So, hab mich mal durch sämtliche Seiten gelesen und kann die Aufregung nicht so ganz verstehen...
Ich hoffe mal, ich heize nichts wieder an, was sich inzwischen abgekühlt hat...
Dann versuche ich mal meine wenigen Erkenntnisse zusammenzufassen und hoffe, es hilft bei der Entscheidung, womit beginnen.
Material: Zum Ausprobieren empfehle ich robuste Schafwolle, wie z.B. Eiderwolle. Ist günstig, filzt nicht so schnell (bei erhitzen und umrühren) und ein Misserfolg tut nicht weh.
Säurefarben (Ashford, Sewo, Ostereier- und Lebensmittelfarben)
Vorteile: Einfache Handhabung, strahlende brilliante Farben, große Farbpalette, reproduzierbare Ergebnisse, wenig Gesundheits- und Umweltgefährdung, wenig Utensilien nötig, recht "schnelle" Färbemethode
Nachteile: Je nach Farbe nicht ganz billig, Farben eventuell zu knallig und unnatürlich
Pflanzenfarben
Vorteile: sanfte milde Farben, historisch, "natürlich", günstig, wenn man Pflanzen selber sammelt
Nachteile: meistens Beize notwendig (außer bei Zwiebelschalen und Walnüssen), zeitintensiv, teilweise überraschende Ergebnisse
(Aufzählung ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Für ein schnelles Erfolgserlebnis und gerade zu Anfang eignet sich Färben im Topf sehr gut. Z.B. mit Simplicol, Wusitta Lebensmittelfarbe (Backabteilung), Ostereierfarbe oder, wenns erstmal pflanzlich sein soll, Ziebelschalen. Das alles geht erstmal mit Essig und ist auch in der Entsorgung unkritisch. Am besten einen ganzen Tag einplanen, einen Helfer (Forenmitglied oder aus der Familie) rekrutieren und loslegen. Bei Pflanzenfärbungen kenne ich mich nicht aus, aber meistens wird die bebuntete Wolle erhitzt, entweder im Topf, im Backofen oder in der Mikrowelle. Für die beiden letzteren Varianten empfiehlt sich Frischhaltefolie, damit nichts rumtropft und die Farben sich ungewollt mischen. Einweghandschuhe sind auch empfehlenswert, aber nicht unbedingt notwendig (bei Säurefarben), wenn man sich traut eine Woche mit bunten Fingern rumzulaufen...

Auch hilfreich sind diverse Einmachgläser um Farben aufzubewahren. Und wenn man besonders akkurat auftragen will, dann geht das mit Einwegspritzen. Im Grunde muss man aber einfach mal anfangen und sehen, was einem selber liegt.
Ich habe recht schnell bemerkt, dass mir gerade Zwiebeln und Walnüsse nicht so gut auf Wolle gefallen, wird irgendwie alles bräunlich. Andere Pflanzenfärbungen sind mir bisher eben wegen Beize und dem Zeitfaktor und den unkalkulierbaren Ergebnissen noch ein wenig suspekt. Ostereierfarben bieten mir nicht genug Vielfalt; der nächste Schritt ist nun mein Weihnachtsgeschenk: Austoben mit Sewofarben.
Fröhliche Weihnachtsfärbe - äh Feiertage
