Wollkämme - Wingham oder Schönwolff?

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von faserrausch » 27.07.2011, 14:04

Kämm Marathon ist aber auch nicht körperschonend :D

Aber es ist doch ein Unterschied, ob ich da wild dran rumreisse, den Tisch fast wegziehe, oder immer nur sanft die Enden streichel.
(ot: Lese gerade der Jüngsten Harry Potter vor, Band 1, die richtige Benutzung des Zauberstabes "wutschen und schnippsen", daran muß ich nun beim kämmen immer dran denken. )
Bin auf jeden Fall erstmal mit der Wolle und auch den Kämmen sehr versöhnt. :)
Lieben Gruß
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von shorty » 27.07.2011, 14:19

So nun die versprochene Bilderserie.
Man verzeihe mir das oder den scheusslichen Dizz, muss da erst testen wegen der Lochgröße.

Test erfolgreich abgeschlossen,
Material Coburger Fuchs, gewaschene Locken

Liegt wohl am Lanolin wie vermutet

Ach ja anstrengend find ich´s eigentlich nicht, nur langwierig.
Karin
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Fiall » 27.07.2011, 14:46

Anstrengend find ich es auch nicht. Wenn man es aber jeden Tag etliche Stunden macht, gibt es was, das nennt sich repetitive Stress Syndrom. ;-) Die ständig gleiche Bewegung ist halt nicht der Hit. Ich lerns einfach nicht. Wenn ich was angefangen hab, hab ich keine Ruhe und will es auch fertig bekommen, was meine Hände nicht lustig finden.
GLG,

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von EmiFR » 27.07.2011, 14:49

Und Karin? wie zufrieden bist Du mit der Kämmstation an sich? Mit handling etc.?
Herzliche Grüße,
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von shorty » 27.07.2011, 14:58

Kann ja nicht vergleichen, ist meine erste Kämmerei.;-)
Ich bin recht zufrieden.
Wie gesagt die Kämme von Jürgen sind ja kleiner als die Wingham Variante, wobei mir das sehr liegt, ich möchte sie zumindest nach jetzigem Testen nicht größer und damit auch schwerer. Ich hab Angst ich könnte die größeren nicht richtig greifen.
Ich werd schon noch ein bißerl testen müssen, auch versch. Material oder eben mal Heidschnucke um das Unterhaar zu separieren.

Ok , fiall, vestehe nun wie Du´s meintest, die Gefahr besteht bei mir nicht ;-), denn ich werd das keinstenfalls am Stück ewig machen oder gar täglich, einfach weil ich viel zu flatterhaft bin, da fällt mir zwischendrin schon lang wieder was anderes ein,.
Karin
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von thomas_f » 27.07.2011, 16:19

Liebe Karin, liebe Kämmer,
Jetzt gleich Fragen, kämmt ihr roh, also ohne Waschen?
Nein. Wir versuchen, die Wolle ziemlich fettfrei zu waschen. Kurz vorm Kämmen kommen bei uns ein paar Tropfen Olivenöl an die Fasern, das verteilt sich beim Kämmen sehr gleichmäßig und das Kämmen geht dadurch wirklich viel leichter. Wenn die Faserbüschel bei großer Trockenheit zu arg statisch aufgeladen in alle Himmelsrichtungen zeigen, sprühen wir gaaanz vorsichtig mit der Blumenspritze einen Hauch Wasser in die ungefähre Richtung der Wolle. ;)

Wir versuchen erst garnicht, die Wolle in intakten Flocken "wie gewachsen" auf die Kämme zu bekommen, d.h. wir versuchen auch nicht, die Vlies- und Flockenstruktur durch das Waschen hindurch zu bewahren. Ob so ein Einsatz viel bringen würde, weiß ich nicht, das ist vielleicht auch von Wolle zu Wolle unterschiedlich.
Man verzeihe mir das oder den scheusslichen Dizz, muss da erst testen wegen der Lochgröße.
Du wirst auf Dauer mehrere Lochgrößen bzw. mehrere Dizzes brauchen. Bei unseren Blackies sind 2mm richtig für einen daumendicken stabilen Kammzug, aber um aus schönem grauen Alpaka mit einer Stapellänge von undgefähr 6cm etwas hinzukriegen, das nicht ständig abreißt, haben wir ein Loch von ca. 8mm gebraucht. BTW: Sagte ich schon, dass zum Einfädeln in ein winziges Dizloch eine Filznadel sehr hilfreich ist? Und: Wenn du einen gewölbten Diz hast, hältst du ihn praktischerweise andersrum als auf dem Foto, so dass die Wölbung wie ein Trichter für unwillige Fasern wirkt. Ein Diz am Stiel ist übrigens ergonomisch sehr angenehm ;) .

Fröhliches Kämmen und Dizzen + beste Grüße -- Thomas

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von shorty » 27.07.2011, 16:38

Der Diz ist auch auf die andere Seite gewölbt ;-) und hat von dieser dem Kamm zugewandten Seite die deutlich bessere "Ableitung" nämlich eher trichterförmig rund..
Ich fädle im übrigen mit nem Einfädler für Nähmaschinen ein.
Das Diz loch ist noch kleiner, mittlere Sticknadelgröße also evlt 1mm oder drunter, der Kammzug aber auch dünner, wie gesagt, bin mir noch nicht wirklich schlüssig, welches Maß da gut zu händeln ist.
Karin
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von faserrausch » 27.07.2011, 18:29

Ich habe 2 Reihen bei den Kämmen abgebaut, auch diese roten Halter, das war gerade richtig für meine grobere Wolle.
Und wie in dem Video, das Du, Karin, eingestellt hast, habe ich diesmal auf mein Dizz (Unterlegscheibe) verzichtet und einfach mit den Fingern gezogen, was sehr gut ging, jedenfalls bei der groben Wolle. :))
Lieben Gruß
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von shorty » 27.07.2011, 19:35

Ergänzung , was ich auf alle Fälle schon sagen kann, es bleibt als Rest realitv viel Stichelhaar zurück, weswegen meine nächste Faser Romanov zum testen ist.

Die aufgewickelten "Vogelnester" gedizzter Kammzug, sind fast stichelhaarfrei , super zart und wiegen zwischen 3 und 5 Gramm :rolleyes:
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von zwmaus » 27.07.2011, 20:33

Ja, es ist wirklich langwierig, deshalb kämme ich auch immer nur in kleinen Portionen. Und ich grüble drüber nach, wie man das alles noch optimieren könnte.
Ich ziehe auch ohne Diz aus, geht genau so gut und schneller. ;)
lg
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von shorty » 28.07.2011, 10:41

Auch Romanov klappt gut, obwohl die Probe nicht gewaschen war. Das Stichelhaar bleibt weitestgehend im Kamm, man hat viel Ausschuss.
Das Abziehen ist für mich nach wie vor der kniffligste Part.Vorallem wenn es Richtung Kamm dem Ende zugeht
Sollte aber , wenn alle Testvliese mal gewaschen sind auch besser gehen.
Bilder muss ich Euch vertrösten, hab nen Magen Darm Patienten hier. ;(
Hoffentlich wird das bis Sonntag. :fear:
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Spinnkarpfen » 28.07.2011, 11:16

Hallo Karin,

Gute Besserung dem Magen-Darm-Patieneten und das er bis zum Urlaub wieder fit wird. :)

Und Danke für deine Informationen über die Kämme und das Kämmen ;) . Ich sauge zur Zeit alle Infos über Kämmen und Co auf, weil ich mir entweder einen Wollpicker oder Kämme/Kammstation kaufen will.
Ich weiß nur noch nicht, was von beiden und sammle noch alles was ich finden kann. Beides wäre super, ist aber finanziell nicht drin.
Jetzt ist auch noch mein PC kaputt und in Reparatur :( ;( , mal sehen, was da rauskommt

Liebe Grüße
Monika

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Fiall » 28.07.2011, 11:35

Die Kammstation vom Wollwolf steckt mir auch noch in der Nase...
GLG,

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von EmiFR » 28.07.2011, 12:26

Romanov kämmen....hm. DAS wäre noch eine Möglichkeit. Ich hab nämlich meinen Karton von Kaba enttäuscht beiseite gestellt, da mir zuviel Stichelhaare drin sind.

Also werde ich jetzt doch erstmal groß vorsortieren (Stichelhaare weitgehend raus) und dann waschen und dann die Ankunft meiner Kämme abwarten.
Herzliche Grüße,
Emi

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von shorty » 28.07.2011, 13:03

Ich hab ja mein Romanov schon eine Saison, sprich hab mir da schon reichlich Gedanken drüber machen können.
Auch bei der MiniMill hab ich schon nachgefragt ob man einzelne Parts separiert buchen kann.
Da das leider nicht geht, hab ich mal nen Miniteil mühsam aussortiert, so ein paar Gramm , um festzustellen, dass die Unterwolle schön weich ist, nur das viele Stichelhaar eben die Wolle sehr kratzig macht.
Entgrannen, Stichelhaar

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