Chefsache: Rotterdam
Moderatoren: Rolf_McGyver, Claudi
-
- Dochtgarn
- Beiträge: 798
- Registriert: 19.04.2011, 10:48
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 32602
- Wohnort: Vlotho
- Kontaktdaten:
Chefsache: Rotterdam
Hallo Ihr Lieben,
im Moment repariere ich gerade ein Rotterdam (vergl. Louèt, L10).
Ihr wißt, das Rotterdam ist ein Traktor. Nicht gerade im Bereich schöner Dinge aber ungemein robust, spinnfreudig und absolut anfängergeeignet, wenn.......! Ja wenn da nicht die zurückliegenden Wartungsmängel und über Jahrzehnte angesammelten Kleinigkeiten, wie nicht nachgezogene Schrauben, nicht geölte und nicht gereinigte Mechanik, nicht richtig remontierte oder von Anfang an falsch zusammengebaute Teile, vertrödelte Teile und mit Behelf weitergesponnen. Das alles verzeiht das Rotterdam, nur irgendwann gehts dann doch nicht mehr.
Dieser Beitrag soll Reparaturen zeigen, die mit dem Abschluß als weitere Störquelle auszuschließen, frei nach "EINBAUEN UND VERGESSEN",
abzuhaken sind.
A
So erreichte mich das Rotterdam aus einem Therapiebetrieb, alles lose, klapprig, ausgerissen und fransig. B
Ich begann mit dem Fußpedal, soweit war die Lagerung und Befestigung i.O., nur die Zeit hatte die erste Schicht Sperrholzoberfläche gelöst und verschmutzt. Hier ging ich beherzt mit einem Beitel bei und löste die Schad-Schicht. Da es sich um Birkensperrholz handelte, mit einer wasserfesten Phenolharzverleimung ( duroplastisch, hart, spröde, dunkel), ging das rel. leicht. Eine Weißleimverbindung hätte ich nicht so leicht abtrennen können!
Die Schicht trennte sich inmitten der Kleberfuge. Etwas noch versäubert mit dem Beitel und dann konnte ich meine bereits beschriebene Walzenschleifmaschine zum Planen benutzen. Nach 5 "Schleiffahrten" war alles eben und da die nun freie Sperrholzschicht aus B-Furnierqualität, also astrreich, rissig usw. war, gab es die benötigte Rauhheit, um mit Weißleim eine 4mm- Neusperrholzschicht aufzuleimen. Nach Presszeit von wenigen Stunden war das Pedal wie neu. Rundum schöngeschliffen, Radien an die Ecken und Kanten gebrochen, konnte es gleich wieder eingebaut werden.
C
Das zweite Problem war der gesteckte vordere Spinnwellen-Lagerbock mit der Lederschlaufe als Bremse. Lose und klapperig kam er hier an.
Nur einleimen geht nicht aus spinnpolitischerr Sicht ( Spulenwechsel). Also war nur ein Gewinde mit Einführungsnut die perfekte Lösung!
Im Schraubstock gut eingespannt und mit dem Zentrierwinkel die Mitte am Holzpflock angezeichnet ( da dieser meist unrund ist, mußte ich mehrere kreuzende Linien anzeichnen und so die Mitte "eingrenzen"). Sanft mit 3 mm Holzbohrer mit Spitze, ca. 35mm tief durch den Dübel, weiter bis in das Bock-Holz selbst, gebohrt, konnte nun mit dem 5mm Bohrer aufgebohrt werden. Hierhinein schnitt ich dann ein M6- Gewinde mit einem Spezialgewindebohrer, wo der Schaft unter 5 mm Dicke hatte ( Langschaft, bzw. Blechgewindebohrer). Jedenfalls ging die M6 Gewindestange sauber und leicht durch den Pflock und faßte sicher in den Gewindegängen des Bock-Holzes. Ich gab Weißleim an des eingedrehte Gewinde, das schmiert beim Eindrehen und sichert dann nach dem Austrocknen gegen Herausdrehen. Die Gewindestange zum Eindrehen einfach mit 2 St. M6 Muttern "kontern" (= entgegen festziehen) und dann mit einem 10mm Maulschlüssel in das vorbereitete Gewinde eindrehen. Wichtig ist: zum Schluß noch einige ( 5-10) Gewindegänge weiterdrehen. Jetzt schneidet sich das Stahlgewinde mit
"Formwirkung" in das Holz, will damit sagen, die Holzfaser in der Gewindebohrung wird nicht durchgeschnitten, bleibt lang und hier ist die
Verbindung dauerfest und solide.
Nun reicht aber die Auslenkung der Spulenachse nicht über die Länge der herausstehenden Gewindestange. So mußte ein Weg mit einem Einfädelungskanal geschaffen werden. Im Gestell ist die alte Aufnahmebohrung des Pflockes (D10-12mm) hier nun durchbohren mit ca. 7mm
Bohrer. Dann gut einspannen und mit einer superscharfen Feinsäge ( Säge mit gebläutem Blatt!) von vorn eine Nute zum Hauptloch einsägen.
Geht ganz leicht, wenn an einem Holzlineal entlanggeführt gesägt wird. Verputzen und schon paßt unser neues Gewindegrundklemmsystem perfekt.
Morgen gehts weiter!
LG Jürgen
im Moment repariere ich gerade ein Rotterdam (vergl. Louèt, L10).
Ihr wißt, das Rotterdam ist ein Traktor. Nicht gerade im Bereich schöner Dinge aber ungemein robust, spinnfreudig und absolut anfängergeeignet, wenn.......! Ja wenn da nicht die zurückliegenden Wartungsmängel und über Jahrzehnte angesammelten Kleinigkeiten, wie nicht nachgezogene Schrauben, nicht geölte und nicht gereinigte Mechanik, nicht richtig remontierte oder von Anfang an falsch zusammengebaute Teile, vertrödelte Teile und mit Behelf weitergesponnen. Das alles verzeiht das Rotterdam, nur irgendwann gehts dann doch nicht mehr.
Dieser Beitrag soll Reparaturen zeigen, die mit dem Abschluß als weitere Störquelle auszuschließen, frei nach "EINBAUEN UND VERGESSEN",
abzuhaken sind.
A
So erreichte mich das Rotterdam aus einem Therapiebetrieb, alles lose, klapprig, ausgerissen und fransig. B
Ich begann mit dem Fußpedal, soweit war die Lagerung und Befestigung i.O., nur die Zeit hatte die erste Schicht Sperrholzoberfläche gelöst und verschmutzt. Hier ging ich beherzt mit einem Beitel bei und löste die Schad-Schicht. Da es sich um Birkensperrholz handelte, mit einer wasserfesten Phenolharzverleimung ( duroplastisch, hart, spröde, dunkel), ging das rel. leicht. Eine Weißleimverbindung hätte ich nicht so leicht abtrennen können!
Die Schicht trennte sich inmitten der Kleberfuge. Etwas noch versäubert mit dem Beitel und dann konnte ich meine bereits beschriebene Walzenschleifmaschine zum Planen benutzen. Nach 5 "Schleiffahrten" war alles eben und da die nun freie Sperrholzschicht aus B-Furnierqualität, also astrreich, rissig usw. war, gab es die benötigte Rauhheit, um mit Weißleim eine 4mm- Neusperrholzschicht aufzuleimen. Nach Presszeit von wenigen Stunden war das Pedal wie neu. Rundum schöngeschliffen, Radien an die Ecken und Kanten gebrochen, konnte es gleich wieder eingebaut werden.
C
Das zweite Problem war der gesteckte vordere Spinnwellen-Lagerbock mit der Lederschlaufe als Bremse. Lose und klapperig kam er hier an.
Nur einleimen geht nicht aus spinnpolitischerr Sicht ( Spulenwechsel). Also war nur ein Gewinde mit Einführungsnut die perfekte Lösung!
Im Schraubstock gut eingespannt und mit dem Zentrierwinkel die Mitte am Holzpflock angezeichnet ( da dieser meist unrund ist, mußte ich mehrere kreuzende Linien anzeichnen und so die Mitte "eingrenzen"). Sanft mit 3 mm Holzbohrer mit Spitze, ca. 35mm tief durch den Dübel, weiter bis in das Bock-Holz selbst, gebohrt, konnte nun mit dem 5mm Bohrer aufgebohrt werden. Hierhinein schnitt ich dann ein M6- Gewinde mit einem Spezialgewindebohrer, wo der Schaft unter 5 mm Dicke hatte ( Langschaft, bzw. Blechgewindebohrer). Jedenfalls ging die M6 Gewindestange sauber und leicht durch den Pflock und faßte sicher in den Gewindegängen des Bock-Holzes. Ich gab Weißleim an des eingedrehte Gewinde, das schmiert beim Eindrehen und sichert dann nach dem Austrocknen gegen Herausdrehen. Die Gewindestange zum Eindrehen einfach mit 2 St. M6 Muttern "kontern" (= entgegen festziehen) und dann mit einem 10mm Maulschlüssel in das vorbereitete Gewinde eindrehen. Wichtig ist: zum Schluß noch einige ( 5-10) Gewindegänge weiterdrehen. Jetzt schneidet sich das Stahlgewinde mit
"Formwirkung" in das Holz, will damit sagen, die Holzfaser in der Gewindebohrung wird nicht durchgeschnitten, bleibt lang und hier ist die
Verbindung dauerfest und solide.
Nun reicht aber die Auslenkung der Spulenachse nicht über die Länge der herausstehenden Gewindestange. So mußte ein Weg mit einem Einfädelungskanal geschaffen werden. Im Gestell ist die alte Aufnahmebohrung des Pflockes (D10-12mm) hier nun durchbohren mit ca. 7mm
Bohrer. Dann gut einspannen und mit einer superscharfen Feinsäge ( Säge mit gebläutem Blatt!) von vorn eine Nute zum Hauptloch einsägen.
Geht ganz leicht, wenn an einem Holzlineal entlanggeführt gesägt wird. Verputzen und schon paßt unser neues Gewindegrundklemmsystem perfekt.
Morgen gehts weiter!
LG Jürgen
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
-
- Dochtgarn
- Beiträge: 798
- Registriert: 19.04.2011, 10:48
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 32602
- Wohnort: Vlotho
- Kontaktdaten:
Re: Chefsache: Rotterdam
Hallo Ihr Lieben,
hier noch die weiteren Fotos zum Beitrag = Spinnbockbefestigung mit M6 Gewindestange , sep. da mehr als 7 nicht hochzuladen waren. LG Jürgen
hier noch die weiteren Fotos zum Beitrag = Spinnbockbefestigung mit M6 Gewindestange , sep. da mehr als 7 nicht hochzuladen waren. LG Jürgen
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
-
- Dochtgarn
- Beiträge: 798
- Registriert: 19.04.2011, 10:48
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 32602
- Wohnort: Vlotho
- Kontaktdaten:
Re: Chefsache: Rotterdam
Hallo, weiter geht's!
D
Als markanten Fehler bemerkte ich die fehlende Flucht von Bremsriemen zur Spur am Spinnflügelmaul. Die Sackbohrung der Lagerbuchse war zu knapp tief gebohrt oder die Welle zu lang. Egal, Buchse mit Stechbeitel herausgehebelt und Bohrung 5 mm tiefer gebohrt. Jetzt passt alles!
E
Die Bremseinstellung bestand nur noch aus 2 Ösen und der Gewindeschraube. Hier gründete ich mit einer eigenen Reparaturlösung.
Eine kleine Druckfeder ( ca. 50 g Fingerspitzenlast), eine SK Mutter M6 und etwas Gewindesicherung sollten den Lösungsweg beschreiben. Eine Rändelmutter M6 schliesst den Kreis zum Feineinstellen ( Die SK- Mutter dient als Federanschlag, wenn sie eingeklebt = blockiert ist.
Mit der Rändelmutter kann nun der Bremsriemen zart eingestellt werden. F
Dem Hauptlager des Schwungrades geht es nun auch an den Kragen. Es ist ein RIKULA 608ZZ ( 8mm Welle, 22mm AD) Dies war am Rumpeln und auch im Sitz locker = Radschlageiern. Also Lager austreiben, 26mm Bohrung neu, Ausstreichen mit Weißleim, RIKULA 6000ZZ einbauen, fertig. G
Als Welle wählte ich nun einen 10mm Stahlachse, die vorne mit einem aus Alu gedrehtem 60mm weiten Flansch das Schwungrad aufnehmen soll. Diesen auf der Welle mit Madenschraube geklemmt und über angedrehten Lochkreis mit 3 Bohrungen M5 versehen(unstetig geteilt) gegen Verwechselungen. Rückseitig verbleibt ein ca 10mm herausragender Überstand der Achse, worauf ein Stellring als Abschlußsicherung geklemmt wird. Vorne ragt die Achse ebenfalls 10mm über den Flansch und zentriert somit das Schwungrad.
Mit 3 Senkschrauben fixiert, läuft nun das Rad super sauber rund. H
Die Trittverbindung zum Schwungrad war auch mürbe. Hier wählte ich eine bewährte Ersatzkonstruktion aus 6 mm Alustange, 2 Winkelgelenken und einem quer aufgeschraubtem Beschlag, der das untere Gelenk quer auslenkend der Trittbewegung folgend bildet und das obere entsprechend dem alten Lager der Raddrehung folgend ( ohne Bilder).
Alles zusammen ergab ein funktionstüchtiges spielfrei spinnendes leichtlaufendes Arbeitstier " ROTTERDAM"
Für Detailfragen stehe ich gerne bereit.
LG Jürgen
D
Als markanten Fehler bemerkte ich die fehlende Flucht von Bremsriemen zur Spur am Spinnflügelmaul. Die Sackbohrung der Lagerbuchse war zu knapp tief gebohrt oder die Welle zu lang. Egal, Buchse mit Stechbeitel herausgehebelt und Bohrung 5 mm tiefer gebohrt. Jetzt passt alles!
E
Die Bremseinstellung bestand nur noch aus 2 Ösen und der Gewindeschraube. Hier gründete ich mit einer eigenen Reparaturlösung.
Eine kleine Druckfeder ( ca. 50 g Fingerspitzenlast), eine SK Mutter M6 und etwas Gewindesicherung sollten den Lösungsweg beschreiben. Eine Rändelmutter M6 schliesst den Kreis zum Feineinstellen ( Die SK- Mutter dient als Federanschlag, wenn sie eingeklebt = blockiert ist.
Mit der Rändelmutter kann nun der Bremsriemen zart eingestellt werden. F
Dem Hauptlager des Schwungrades geht es nun auch an den Kragen. Es ist ein RIKULA 608ZZ ( 8mm Welle, 22mm AD) Dies war am Rumpeln und auch im Sitz locker = Radschlageiern. Also Lager austreiben, 26mm Bohrung neu, Ausstreichen mit Weißleim, RIKULA 6000ZZ einbauen, fertig. G
Als Welle wählte ich nun einen 10mm Stahlachse, die vorne mit einem aus Alu gedrehtem 60mm weiten Flansch das Schwungrad aufnehmen soll. Diesen auf der Welle mit Madenschraube geklemmt und über angedrehten Lochkreis mit 3 Bohrungen M5 versehen(unstetig geteilt) gegen Verwechselungen. Rückseitig verbleibt ein ca 10mm herausragender Überstand der Achse, worauf ein Stellring als Abschlußsicherung geklemmt wird. Vorne ragt die Achse ebenfalls 10mm über den Flansch und zentriert somit das Schwungrad.
Mit 3 Senkschrauben fixiert, läuft nun das Rad super sauber rund. H
Die Trittverbindung zum Schwungrad war auch mürbe. Hier wählte ich eine bewährte Ersatzkonstruktion aus 6 mm Alustange, 2 Winkelgelenken und einem quer aufgeschraubtem Beschlag, der das untere Gelenk quer auslenkend der Trittbewegung folgend bildet und das obere entsprechend dem alten Lager der Raddrehung folgend ( ohne Bilder).
Alles zusammen ergab ein funktionstüchtiges spielfrei spinnendes leichtlaufendes Arbeitstier " ROTTERDAM"
Für Detailfragen stehe ich gerne bereit.
LG Jürgen
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
-
- Designergarn
- Beiträge: 5789
- Registriert: 14.11.2006, 01:40
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 42399
- Wohnort: Wuppertal
- Kontaktdaten:
Re: Chefsache: Rotterdam
Die Feder bei der Spannungseinstellung ist eine gute Idee. Die Spannungseinstellung in dieser Art rappelt sich nämlich gerne los oder rappelt überhaupt (z.B. bei älteren Louets).
Warum hast du das Spinnrad nicht auf Kugellager umgerüstet, da du doch eh die Lager ausgetauscht hast?
Man sollte diese Modern/Rotterdam Spinnräder nicht unterschätzen. Uns ist mal eins in die Hände gefallen, an dem nicht so viel Arbeit war. Da war nur das Rad ab und das Holz sah übelst aus. Als es wieder fit und eingesponnen war, hatte es einen supersanften Einzug, besser als jedes Louet und vergleichbar mit spulengebremst. Die Anfängerin, die es bekommen hat, ist nach wie vor sehr glücklich damit.
LG Brigitte
Warum hast du das Spinnrad nicht auf Kugellager umgerüstet, da du doch eh die Lager ausgetauscht hast?
Man sollte diese Modern/Rotterdam Spinnräder nicht unterschätzen. Uns ist mal eins in die Hände gefallen, an dem nicht so viel Arbeit war. Da war nur das Rad ab und das Holz sah übelst aus. Als es wieder fit und eingesponnen war, hatte es einen supersanften Einzug, besser als jedes Louet und vergleichbar mit spulengebremst. Die Anfängerin, die es bekommen hat, ist nach wie vor sehr glücklich damit.
LG Brigitte
- frieda
- Andenzwirn
- Beiträge: 1132
- Registriert: 05.11.2007, 16:03
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 50226
- Wohnort: Frechen
Re: Chefsache: Rotterdam
Ehrlich gesagt verstehe ich das jetzt nicht so ganz. Zum Spulenwechsel macht man doch einfach kurz die Bremse ab und hat denn die Spulenachse doch schon quasi in der Hand. Da stört es doch überhaupt nicht, wenn der Block eingeleimt ist. Oder entgeht mir da gerade eine Nuance?wollwolff hat geschrieben: Das zweite Problem war der gesteckte vordere Spinnwellen-Lagerbock mit der Lederschlaufe als Bremse. Lose und klapperig kam er hier an.
Nur einleimen geht nicht aus spinnpolitischerr Sicht ( Spulenwechsel).
Grüßlis,
frieda
-
- Dochtgarn
- Beiträge: 798
- Registriert: 19.04.2011, 10:48
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 32602
- Wohnort: Vlotho
- Kontaktdaten:
Re: Chefsache: Rotterdam
Hallo in die Runde,
jedesmal bei " kurz die Bremse ab" kann diese verstellt werden und der derbe Riemen geht verdammt schwer aus dem gespurtem Bett
( 2 Bunde ca. 2mm hoch). Außerdem wirst Du mit meiner vorgestellten Neulösung mit der eingeklebten Mutter nur mit einem Werkzeug
weiterkommen. Aber, so verliert sich nie wieder was an Bauteilen ;o)
Es ist nun nicht mehr ein Original Rotterdam (weil die Originalteile fehlen) sondern ein "wollwolffgepimptes" Rad, wo aber keine Schwierigkeit
durch die Rep. Lösung mit dem Schlitz im Alltag bestehen, ist halt anders.
Übrigens sind RIKULA's Rillenkugellager. welche mit der erweiterten Größe nun dem Rundlauf des Rades gute Spielfreiheit geben.
LG Jürgen
jedesmal bei " kurz die Bremse ab" kann diese verstellt werden und der derbe Riemen geht verdammt schwer aus dem gespurtem Bett
( 2 Bunde ca. 2mm hoch). Außerdem wirst Du mit meiner vorgestellten Neulösung mit der eingeklebten Mutter nur mit einem Werkzeug
weiterkommen. Aber, so verliert sich nie wieder was an Bauteilen ;o)
Es ist nun nicht mehr ein Original Rotterdam (weil die Originalteile fehlen) sondern ein "wollwolffgepimptes" Rad, wo aber keine Schwierigkeit
durch die Rep. Lösung mit dem Schlitz im Alltag bestehen, ist halt anders.
Übrigens sind RIKULA's Rillenkugellager. welche mit der erweiterten Größe nun dem Rundlauf des Rades gute Spielfreiheit geben.
LG Jürgen
- frieda
- Andenzwirn
- Beiträge: 1132
- Registriert: 05.11.2007, 16:03
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 50226
- Wohnort: Frechen
Re: Chefsache: Rotterdam
Da man nach dem Spulenwechsel mit höchster Wahrscheinlichkeit sowieso die Bremse neu einstellen muss, da eine leere Spule ganz anders einzieht als die volle, die man eben runtergenommen hat, kann ich da den Vorteil wirklich nicht sehen.wollwolff hat geschrieben:
jedesmal bei " kurz die Bremse ab" kann diese verstellt werden
Grüßlis,
frieda
- shorty
- Designergarn
- Beiträge: 30170
- Registriert: 23.01.2007, 18:03
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 82441
- Wohnort: Oberbayern
Re: Chefsache: Rotterdam
Räder reagieren da sehr unterschiedlich. Rotterdam hatte ich noch keines.
Sicher ist es so, dass der Einzug bei leerer Spule kräftiger ist.
Ich spinne aber sehr viele Spulen voll, ohne großartig die Bremseinstellung zu ändern
Beim Lendrum ist das ja auch so konzipiert, dass man die Spule abnehmen kann , ohne die Bremseinstellung zu ändern.
Ich finde das sehr durchdacht gelungen.
Karin
Sicher ist es so, dass der Einzug bei leerer Spule kräftiger ist.
Ich spinne aber sehr viele Spulen voll, ohne großartig die Bremseinstellung zu ändern

Ich finde das sehr durchdacht gelungen.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
- epsilontik
- Kammzug
- Beiträge: 379
- Registriert: 02.01.2012, 19:16
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 50129
- Wohnort: links von Köln
- Kontaktdaten:
Re: Chefsache: Rotterdam
Und ich gebe zu, daß ich die Bremse bei meinem Rotterdam noch NIEMALS irgendwie benutzt habe, ich könnte sie auch ganz abmontieren. Da das Rad ohnehin schon einen Einzug von mehreren Schlittenhunden hat (egal, wie voll die Spule ist), konnte ich bislang noch keinen Nutzwert der Bremse feststellen. Aber ich werde jetzt diesen fred hier aufmerksam inhalieren, vielleicht kann ich ja auch noch was tunen...
@Jürgen: Und WO genau bekommst Du so fabelhaftes Material her wie die Welle mit dem Flansch? Du bist Dreher, richtig? Ich habe nämlich händeringend Analoges zur Verbesserung meines Rotterdams gesucht und erhielt beim örtlichen Dreher einen Kostenvoranschlag von ca. 80 EUR für dieses Teil. Das überstieg sowohl mein Budget als auch den Anschaffungspreis für das Rad bei weitem, da habe ich es gelassen. Und ärgere mich nach wie vor über das Eiern und Lockern des Schwungrades insbesondere beim Zwirnen.
@Jürgen: Und WO genau bekommst Du so fabelhaftes Material her wie die Welle mit dem Flansch? Du bist Dreher, richtig? Ich habe nämlich händeringend Analoges zur Verbesserung meines Rotterdams gesucht und erhielt beim örtlichen Dreher einen Kostenvoranschlag von ca. 80 EUR für dieses Teil. Das überstieg sowohl mein Budget als auch den Anschaffungspreis für das Rad bei weitem, da habe ich es gelassen. Und ärgere mich nach wie vor über das Eiern und Lockern des Schwungrades insbesondere beim Zwirnen.
epsilontiks blog
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
-
- Dochtgarn
- Beiträge: 798
- Registriert: 19.04.2011, 10:48
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 32602
- Wohnort: Vlotho
- Kontaktdaten:
Re: Chefsache: Rotterdam
Hallo,
ja Dreher bin ich auch ( Maschinenbau-Dipl. Ing.), über den Umweg eines miesen Hauptschülers mit 2 Sechsern im Abschlußzeugnis kam dann die " nun- mach- was -aus -Dir -Fee" und schleppte mich zur Abendschule, wo dann der schlaue Teil meines Lebens mit Quadtratischen Gleichungen, Geometrischen Örtern und Taylorschen Additionstheoremen begann.
Eigentlich schon parallel der Abendschule in der Lehre als LKW - Autoschlosser im Omnibusbetrieb.
Neulich erst entdeckt, der Betrieb lag an der Spinnereistraße! Ein Fingerzeig?
Mehr über mich in meiner Internetseite.
Bremsriemen:
Wenn die Rädchen so runtergegurkt werden und alle Teile verbaselt sind, Löcher durch Ewigwackeln mit 2 mm Luft sind, da hilft allen ernstes kein Leimen. Daher die mechanische vorgestellte Lösung.
Drehteile:
Als Hobbyist schaue ich nicht sooo auf den Stundensatz. Der Lagerflansch wiegt ca. 25 g, Roh wog ers 40 g, 1 Kg Al kostet ca 6 Euro.
Drehbearbeitung, zusägen immer 1 Minute 1 Euro. Mich hat der Flansch ( ich drehe mir immer gleich mehrere roh zu) ca. 7-10 Minuten Zeit gekostet.
Ich finde, wenn repariert werden muß, dann auch gescheit und für ewig!
LG Jürgen
ja Dreher bin ich auch ( Maschinenbau-Dipl. Ing.), über den Umweg eines miesen Hauptschülers mit 2 Sechsern im Abschlußzeugnis kam dann die " nun- mach- was -aus -Dir -Fee" und schleppte mich zur Abendschule, wo dann der schlaue Teil meines Lebens mit Quadtratischen Gleichungen, Geometrischen Örtern und Taylorschen Additionstheoremen begann.
Eigentlich schon parallel der Abendschule in der Lehre als LKW - Autoschlosser im Omnibusbetrieb.
Neulich erst entdeckt, der Betrieb lag an der Spinnereistraße! Ein Fingerzeig?
Mehr über mich in meiner Internetseite.
Bremsriemen:
Wenn die Rädchen so runtergegurkt werden und alle Teile verbaselt sind, Löcher durch Ewigwackeln mit 2 mm Luft sind, da hilft allen ernstes kein Leimen. Daher die mechanische vorgestellte Lösung.
Drehteile:
Als Hobbyist schaue ich nicht sooo auf den Stundensatz. Der Lagerflansch wiegt ca. 25 g, Roh wog ers 40 g, 1 Kg Al kostet ca 6 Euro.
Drehbearbeitung, zusägen immer 1 Minute 1 Euro. Mich hat der Flansch ( ich drehe mir immer gleich mehrere roh zu) ca. 7-10 Minuten Zeit gekostet.
Ich finde, wenn repariert werden muß, dann auch gescheit und für ewig!
LG Jürgen
- epsilontik
- Kammzug
- Beiträge: 379
- Registriert: 02.01.2012, 19:16
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 50129
- Wohnort: links von Köln
- Kontaktdaten:
Re: Chefsache: Rotterdam
Aha, das dachte ich mir doch gleich bei den Bildern und der Beschreibung.
Ich bin ja mal bloß Holzwurm mit akademischen Weihen in Sachen Ei-TIH und die Metallbearbeitung hat mein Vater (Schlosser!) irgendwie nur meinem Bruder für dessen dusselige Autos vermittelt.
Was könnte/sollte ich denn also geschickterweise tun, damit Du MIR so einen Flansch drehst? Bist Du käuflich und/oder zu irgenwelchen möglichst nicht obskuren Tauschgeschäften oder Dienstleistungen bereit?
Ich bin ja mal bloß Holzwurm mit akademischen Weihen in Sachen Ei-TIH und die Metallbearbeitung hat mein Vater (Schlosser!) irgendwie nur meinem Bruder für dessen dusselige Autos vermittelt.
Was könnte/sollte ich denn also geschickterweise tun, damit Du MIR so einen Flansch drehst? Bist Du käuflich und/oder zu irgenwelchen möglichst nicht obskuren Tauschgeschäften oder Dienstleistungen bereit?
epsilontiks blog
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
- Arachnida
- Mehrfachzwirn
- Beiträge: 1511
- Registriert: 08.01.2012, 09:32
- Land: Oesterreich
- Postleitzahl: 5020
- Wohnort: SZG
- Kontaktdaten:
Re: Chefsache: Rotterdam
Also ich finds immer wieder toll und erstaunlich, was man aus "baufälligen" Spinnrädern machen kann. Hut ab!!!
Mein neuer alter Blog: http://halessa.blogspot.com
- epsilontik
- Kammzug
- Beiträge: 379
- Registriert: 02.01.2012, 19:16
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 50129
- Wohnort: links von Köln
- Kontaktdaten:
Re: Chefsache: Rotterdam
Wo du gerade das Rotterdam auf der Werkbank hast, schiebe ich noch eine Frage hinterher: Wie viel Spiel hat denn die Spule auf dem Flügel? Ich meine den Abstand der verbleibt, wenn die Spule auf dem Flügel sitzt und dieser fertig montiert aufliegt? Bei mir rappelt nämlich die Spule locker 1,5 cm hin und her (also zwischen Einzugsloch und hinterer Bohrung für die Flügelachse). Da mich dies a) nervt und b) vermutlich nicht ganz korrekt für die Funktion ist, lege ich jetzt eine Distanzscheibe dazwischen. Das ist insofern doof, als daß ich dann beim Aufspulen immer jonglieren muß, damit ich überall gleich viel aufwickele. Falls ich ergo nochmals umbau, dann wüßte ich gerne, wieviel Spiel als normal angesehen wird.
epsilontiks blog
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
- Scilla
- Navajozwirn
- Beiträge: 1232
- Registriert: 11.05.2011, 00:33
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 08237
- Wohnort: Steinberg
- Kontaktdaten:
Re: Chefsache: Rotterdam
Mein Hako hat das gleiche Spiel, ich hab ne Pastikhülse hinten an der Flügelaufhängung dazwischen gesteckt. Hatte vorher Messing ausprobiert, das hat aber geklappert.
Mich würde eine andere Lösung auch interessieren.
LG Scilla
Mich würde eine andere Lösung auch interessieren.
LG Scilla
Liebe Grüße, die Scilla
jetzt auch mit Blog http://scillana.blogspot.de/
So mancher geht nach Wolle und kommt geschoren heim.
Aus Portugal
jetzt auch mit Blog http://scillana.blogspot.de/
So mancher geht nach Wolle und kommt geschoren heim.
Aus Portugal
-
- Dochtgarn
- Beiträge: 798
- Registriert: 19.04.2011, 10:48
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 32602
- Wohnort: Vlotho
- Kontaktdaten:
Re: Chefsache: Rotterdam
Hallo,
das überholte Rotterdam hatte ein Laufspiel Spule / Flügel von 1-2 mm. Das ist der m.E. Idealwert.
Dein Spiel von 15mm ist warscheinlich durch Einpassungsfehler entstanden. Abhilfe: Butzel doch Bundbuchsen in die Spulen mit höheren Bund ( Drehteile) oder schau Dir bitte das Detail im Beitrag an: Spulenlagerschild am Einzug lose, bzw. Achsanlage im Holmgrund ( der Teil, mit dem Beitelbild)
Die Flügelwelle ist 8mm , Dafür gibt es Stellringe aus Stahl, die einfach zum Flügel hin aufgesteckt und festgeklemmt werden.
Vergleiche auch mit meinem Beitrag Axialsicherungen.
LG von Jürgen
das überholte Rotterdam hatte ein Laufspiel Spule / Flügel von 1-2 mm. Das ist der m.E. Idealwert.
Dein Spiel von 15mm ist warscheinlich durch Einpassungsfehler entstanden. Abhilfe: Butzel doch Bundbuchsen in die Spulen mit höheren Bund ( Drehteile) oder schau Dir bitte das Detail im Beitrag an: Spulenlagerschild am Einzug lose, bzw. Achsanlage im Holmgrund ( der Teil, mit dem Beitelbild)
Die Flügelwelle ist 8mm , Dafür gibt es Stellringe aus Stahl, die einfach zum Flügel hin aufgesteckt und festgeklemmt werden.
Vergleiche auch mit meinem Beitrag Axialsicherungen.
LG von Jürgen