Schafrassen zur Wikingerzeit

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

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Schafrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von Ancara » 18.01.2011, 23:47

Hallo Ihr Lieben

Könnt Ihr mir sagen welche Schafrassen es gegeben hat zur Wikingerzeit ?

Gruß Ancara

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Re: Schaffrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von Kattugla » 18.01.2011, 23:52

Skudden.

Die sind archäologisch belegt. ;-)
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Re: Schaffrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von shorty » 19.01.2011, 11:40

Hier auch ein Link in diese Richtung :

http://www.bahs.org.uk/32n1a2.pdf

Wir hatten schon mal ne sehr gute Diskussion darüber allerdings nicht rein auf die Wikingerzeit bezogen, sondern eher was die Farbschläge betrifft :in dem Thread Stoffmuster 13. Jahrhundert

Von was man sich meines Wissens freimachen muss, ist die Vorstellung dass auch diese alten Rassen noch dem damaligen Standart entsprechen.
Sprich Skudde damals ist bei weitem nicht Skudde heute.
So gut wie alle Rassen haben eine bestimmte "Bearbeitung" erfahren.
Manche mehr , manche weniger.

Karin
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Re: Schaffrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von Beyenburgerin » 19.01.2011, 11:57

Die Schafe waren damals überwiegend kleiner. uralt ist das Drenther Heideschaf, ca. 6000 Jahre alt. Schafe zur Wikingerzeit dürften ähnlich gewesen sein, klein, gehörnt, widerstandsfähig. Also auch ähnlich Moorschnucke, Heidschnucke etc. Auch das Ouessantschaf ist eine alte Rasse.

Wikingerzeit ist ein weiter Begriff, zeitlich und geografisch. Immerhin gab es Zeiten, als die Wikinger die Küstenregionen fast ganz Europas beherrschten.

Einen Überblick über seltene schwedische Schafsrassen gibt es hier http://allmogefar.se/

Sehr alt is auch Old Norwegian. Dort auch Links zu anderen alten Schafsrassen im Nordseeraum. Man muss durchaus davon ausgehen, dass die wikinger auch die Soay Schafe http://139.78.104.1/breeds/sheep/soay/index.htm kannten, da sie intensiv die Nordsee besegelt haben.

LG Brigitte
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Re: Schaffrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von Ancara » 19.01.2011, 12:19

Danke für die Links, wenn ihr noch mehr finde wöhre das toll, auch ich habe bereits das Soay Schaf gefunden.

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Re: Schaffrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von Beyenburgerin » 19.01.2011, 12:23

Zum Drenther Heideschaf habe ich in meinem Blog geschrieben, inklusive Fotos http://beyenburgerin.wordpress.com/2010/06/03/exloo/

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Re: Schaffrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von Ancara » 19.01.2011, 16:40

Danke für den Link es sind wunder schöne Bilder.
Hast Du deine Wolle schon verarbeitet ? Kann man die auch für Nadelbinden verwenden oder ist sie zu Rhau zum Tragen ?

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Re: Schaffrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von shorty » 19.01.2011, 16:53

Ich hatte von Brigitte eine Probe, ich finde sie gut tragbar, bin aber nicht empfindlich. Ich würde sie so dem mittleren Bereich zuordnen.
Hatte sie lustigerweise erst vor zwei Tagen auf der Kardiermaschine, weil ich Faserproben abarbeiten möchte.
Aber Kratzempfinden ist völlig individuell :-)


Ich verschieb den Thread mal nach spinnen allgemein, da das Lexikon wie gesagt eher als Nachschlagewerk gedacht ist.

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Re: Schaffrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von marled » 19.01.2011, 18:36

Islandschafe: http://de.wikipedia.org/wiki/Islandschaf
Weitere findest du hier wie auch andere Tierrassen, ich hoffe, der Link ist hier im Forum noch nicht gepostet worden.
http://www.vikinganswerlady.com/vik_pets.shtml

Marled, die isländische Pferde und isländische Hühner züchtet und irgendwann auch noch mal isländische Schafe bekommt.

Nachtrag: Auch isländische Ziegen produzieren eine Wolle, die verarbeitet werden kann: http://www.isbona.com/vol7no1win03.html
Kleidermotte in historischen Textilien aus Leidenschaft!
Näheres auf meinem Blog:
Archäotechnik - textile Fläche

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Re: Schaffrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von Beyenburgerin » 19.01.2011, 19:27

wolle von einjährigen Drenther Heidschafen ist ok. Von älteren Schafen müsste man sortieren, da sind durchaus auch weichere Bereiche dabei, aber auch Grannenhaare.

Bei Marianne gibt es Drenther Heidschaf Wolle, unter Schapenwol http://www.wolplantage.nl/ Ich würde da zu Vlies 3 tendieren.

Eine interessante diskussion zu Drenther Heideschafen gibt es bei Ravelry (Registrierung für fremde Community erforderlich):
http://www.ravelry.com/groups/blacker-- ... ical-order
http://www.ravelry.com/discuss/blacker- ... cs/1419748
mit Beispeilfots von fertig gestrickten Sachen.

Übrigens eine recht interessante Ravelry-Gruppe.

LG Brigitte
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Re: Schafrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von Ancara » 19.01.2011, 22:36

Danke, aber leider bin ich des Englisch nicht mechtig. Daher bringen mir englisch Sprachige Sieten nicht. Protzdem Danke für Eure mühen.

Gruß Ancara

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Re: Schafrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von shorty » 19.01.2011, 23:23

Brauchst Du sie für ne bestimmte historische Darstellung?
Einfach der Neugierde halber.
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Re: Schafrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von Skudde » 20.01.2011, 00:31

Ich denke, daß viele der nordischen kurzschwänzigen Heideschafe den Schafen der Wikinger immer noch sehr ähnlich sind. Auch wenn die meisten seitdem "verbessert" wurden. Skudden sind ihnen von Größe und Vlieszumsammensetzung wohl am ähnlichsten wenn man archäologische Funde vergleicht.
Aber natürlich haben auch Skudden eine Geschichte. Es gab sicherlich eine Selektion, seit die Wikinger Schafe gehalten haben. Größer, bessere Vliese, bestimmte Farben, Charaktereigenschaften usw. Und es gab Nischen, in denen sich die ursprünglichen Typen erhalten haben - und da gab es ja auch einen bedeutenden Engpaß: Fast ausgestorben und aus relativ wenigen Tieren vermehrt bedeutet auch, daß die genetische Vielfalt arg eingeschränkt wurde. Gendrift ist hier das Stichwort. Also das zufällige Fortbestehen bestimmter Gene bzw. das Austerben anderer. Das, was an Genen nach diesem Engpaß noch übrig ist, mag typisch sein für Schafe aus der Wikingerzeit oder die große Ausnahme.... phänotypisch - also vom Erscheinungsbild her - immer noch sehr ähnlich aber wer weiß, was verloren ging. Oder in welche Richtung die Entwicklung dadurch geschubst wurde...

Moorschnucken sind z.B. genetisch weit von anderen Schafen entfernt auch wenn man sie in "eine Schublade" mit den Skudden stecken kann.

Als "Darsteller" eines Wikingerschafes würde ich eine Skudde wählen. Das genetische Potential der Wikingerschafe findet man aber (auch) bei den anderen nordischen Rassen: z.B. die Farbe der Shetlandschafe, den Fellwechsel bei Guteschafen.... Sehr spannend finde ich den Charakter: Waren Wikingerschafe standorttreu wie Skudden? Kann ich mir ja als eines der ersten Selektionsmerkmale gut vorstellen. Gab es da auch verschiedene Prioritäten? Schafe, die wild auf einer Insel leben (wie in dem Bericht über die Färöer, der hier irgendwo verlinkt ist) kann man "nutzen", ohne daß sie zahm oder standorttreu sind - die können ja nicht weg. In Gegenden mit z.B. Wölfen sind clevere, "gefahrenbewußte" Schafe klar im Vorteil.
Meine Skudden können den Menschen so nutzen, wie ich es mir auch als Selektionsvorteil zu Wikingerzeiten vorstellen kann: Zahm und zutraulich, wenn es um Futter und Schutz geht aber sehr scheu und extrem clever, wenn Mensch ihnen irgendwie ans Leder will...
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Re: Schafrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von shorty » 20.01.2011, 08:25

Obwohl etwas ab vom Thema glaub ich müsste man man für möglichst authentisch mal den Zeitrahmen und die Örtlichkeiten festlegen.
Wikinger ist als Begriff da nicht konkret genug, da es sich um ne sehr lange Zeitspanne handelt und auch das räumlich nicht nur auf den Norden begrenzt ist.bzw. war
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Re: Schafrassen zur Wikingerzeit

Beitrag von Miriam » 20.01.2011, 19:41

Muss auch unbedingt mal Skudden verspinnen :)
Wenn es eher um die Wollqualität geht als um tatsächliche Rassen, könnte man wahrscheinlich auch Waldschaf, Steinschaf oder das Ungarische Zackelschaf nehmen.

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