Wollkämme - Wingham oder Schönwolff?

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Josina » 24.03.2011, 13:48

Danke für die gute Antworten. Vielleicht ist es besser um nach Indigo Hound zu schauen, wenn ich auch manchmal kurze Wolle hätte.
Kardieren geht gut aber die Knubbel ?( gehen besser mit kammen habe ich gedacht.
@ Fiall: Nein kurz ist die Alpaca nicht aber so wie sagt man das fliegt gleich wie unsere eigene Haare mit Frost hoch geht...
Und einstreu ist nicht so gut mit kardieren.
Verstehen Sie mir ein bisschen? :O
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Fiall » 24.03.2011, 14:40

Hallo Josina,

ich versteh dich sehr gut. Mir ist sogar grade erst aufgefallen, dass du aus Holland kommst. :) Die elektrostatische Aufladung, über die du beim Alpaka klagst, dürfte auch mit den Wollkämmen ein Problem sein. Auch hier erfolgt Reibung und die Zinken bestehen aus Metall.

Hast du schon viel kardiert? Ich hab festgestellt, dass meine Kardierergebnisse auch mit Übung besser wurden. Am Anfang war ich viel zu enthusiastisch beim Kardieren. Mittlerweile hab ich festgestellt, dass ich mit Gefühl weiterkomme. In den Videos wirkt es auf mich aber nach wie vor, als würde so richtig mit Wucht kardiert.

Bei einer Kardiermaschine hast du nicht mehr das Problem mit der Aufladung. Meine ist mit einer Bürste versehen und so werden die Fasern dann brav an die Trommel gedrückt. Das Geld, dass du für Wollkämme investieren musst, reicht dann glaub ich auch für ein Kardiertier und wenn du vermehrt Alpaka kardierst, würde ich eher so etwas nehmen.
GLG,

Veronika

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Klara » 24.03.2011, 14:54

Der Trick gegen elektrostatische Aufladung ist ein Spritzer Wasser - wird fürs Kämmen von Peter Teal "vorgeschrieben". Oder hohe Luftfeuchtigkeit - Heizung runterdrehen und/oder bei Regenwetter arbeiten. Und Josina, Indigo Hound 5-reihige englische Wollkämme sind NICHT für kurze Wolle geeignet - man investiert nur weniger Geld in ein Werkzeug, das vielleicht nur rumliegt.

Knubbel hat man beim Kämmen keine, da hast du Recht. Und die meiste Einstreu bleibt auch im Kamm hängen - aber eben auch viele Haare. Beim Kardieren muss man die Einstreu (und Knubbel) aus dem kardierten Vlies sammeln. Beim Kämmen zieht man die langen, glatten Haare aus dem ganzen Rest. Wobei der "ganze Rest" teilweise sehr viel ist - so viel, dass es weh tut :(

Ich probiere jetzt aber trotzdem aus, ob ich mein Mohair kardieren kann!

Ciao, Klara

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von eifelspinnerin » 24.03.2011, 18:45

Der Rest, der beim Kämmen übrig bleibt, ist wirklich gewaltig, läßt sich aber auch noch gut verarbeiten. Ich habe ihn einfach durch die Kardiermaschine geschickt. Das entstandene Vlies läßt sich gut verspinnen. Es sind dann zwar die kürzeren und u.U. rauheren Fasern, aber für manche Projekte ist das in Ordnung - z.B. für Taschen oder Sitzkissen, die danach noch gefilzt werden können.
Aber der Kammzug, den ich mit den Kämmen herstelle, ist so traumhaft schön und läßt sich super verspinnen. Das ist mir den Aufwand wert.

Liebe Grüße

die eifelspinnerin

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Josina » 24.03.2011, 18:54

Nach deine Antwort gehe ich wieder zweifeln, eifelspinnerin. :rolleyes:
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Klara » 24.03.2011, 21:18

Ja, Eifelspinnerin, ich habe auch gemischte Gefühle. Das Mohair, das ich vom Kamm gezogen habe, war traumhaft - aber das war nur ca 1/3 von dem, was ich anfangs drauf hatte. Und ich habe Bedenken, ob das kardiert noch ein vernünftiges Garn gibt (war schon kein gutes Ausgangsmaterial - die Ziege frisst nicht richtig, das schlägt auf die Haarqualität durch) - probiere ich morgen.

Witzigerweise ist der Rest, der auf dem Kamm zurück bleibt, bei mischwolligen Vliesen (also lange Grannenhaare und weiche Unterwolle, wie bei Stormy) mollig weich (den kardiere ich). Bei stichelhaarigen Vliesen (Narinegro) ist er dagegen Putzwollqualität (wo kommt das Wort eigentlich her? Hat man wirklich mal mit rauher Schafwolle geputzt oder kommt das von Stahlwolle? In ersterem Fall wäre da vielleicht noch ein Markt für Kämmabfall...) - da ist der Kamm voller kurzer, harter, pieksiger Stichelhaare.

Ciao, Klara

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von frieda » 25.03.2011, 09:35

Ich dachte immer, der Begriff Putzwolle kommt daher, daß das die Wolle ist, die man hinterher von der Karde putzen muß.

Grüßlis,

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von thomas_f » 25.03.2011, 12:34

Wenn das Kardieren mit unserer Wolle klappen würde, würde ich wahrscheinlich auch nicht kämmen, egal was Peter Teal sagt.

Wieviel auf dem Kamm bleibt, hängt wirklich von der Wolle ab. Bei ein und demselben Scottish-Blackface-Schaf gibt es Teile mit 60% und andere mit 20% Ausschuss. Der Vorteil für uns ist, dass nach dem Kämmen auch fast alle Stichelhaare aus dem Kammzug verschwunden sind. Das heißt natürlich für den Ausschuss, dass der nicht sonderlich flauschig ist. Habe ihn bislang nur zum Polstern benutzt; Versuche, ihn zu Kardieren, sind fehlgeschlagen.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Josina » 25.03.2011, 14:31

Ich habe jetzt von eine Freundin Majacraft Kämme bekommen um zu probieren. Sind keine grosse Kämme und die klumpen wo ich über geschrieben hätte in ein andere Beitrage gehen besser "offen". Danach wollte ich noch kardieren weil es kurze Wolle ist.
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von zwmaus » 25.06.2011, 08:51

hmmmmmm........grummel......... ich überleg ja nun auch ob ich mir Wollkämme anschaffe oder nicht.

Mich stört bei Rohwolle halt am meisten die Einstreu. Die Trommelkarde hilft da nicht, im Gegenteil, ich hab den Eindruck, daß eingestreutes nur noch mehr einkardiert wird. Und ich hasse es einfach, wenn ich beim spinnen alle 2 cm was rausfummeln muß. Deshalb der Gedanke, die Wolle besser zu kämmen.

Aber welche Kämme nun ? Die englischen oder die Wollwolffschen ? ?(
Ich würd das sehr gern mal ausprobieren. :O
Hat denn jemand halbwegs in meiner Nähe Wollkämme wo ich mal testen könnte ?
lg
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von thomas_f » 25.06.2011, 09:08

Vielleicht willst du das Vlies ja doch selbst aussuchen, dann kannst du auch gleich probekämmen ;)

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von zwmaus » 25.06.2011, 10:06

Würd ich gern machen, aber dann muß Tanja (thaqs) mitkommen und fahren.
Ich hab da so ne kleine Fernfahrten-Phobie. :O
Na gut, ich frag sie mal. Wann hättest Du denn grundsätzlich so Zeit ? :)
lg
zwmaus

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von thaqs » 25.06.2011, 10:23

zwmaus hat geschrieben:Würd ich gern machen, aber dann muß Tanja (thaqs) mitkommen und fahren.
Ich hab da so ne kleine Fernfahrten-Phobie. :O
Na gut, ich frag sie mal. Wann hättest Du denn grundsätzlich so Zeit ? :)
... kein Problem ich fahre wohl. ... aber mir passt zur Zeit nur in der Woche.
Grüsse von Tanja

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von shorty » 26.07.2011, 22:05

So erster Test mit ner Polwarthlocke.
Jetzt gleich Fragen, kämmt ihr roh, also ohne Waschen?

Es war jetzt nur eine Locke, diese konnte ich zwar kämmen, ( hätte ich aber auch roh verspinnen können, da superschön) zum einen wurde die Wolle mit jedem Kämmgang hässlicher, und zum anderen konnte ich sie auch mit "Gewalt" nicht gut vom Kamm abziehen.
Sprich aus der Locke ist nun Müll geworden, was nicht tragisch ist.
Nur fürs ganze Vlies wollte ich das dann doch nicht.
Also war die Wolle evlt zu fett?
Hab mir da schon einschlägige You tube Videos angeschaut bezüglich Kämmweise, ich denke hab ich soweit schon verstanden..
Wollte die eingestreute Wolle eben roh kämmen, weil die sich so eigentlich schlecht waschen lässt. Wie macht ihr das?
Karin
Nachtrag zur Größe, mir passen die Wollwolff voll und ganz , ich sags ehrlich wie´s ist, mit meinen Kinderhänden könnte ich keine größeren halten, auch diese finde ich schon schwer.

Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von shorty » 27.07.2011, 08:09

Keiner ne Idee?, hier kämmen doch mehrere.

Liebe Grüße
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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