Bremssysteme bei Spinnrädern

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Moderator: Claudi

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Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von arcadia » 02.04.2011, 08:55

Hallo,

mir fehlt leider immer noch das technische Verständnis für die Bremssysteme an den Rädchen und ich hab den Denkfehler noch nicht gefunden... :O

Meine Räder sind sämtlich zweifädig und haben die Möglichkeit der Spulenbremsung.
Durch die Zweifädigkeit bekommt die Spule - wegen des kleineren Wirtels dran- eine höhere Geschwindigkeit als der Flügel. Bis dahin war's, glaube ich, richtig. Möchte ich den Einzug während des Spinnens auf die Spulenbremsung umstellen, zieht sich der Faden nicht mehr ein, sondern kommt mir entgegen. Würde bedeuten, der Flügel dreht sich schneller, selbst wenn ich die Spulenbremse löse.
Die mir bekannten Reiseräder sind alle mit Spulenbremse. Da ich aber zuhause eine angefangene Spule vorzugsweise zweifädig weiterspinnen möchte, seh ich da wohl keine Chance drin oder gibt es Alternativen ? Z.B. zweifädige Reiseräder ?

Vielen Dank.

VG

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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von shorty » 02.04.2011, 09:01

Hast Du den Antriebsriemen für Spulenbremse über den Flügelwirtel und die Bremse über dem Spulenwirtel?
Bei manchen Rädern muss man glaub ich die Spule umdrehen.
Ich such die Zeichnung ich glaub von Schacht war die nochmal raus.
die wars:
http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... tAb3qZGBBQ
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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von arcadia » 02.04.2011, 09:06

Ja, der Antriebsriemen geht über den Flügelwirtel und die Spule wird separat gebremst,
Aber wenn ich Deinem Vorschlag nach die Spule umdrehe, kann ich mit der Spule später doch nicht mehr zweifädig weitermachen? Die Laufrichtung / Aufwickelrichtung stimmt dann doch nicht mehr ??!

Damit ich die Spule in Ihrer Position behalten kann, könnte ich mal versuchen, die schottische Bremse um den größeren - dann vorderen - Spulenwirtel zu legen... :idea: :schlecht: ??
Vg
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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von shorty » 02.04.2011, 09:15

Das Umdrehen kommt ja nicht von mir, es ist einfach so, dass der Spulenwirtel ne andere Einkerbung und Größe glaub ich hat, bei den Schacht.
Das geht nur richtig mit Umdrehen.

Also die Aufwickelrichtung wechseln auf der Spule kannst Du schon.
Ich seh aber den Sinn nicht drin , innerhalb einer Spule von zweifädig auf Spulenbremse zu wechseln.
Ist für mich unlogisch;-)

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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von Samaha » 02.04.2011, 09:20

Hallo,

ich hab das mit dem Wechsel des Antriebs mitten in einer Spule auch mal gemacht, mehr aus Not, als aus Lust, am neuen Matchless.

Schacht schreibt, dass sich beim Wechsel des Antriebes auch die Zwirnrichtung ändert und ich kann das bestätigen.
Sabine
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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von tabata » 02.04.2011, 09:30

Du kannst wechseln (warum auch immer :fear: )...Du kannst den schon gesponnenen Faden zur Not mit einer kleinen Stecknadel fixieren, dann in die Gegenrichtung weiter spinnen...

Hab ich mal beim Zwirnen gemacht, weil ich mit der falschen Übersetzung angefangen hatte, es mir zu langsam war und ich die Spule zwischendrin bei meinem Elektr. Louet drehen mußte..
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http://www.ravelry.com/projects/tabatateddy

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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von arcadia » 02.04.2011, 09:32

Ich hab's geahnt,
dann kann ich mein Interesse am Sonata - ich hab noch ein Symphonie und würde daheim dann die Spule zweifädig mit diesem weiterspinnen wollen- wohl knicken ....

Danke Euch.

Vg
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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von shorty » 02.04.2011, 09:40

MHH Mal ne andere Frage, ich hab jetzt zwar verstanden, dass Du die Spinnrädern wechseln möchtest, verstehe aber nicht warum.
Das Sonata ist ja letztlich keine abgespeckte Version, es ist ein absolut vollwertiges Rad, auf dem Du alles spinnen kannst.
Oder spinnst Du generell lieber zweifädig?

Gut, das ist bestimmt Geschmackssache, aber wie ich schon im Reiseradthread schrieb halte ich es für ein Gerücht, dass die Umstellung generell schwierig ist, das kommt ganz aufs Rad an.
Das Symphonie und das Lendrum sind sich trotz völlig unterschiedlicher Bauweise und Bremssystem näher vom Spinnfeeling als das Lendrum und das Joy.
Nur mal so als völlig anderen Ansatz ;-)

Aber Du wirst bestimmt für Dich die richtige Lösung finden.
Karin
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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von arcadia » 02.04.2011, 09:50

Ja, ich spinne generell lieber zweifädig. Ich bin da vielleicht auch was pingelig, aber mein Rose habe ich abgegeben, weil ich die hohe Schleiffrequenz trotz Ausprobierens verschiedener Schnurmaterialien einfach nur nervig fand :( Ich konnte dann auch nicht mehr weghören- war wie ein Strickfehler im Gestricksel, den man nur selber kennt und sich drüber ärgert, ich weiß klingt blöd.

VG

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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von Telefonhexe » 02.04.2011, 10:15

Hallo Arcadia,

also mit zweifädig spinnen und einfädig verzwirnen geht einwandfrei. ich spinne zweifädig auf dem Minstrel und verzwirne das dann auf der großen Jumbospule vom Sonata einfädig. Ich habe sogar - letzthin - mit dem Minstrel zweifädig die Spule begonnen und auf dem Sonata einfädig weitergesponnen - musste, um in die gleiche Richtung zu spinnen aber die Spule umdrehen, weil es sonst keinen Einzug gegeben hätte.

Gruß

Renate
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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von shorty » 02.04.2011, 10:17

Nö, empfindet halt jeder anders, finde ich nicht tragisch.
Bemerken möcht ich aber trotzdem , dass man das Bremsengeräusch nicht bei allen Spulen hört.
Ich hör da beim Lendrum eigentlich nichts, oder vielleicht hör ich auch schon schlecht, wer weiss :-)))
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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von Fiall » 02.04.2011, 12:37

Hab ja auch Symphony und Rose hier stehen und geb Angi recht. Bevor das Symphony einzog kam mir das Rose leise vor. Jetzt ist es ein Krachmacher. Ich tippe da aber mal auf die Plastespulen. Würde man die Holzspulen kaufen, dürfte sich das laute Surren erledigen. Mir persönlich sind sie zu teuer und da ich eh immer Hörbuch oder Serie beim Spinnen laufen hab, fällt mir das Surren nicht weiter auf.

Ist aber schon witzig zu sehen wie unterschiedlich die Präferenzen sind. Ich bemerke keinen nennenswerten Unterschied zwischen zeifädig und einfädig. Mein Symphony nutze ich zwar zweifädig, aber nicht, weil ich das besser als einfädig finde, sondern einfach, weil es für mich genauso angenehm ist und ich von daher halt Beides haben will.
GLG,

Veronika

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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von fischerin » 02.04.2011, 14:08

Hallo,

ich habe beim Pioneer einen Perlonfaden 0,25 aus dem Bastelladen an der Spulenbremse, seitdem ist es wirklich leise, und zweifädig spinnen ist völlig unwichtig geworden, auch wenn ich es auf den alten Rädern noch gern tue,

LG Heike

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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von Klara » 02.04.2011, 19:32

Wenn sich die Spule schneller als der Flügel dreht (egal ob zweifädig oder Flügelbremse), wird der Faden von rechts oben nach links unten rumgewickelt (gegen den Uhrzeigersinn, wenn man den Faden auf der Spule anschaut). Wenn sich die Spule langsamer als der Flügel dreht, wird der Faden andersrum aufgewickelt (in der Annahme, dass du die Spule NICHT umdrehst). Wenn du beim Spinnen einer Spule zwischen verschiedenen Antrieben wechseln willst, kannst du also, wie Tabata gesagt hat, den Faden irgendwie fixieren, damit er nicht abgewickelt wird. Mit dem Drall hat das gar nichts zu tun, du kannst also normal zwirnen - so lange du dran denkst, dass da irgendwo auf der Spule der Faden fixiert ist und losgemacht werden muss. Oder, wie Shorty gesagt hast, du drehst die Spule so um, dass die Wickelrichtung stimmt - aber die Frage ist, ob die richtige Spulscheibe dann unter der Antriebsschnur ist (grosse Spulscheibe zum grossen Wirtel, kleine zum kleinen. Grosse Spulscheibe unter den Bremsfaden - dann bremst es besser. Zur Not verzeiht ein Kromski aber auch die kleine Spulscheibe unter dem Hanf-Bremsfaden).

Ich spinn' übrigens praktisch nur einfädig - damit geht alles, der Sinn von zweifädig leuchtet mir einfach nicht ein.

Ciao, Klara

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Re: Bremssysteme bei Spinnrädern

Beitrag von arcadia » 03.04.2011, 08:51

Wenn ich also den Faden nur fixiere und dann mit Spulenbremse weiterspinne, ändert sich nicht die Drallrichtung, sondern nur, wenn ich die Spulenseite/Wirtel tausche ?
Bei meinem Reeves 30 kann ich das nun auch gar nicht, da die Spule nur einen Wirtel hat.

@Klara /Fiall :
Kommt Euch das nicht ein bißl schwerer mit dem Treten vor, wenn Ihr mit Spulenbremse anstatt zweifädig spinnt ? Wie schon geschrieben, ich bin da wohl pingelig :-)

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