Frage zur Kammzugverarbeitung

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von Sandolino » 01.01.2011, 14:39

Habe hier sehr schöne Merinokammzüge von der Wollfabrik. Wollte jetzt mal dieses lilagefärbte spinnen und ich könnt mich dauernd ärgern :(
Weiß auch nicht, irgendwie ist das nicht so meins, dauernd geht der Faden ab(hab hier schon einen ganzen Packen Einzelfäden)
Schlußendlich hab ich die spule wieder raus und verspinne meine Schurwollmischung als Vlies und das geht einfach prima, das reinste Spinnvergnügen.

Warum klappt das mit den Kammzügen nicht so? Die Fasern sind doch schön lang, was mach ich falsch?

Danke euch für Ratschläge
viele Grüße von Alice und ihren Tieren

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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von Elisabeth62 » 01.01.2011, 14:44

Hallo Alice,

vielleicht brauchst du mehr Drall? Glatte rutschige Fasern gehen schwieriger als Vlies.Mein erster Merinokammzug war auch eine Katastrophe. Fasern mit Crimp gehen deutlich leichter.Versuch es mit weniger Einzug und mehr Drall.

Grüße Elisabeth

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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von Sandolino » 01.01.2011, 14:47

äh, Elisabeth, vielleicht jetzt eine blöde Frage, wie mach ich das mit weniger Einzug und dann mit mehr drall?
Kann bei mir an der Spule auf Großes Rad oder auf kleines Rad einhängen, hat das auch was auf sich
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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von Samaha » 01.01.2011, 14:54

Hallo,

grosses Antriebsrad = wenig Drall, kleines Antriebsrad = mehr Drall

Dann noch etwas mit der Bremse spielen, ggfs. den Faden etwas länger festhalten und/oder etwas schneller treten.

Bei Rädern mit Flügelbremse kann es auch helfen, den Faden kreuzweise über 2 Einzugshaken zu legen, mindert den ruppigen Einzug.
Sabine
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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von Beyenburgerin » 01.01.2011, 14:56

Du hast vorne am Einzugsloch eine Bremse/Bremsfaden am Merino. Dne kannst du lockern doer anziehen. Wennd er einzug immer noch zu heftig ist, kann du außen um das Einzugsloch rum fetten, damit das noch leichtgängiger wird.

LG Brigitte
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von Elisabeth62 » 01.01.2011, 14:56

Jetzt bin ich ein bisserl überfragt, bei meinem rad würd ich bei einfädig die Bremse recht locker stellen und so probieren oder bei zweifädig den großen Wirtel von der Spule nehmen. Das merino hab ich noch nie so genau angesehen :O

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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von Sandolino » 01.01.2011, 15:04

ah, ich hab bei dem Lila das große Rad benutzt, hätt ich mit dem kleinen machen sollen.
Mit der Bremse hab ich schon rumgespielt, hab ich die aber einen Tick zu fest, dann gehts gar net.
Danke für eure prompte Hilfe
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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von yetti » 01.01.2011, 15:10

Hallo Sandolino,
Ich habe auch zu Anfang auf einem Merinorad gelernt.Das Rad zieht sehr heftig ein und Du musst wie schon von anderen Mitgliedern gesagt, ganz viel und sorgfältig alle zu olenden Teile ölen .Ich nehme dazu immer Balistol mit einem langen dünnen Aufsatz für den Sprühkopf.Wenn alles gut geölt ist.kannst Du die Bremse lockern.
Außerdem kannst Du den Kammzug lockern indem Du ihn in Längsstreifen teilst und diese dann nocheinmal Stück für Stück quer lockerst.Die Fasern können dann besser aneiander vorbei gleiten. Nach dieser Präparation heta es bei meinem Merinokammzug auf dem Merinorad gut geklappt.
viele Grüsse Yetti

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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von shorty » 01.01.2011, 15:12

Also erstmal Vlies spinnt sich anders als Kammzug.
Im Vlies sind die Haare nicht so gleichgerichtet, wie im Kammzug, letzerer ist gekämmt, Vlies ist kardiert.

Je nach Faser kann Kammzug schon etwas rutschiger sein.
Es bedarf manchmal einfach etwas Umgewöhnung.
Ich denke eher es liegt an der fehlenden Übung ;-) Das wird schon.
Bremse eher locker ist weniger Einzug.
Also eher lockern Nicht fester ziehen die Bremse ;-)
Dann zieht es wie der Name schon sagt die Fasern nicht so stark ein, und der Faden bekommt bei gleicher Trittgeschwindikeit mehr Drall.
Karin
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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von Fiall » 01.01.2011, 15:54

Ich kenn das Merino jetzt nicht. Kann man da nicht noch zusätzlich über die Häkchen bremsen?
GLG,

Veronika

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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von shorty » 01.01.2011, 16:02

Wenns links am Flügel Häkchen hat bestimmt.
Karin
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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von Sandolino » 01.01.2011, 16:06

das mit den geteilten Fasern hab ich schon gemacht, es stimmt, sie sind relativ rutschig.
Häkchen hab ich auch und wie brems ich jetzt damit?
Ich nerv euch bestimmt schon mit meinen Fragen :O , sorry
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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von shorty » 01.01.2011, 16:10

Du kannst den Faden vor dem aufwickeln auf die Spule auch im Zig zag laufen lassen, das verringert den Einzug.

Bremsen kannst Du nur wirklich mit der Bremse, aber der Einzug wird durch das Zig zag trotzdem schwächer.
Rund ums Spinnrad und unter Spinnen allgemein einfach mal ein bißerl schmökern, da steht schon recht viel zum Thema kräftiger Einzug bei flügelgebremsten Rädern
Karin
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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von Dornroesschen » 03.01.2011, 07:06

Ich bin zwar blutiger Anfänger aber traue mich doch mal.
Ich hatte bei Merinowolle zuerst wenig Spaß, bei Vlies dagegen geht das Spinnen bei mir toll.
Schließlich habe ich herausgefunden, dass ich bei dem Merinowollekammzug
quer zur Faser spinnen muss! Ob das korrekt ist weiß ich nicht, aber bei mir klappt es seitdem. Ich halte die Wolle also nicht in Kammrichtung, sondern schräg.
VG Dornroesschen
Schöne Grüße vom Dornrösschen

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Re: Frage zur Kammzugverarbeitung

Beitrag von shorty » 03.01.2011, 08:31

Ist dann wohl so ähnlich wie wenn man aus der Falte - spinning vom the fold spinnt.

Wie gesagt es ist einfach Übungssache, da muss man für sich ein bißerl testen.
Auf Dauer ist es aber schon sinnvoll die volle Stapellänge einer Wolle auszunutzen, je länger die Faser umsoweniger Pillgefahr.Grob gesagt.
Spielen natürlich auch noch andere Faktoren eine Rolle.

Vielleicht ab und an mal doch testen, ob man den Kammzug nicht gerade ausrichten kann, sich langsam herantasten.
Es ist einfach unterschiedlich vom Gefühl her, man kann nun auch nicht sagen mit Merinokammzug kommen Anfänger nicht zurecht. Das stimmt nämlich nicht. Es gibt auch welche, die können anfangs nicht aus Vlies spinnen.
Viel Erfolg beim testen
Karin
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