Frage zur Beize
Moderator: Perisnom
- shorty
- Designergarn
- Beiträge: 30170
- Registriert: 23.01.2007, 18:03
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 82441
- Wohnort: Oberbayern
Re: Frage zur Beize
MMh ob die Beize die Wolle angreift, gute Frage.
Also bei der Kaltbeize kann ich das eigentlich nicht sagen .
Beim Alaun kommt es unter anderem dadurch , dass man meist erhitzt wenn man damit beizt.
Aber die Filzeigenschaften beeinflussen , weiss nicht recht.
Karin
Also bei der Kaltbeize kann ich das eigentlich nicht sagen .
Beim Alaun kommt es unter anderem dadurch , dass man meist erhitzt wenn man damit beizt.
Aber die Filzeigenschaften beeinflussen , weiss nicht recht.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
- Kattugla
- Mehrfachzwirn
- Beiträge: 1550
- Registriert: 20.06.2010, 12:59
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 35510
- Wohnort: im Taunus
Re: Frage zur Beize
Umgekehrt.zwmaus hat geschrieben:Zu den Beizen hab ich mal ne ganz andre Frage:
verändert das beizen der Wolle eigentlich die Filzeigenschaften ?
Vielleicht ist es ne blöde Idee .... aber die Beize greift die Wolle doch an, richtig ?
Kann ich daraus schließen, daß schlecht filzende Wolle nach dem beizen evtl. besser filzt ?
Schon gefärbte Wolle filzt schlechter.
Betrifft zumindest "klassisch" pflanzengefärbte Wolle, ich wusste auch mal, warum das so ist, hab aber grad die Erklärung nicht mehr parat.
Prinzipiell greift Alaun die Faser nicht an - warum auch, macht ja ein saures Medium und das mag Wolle. Lediglich die freien Aluminiumionen verpappen sich irgendwie mit dem Keratin - was das Aufziehen von Farbstoffen auf das Keratin erleichtert.
Das, was die Faser angreift, ist die hohe Temperatur.
Beim Filzen passiert genau umgekehrtes, Seife ist im allgemeinen basisch und das macht das Keratin so richtig rauh und kaputt. Deswegen klappt das ja auch mit dem Filzen.
Ich glaub, irgendwas war da mit durch Alaun und Farbstoff besetzten Molekülenden, die dann beim Filzen im basischen Medium nicht mehr zur Verfügung stehen...
...hach, das mag nochmal wer Chemiekundigeres als ich erklären...

Fakt ist aber, dass pflanzengefärbte Kammzüge schlechter filzen. Rate mal, woher ich das weiss.

"Verlasse dich nie auf das Bier eines gottesfürchtigen Volkes!" (Quark)
- shorty
- Designergarn
- Beiträge: 30170
- Registriert: 23.01.2007, 18:03
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 82441
- Wohnort: Oberbayern
Re: Frage zur Beize
Soweit ich weiss kommt das mit dem schlechter Filzen auch durchs erhitzen.
Bestimmte Vorgänge die das Filzen betreffen, wie das Aufstellen der Schuppen wurde schon mal aktiviert, und ist nicht mehr vollständig umkehrbar.
Aber wir haben hier ja sehr gute Chemiebewanderte User, vielleicht kann einer dazu was sagen.
Karin
Bestimmte Vorgänge die das Filzen betreffen, wie das Aufstellen der Schuppen wurde schon mal aktiviert, und ist nicht mehr vollständig umkehrbar.
Aber wir haben hier ja sehr gute Chemiebewanderte User, vielleicht kann einer dazu was sagen.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
- cawica
- Vlies
- Beiträge: 219
- Registriert: 27.09.2010, 09:07
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 88368
- Kontaktdaten:
Re: Frage zur Beize
Auf die chemische Erklärung bin ich sehr gespannt, denn das würde mich brennend interessieren.
Ich färbe seit mehreren Jahren auf unterschiedliche Weise. Die Wolle bleibt mit Säurefarben weicher, wird bei mir temperaturmäßig gleich gefärbt wie Pflanzenfarben.
Alaun - Heißbeize: Ich finde die Wolle wird etwas struppig und hart
Kaltbeize: Die Wolle behält ihren Glanz und verändert die Eigenschaften recht wenig.
Ob und wie die Wolle filzt hängt auch von der Wollsorte ab:
Ich hatte schon pflanzengefärbte Bergschafwolle die Toll gefilzt hat, ebenso wie Gotlandwolle.
Andere pflanzengefärbte Wollen haben selbst in der Waschmaschine bei 75°C kein befriedigendes Ergebbis erzielt.
Auf die chemischen Zusammenhänge bin ich nun aber mal gespannt
Ich färbe seit mehreren Jahren auf unterschiedliche Weise. Die Wolle bleibt mit Säurefarben weicher, wird bei mir temperaturmäßig gleich gefärbt wie Pflanzenfarben.
Alaun - Heißbeize: Ich finde die Wolle wird etwas struppig und hart
Kaltbeize: Die Wolle behält ihren Glanz und verändert die Eigenschaften recht wenig.
Ob und wie die Wolle filzt hängt auch von der Wollsorte ab:
Ich hatte schon pflanzengefärbte Bergschafwolle die Toll gefilzt hat, ebenso wie Gotlandwolle.
Andere pflanzengefärbte Wollen haben selbst in der Waschmaschine bei 75°C kein befriedigendes Ergebbis erzielt.
Auf die chemischen Zusammenhänge bin ich nun aber mal gespannt
Gruß Cawica
http://weberei.blogspot.com/
http://weberei.blogspot.com/
-
- Lacegarn
- Beiträge: 3262
- Registriert: 02.07.2007, 14:03
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 32657
- Wohnort: Lemgo/Ostwestf.-Lippe
- Kontaktdaten:
Re: Frage zur Beize
Ich hab's fast befürchtet. Irgendwo hatte ich auch was gelesen, daß bei kalt gebeizte Wolle im Gegensatz zu heiß gebeizter die Filzfähigkeit nicht einbüßt (scheint ansonsten manchmal so zu sein bei gefärbter).
Daraus lese ich auch eher raus, daß beizen dann wohl nicht hilft.
Hintergrund ist: ich hab hier noch ne ordentliche Menge Wollgarn, billig bei eBay geschossen, und das Zeug ist zwar naturbelassen, filzt aber sehr schlecht, auch bei 2 mal 60 Grad waschen.
Aber:
ich hatte genau diese Wolle vor einiger Zeit gebeizt und in ein Orleansaat-Färbebad gegeben.
Da lag die dann ein paar Tage drin. Und weil sich das Teufelszeug so schlecht ausspülen läßt hab ich die Stränge in die WaMa gegeben und im Wollwaschgang kurz gewaschen und gespült.
Raus kam ein verfilztes Wirrwarr und der Faden war fingerdick angeschwollen.
Aber die ganze Angelegenheit war zwar verfilzt aber total brüchig !
Deshalb dachte ich jetzt .........
Daraus lese ich auch eher raus, daß beizen dann wohl nicht hilft.
Hintergrund ist: ich hab hier noch ne ordentliche Menge Wollgarn, billig bei eBay geschossen, und das Zeug ist zwar naturbelassen, filzt aber sehr schlecht, auch bei 2 mal 60 Grad waschen.
Aber:
ich hatte genau diese Wolle vor einiger Zeit gebeizt und in ein Orleansaat-Färbebad gegeben.
Da lag die dann ein paar Tage drin. Und weil sich das Teufelszeug so schlecht ausspülen läßt hab ich die Stränge in die WaMa gegeben und im Wollwaschgang kurz gewaschen und gespült.
Raus kam ein verfilztes Wirrwarr und der Faden war fingerdick angeschwollen.

Aber die ganze Angelegenheit war zwar verfilzt aber total brüchig !
Deshalb dachte ich jetzt .........

lg
zwmaus
zwmaus
- Woll-littles
- Faden
- Beiträge: 526
- Registriert: 01.02.2011, 18:59
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 58540
- Kontaktdaten:
Re: Frage zur Beize
Hallo in die Runde,
ich färbe mit Pflanzenfarben und beize meine Wolle vorher in der Kaltbeize nach Johannes Harborth ...
Die Beize ist extrem ergiebig, ich habe damit ca. 3 Monate und ungefähr 80 Stränge gebeizt ...
Ich hatte 20Liter angesetzt ...
Die Wolle braucht nicht gekocht zu werden .. und es reichen immer 12-24 Stunden Verbleib in der Beize ...
Es gibt einen simplen Test, um die Wirksamkeit der Beize zu testen ...
Eine kleine Menge Beize in einem Topf bis zum Kochen erhitzen ...
Bleibt die Beize klar, ist sie in der Wirkung verbraucht, wird sie trübe, ist sie noch brauchbar ...
ich färbe mit Pflanzenfarben und beize meine Wolle vorher in der Kaltbeize nach Johannes Harborth ...
Die Beize ist extrem ergiebig, ich habe damit ca. 3 Monate und ungefähr 80 Stränge gebeizt ...
Ich hatte 20Liter angesetzt ...
Die Wolle braucht nicht gekocht zu werden .. und es reichen immer 12-24 Stunden Verbleib in der Beize ...
Es gibt einen simplen Test, um die Wirksamkeit der Beize zu testen ...
Eine kleine Menge Beize in einem Topf bis zum Kochen erhitzen ...
Bleibt die Beize klar, ist sie in der Wirkung verbraucht, wird sie trübe, ist sie noch brauchbar ...
- susel
- Zweifachzwirn
- Beiträge: 902
- Registriert: 11.09.2010, 20:47
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 07646
- Wohnort: Jena
- Kontaktdaten:
Re: Frage zur Beize
Ich möchte demnächst mit Krapp und Goldrute färben und dafür die hier genannte Kaltbeize benutzen. In den Rezepten von Dorothea Fischer wird bei diesen beiden Pflanzen aber auch Weinsteinrahm zum Beizen verwendet. Wie mache ich das jetzt mit der Kaltbeize? Lasse ich den Weinsteinrahm komplett weg oder kommt der dann mit ins Färbebad? Wie macht ihr das?
LG,
Susel
http://www.waldmaerchen.de
LG,
Susel
http://www.waldmaerchen.de
http://wildnisschule-holzland.de
- besucht uns mal!
- besucht uns mal!
- faerberpflanzen
- Vlies
- Beiträge: 232
- Registriert: 31.03.2010, 07:23
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 64807
- Wohnort: Dieburg
- Kontaktdaten:
Re: Frage zur Beize
Den Weinstein kannst Du bei Goldrute weglassen. er macht die Farben eh nur stumpfer und führt lediglich zu einer gewissen Farbverschiebung.susel hat geschrieben:Ich möchte demnächst mit Krapp und Goldrute färben und dafür die hier genannte Kaltbeize benutzen. In den Rezepten von Dorothea Fischer wird bei diesen beiden Pflanzen aber auch Weinsteinrahm zum Beizen verwendet. Wie mache ich das jetzt mit der Kaltbeize? Lasse ich den Weinsteinrahm komplett weg oder kommt der dann mit ins Färbebad? Wie macht ihr das?
LG,
Susel
http://www.waldmaerchen.de
Für die Krappfärbung kannst Du nach der Kaltbeize das Färbegut in eine Weinsteinlösung von 5% bezogen auf das Trockengewicht der Wolle legen.
lg
Eberhard
-
- Locke
- Beiträge: 77
- Registriert: 29.12.2009, 20:52
- Land: Oesterreich
- Postleitzahl: 8920
- Kontaktdaten:
Re: Frage zur Beize
Weinsteinrahm wird gerne dazugegeben, damit die Wolle weich bleibt.
Gute Vorsätze, sind wie ein Gaul der oft gesattelt aber selten geritten wird!
http://www.wollkisterl.at
http://wollkisterl.blogspot.com/
http://www.wollkisterl.at
http://wollkisterl.blogspot.com/
- faerberpflanzen
- Vlies
- Beiträge: 232
- Registriert: 31.03.2010, 07:23
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 64807
- Wohnort: Dieburg
- Kontaktdaten:
Re: Frage zur Beize
Damit die Wolle weich bleibt und nicht kratzig wird, findet Kaltbeize Verwendung.wollelke hat geschrieben:Weinsteinrahm wird gerne dazugegeben, damit die Wolle weich bleibt.
lg
Eberhard