Navajo, zu viel Drall

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Nobi
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Navajo, zu viel Drall

Beitrag von Nobi » 16.12.2011, 11:00

Hallo,

heute habe ich einen Tag Urlaub und wollte Navajozwirnen lernen. Es klappt vom Arbeiten her ganz gut, aber:
Das Garn hat viel zu viel Drall, was mache ich falsch? Außerdem riß der Faden manchmal.
Vielleicht kann mir hier jemand helfen.

Nobi

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thomas_f
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Re: Navajo, zu viel Drall

Beitrag von thomas_f » 16.12.2011, 11:23

Was den Drall angeht: du fütterst dein Rad nicht schnell genug oder der Flügel dreht sich zu schnell -- das ist ja beides dasselbe. Leg den Riemen auf einen größeren Wirtel, oder tritt langsamer oder gib ihm schneller mehr Garn zu futtern. Die Spannung des Riemens soll dabei gerade so stramm sein, dass der Faden sich sauber aufwickelt. Das musst du, während die Spule sich nach und nach füllt, ab und zu nachregulieren.

Fadenrisse können verschiedene Ursachen haben. Wahrscheinlich hat der Single schwache Stellen. Was für eine Faser ist es denn?

Beste Grüße -- Thomas

Nobi
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Re: Navajo, zu viel Drall

Beitrag von Nobi » 16.12.2011, 11:37

Den Kammzug habe ich geschenkt bekommen, soweit ich weiß ist es Merino. Kann es sein, dass es am zweifädigen Spinnrad liegt ?

Viele Grüße Nobi

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Re: Navajo, zu viel Drall

Beitrag von thomas_f » 16.12.2011, 11:55

Eigentlich nicht, höchstens an seiner Einstellung. Oder ist der Faden besonders dick, den du machen willst? Eine genaue Diagnose ist schwierig, wenn man nicht etwas mehr weiß oder sieht. Die Fadenrisse könnten eventuell darauf hindeuten, dass dem Single etwas mehr Drall gutgetan hätte, das würde einen etwas zu großen Drall beim Zwirnen etwas ausgleichen. Es sind halt immer eine ganze Menge Faktoren, die da eine Rolle spielen.

Wie macht sich der zu große Drall beim Zwirnen denn eigentlich bemerkbar? Was dem einen zu stark ist, ist schließlich dem anderen noch gerade richtig ;)

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Navajo, zu viel Drall

Beitrag von Nobi » 16.12.2011, 12:21

Vielen Dank erstmal für Deine Infos. Ich werde halt noch ein bisschen üben. Beim Abwickeln verdreht sich das verzwirnte Garn sehr und ich finde man sieht dem Garn auch an, dass es zu viel Drall hat. Ich habe probiert, langsamer zu treten, aber dann bleibt das Rad stehen.

Viele Grüße Nobi

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Re: Navajo, zu viel Drall

Beitrag von shorty » 16.12.2011, 12:26

Dann hilft nur mit Übung mit den Händen schneller werden.
Viel Erfolg
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Navajo, zu viel Drall

Beitrag von Nobi » 16.12.2011, 12:44

Ich habe das Rad nochmal überall geölt und jetzt sieht das Ergebnis schon viel besser aus. Jetzt kann ich auch langsamer treten. Vielen Dank für Eure Tipps.

Nobi

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Re: Navajo, zu viel Drall

Beitrag von thomas_f » 16.12.2011, 12:49

Ja, je besser das Rad läuft, desto langsamer kann man treten. Deshalb mache ich auch immer nur gerade so viel Spannung auf den Riemen wie gerade eben nötig: gegen die überflüssige Riemenspannung muss man auch antreten.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Navajo, zu viel Drall

Beitrag von lilly 66 » 16.12.2011, 12:52

Versuch mal wirklich langsam zu treten und den größeren Wirtel für mehr Einzug. Wenn der Einzug zu langsam ist bekommt der Faden zu viel Drall. Ich nehme da immer den größeren Wirtel bei meinem Tom. Der Faden reißt bei mir manchmal wenn sich die Spule die abwickelt nicht frei genug dreht oder der Faden an manchen Stellen zu dünn ist oder der Faden zu wenig Spinndrall hatte.

LG Lilly

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Re: Navajo, zu viel Drall

Beitrag von thomas_f » 16.12.2011, 13:05

Gerade beim Navajozwirnen hilft vielleicht auch noch, die Häkelschkaufen länger zu machen, das gibt einem auch etwas mehr Zeit. Mit dem Einzeltritt kann man halt nicht beliebig langsam treten.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Navajo, zu viel Drall

Beitrag von anjulele » 16.12.2011, 16:17

Die Häkelschlaufen finde ich auch wichtig. Man muss sie etwas offen halten mit der Hand, die auch den Drall abhält. Dann schubbert der Faden nicht so aneinander, wenn man ihn durch die Schlaufe zieht und kann so schon mal. So ist eine Gefahr des Reissens reduziert.

LG
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Re: Navajo, zu viel Drall

Beitrag von Sanja » 18.12.2011, 10:59

...und wenn man mit einer gebremsten LazyKate zwirnt, den Bremsfaden sehr locker lassen, viel lockkerer als beim normalen Zwirnen. Woher ich das wohl weiß... ;)
Im Übrigen würde ich den "Zu viel Drall"-Faden mal eine Runde Baden schicken. Fasern können manchmal erheblich mehr vertragen, als man auf den ersten Blick so glauben würde. Ich feuchte das Garn immer schon auf der Haspel ein bisschen an (Blumenspritze). Wenn ich es dann getrocknet herunternehme, lässt es sich leichter handeln. Und gebadet liegt es dann total entspannt. :) Allerdings spinne ich auch meine Singles mit recht viel Drall, aber trotzdem habe ich auch schon Garn produziert, was ich zuerst für völlig unstrickbar hielt, und was dann nach dem Baden ganz manierlich war. Also einfach mal experimentieren. :gut:

Liebe Grüße,
Sanja
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