Manchmal nervt´s, "zu spinnen"...

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Mamutsch
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Re: Manchmal nervt´s, "zu spinnen"...

Beitrag von Mamutsch » 22.08.2010, 16:40

Ganz ehrlich? Geschenk hin, Geschenk her, wenn ich mir jetzt noch den Kopf zerbrechen sollte, was aus einer Wolle werden könnte, die mir sowieso nicht gefällt, würde ich sie wegwerfen.
Gruß Mamutsch

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Re: Manchmal nervt´s, "zu spinnen"...

Beitrag von Miriam » 23.08.2010, 09:01

Finde ich interessant, was ihr hier über die Spinn-Trends in den 80ern schreibt :lol: da ich noch nicht so lange dabei bin, hatte ich keine Ahnung.
Kleinere Mengen habe ich auch schon ungewaschen (und leicht vorsortiert) mit der Handspindel versponnen, aber für größere Mengen... ich würde sagen, jeder wie er mag, aber man sollte bei den Leuten nicht nur diese Art des Spinnens propagieren.
hatte so eine frau auf einem mittelalter markt mal getroffen. ja sie verspinne wolle nur so. da bleibt der faden besser zusammen kleben.
Ist ja krass - warum müssen denn die Fasern beim Spinnen zusammenkleben? :D

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Re: Manchmal nervt´s, "zu spinnen"...

Beitrag von Mamutsch » 23.08.2010, 10:32

Vielleicht damit noch besser hält?
Gruß Mamutsch

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Re: Manchmal nervt´s, "zu spinnen"...

Beitrag von Aodhan » 23.08.2010, 11:23

... Drall ?????
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Adsharta
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Re: Manchmal nervt´s, "zu spinnen"...

Beitrag von Adsharta » 23.08.2010, 11:52

Damit er nicht auseinander fällt. :) Hihi
Ich war damals auch in so einem Spinnkurs in den späten 80ern. Keine Rede von Wolle vorher waschen, wie auch immer bearbeiten. Nach dem dritten Mal bin ich nicht mehr hingegangen und habe es im Selbstversuch gestartet, unterstützt von Büchern. Ja, das war halt die Ökowelle, alles hat so natürlich wie möglich aussehen müssen. Am besten noch mit ein bisserl Dreck und Mist drinnen. :) Allerdings muß ich sagen, daß unsere alten Bäuerinnen hier sehr wohl wissen, wie man die Wolle vorher bearbeitet und das die versponnene Wolle von denen (leider sind die jetzt schon alle gestorben) nicht so ausgesehen hat. Sie war zwar nicht gefärbt, aber wunderschön versponnen. 3-fach gezwirnt und in braun, grau und wollweiß zu haben. Und gewaschen wurde die sehr ausgiebig. Das scheint wirklich ein Trend der 80er gewesen zu sein.
lg Adsharta

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Re: Manchmal nervt´s, "zu spinnen"...

Beitrag von kaha » 23.08.2010, 12:31

Hi!

Also ich hatte noch kein solches Outingerlebnis. Im Gegenteil. Es waren eher die Bedenken auf der anderen Seite, ob ihre Wolle so dolle taugt und dass ich ruhig alles rauschmeißen soll, was nicht so der Bringer ist.
Garn habe ich noch keines bekommen - außer halt Konen für Strickmaschine. Die waren durchaus ok, nur halt viel Synthetik, was ich nicht mag. Aber das ist ja Geschmackssache.
Ich finde es auch überhaupt nicht schlimm, wenn ich unsortierte Wolle bekomme mit Einstreu. Wegtun kann ich die immer noch. Einstreu geht prima raus bei Kardieren und Kämmen - das kann ich ja dann entscheiden, ob ich das tun will oder nicht. Ich glaube auch nicht, dass man unbedingt einen Schenker verletzt, wenn man ihm auf nette Weise beibringt, dass man andere Wolle/anderes Garn vorzieht, aber mal schaut, was man daraus vllt machen kann.
Ich würde das als Schenker auch keinem übelnehmen, wenn er sich das wenigstens angeschaut hat.

Gruß,
Katharina

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Re: Manchmal nervt´s, "zu spinnen"...

Beitrag von angi » 23.08.2010, 15:36

Ich finde es auch überhaupt nicht schlimm, wenn ich unsortierte Wolle bekomme mit Einstreu. Wegtun kann ich die immer noch. Einstreu geht prima raus bei Kardieren und Kämmen - das kann ich ja dann entscheiden, ob ich das tun will oder nicht.

... um Einstreu ging es weniger (auch wenn man manchmal vor Stroh und Spelzen nix mehr von Wolle sieht), sondern eher darum, daß die Kack-klunkern, abgeschnittene Klauen, Tannenzapfen und sonstiges mit eingepackt sind ...

ICH find es schon manchmal grenzwertig!
Und ICH würde sowas nicht weggeben, nicht mal verschenken! Aber da hat wohl jeder seine eigenen Ansichten dazu- und so soll es ja auch sein!
liebe Grüße, angi

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Re: Manchmal nervt´s, "zu spinnen"...

Beitrag von shorty » 23.08.2010, 15:55

angi hat geschrieben:
Ich finde es auch überhaupt nicht schlimm, wenn ich unsortierte Wolle bekomme mit Einstreu. Wegtun kann ich die immer noch. Einstreu geht prima raus bei Kardieren und Kämmen - das kann ich ja dann entscheiden, ob ich das tun will oder nicht.

... um Einstreu ging es weniger (auch wenn man manchmal vor Stroh und Spelzen nix mehr von Wolle sieht), sondern eher darum, daß die Kack-klunkern, abgeschnittene Klauen, Tannenzapfen und sonstiges mit eingepackt sind ...
sehe ich ebenso

um es mal ganz knallhart zu sagen
Klauenschnitt, extrem versch.. , sehr verfilztes hat als Rohwolle für Handspinner nichts verlohren
Es gibts soviel sehr gute Rohwolle, und ein wenig Beachtung beim Scheren, bei der Fütterung und beim Vlies sortieren ist schon die halbe Miete. Die wenigsten Wollsorten sind so selten, dass es die nicht auch in guter Rohwollqualität gäbe

Ich hab jedenfalls nicht so wirklich Muße aus nem eher drahtigen Bergschafvlies auch noch stundenlang Einstreu rauszusortieren
nur mal als Beispiel
Wichtig finde ich den Schafhaltern klarzumachen, dass es für ordentliche Arbeit auch mehr "Lohn" gibt
Karin
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Re: Manchmal nervt´s, "zu spinnen"...

Beitrag von shorty » 23.08.2010, 22:31

Nachtrag hier wenn auch OT
vermeidbare Fehler was Vliese betrifft :
http://www.britishwool.org.uk/avoidable ... ?pageid=54

Karin
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Re: Manchmal nervt´s, "zu spinnen"...

Beitrag von kaha » 24.08.2010, 10:05

shorty hat geschrieben: Wichtig finde ich den Schafhaltern klarzumachen, dass es für ordentliche Arbeit auch mehr "Lohn" gibt
Öh, es ging doch um geschenkte Wolle. Da gibt's doch gar keinen Lohn für den Schenker. ;)
Und was man so gar nicht brauchen kann, kann man ja sagen/wegwerfen. Ich seh's Problem nicht. Wenn man bezahlt dafür, ist's was anderes, dann hat man ja sozusagen einen Schaden dadurch.
(Übrigens hab ich mir sogar selber abgeschnittene Klauen eingepackt und fand das nicht besonders abstoßend. Hatte halt nicht gesehen, dass da noch welche draufgeflogen waren beim Abknipsen.)

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Re: Manchmal nervt´s, "zu spinnen"...

Beitrag von shorty » 24.08.2010, 10:36

war schon klar, dass es um geschenkte Wolle ging, im Prinzip streift das Thema hier nur, weil die Wolle ja sogar schon versponnen ist, aber eben ich sag mal scheints eher lieblos

Ich seh es so, ich versuche eigentlich bei aller Arbeit, die ich mache, nicht nur aufs Handarbeiten bezogen, schon im Rahmen meiner Möglichkeiten das beste zu geben und Arbeit nicht lieblos zu verrichten.
Mit wenigen Handgriffen ist bei Wolle da unwahrscheinlich viel zu erreichen, da finde ich es unsinnig, wider besseren Wissens, Rohwolle extrem verdreckt oder verfilzt weiterzugeben. Mit abstossend hat das nichts zu tun.
Ist nicht umsonst, dass Neuseel. oder austr. Schurwolle in der Qualität einfach begehrter ist, muss man in größeren Zusammenhang sehen.Auch maschinell ist es aufwändiger verdrecktes oder verstrohtes zu reinigen oder weiterzuverarbeiten
Der Wollpreis hier ist nicht nur von der Faserfeinheit abhängig.
Insofern halte ich es nicht für falsch, die Schäfer da einfach zu sensibilisieren, die ja letztlich auch gerne mehr als nur ein dankeschön für die Wolle erzielen möchten.

Wie gesagt, könnte man aber auch nen eigenen thread aufmachen;-)

Karin
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