Mein Schätzchen

Damit alle Handarbeitsgeräte richtig funktionieren ...

Moderatoren: Rolf_McGyver, Claudi

Benutzeravatar
Ranunkel
Locke
Locke
Beiträge: 74
Registriert: 20.03.2008, 22:48
Land: Deutschland
Postleitzahl: 32676
Wohnort: Lügde (OT Hummersen)
Kontaktdaten:

Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Ranunkel » 22.03.2008, 18:04

Sorry, das hat etwas gedauert mit den Aufnahmen.
Aber nun sind sie online:
[url=http://www.ulrikenolte.de/handarbeiten/spinnen_1.html]http://www.ulrikenolte.de/handarbeiten/spinnen_1.html[/url]

Ich habe die einzelnen Bilder kommentiert, so dass man gleich sieht, was gemeint ist.

Ja Danny, ich befürchte zwischenzeitlich auch schon, dass ich wohl dieses Schätzchen nur noch als Deko-Objekt verwenden kann. Wenn das so ist, dann ist das eben so, es war zum Glück nicht teuer. Ich werde mir als Nächstes wohl doch erst mal eine Spindel zulegen, dann kann ich wenigstens die Rohwolle, die hier schon länger herum liegt, verarbeiten. Ein Spinnrad wünsche ich mir dann zum nächsten Geburtstag.

Aber vielleicht hast Du oder die Anderen noch eine gute Idee?

Herzliche Grüße
Ulrike
Zuletzt geändert von Ranunkel am 22.03.2008, 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Hier ist so eins ...

Samaha
Navajozwirn
Navajozwirn
Beiträge: 1228
Registriert: 02.05.2007, 16:46
Land: Deutschland
Postleitzahl: 36369
Wohnort: Vogelsberg

Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Samaha » 22.03.2008, 18:22

hmmm,

das Leder sieht eigentlich noch sehr gut aus und es gibt durchaus Leder, das von Natur aus hart ist (meist aus dem Nacken von alten Tieren) - hier würde ich nur fetten.

Ich überlege, ob es bei der Wirtel Sinn machen würde, die Löcher mit Holzspachtelmasse aufzufüllen und nochmal neu zu bohren. Fragt sich, ob die Verbindung zum Holz hält. Evtl. noch eine dünne Schicht Holzspachtelmasse als Deckschick auftragen.

Keine Idee habe ich zu dem Holzschraubgewinde für die Treibriemenspannung.

Gruss
Sabine
-------------------------
Bild Bild

Benutzeravatar
Petzi
Administrator
Beiträge: 4243
Registriert: 22.08.2006, 12:45
Land: Deutschland
Postleitzahl: 77770
Wohnort: Durbach

Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Petzi » 22.03.2008, 19:26

Hab mir jetzt mal die Bilder angesehen.
Spontan möchte ich folgendes vorschlagen
Die Metallplatte am Wirtel könnte man doch vielleicht mit Leim am Wirtel ankleben. Dann müßte sie doch ziemlich fest sitzen. Schrauben würde ich hier auch nicht
Bei der Mother of all
Hab ich das richtig verstanden und du meinst das Lederteil in dem die Spindel steckt ist steinhart? Das muß ja so sein, damit die Spindel nicht hin und her wackelt. Wenn der Stab wackelt würde ich diesen mit Leim fixieren. Der vordere senkrechte Stab natürlich nicht, sonst kannst du ja Spindel und Spule nicht mehr abnehmen (wie du ja weißt). Du hast doch auch geschrieben, daß Spindel und Spule wackelt und daher der Faden immer runterrutscht. Stecke doch den vorderen senkrechten Stab mal ein wenig schräg rein, bzw. drehe ihn ein stück nach hinten. Bei manchen Spinnrändern wandert dadurch die Spule weiter nach hinten und läuft paralell zum Schwungrad.
Das größte Problem sehe ich momentan darin, daß der Querstab wackelt. Daher wackelt auch der untere Teil und sitzt nicht richtig fest. So von der Ferne kann ich dir da keinen guten Tip geben. Dafür müßte ich das Teil in der Hand halten. Oben auf dem Querstab steckt doch ein kleines Stückchen Holz drin. Dieses müßte eigentlich den Querstab richtig festhalten. Könnte es sein, das hier etwas ausgeleiert ist. Hast du schon mal versucht das Holz zu entfernen? Ich könnte mir vorstellen, daß hier der Fehler liegt.

Gib mal die Hoffnung nicht auf. Wir werden erstmal alles versuchen, dein Schätzchen zum Laufen zu bringen.

Benutzeravatar
Ranunkel
Locke
Locke
Beiträge: 74
Registriert: 20.03.2008, 22:48
Land: Deutschland
Postleitzahl: 32676
Wohnort: Lügde (OT Hummersen)
Kontaktdaten:

Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Ranunkel » 22.03.2008, 20:04

Ich denke, das war's
Die Spindel ist am Ende krumm. Das Metallplättchen sitzt schief auf dem Gewinde.

Wir (mein Mann hilft schon mit) haben eben Spindel und Flügel auseinander gebaut. Da die Spindel mit einem Splint durch den Flügel hindurch gesichert ist, war das kein Hexenwerk.

Ich dachte mir eben, dass man die Spindel nachbauen lassen müsste, gleich passend mit dem Gewinde und dem Metallplättchen. Wenn man für die Wirtel außen ein passendes Gegenstück macht, kann man die Metallplättchen durch die Wirtel hindurch miteinander verbinden. Damit müsste sie fest und gerade sitzen. Und wenn man schon dabei ist, verpasst man der Spindel einen kleinen Kragen hinter dem Auszug, um den Abstand auszugleichen. Mal sehen, was mein Metaller dazu sagt. Ich habe hier eine Werkstatt an der Hand, die schon viel für's Häuschen gemacht haben.

Aber dann wären da noch die Probleme mit den Holzteilen. Wie kann man Knochenleim erweichen? Das wäre die erste Handlung, weil ich dann sämtliche Teile der Mother of all auseinander nehmen würde um sie frisch zu verleimen.

Anschließend müßte man diesen Holzklotz mit dem Gewinde neu anfertigen und das Gewinde neu schneiden. Wer kann sowas machen?

Sodele, das sind meine Einfälle. Ob sie machbar sind, bzw. sich der Aufwand auch lohnt?

Grüße
Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Hier ist so eins ...

Benutzeravatar
Ranunkel
Locke
Locke
Beiträge: 74
Registriert: 20.03.2008, 22:48
Land: Deutschland
Postleitzahl: 32676
Wohnort: Lügde (OT Hummersen)
Kontaktdaten:

Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Ranunkel » 22.03.2008, 20:59

Mein Forschergeist läßt mich ja nicht ruhen. Dank der "Forschung" an unserer alten Hütte hat Frau ja auch schon so einige Erfahrungen. Brüchigen Knochenleim kann man mit ein paar sanften Hammerschlägen lösen.

Das Gewindeteil wurde nachträglich angefertigt und aufgeleimt. Ursprünglich war das wohl mal ein Teil zusammen mit dem Holzpflöckchen, das durch den Querstab geht. Das wurde von unten durch die Platte und den Querstab geschoben. Erkennbar an der konischen Form des Pflöckchens. Auch nachträglich scheint mir der kleine Holznagel zu sein, der wohl dazu diente, dem ganzen etwas mehr Stabilität zu verleihen.

Jetzt werde ich mal unseren Tischler anrufen, ob er sich das zutraut, mir einen Ersatz für dieses Gewinde anzufertigen. Das dürfte wohl kaum allzu schwierig sein.

Nächste Woche weiß ich mehr.

Und nun wünsche ich schöne Osterfeiertage und sage noch einmal (vorerst) danke für die viele Mühe.

Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Hier ist so eins ...

Benutzeravatar
Greifenritter
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 14879
Registriert: 22.08.2006, 16:35
Land: Deutschland
Postleitzahl: 84085
Wohnort: Langquaid (Niederbayern)
Kontaktdaten:

Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Greifenritter » 22.03.2008, 23:59

Die Wirtel ist wirklich arb ausgeschlagen. Würde eine Kombination aus beiden bereits gegebenen Vorschlähen nehmen: Löcher mit Holzspachtelmasse schließen, eine Schicht Spachtelmasse auftragen um die Materialstärke wieder etwas zu erhöhen, Gewindeplatte aufkleben und mit kleinen Schrauben an etwas anderer Stelle wieder sichern.

Das Ende der Spindel kann man sicher geraderichten, dann wäre das Problem gelöst. Die Spindel anfertigen zu lassen wird warscheinlich teurer als ein komplettes funktionstüchtiges Rad.

Die Sprünge im Holz kann man mit U-Krampen sichern ausspachteln und anschließend sauber verschleifen, dann sollte das kein Problem sein. Was mich irritiert ist, daß die Mother of all unten keine Arretierung hat, damit ist auff dem Gewinde zur Spannungsverstellung natürlich eine ganz andere Krafteinwirkung vorhanden und es ist fast klar, daß sich da was losschlägt.
Die Mother of all zu stabilisieren sollte nicht das Problem sein, was Leim alleine nicht kann lässt sich durch Stiften meist lösen, aber die fehlende Arretierung wird denke ich immer Probleme bereiten.

Was die Lederlager angeht, so sollen die nicht weich sein sondern hart, aber Leder ist gefettet eben schön gleitfähig, ganz anders als rauhes Holz. Daher wurde oft das oben schon besagte Nackenleder oder auch mehrfach geschichtetes Leder verwendet.

Holzgewinde Schneiden kann man nur mit speziellen Werkzeugen. ich bezweifle, daß das bei den alten Rädern "nach Norm" geschejen ist, Du wirst hier vermutlich nicht nur ein Teil austauschen können sondern mußt den Griff nebst gewindestange mit austauschen wenns richtig passen soll (es sei denn Du hast Glück und es ist ein Normgewinde).

Wenn Du einen Schreiner brauchst und auch Metallteile nachfertigen lassen mußt kommt das herrichten des Rades warscheinlich teurer als der Kauf eines funktionstüchtigen gebrauchten Rädchens. ist die Frage ob sich das lohnt, denn eine Funktionsgarantie hast Du ja trotzdem nicht,

CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

Benutzeravatar
Ranunkel
Locke
Locke
Beiträge: 74
Registriert: 20.03.2008, 22:48
Land: Deutschland
Postleitzahl: 32676
Wohnort: Lügde (OT Hummersen)
Kontaktdaten:

Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Ranunkel » 25.03.2008, 18:18

Hallöchen,

tja, Danny, da wirst Du wohl mit Deiner Einschätzung gar nicht so verkehrt liegen.

Mein genialer Tischler meinte: "Holzgewinde neu schneiden ist nicht. Wenn, dann nur mit neuem Griff, also komplett". Und das kostet, minimal 2-3 Std.
Mein nicht weniger genialer Metaller meinte: " Die Stange selbst ist nicht das Problem, auch nicht das Plättchen mit Gewinde. Die Frage ist, ob ich die Arbeitszeit bezahlen will. Ca. eine Stunde zu 58 €

Mein Mann meinte, ich solle mir doch ein neues Rad wünschen. Wenn ich auf getrennte Geschenke zum Geburtstag und Weihnachten verzichte, sei das in Ordnung.

Dann also doch mit Spindel üben. Bestellt ist sie schon. Schätzchen wird sich in die Reihe diverser Deko-Artikel einreihen.

Nochmals vielen Dank und bis demnächst, mit Fragen zum Spindel spinnen.

Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Hier ist so eins ...

Samaha
Navajozwirn
Navajozwirn
Beiträge: 1228
Registriert: 02.05.2007, 16:46
Land: Deutschland
Postleitzahl: 36369
Wohnort: Vogelsberg

Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Samaha » 26.03.2008, 10:48

Hallo Ulrike,

das ist ärgerlich aber manchmal leider so. Ich hatte bislang mit meinen ebay-Käufen wirklich Glück, auch bei den alten Rädern lies sich die Betriebsbereitschaft mit einigen Stunden Arbeit wieder herstellen.

Mittlerweile schaue ich jedoch nach funktionierenden Rädern fast nur noch bei ebay Holland, da stellen ein paar kompetente Leute überholte Markenräder zum Verkauf ein und dann oft noch per Sofortkauf, so sieht man von vornherein, ob's zum Budget passt oder nicht.

Was hast Du Dir denn für ein Rad ausgesucht?

Gruss
Sabine
-------------------------
Bild Bild

Benutzeravatar
Greifenritter
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 14879
Registriert: 22.08.2006, 16:35
Land: Deutschland
Postleitzahl: 84085
Wohnort: Langquaid (Niederbayern)
Kontaktdaten:

Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Greifenritter » 26.03.2008, 12:12

Hab ich fast befürchtet, tutmir Leid für Dich. In dem Moment in dem ein Handwerker ran muß rentiert es sich nimmer *seufz*

Aber evtl. bekommst Du es mit etwas mehr Spinnerfahrung ja doch noch zum Laufen, denn ich denke in dem Fall müssen neues Gewinde und neue Spindel nicht mal sein.

Allerdings ist das mit dem neuen Rad eine gute Entscheidung, ich habe selbst mit alten Rädern angefangen, jetzt habe ich auch neue und sehe erst wieviel schwerer es mit den alten ist. Nicht falsch verstehen, ich liebe meine alten Schätzchen und Spinne gerne drauf, aber eben erst etzt wo ich genug Übung habe.

Schau mal in den Flohmarkt, da ist derzeit ein gut erhaltenes Willy für 46,00 € drin.

CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

Benutzeravatar
Ranunkel
Locke
Locke
Beiträge: 74
Registriert: 20.03.2008, 22:48
Land: Deutschland
Postleitzahl: 32676
Wohnort: Lügde (OT Hummersen)
Kontaktdaten:

Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Ranunkel » 26.03.2008, 13:25

@Sabine,
hab Dir eben eine PN geschickt.

Mein absoluter Traum ist übrigens ein Henkys. Ich mag Spinnräder, die aussehen, als wären sie aus einer früheren Zeit. Das passt zu unserer alten Hütte, die von uns "alte Dame" genannt wird, und zur Einrichtung. Weil hier in früherer Zeit mit hoher Warscheinlichkeit auch eine Handarbeitsklasse existierte, passt mein Handarbeitsfimmel (ich muss alles ausprobieren und bin in Vielem recht fit) wunderbar zur Geschichte unserer alten Schule.

@Danny
Danke für den Tipp.
Das Geld jetzt für das Schätzchen auszugeben, fällt halt besonders schwer, wo hier noch jeder Cent gebraucht wird. In 1-2 Jahren sieht die Welt schon wieder ganz anders aus und dann lasse ich es vielleicht doch noch richten.

Herzliche Grüße
Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Hier ist so eins ...

Antworten

Zurück zu „technische Instandsetzung und Umbauten“