Frage zum Navajo - zwirnen

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Bea
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Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Bea » 26.09.2010, 17:18

Hallo zusammen,

eigentlich habe ich schon navajogezwirnt, und es hat mir nicht gefallen, weil die Wolle sehr hart geworden ist, wohl, weil ich zuviel Drall drauf hatte.....
aber jetzt bleibt mir - glaube ich - nichts anderes übrig. ( war auch auf meinem alten Delft Rad )
ich habe nämlich einen sehr schönen Kammzug bekommen, und hab ihn längs geteilt, um ihn dann einzeln zu spinnen, und dann zusammen zu verzwirnen. dummerweise :wall: :wall: :wall: hab ich ihn nicht ausgewogen, und jetzt hab ich auf einer Spule 30 Gramm mehr drauf, als auf der anderen....
mit Konengarn verzwirnen möchte ich nicht, und jetzt die beiden Spulen miteinander zu verzwirnen würde den Farbverlauf auch total vermischen.....
also navajo!
ich übe schon den ganzen nachmittag an "alter Wolle" und komme so langsam ins navajo rein.
Aber jetzt meine Frage:

ist es richtig, je langsamer ich trete, umso weicher wird nachher das Garn???
Oder hat vielleicht noch jemand anders eine Lösung für mein Problem?
DAnke für eure Hilfe
lg
bea

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von shorty » 26.09.2010, 17:24

würd ich nicht sagen
je flotter Du trittst, umsomehr Spinndrall nimmst Du weg, weil Zwirndrall ja gegen arbeitet.
Sehr flott treten kann man beim navajo eh nicht.

Mal so zum Verständnis
viel Spinndrall- viel Zwirndrall ( schnelles treten oder hohe Übersetzung) =ausgewogen

viel Spinndrall - wenig Zwirndrall( also langsames Treten oder neidrige Übersetzung), da bleibt viel vom Spinndrall über, da im Verhältnis dazu der Zwirndrall als Ausgleich zuwenig ist.

Ist würd sagen letzere Variante gibt das härtere Garn.

Karin
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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Bea » 26.09.2010, 17:33

Hallo Shorty,

danke für die Info, eigentlich ganz logisch deine Erklärung..... also werd ich die gleiche Übersetzung nehmen, wie beim spinnen, habe jetzt eine niedrigere genommen...

ich hab gerade mal meine "alte Wolle" abgehaspelt........ das ist eine katastrophe..... alles so kleine "würstchen" die überall heraushängen, total kein normaler Strang. es zieht sich zusammen wie ein Gummiband....
hab es mal ins Entspannungsbad gelegt, aber kaum Hoffnung, das DAS gerade wird....

Was mache ich den nun?!?!?!
lg
bea

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Bea » 26.09.2010, 17:41

Hallo nochmal,

ist das denn normal, wenn man das Garn von der Haspel nimmt, das es total verkrippelt ist, und so gar nicht nach einem schönen Strang aussieht, wie ich es vom normalen zwirnen her gewohnt bin?!

Oder müßte navajo gewirntes genauso aussehen, wie normal 2fach gezwirntes?

lg
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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von shorty » 26.09.2010, 17:45

nein sieht etwas anders aus, da ja dreifädig, vom Querschnitt her runder, und bei vielen sieht man den Kreuzungspunkt
Aber glatt hängen müsste es wenn ausgewogen genauso

hast Du in Gegenrichtung gezwirnt, wie sonst auch ( wäre richtig)?Nicht hauen, war nur so ne Idee, weil sichs so stark kringelt

Karin
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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Bea » 26.09.2010, 17:49

Hallo Shorty,

ja, ich habe links herum gewirnt, allerdings habe ich eine gekaufte baumwolle zum üben genommen....
was ich jetzt navajo zwirnen möchte, ist BFL, ob es da anders ist?!

lg
bea

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Bea » 26.09.2010, 17:51

....oder gibt sich das noch nach dem Entspannungsbad?!
lg
bea

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von shorty » 26.09.2010, 17:53

Das kann nicht klappen , gekaufte Wolle ist ausgewogen, sprich den Zwirndrall den Du zum navajoüben drauf gegeben hast, ist ja zusätzlich.
Beim Handgesponnenen verhält sich das anders, da hat ein Single der zum Zwirnen gedacht ist, eigentlich ja überschüssigen Spinndrall, der durchs Zwirnen aufgehoben wird

so wie - und + ergibt ausgewogen 0

ausgewogen und + ergibt zuviel Zwirndrall ( Dein Beispiel)

- steht für Spinndrall
+ für Zwirndrall

Kaufwolle ist bereits ausgewogen sprich 0

Karin

Nachtrag, wenn es sich arg kringelt, mildert das Entspannungsbad nur leicht ab, aufheben tut es die Kringel nicht
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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Bea » 26.09.2010, 18:08

Hallo Shorty,

ok, dann werde ich es jetzt mit dem BFL versuchen, und hoffe, es geht gut!!!

wie kann ich die Übergänge bei der Schlaufe vom navajo vermeiden? gibt es dort einen Trick?
lg
bea

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Zinsel » 26.09.2010, 21:08

Hallo Bea!
Wenn ich navajo zwirne, dann halt ich an den Stellen wo die Schlaufe ist einen Augenblick länger (und fester) fest, so das dieses Stück etwas mehr gezwirnt wird als der andere Teil, an dem die 3 Singlefäden nebeneinander liegen. Diese Stelle läuft etwas schneller auf die Spule.
Und wenn ich arg unterschiedlich (soll heißen dicke und dünne Stellen) gesponnen habe dann versuche ich die Schlaufe innerhalb einer dünnen Stelle zu legen. Klappt bei mir eigentlich ganz gut.
Wenn der Strang von der Haspel geht ist er bei mir eigentlich meistens schön ausgewogen und macht höchstens eine halbe Umdrehung in sich.
Viele liebe Grüße
von Anja

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Bea » 26.09.2010, 22:12

Hallo zusammen,

ich habe jetzt meine erste Spule fertig navajo gezwirnt, und bin genauso enttäuscht wie vor einem halben Jahr, als ich es das erste Mal probiert habe.
Obwohl ich mir das Video oft angesehen habe, und auch beim üben den Dreh raus hatte, sieht es bei mir nach dem Haspeln so aus:
Bild

das kann es doch irgendwie nicht sein, oder? Was mache ich bloß falsch?
jetzt liegt es erstmal über Nacht im Bad, aber Hoffnung, das sich das noch gibt, habe ich nicht...

wünsche einen schönen Abend.
lg
bea

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Gabypsilon » 27.09.2010, 09:16

Vielleicht hast Du zuviel Drall drauf? Hatte ich bei meinen ersten Spulen auch, ich habe die in der Gegenrichtung noch mal durchs Rad gelassen
Liebe Grüße
Gabi

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Beyenburgerin » 27.09.2010, 09:24

Hallo Bea,

genau wie Gaby das sagt kann mand en Drall wieder rausnehmen. Bremse stark anziehen, damit man nicht zu viel Drall rausnimmt. Eventuell lieber zweimal durchlaufen lassen, wenn beim ersten Drall noch nicht genug Drall raus war.

Gestern hatten wir Museumsspinnen. Eine Mitspinnerin hatte kalte Füsse, und ich hatte noch ein Zusatzpaar Socken mit. Sie hat doch tatsächlich nachher gefragt, ob das navajogezwirnt war, weil sie keine Knötchen gefunden hat. Ich mache beim Navajozwirnen recht kleine Schlaufen, kaum mehr als faustgroß. Man ist dann sehr schnell in einer fließenden Bewegung drin, so dass man relativ schnell zwirnen kann.

LG Brigitte
Zuletzt geändert von Beyenburgerin am 27.09.2010, 10:56, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Sanja » 27.09.2010, 10:02

Also ich habe bei meinen ersten Navajo, mit dem ich zufrieden bin, auf dem JumboFlyer mit niedriger Übersetzung gezwirnt. Meine Schlaufen waren relativ groß (so ca. 30-40 cm), die Übergänge sind nicht mehr zu sehen, und der Zwirn ist schön ausgewogen. Ich spinne meine Singles eigentlich immer mit relativ viel Drall und zwirne auch schnell, aber hier war tatsächlich mal die niedrigere Übersetzung die Lösung des Problems. So hatte ich genug Zeit, in Ruhe die Schlaufen zu machen.

Liebe Grüße,
Sanja
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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Spinnkarpfen » 27.09.2010, 11:53

Hallo Bea,

ich hatte so eine Kräuselung auch, als ich mit gekaufter Sockenwolle das Navajo-Zwirnen geübt habe. Ich war schon etwas gefrustet.
Dann habe ich zum Frustabbau mit Eiderwolle einen Faden gesponnen und damit navajo-gezwirnt und es ging gleich viel besser damit.

Vielleicht liegt es an der Kaufwolle. Ich habe mal überlegt, ob ich vielleicht die Kaufwolle in die falsche Richtung gezwirnt habe. Ich bin da etwas durcheinander gekommen.
Wenn ich rechts herum spinne, dann links herum zwirne, wie ist das dann bei Kaufwolle, die ja schon gezwirtnt ist?
Eigentlich müsste ich die dann ja wieder rechts herum zwirnen, wenn ich das Beispiel von oben fortsetze?
Könnt ihr mir folgen? Oder habe ich einen Knoten in meinem Denken?
Etwas verwirrt bin ich da schon :O und hoffe auf euere Hilfe bei meinem Knoten.

@ Bea: Ich habe es übrigens nie wieder mit Kaufwolle probiert, weil es mit der Eiderwolle viel besser ging. :) :] :)

Liebe Grüße Monika

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