Liebe Karin, liebe Kämmer,
Jetzt gleich Fragen, kämmt ihr roh, also ohne Waschen?
Nein. Wir versuchen, die Wolle ziemlich fettfrei zu waschen. Kurz vorm Kämmen kommen bei uns ein paar Tropfen Olivenöl an die Fasern, das verteilt sich beim Kämmen sehr gleichmäßig und das Kämmen geht dadurch wirklich viel leichter. Wenn die Faserbüschel bei großer Trockenheit zu arg statisch aufgeladen in alle Himmelsrichtungen zeigen, sprühen wir gaaanz vorsichtig mit der Blumenspritze einen Hauch Wasser in die ungefähre Richtung der Wolle.
Wir versuchen erst garnicht, die Wolle in intakten Flocken "wie gewachsen" auf die Kämme zu bekommen, d.h. wir versuchen auch nicht, die Vlies- und Flockenstruktur durch das Waschen hindurch zu bewahren. Ob so ein Einsatz viel bringen würde, weiß ich nicht, das ist vielleicht auch von Wolle zu Wolle unterschiedlich.
Man verzeihe mir das oder den scheusslichen Dizz, muss da erst testen wegen der Lochgröße.
Du wirst auf Dauer mehrere Lochgrößen bzw. mehrere Dizzes brauchen. Bei unseren Blackies sind 2mm richtig für einen daumendicken stabilen Kammzug, aber um aus schönem grauen Alpaka mit einer Stapellänge von undgefähr 6cm etwas hinzukriegen, das nicht ständig abreißt, haben wir ein Loch von ca. 8mm gebraucht. BTW: Sagte ich schon, dass zum Einfädeln in ein winziges Dizloch eine Filznadel sehr hilfreich ist? Und: Wenn du einen gewölbten Diz hast, hältst du ihn praktischerweise andersrum als auf dem Foto, so dass die Wölbung wie ein Trichter für unwillige Fasern wirkt. Ein Diz am Stiel ist übrigens ergonomisch sehr angenehm

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Fröhliches Kämmen und Dizzen + beste Grüße -- Thomas