Hilfe, zu schwacher Einzug beim Minstrel beim Zwirnen

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Hilfe, zu schwacher Einzug beim Minstrel beim Zwirnen

Beitrag von ankepu » 16.03.2012, 20:21

Hi, Ihr Lieben,

ich verzweifele gleich, vielleicht kann mir jemand helfen ?

Ich verzwirne gerade mit meinem schönen neuen Minstrel, kriege aber den Einzug nicht richtig eingestellt.

Ich habe jetzt schon den größten Wirtel, den Faden total gespannt (zweifädig), aber der Einzug ist immer noch zu schwach, da muss ich ja stundenlang zwirnen X( . Den Faden muss ich immer etwas zum Einzugloch hinstupsen. Meine alte Ziege hat mir beim Zwirnen den Faden aus der Hand gerissen, da waren 100 g ruckzuck gezwirnt, aber hier stimmt jetzt etwas nicht.

Hat jemand eine Idee, wo mein Fehler liegt ?

Ich zwirne immer ziemlich locker, aber der Einzug zieht nicht mal von allein den Faden von der Spule, das muss ich mit der Hand ziehen und dann zum Einzugloch führen, so kann das ja nicht richtig sein.

Liebe Grüße von einer genervten Anke

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Re: Hilfe, zu schwacher Einzug beim Minstrel beim Zwirnen

Beitrag von Kimara » 16.03.2012, 20:33

Hallo Anke,

ich vermute, das du den kleinsten Wirtel meinst oder?

Hast du, ganz rein zufällig, Wirtelgröße = Spulengröße drauf?
Will heißen, hat die Wirtelrille genau den gleichen Umfang, wie die Spulenrille, auf der der Antriebsfaden läuft?

Sollte das so sein, musst du das unbedingt ändern. Beide dürfen nicht den gleichen Umfang haben... das funktioniert nicht.

Nicht verzweifeln... ein Minstrel ist einfach und ganz logisch :)

Wollige Grüße
Claudia

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Re: Hilfe, zu schwacher Einzug beim Minstrel beim Zwirnen

Beitrag von spulenhalter » 16.03.2012, 20:36

Du hast ein neues Spinnrad, hast du bereits darauf gesponnen und war da der Einzug OK?

Ich gehe davon aus, dass Spule und Wirtel leicht drehen / sich gegeneinander drehen lassen, also nicht klemmen.

Je größer der Durchmesserunterschied zwischen Spule und Wirtel ist, um so größer ist der max. Einzug, der bei einem zweifädigen Rad möglich ist.

Den max. Einzug erreicht man, wenn der Antriebsfaden relativ stark vorgespannt ist. Die Verringerung des Einzuges wird durch lösen der Vorspannung erreicht.

Eigentlich sollte es klappen :rolleyes:
Gruß Mathias

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Re: Hilfe, zu schwacher Einzug beim Minstrel beim Zwirnen

Beitrag von ankepu » 16.03.2012, 20:36

Hi, Kimara,

ne, ich habe wirklich den größten Wirtel drauf mit größter Rille. Der Faden an der Spule läuft in der Seite mit der kleinsten Rille (die Spule hat ja zwei verschiedene Seiten).

Es ist wirklich ein sehr großer Unterschied zwischen Wirtelumfang (so groß wie nur möglich) und dem Spulenrillenumfang (so klein, wie möglich).

Kann es vielleicht sein, dass der Antriebsriemen (ist ne mitgelieferte Paketschnur) durchrutscht ? Er ist aber auch schon total stramm gespannt.

Ratlose Grüße
Anke

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Re: Hilfe, zu schwacher Einzug beim Minstrel beim Zwirnen

Beitrag von spulenhalter » 16.03.2012, 20:43

Hast du Bienenwachs da??

Die Paketschnur mit Bienenwachs einreiben, dass erhöht die Haftung.

Kannst du die Spule relativ leicht drehen, wenn die Antriebsschnur gespannt ist? Dann rutscht diese durch. Versuch es dann mit einem größerem Spulendurchmesser oder einem dickerem Antriebsfaden, notfalls 2 Fäden zusammenzwirnen, aber einzeln verknoten, dann sind die Knoten kleiner und laufen besser.

Gute Erfolge.
Gruß Mathias

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Re: Hilfe, zu schwacher Einzug beim Minstrel beim Zwirnen

Beitrag von ankepu » 16.03.2012, 20:51

Hi, Spulenhalter,
die Spule lässt sich tatsächlich ganz leicht drehen bei stark gespanntem Faden. Dann werde ich jetzt mal versuchen mit dem Riemen etwas anzustellen, damit er nicht mehr durchrutscht.

Das Spinnen auf dem neuen Rad ging prima und der Einzug war auch o.k.

Ich werde mal Deine Tipps ausprobieren, vielen Dank

Liebe Grüße
Anke

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Re: Hilfe, zu schwacher Einzug beim Minstrel beim Zwirnen

Beitrag von Liliana » 16.03.2012, 21:02

Das hatte ich auch schon 2 Mal bei meinem Minstrel.
Bei mir war es immer die Paketschnur. Mir ist dort beim Ölen mal was drauf getröpfelt und sie hat sich erst extrem geweitet und sich schlussendlich aufgelöst.

Ich würde auch sagen, probier es mit einem anderen Antriebsriemen.
Aber mach einen sehr kleinen Knoten, sonst "ruckt" es beim Einzug extrem.
Liebe Grüße
Liliana

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Re: Hilfe, zu schwacher Einzug beim Minstrel beim Zwirnen

Beitrag von Klara » 16.03.2012, 22:14

ankepu hat geschrieben: Es ist wirklich ein sehr großer Unterschied zwischen Wirtelumfang (so groß wie nur möglich) und dem Spulenrillenumfang (so klein, wie möglich).
Sollte man meinen, dass es so besser ginge, das hatten wir aber schon mal (entweder hier oder im Handspinnforum) dass es so eben NICHT ging (Kattgugla auf dem Polonaise vielleicht?). Kombinier' mal den grossen Wirtel mit der grossen Spulrinne oder den kleinen mit der kleinen.

Und wenn alles nichts hilft, dann stell um auf einfädig...

Wobei meine Kromskis den Faden auch nicht selbsttätig von der Spule abwickeln, an den Spulen ziehe ich und füttere dann das Spinnrad (und lieber zwirne ich mit dem Henkys - aber meine Kromkis sind auch einfädig - mit Doppeltritt müsstest du kräftiger treten können).

Ciao, Klara

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Re: Hilfe, zu schwacher Einzug beim Minstrel beim Zwirnen

Beitrag von Kattugla » 16.03.2012, 22:20

ankepu hat geschrieben:...ich habe wirklich den größten Wirtel drauf mit größter Rille. Der Faden an der Spule läuft in der Seite mit der kleinsten Rille (die Spule hat ja zwei verschiedene Seiten)...
Das ist 'ne Kromski-Eigenart, die ich auch an meinem Polonaise im zweifädigen Betrieb hatte: grosser Wirtel und kleine Spulenseite vertragen sich nicht (umgekehrt übrigens auch nicht). Theoretisch sollte das zwar nen Mördereinzug geben, praktisch gibts aber das genaue Gegenteil.

Nimm den kleinen Wirtel und die kleine Spulenrille, dann klappts auch mit dem Einzug. :)
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Re: Hilfe, zu schwacher Einzug beim Minstrel beim Zwirnen

Beitrag von ankepu » 17.03.2012, 07:30

Guten Morgen, Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Ratschläge.

Gestern abend hab ich noch den Antriebsriemen ausgewechselt, die mitgelieferte Paketschnur war eh schon ganz dünn und weich. Nun klappt es mit einer dicken harten Paketschnur schon viel besser, allerdings ist das nicht so der rasende Einzug, denn ich von meiner alten Ziege kenne.

Ich werde nachher nochmal etwas mit den Wirteln experimentieren und Kattugla's Rat befolgen, mal sehen wie es dann klappt.

Allerdings habe ich auch die Spulen zum Zwirnen auf dem Spulenhalter am Rad und sonst immer auf Stricknadeln waagerecht in einem Pappkarton eingespannt, da liefen die Spulen besser ab, vielleicht liegt es auch daran. Werde mir wohl bald noch eine Lazy Kate anschaffen oder selber bauen.

Naja, auch jeden Fall klappt es schon mal viel besser, vielen Dank Euch allen.

Liebe Grüße
Anke

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Re: Hilfe, zu schwacher Einzug beim Minstrel beim Zwirnen

Beitrag von Anna » 17.03.2012, 17:31

Bei meinem Minstrel klappt die Kombination von größter Wirtel und kleinster Spulenwirtel einwandfrei.
Ich habe allerdings keine Paketschnur auf dem Schwungrad, sondern einen ziemlich dünnen Baumwollfaden (Häkelbaumwolle), vielleicht hängt es auch damit zusammen.

Gruß von Anna
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Re: Hilfe, zu schwacher Einzug beim Minstrel beim Zwirnen

Beitrag von Rashida » 18.03.2012, 08:58

Na Anke, das wirst Du sicherlich bald rausgefunden haben wie dein kleines störrisches Böckchen richtig schnurren wirdBild. Wirst Du uns DEin Baby beim Treffen schon mal Vorstellen?BildWinke, winke Rashida

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