Beitrag
von anjulele » 03.06.2012, 20:59
Ok, wenn ich denn Wert darauf lege, alles akribisch nachzuvollziehen, dann wäre es wahrscheinlich wichtig, alles ganz genau zu messen. Aber dann würde ich sicherlich nicht so gerne mit Pflanzen färben. Es macht für mich auch keinen Sinn einen direkten Vergleich zu erstellen. Vielleicht wird es mal wichtig sein, für ein bestimmtes Projekt. Dann werde ich sicherlich auch ausprobieren, was wie möglich ist.
Natürlich habe ich auch meinen Verbrauch an Färbedrogen und Beizmittel im Auge. Für mich ist für die Berechnung der Färbedrogen wichtig, dass ich weiß, welchen meiner Färbetöpfe ich nehme.
Zum "Testen", oder wenn ich schon vorher weiß, dass ich nicht mehr als bis ca. 1 kg Wolle (in verschiedenen Nuancen) färben möchte, nehme ich den Kleinen, ca. 6-7 l. Ist die Farbe nicht so ergiebig, färbe ich weniger.
Ist sie ergiebiger, kommt mehr hinein. Was ich nicht färbe geht in meinen gebeizten Vorrat. Aus dem nehme ich dann ein anderes Mal, wenn eine Färbung doch mehr hergibt, als erwartet. Wenn das keine Direktbeize hat. Dann kommt natürlich nur gewaschenes hinein. Zur Not auch frisch gewaschenes.
Ich färbe nur noch Locken, gesponnenes nicht mehr von mir, von anderen natürlich schon.
Wenn ich mit anderen zusammen färbe, sage ich nicht, ich färbe die-und-die Farbe, sondern, ich färbe mit dem-und-dem. Meist wird es XY, aber es kann auch Farbe YX dabei herauskommen. Wichtig ist für mich, dass die Leute sehen, dass man mit den Pflanzen färben kann. Vor allem auch mit Teilen, die in der Küche oder dem Garten bestenfalls auf dem Kompost landen. Was das nun genau wird, ist mir ziemlich egal. Es wird ja meistens etwas. Wenn mir das nicht gefällt, kommt es bei einem anderen Mal mit in den Topf und, wenn ich Glück habe, wird genau diese Färbung völlig anders, als der Rest.
Wenn ich reproduzierbare Ergebnisse wünsche, würde ich wohl mit Säurefarben färben. Aber selbst bei denen ist es nie so 100 %ig.
Ich habe nur mein kleines Färbebüchlein, das mich schon viele Jahre begleitet. Es sind nicht viele Pflanzen drin. Bei den unbeschriebenen nehme ich einen Durchschnitt der Beizmenge aller Angaben, meist etwas weniger. Von den Pflanzen versuche ich gleich ausreichend zu sammeln. Das wiege ich aber nicht auf´s Gramm aus.
Mir macht das Färben an sich Spaß und ich bin neugierig, was dabei heraus kommt. Die Färbungen färbe ich, bis es sich nicht mehr lohnt. Ich würde nie eine Färbung nur für eine Farbe machen und den Rest dann wegkippen. Das würde ich für absolut überflüssig und verschwenderisch halten. Für kleine 50 oder 100 g Färbungen würde ich mir die Arbeit auch überhaupt nicht machen. Da ich keine Garne mehr färbe (vielleicht ja auch aus dem Grund), ist es mir ziemlich egal, wie es wird. Bei Garnen wäre mir das nicht so egal. Dann würde mich eine scheckige Färbung nerven.
LG
anjulele