Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

kaha
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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von kaha » 03.10.2010, 01:28

Hi!
fliegemaus hat geschrieben:Nur mal so nebenbei - ich hab einen Profi zuhause, weil mein Männe ist blind.
Also das Einfädeln ist schon recht knifflig und bedarf viel Übung - er hat es selber schon ausprobiert. Ich hab an anderer Stelle "Blind und sehend gesponnenes" gezeigt-
Was genau ist das Schwierige daran?

Also ich kann mir nur 2 Dinge vorstellen:
1. Den verlorengegangen Faden auf der Spule wiederfinden - das ist sehend ein Graus, wenn's Garn dünn ist, und bind sicher noch viel schwieriger.
2. Einfädeln ohne Einfädler.

Kann es sein, dass 2. das Problem ist? Dann ist da ganz schnell Abhilfe zu schaffen, indem Du einen dickeren Draht zurechtbiegst als Einfädler. Einfach einen Haken reinbiegen. Ich hab leider kein Bild gefunden und Akkus von der Kamera leer.

Gruß,
Katharina

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Aodhan » 03.10.2010, 01:29

Kleine Story am Rande - hat mit Faserauswahl nix zu tun, aber mit "Blinde spinnt".

Am letzten LARP war eine junge Frau dabei, die "spielte" nicht nur blind, die WAR blind. Als wir abends zum Musizieren zusammensaßen, hatte der Viator seine Spindel dabei und hat ihr gezeigt wie´s geht. Ich selbst war ein wenig abgelenkt, aber sie hat sich ein ganzes Weilchen konzentriert mit der Sache beschäftigt. Ich glaube, das hat am Ende ganz gut funktioniert (müßte der Viator mehr dazu sagen können). Für mein Dafürhalten hat sie´s schneller gerafft als einige Sehende, die ich schon zum "Anlernen" hatte.

Wenn ihr nur ein Spinnrad habt, vielleicht wären ein paar Spindeln nebenbei nicht verkehrt? Nur als Idee...
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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von fliegemaus » 03.10.2010, 09:03

@kaha
Leider ist es bei diesem Rad selbst mit Einzugshaken nicht problemlos einzufädeln finde ich, und das Fadenende wiederfinden ohne zu sehen sowieso. Ich hab halt schon einen Selbstversuch gemacht und fürchte einfach dass der Frustfaktor recht hoch ist.
Vielleicht kommt Männe ja noch auf die zündende Idee wie das einfacher geht.

@aodhan
Spindeln finde ich grundsätzlich eine gute Idee nur davon hab ich so gar keine Ahnung. Ich habe zwar mal eine Handspindel bekommen, diese aber noch nie ausprobiert.

Ich werde das Rad einfach mal zu unserem Seminarwochenende mitnehmen und mich überraschen lassen.
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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Fiall » 03.10.2010, 09:10

Ich hab mit ner Spindel angefangen und gehör zu denen, die das nicht so arg schwer finden. Dazu kommt, man kann sie leicht selber basteln und selbst wenn man welche kauft, sind die einfachen Modelle nicht arg teuer.

Auf die Weise müsstet ihr wenigstens nicht um das Spinnrad Schlange stehen. Denke, einen Versuch wär das wert! :)
GLG,

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von fliegemaus » 03.10.2010, 09:18

Ich pack die Spindel nachher mal aus und versuch mich mal daran. Will ja doch nicht als kompletter Trottel dastehen und ein bissl was muss ich ja doch erklären können.
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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Klara » 03.10.2010, 20:02

Faden wiederfinden sollte nicht so schwer sein, wenn man nicht super-dünn spinnt - probier ich doch gleich nachher mal aus. Interessant wird aber noch, den richtigen Zeitpunkt zum Häkchen wechseln rauszufinden...

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Fiall » 04.10.2010, 10:39

Da hilft wohl nur gelegentliches Fühlen. :) Wir Sehenden halten an und gucken, denke da ist kein riesiger Zeitunterschied gegeben, inbesondere da man nach ner Weile schon ein Gefühl entwickelt, wann etwa das nächste Häkchen dran sein müsste. Am Anfang hab ich viel öfter geguckt.
GLG,

Veronika

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Susse » 04.10.2010, 11:24

Hallo Fliegemaus,
Beim Faden wiederfinden und einfädeln tu ich mit mit etwas groberer Wolle leichter. Also nicht unbedingt Meriono extrafein mit Seide. Normales Merino mit Seide ist schon besser. Wegen dem einfädeln hat mir mein Mann einen Einzugshaken gebastelt der etwas stärker gebogen und etwas länger ist. Außerdem hat er einen gedrechselten Griff. Ich hab ein Ashord Traveler und sitze sehr tief. Ich seh also die Spule und den Einzug im sitzen nicht. Ich möchte aber auch nicht immer aufstehen (bei Merion extrafein mit Seider reißt der faden schon mal). Mit dem Haken kann ich "blind" einziehen. Durch die Länge und die Biegung kommt er ganz bequem ca 1,5 cm weit aus dem Einzugsloch Richtung Spule rauß. Man kann ihn gut tasten und den Faden einhängen. Wenn Du so was für Deine Spinngruppe haben möchtest schick ich Dir gern so einen Haken als Spende. Auch Zubehör wie Wickeldorn oder Niddy Noddy macht mein GöGa perfekt.

Ich wünsch Dir viel Spaß mit Deiner Gruppe.
Liebe Grüße
Susse

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von fliegemaus » 04.10.2010, 12:04

wir wollen ja für den Anfang nicht übertreiben. So dünnes Garn wird es ja zunächst nicht werden und die Gewöhnung ans Rad dauert ja auch ne Weile. Wenn die erste Übephase abgeschlossen ist, glaub ich fluppt das auch mit dem Durchfädeln und dem Fadenende finden.

Über einen "Spenden-Haken" würde ich mich natürlich sehr freuen.
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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Klara » 04.10.2010, 13:06

Wie gedacht - Faden blind finden und einziehen (mit Haken) ist überhaupt kein Problem, habe ich gestern im Dunkeln mal ausprobiert (auf dem Polonaise). Zeitpunkt zum Häkchen wechseln ist auch nicht schwierig, weil man spürt, wenn der Einzug abnimmt.

Praktisch wäre es allerdings, jemanden zu haben der einem sagt, dass das Rad gerade nicht einzieht, weil der Faden vom Haken gesprungen ist und sich jetzt neben der Spule um die Spindel wickelt... (da habe ich dann doch das Licht wieder angemacht) - aber dafür bist du ja da, Christiane!

Ciao, Klara

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Nordpolarbaer » 04.10.2010, 20:09

Habe in meinem Spinnbuch eine Beschreibung von Spindelrädern gefunden, die zwar mit den Füßen angetrieben werden, so daß man beide Hände zum Spinnen frei hat, die aber keinen Spinnflügel haben.
Man spinnt das Garn auf der Spindel und mß dann Pause machen, um es auf die Spindel zu wickeln und spinnt dann weiter.
Aber da ist nichts zu fädeln.
Wäre für Blinde vielleicht leichter zu ertasten.
LG

Astrid


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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von shorty » 04.10.2010, 20:33

Das sind Spindelräder, ich glaub allerdings nicht unbedingt, dass das für Blinde leichter ist, denn spinnen und abwickeln sind da zwei getrennte Arbeitsvorgägen, die dauernd im Wechsel auszuführen sind.
Der Winkel mit dem der Faden zuerst spitz auf den Spindeldorn hingesponnen und später aufgewicklet wird ist völlig unterschiedlich.
Ich würd da eher zu Flügelspinrad mit großem Einzgusloch bzw. Delatflyer tendieren.
Karin
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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von fliegemaus » 05.10.2010, 08:41

Mein Wunsch wäre dann auch das Spinnrad mit großem Einzugsloch oder Deltaflyer.
Aber kommt Zeit kommt Rad.

Zunächst einmal begnügen wir uns wohl mit dem Radl das da ist und können dann vielleicht noch auf ein "besseres" umsteigen.
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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von kaha » 05.10.2010, 09:46

Klara hat geschrieben:Wie gedacht - Faden blind finden und einziehen (mit Haken) ist überhaupt kein Problem, habe ich gestern im Dunkeln mal ausprobiert (auf dem Polonaise). Zeitpunkt zum Häkchen wechseln ist auch nicht schwierig, weil man spürt, wenn der Einzug abnimmt.
:eek: Verrat mir Dein System zum Fadenfinden!

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von shorty » 05.10.2010, 12:59

Auch wenn das hier nur ein Randthema ist, beim Schiebehaken ist das nicht soo schwierig, ausser man hat hauchdünnste Seide mit starkem Einzug gesponnen.
Man braucht eigentlich nur in der Flucht vom Haken, ist ja nur einer, Richtung Spule gehen. Der Faden ist zumindest bei mir selten ultrastreng auf der Spule.Finger anfeuchten drüberfahren, fertig ;-)
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