an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Selbstbau von Handarbeitsgeräten

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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von Cherubina » 26.08.2011, 13:08

Spricht die Frau in dem ersten Video eigentlich wirklich von mindestens 160 Grad Wassertemperatur :eek:
Oder sind hundretandsixtee degree doch irgendwie Fahrenheit?? Oder sagt sie "hundret to sixtee degree"?

Ich bin gespannt was ihr so bastelt!
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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von shorty » 26.08.2011, 13:25

Ich vermute das sind Fahrenheit. Wären so ca 70 Grad Celsius
degree heist ja nur Grad.
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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von thomas_f » 26.08.2011, 13:30

Stimmt, 160° Fahrenheit. Das sind stolze 71° Celsius. Wow. :eek: Und dann anscheinend noch ziemlich lange in Seife und Soda einweichen... Wieder eine neues Mitglied im stetig wachsenden Zoo der Wollwaschmethoden. :) Danke fürs genaue Hinhören ;)

Zu dem Thema fehlen uns merkwürdigerweise immer noch die Parameter, die in der Industrie gefahren werden: Temperatur, Chemie, Dauer... Klar ist einiges davon von der gerade verarbeiteten Wolle abhängig, aber Min-Max-Werte müsste es doch geben, stelle ich mir vor.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von shorty » 26.08.2011, 13:39

Was wundert Dich daran Thomas? So hoch ist das gar nicht.
Wolle kann man wenns sein muss auch kochen ;-)
Gerade bei den in USA viel verbreiteten Feinwollrassen muss man mit der Temperatur schon ein bißerl höher gehen, da sehr fett.
Das bekommt man mit 40 Grad nicht so wirklich raus.

Mich wundert es nicht, dass die Parameter fehlen, auch bei der Wollwasch-Industrie gibts Unterschiede ;-)
In Belgien setzen sie Chemikalien zu, der Wollwäscher im Ötztal ist nun nicht unbedingt für Sauberkeit bekannt. Ich denke mir zwischen den Waschmethoden liegen Welten.
Und ich glaube nicht, dass bei jeder Anlieferung ne Wollprobe genommen wird und genau analysiert.
So wie die Wolle raus kommt ist sie dann eben.
Wenn dem nicht so wäre, wären die JuraVliese von Nick welche Emi bei Sauerlandwolle machen hat lassen nicht noch schmutzig und mit Knubbel gewesen.
Wollindustrie im großen für Bekleidung ist eh totgewaschen ;-) für mein Verständnis, das ist vom Ursprungsprodukt weit entfernt.

Karin
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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von thomas_f » 26.08.2011, 14:05

Klar kann man Wolle kochen, das tue ich auch, wenn ich färbe. Dabei schwimmt sie aber in saurer Brühe und nicht in Seifenlauge. Von verschiedenen Seiten liest man doch immer wieder gruslige Warnungen, Wolle dürfe niemals über xy Grad oder über einem pH von yz oder einer Kombi aus beiden gewaschen werden, sonst könne sie irreparablen Schaden nehmen. :eek:
Wollindustrie im großen für Bekleidung ist eh totgewaschen ;-) für mein Verständnis, das ist vom Ursprungsprodukt weit entfernt.
Dann würde mich interessieren, wie es dazu kommt. Eine Beschädigung der Faser beim Waschen kann eigentlich nicht im Interesse der Weiterverarbeiter sein. Es werden ja auch nicht alle hochwertigen Textilien nur aus handgewaschener Wolle oder Wolle aus Kleinbetrieben hergestellt, stelle ich mir vor.

Welche Eigenschaft(en) der Industriewolle stören uns? Werden die wirklich beim Waschen verursacht, oder im späteren Prozess? Die Wolle soll erstmal unbeschädigt, sauber, fettarm und unverfilzt aus der Wäsche herauskommen -- das wollen die Industrien schließlich genau wie die Manufakturen.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von shorty » 26.08.2011, 14:27

Welche Eigenschaften der Wollindustrie stören mich , mmh gute Frage.
Im Prinzip sieht man vom Ausgangsprodukt in den meisten Fällen gar nicht mehr so arg viel.
Es ist völlig uniform ( will die Mehrheit der Käufer ja auch so)
Es ist stark behandelt , zurechtgerückt, in ne Form gepresst.
Ich sehe das evlt etwas extrem ;-)
Ach ja das allzu Trockene, ausgelaugte wird mit allerlei Chemikalien ausgeglichen.
Wollflocken aus der Industrie sind für uns ja kaum verarbeitbar, da vielfach verfilzt oder unwahrscheinlich trocken, spröde
Die großen Kardiermaschinen schliessen das trotzdem gut auf.
Da sieht man hinterher nichts mehr.


Beim Pflanzenfärben kocht oder brüht bei mir die Wolle übrigens nicht in was saurem,ich spüle sogar in den seltensten Fällen in Essig.
Und Beize ist auch nicht sauer.
Ich hatte schon Wolle, die ich in der Spüli Lösung nahezu gekocht habe ;-)

Ich hab schon viele viele Kilo Wolle gewaschen, versaut hab ich definitiv noch keine, obwohl ich das deutlich weniger strukturiert wie Du angehe, PH Wert hab ich noch bei keiner Wascherei oder Färbung gemessen.
Vieles ist da auch etwas dem Reich der Märchen zuzuordnen scheint mir, wie das propagierte Strecken und Beschweren, das angebliche irreparabel schädliche in der Sonne trocknen usw.
Mach ich schon seit Jahren so. Ist in 2 Stunden trocken, im Vergleich zur Verbleibdauer auf dem Schaf als Vlies ist das verschwindend gering.
Was ich z.B. gar nicht haben kann , ist wenn Wolle über Tage nicht recht trocken wird, das riecht für mich spätestens nach 3 Tagen schimmelig, stockig.



Und mal ganz ehrlich, wenn ein Strickstück für mich 10 Jahre überdauert reicht mir das im Normalfall.
Es muss nicht für mein gesamtes Erdenleben ausgelegt sein, wie früher.
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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von kaha » 26.08.2011, 17:07

Ich glaube, Spüli hat keinen bösen hohen pH. Die Handspülmittel sind recht neutral heutzutage.

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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von Sephrenia » 26.08.2011, 17:44

Ich koche meine Rohwolle standardmäßig mit einem Schuss Spüli im Wasser im elektrischen Einkochtopf auf und lasse sie dann im heißen Wasser noch etwas ziehen. So finde ich lösen sich Fett und Dreck am besten und bequemsten, Schäden an der Wolle hatte ich dabei noch nie!

Ich sehe das wie Shorty: da gibts eine Menge Legenden und Gerüchte, was Wolle alles krumm nehmen soll...

LG Kiki

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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von thomas_f » 27.08.2011, 11:09

obwohl ich das deutlich weniger strukturiert wie Du angehe,
:D Waschen tue ich in der Praxis bisher auch ziemlich pi() mal Schnauze und geklappt hat es auch -- mal mit mehr, mal mit weniger Restfettgehalt, mal etwas mehr, mal garnicht verklumpt. Ich bin halt neugierig ;) .
da gibts eine Menge Legenden und Gerüchte, was Wolle alles krumm nehmen soll
Eben. Und auch ein paar Wahrheiten, nehme ich an. Und kaum jemanden, der dazwischen unterscheiden kann ... :(
Es ist völlig uniform ( will die Mehrheit der Käufer ja auch so)
Ah, du meinst das fertige Garn oder den Kammzug? Letzterer muss ja maschinell verarbeitet werden, und da ist Uniformität das A und O.
Ach ja das allzu Trockene, ausgelaugte wird mit allerlei Chemikalien ausgeglichen.
Hmmmm, das mache ich auch so. :O Die möglichst fettfrei gewaschenen Flocken werden vor dem Kämmen mit Olivenöl behandelt. Extra Vergine, voller chemischer Verbindungen :D Die Fasern lassen sich dann leichter kämmen und gleichmäßiger ausziehen. Das Wollwachs ist mir zu stumpf.
Im Prinzip sieht man vom Ausgangsprodukt in den meisten Fällen gar nicht mehr so arg viel.
Nu ja, das ist der Unterschied zwischen Schaf und Mensch, oder? :D Ich will manche Dinge und Eigenschaften nicht in der Wolle haben, die dem Schaf nicht viel ausmachen: Fett/Wachs, Kot, dreckiger Schweiß, verklebte Spitzen, charakteristische Duftstoffe ;) ... Und ich verteile die Wolle auch anders an meinem Körper, als sie beim Schaf wächst, und möchte (meistens) für ein Projekt ein relativ(!) gleichförmiges Garn.

Ein Naturmaterial zu verarbeiten bedeutet immer, es zu verändern und etwas anderes draus zu machen. Je schöner und effektiver man das kann, desto besser der Handwerker. Effektiv heißt auch "ressourcenschonend". Schön kann auch "unregelmäßiges Effektgarn für ein Karnevalskostüm 'Schaf'" bedeuten (muss es aber nicht ;) ).

Beste Grüße -- Thomas

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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von Fiall » 27.08.2011, 11:29

@Thomas: Ich glaub shorty meinte mehr, dass man von den allgemeinen Unterschieden der verschiedenen Schafwollen beim fertigen Produkt in der Regel nix mehr sieht. Pullis aus Schurwolle sind irgendwie alle gleich. Da muss man sich schon Angora, oder Kashmir-Sachen, oder Kamelwollsachen nehmen. Wobei ich davon ausgehe, dass bei Schurwolle halt alles kunterbunt zusammengemixt wird und von daher keine Identifikation der Ausgangswolle mehr möglich ist.

Tante Edit meint noch, dass du sicher nicht mit den gleichen Keulen an die Wolle gehst, wie das die Industrie wohl tun dürfte. Schätze, da ist nicht nur Bleichmittel im Spiel und schon das, nutze ich zumindest nicht.
GLG,

Veronika

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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von shorty » 27.08.2011, 11:53

Bezüglich der Wahrheiten , na ja sagen wirs mal so ich denke schon dass es da zu bestimmten Dingen auch Fakten gibt.
Ich nehm mal das Strecken und beschweren weil dass ein schönes Beispiel ist.
Irgendwann ist man das halt leid, fortwährend auf die nur vorübergehende Wirkung hinzuweisen ;-),und das ist gar nicht böse gemeint.

Ist schon so, Naturmaterial verändert man immer, ich seh trotzdem zu den Stricksachen aus selbstgesponnener Wolle und fertig gekauften Pullovern aus ner Mixtour aus versch Rassen, Reisswolle, Sterblingswolle usw nen riesigen Unterschied.
Mag aber sein, dass dies nicht für jeden eine Rolle spielt.
Wenn man allerdings nen selbstgesponnene Strang in der Hand hält, oder auch nen Strang Werdenfelser Bergschafwolle um mal bei der Industrie zu bleiben, und ich sag mal im Wolladen ne Schurwolle von z.B.Debbie Bliss dagegenhält, dann weiss man schon, was ich meine.

Wenns im übrigen bei der Chemie sich auf Olivenöl beschränken würde, na dann :-))


Ich mag keine Wolle bei der starke Chemikalien während der Wollwäsche zugesetzt werden um Heu usw zu entfernen und Bleiche um ne einheitlich weisse Farbe zu erreichen. Auch superwash mag ich nicht so gerne.

hier noch ein bißerl zum Thema am Rande:
http://darwin.bth.rwth-aachen.de/opus3/ ... Wiebke.pdf

Ich glaub wir reden komplett aneinander vorbei ;-)

Fiall war schneller :totlach:


Karin
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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von XScars » 27.08.2011, 12:30

Ich finde bestes Beispiel für Wolle die nicht wie Wolle ist, ist die Lana grossa bingo

zB:
http://www.lanagrossa.de/produkte/singl ... p=2hj_2011

das ist 100% Schurwolle, ist aber absolut glatt, schlabberig, glitschig, dass man absolut nicht mehr an Schaf denkt... (nix gegen die Wolle, für manche Zwecke ist sie sicher gut und wenn man sie mag ist ja auch ok, aber ich persönlich find sie total seltsam)

:wink: Katrin

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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von kaha » 27.08.2011, 12:31

shorty hat geschrieben: Ist schon so, Naturmaterial verändert man immer, ich seh trotzdem zu den Stricksachen aus selbstgesponnener Wolle und fertig gekauften Pullovern aus ner Mixtour aus versch Rassen, Reisswolle, Sterblingswolle usw nen riesigen Unterschied.
Dann ist Dein Pulli aber auch nicht aus Schurwolle. :)
Schurwolle muss vom lebenden Tier stammen und darf kein Vorleben als anderes Textil gehabt haben.

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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von shorty » 27.08.2011, 13:00

Weiss ich sehr wohl, Wolle oder reine Wolle dürfte aber trotzdem drinnen stehen ;-)
Fiall und Xscars haben recht gut verstanden was ich meinte ;-)
Karin
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Re: an die Tüftler und Ingieneure: Wollwaschmaschine?

Beitrag von kaha » 27.08.2011, 18:03

Ich kann das nicht finden. Klar kommen die Rassenunterschiede nicht so raus, wenn Rassen gemischt sind. Aber das hat ja weniger mit Industrie oder Nicht-Industrie zu tun, sondern einfach mit der Mixerei.

Generell kann ich nicht unterschreiben, dass alles industriell gefertiges Wollgarn (auch hier wieder: Wo fängt Industrie an?) "charakterschwach" ;) ist. Ich hatte einen Lammwollpulli, der war - außer dass der Faden super dünn gesponnen war - sehr ähnlich dem, was ich aus Lammwolle produziert habe an Garn. Der hatte allerdings auch keine Superwashausrüstung, die macht die Wolle wirklich anders meiner Erfahrung nach.
Auch noch paar andere Wollpullis finde ich ziemlich "wollig". Bei einer Weste würde man vllt meinen, dass etwas Wollcharakter weg ist, da sie recht glatt ist. Aber andererseits wird gekämmte Wolle auch verflixt glatt - je nach Ausgangswolle.

Vllt habe ich aber auch nur Glück mit meinen Pullis. Die sind entweder recht betagt oder schweineteuer gewesen (die, die ich von meiner Mama habe ;) ) - oder beides.
Bei den selbstgestrickten ist einer dabei, der ist auch komisch glatt. Aber die anderen eher flauschig (ich glaub, das ist Lopi) oder eben wollig.

Ich hab mir mal Wolle zerwaschen in der MaWa. Die war dann hübsch hässlich verfilzt und der Pflanzendreck war auch noch zu guten Teilen drin, schön reingefilzt. Es war zwar kein besonderer Spaß, die wieder spinnfähig zu bekommen, sondern mit recht viel Kraftaufwand verbunden (und einer wehen Schulter dadurch, die seitdem nicht mehr so 100%ig auf den Damm gekommen ist), aber der Faden davon unterscheidet sich nicht wirklich von dem, was ich aus der Wolle vom selben Schäfer (gleiche Rassemischung, evtl. selbes Schaf, das weiß ich nicht mehr) gesponnen habe, die ich mit Hand gewaschen hatte. Deshalb hege ich da Zweifel, ob es wirklich so schlimm ist, wenn die Wolle beim Waschen filzig wird bei industr. Verarbeitung. Wenn sie so verfilzt ist, dass die Haare zerrissen werden, wird's wohl schon einen Unterschied machen, weil de Stapel dann ja kürzer wird, aber sonst?

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