen Verzwirnen aufgefallen.
Daher mein langwieriges Verarbeiten der Wolle ;)

Gut, dann hat sich meine Frage nach der Notwendigkeit eines Bades geklärt und ich werde es weiterhin so
machen bzw. wenn Ihr sogar Shampoo benutzt, meine Badeart (bisher nur handwarmes Wasser) noch erweitern!!
Super! Das ist ja klasse, dass Ihr mir Eure Techniken so genau beschrieben habt!!

Ich danke Euch nochmals ganz herzlich für Eure Hilfe und Unterstützung!!

Viele Grüße
Steffi
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Klara
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Re: Muss immer ein Entspannungsbad sein?

Beitrag von Klara » 01.02.2012, 21:00

Tulipan hat geschrieben:Priscilla Gibson-Roberts (Spinning in the old way) spricht davon, den Drall durch erhitzen (simmer bath) zu neutralisieren. Okay, das ist ein Unterschied zum üblichen lauwarmen Bad.

lG
Tulipan
Tja, jetzt müsste man wissen, was Frau Gibson-Roberts damit genau meint...

Ich habe für meinen Learn-to-Knit Afghan damals aus farbtechnischen Gründen (ich hatte alle blauen und roten Fasern zusammengesammelt und da waren ein paar dabei, die abgefärbt haben) meine gesponnenen Einfachgarne (ich brauchte so viel - ich glaube, 2 km - , dass zwirnen nicht drin war) noch mal eine gute halbe Stunde in Essigwasser gekocht. Richtig gekocht. Und wenn man jetzt einen Schlüsselbund ans Garn hängt, dreht es sich genauso auf, wie frisch gesponnenens, nicht gebadetes Einfachgarn.

Beim Stricken gab's allerdings mit dem Garn keine Probleme - ich hatte aber auch keine erwartet, da zum einen eh schon mit Minimum-Drall gesponnen, und zum anderen die meisten Quadrate sowieso rechte und linke Maschen gemischt haben.

Aber grundsätzlich: Anstatt mich drauf verlassen, dass irgendein Bad den Drall verändert (ausser, dass es den Einfachdrall wieder aufweckt und scheinbar zu starken Zwirndrall damit ausgleicht), lasse ich das Garn lieber noch mal druchs Rad.

Ciao, Klara

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Entspannungsbad

Beitrag von Lisa » 04.06.2012, 17:30

Hallo zusammen,

was hat es für Auswirkungen wenn ich das Entspannungsbad weglasse?

Liebe Grüße, Lisa
Entscheide lieber ungefähr richtig als genau falsch J. W. von Goethe

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Re: Entspannungsbad

Beitrag von Claudi » 04.06.2012, 17:35

Das kann man so nicht allgemeingültig sagen. Es kommt immer etwas auf die Wollsorte, und Spinn- und Zwirndrall an. Manchal macht es garnix, ab und zu verzieht es sich beim stricken etwas, mitunter wirkt eine ansonsten kuschelige Faser etwas kompakt.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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Re: Entspannungsbad

Beitrag von Mary Clark » 04.06.2012, 17:39

Lisa hat geschrieben:Hallo zusammen,

was hat es für Auswirkungen wenn ich das Entspannungsbad weglasse?

Liebe Grüße, Lisa
Beim Entspannungsbad kürzt der Faden sich noch etwas ein.Wenn du Pech hast wird dein Strickstück bei der ersten Wäsche etwas kleiner und passt nicht mehr.

LG
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Re: Entspannungsbad

Beitrag von ZILLY » 04.06.2012, 18:17

Das ist aber bei einem Tuch nicht notwendig denke ich,
Ich bin dankbar für die Frage, da es mir auch so im Kopf herumschwebte,
was diese Bad wohl bewirkt.. und ob es zwingend notwendig ist
Primaa wieder was gelernt#
fein
winkt ZILLY

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Re: Entspannungsbad

Beitrag von faserrausch » 04.06.2012, 18:24

Die Faser flufft auf, sollte noch irgendwo zu viel Drall sein, wird das so etwas vertuscht, es entspannt sich halt, lose Flusen verabschieden sich. Bei mir sind die Stränge dann z.B. immer so unordentlich (unterschiedlich lang), weshalb ich sie gerne nochmal hasple, so läßt sich die Länge auch besser ermitteln.
Lieben Gruß
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Re: Entspannungsbad

Beitrag von Troll » 04.06.2012, 18:28

Hmmm, das erklärt schonmal einiges - ich war bisher immer zu faul...
(Sieht man beim Gestrickten eh nicht... )
Tut ihr irgendwelche Badezusätze dazu oder nur mit Wasser?

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Re: Entspannungsbad

Beitrag von Kleeneperle » 04.06.2012, 18:59

Ich tue immer einen Schluck Wollwaschmittel mit rein, oft blutet dann auch noch ein bißchen Farbe aus. Dann gibt's auch keine bunten Finger beim Stricken :D
Liebe Grüße Kerstin



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Re: Entspannungsbad

Beitrag von Lisa » 04.06.2012, 19:50

Hallo zusammen,

danke für die schnelle Hilfestellung! Ich bin echt froh auf das Forum gestoßen zu sein

Liebe Grüße, Lisa
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Re: Entspannungsbad

Beitrag von faserrausch » 04.06.2012, 20:08

Ein Tensid (Wollwaschmittel, oder ein Spritzer Geschirrspülmittel, Shampoo....) dazu hilft, daß die Woller schneller mit Wasser benetzt wird, weil die Oberflächenspannung verringert wird (Du meine Güte, wenn das jetzt mein alter Chemie-Lehrer noch lesen könnte, der würde sich bestimmt freuen, daß doch nicht alles bei mir verloren war :O )
Es macht wirklich Sinn und man sollte nicht darauf verzichten. Bei Alpaka z.B. macht es Sinn, wenn man Rohwolle gesponnen hat, aber gewaschener Kammzug kann so verarbeitet werden, weil Alpaka-Haar kein "Gedächtnis" hat und sich durch Baden der Faden nicht mehr verändert.

Man wäscht doch auch gestrickte Wolle und konfektioniert das Strickstück.
Lieben Gruß
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Re: Entspannungsbad

Beitrag von shorty » 09.06.2012, 16:33

Bin ja ein "glühender " Verfechter vom Entspannungsbad.
Ich finde vom Weben abgesehen, ist eine Wolle erst dann fertig.
Sie verkürzt sich ja nicht nur in der Länge, sondern flufft auch auf.
Manchmal kann man da getrost ne ganz andere Nadelstärke verwenden.
Insofern ist das für Gestrick immer dienlich, wenn man vorhersehbare Ergebnisse möchte.
Auch für Tücher. Sieht man beim Gestrickten sehr wohl, je nach Ausprägung.
Wenn man 25 % Längenschwund hat, ist nachher die Wolle wesentlich dicker und das Strickstück wird dichter. Ist ja bei Lace nicht wirklich erwünscht ;-)
Ich finde in Anbetracht dessen, wie lange man für nen Stang zum Spinnen braucht das Entspannungsbad nicht der Rede wert.

Karin
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Re: Entspannungsbad

Beitrag von uta » 09.06.2012, 17:00

Inzwischen bade ich fast alle meine Wolle -

die Veränderung ist zu gross durch das Bad, erst dann weiss ich, wie das Garn wirklich wird. Einzige Ausnahme, wenn ich zuuu ungeduldig bin und das Garn sofort stricken muss, dann lass ich das manchmal, aber das passiert fast nie mehr.

Ich bin übrigens sehr "effizient" (also evtl. auch mal gerne faul :) ) - und ich führe nur Schritte durch, die ich echt sehr wichtig finde.
herzliche Grüße von

Uta

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Re: Entspannungsbad

Beitrag von Lisa » 09.06.2012, 17:12

Hallo zusammen,

welche Temperatur sollte das Bad haben und wie lange soll der Strang im Wasser bleiben?

Liebe Grüße, Lisa
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