Wolle kämmen

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

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Re: Wolle kämmen

Beitrag von Claudi » 26.06.2010, 13:23

Hei!

Ich habe hin und her überlegt, ob ich selber basteln soll, oder mit einreihige Kämme kaufe... nun werde ich wohl doch eher persönlich Hand anlegen, wenn ich in den Sommerferien Zeit und Ruhe für sowas habe.
Trotzdem suche ich dann schonmal nach dem Drahtmaterial in meiner Nähe.
@Kattugla: Wie genau sind die Zinken im Holz befestigt?
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Re: Wolle kämmen

Beitrag von Kattugla » 26.06.2010, 14:18

Das Holz hatte noch ein wenig Restfeuchte. Da reichte für den 3mm-Draht eine 3mm-Bohrung (mit nur wenig Druck bohren, damit das Holz nicht zu warm wird), den Draht konnte ich dann sanft aber nachdrücklich einfach mit dem Hammer durch die Bohrungen treiben. Das hält proppenfest, weil a) noch Spannung drauf und b) das Holz beim Trocknen noch schrumpft.
Es sollte nur nicht zu feucht sein, da es sonst beim Schwinden entlang der Bohrungen mit der Maserung reisst.
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Re: Wolle kämmen

Beitrag von kaha » 27.06.2010, 11:18

Kattugla hat geschrieben: Derzeit liegen bei mir noch 7 lfd. Meter 2,5mm-Federstahl, die ich für 0,70€/m im Modellbauladen bekommen habe, weil ich mir noch ein paar zweireihige Kämme bauen will.
Wenn Du die spitzgeschlimmen hast, sag mir mal Bescheid, wie lange das gedauert hat. Das ist doch eeeelend mit Federstahl, oder?

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Re: Wolle kämmen

Beitrag von Kattugla » 27.06.2010, 11:24

kaha hat geschrieben:...spitzgeschlimmen...
:D ... ich vermute, der Tippfehler triffts auf den Kopf. :D
Ich habs noch nicht probiert, aber ja, Federstahl ist elend. Allerdings haben wir mit der Schleifmaschine auch schon geschmiedete Messerklingen aus Federstahl in Form bekommen. Dauert halt ein bisschen... :rolleyes: ;)
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Re: Wolle kämmen

Beitrag von Laurana » 27.06.2010, 12:22

Deine Wollkämme gefallen mir sehr gut, Kattugla! Wenn du mal welche über hast...... :)
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Re: Wolle kämmen

Beitrag von kaha » 27.06.2010, 20:32

Kattugla hat geschrieben:
kaha hat geschrieben:...spitzgeschlimmen...
:D ... ich vermute, der Tippfehler triffts auf den Kopf. :D
Lol, der ist ja klasse. Da war wohl eine STRG-Tase mit dabei...
Ich habs noch nicht probiert, aber ja, Federstahl ist elend. Allerdings haben wir mit der Schleifmaschine auch schon geschmiedete Messerklingen aus Federstahl in Form bekommen. Dauert halt ein bisschen... :rolleyes: ;)
Örx. Bist leidensfähig...

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Re: Wolle kämmen

Beitrag von Claudi » 27.06.2010, 21:46

Örx. Bist leidensfähig...
Ach was, ist alles eine Gewöhnungssache, es gibt Schlimmeres in der Metallbearbeitung. ;)
Das Einzige, was ich bei Federstahl total doof finde, daß man so aufpassen muß, ihn nicht zu heiß werden zu lassen...
Ich tendiere inzwischen auf meiner Drahtsuche eher zu V2A, der liegt mir irgendwie mehr.
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Re: Wolle kämmen

Beitrag von Kattugla » 28.06.2010, 01:08

Jupp. :)
VA-Stahl hatte es in dem Modellbauladen übrigens auch.

Ich wollte allerdings was Markttaugliches, daher fiel VA von vornherein aus.
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Re: Wolle kämmen

Beitrag von Claudi » 26.07.2010, 15:57

Heips noch einmal!
Kattugla, wie lang sind die Zinken?
Und wie genau wurde der Handgriff befestigt?
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Re: Wolle kämmen

Beitrag von Kattugla » 26.07.2010, 16:43

Insgesamt 15cm, davon schauen 12,5cm aus dem Holz raus.
Den Handgriff habe ich verzapft, heisst: einen Zapfen von 15mm Durchmesser und 3,5cm Länge (Durchmesser des Holzes am Kopfstück) auf einem Ende des Handstücks gedrechselt, in die passende 15mm-Bohrung in das Kopfstück eingepasst und von oben mit einem Hartholzstückchen (hier Eiche) verkeilt.
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Re: Wolle kämmen

Beitrag von Claudi » 28.07.2010, 16:11

Hai und Dankeschön!

Dann weiß ich Bescheid, allerdings weiß ich noch nicht, wie ich das genau hinbekomme. Die Kämme sind aus Robinie, also schon etwas härter... Eichenholz habe ich garkeines im Haus. Da ich aber kein historisches "A" brauche, kann ich auch einen kleinen Metallkeil nehmen. Das sollte also nicht zum Problem werden.
Ich kann dann morgen früh auch meinen Edelstahldraht abholen, nach etwas Suche und einem Tipp des Schraubenhändlers unseres Vertrauens, habe ich eine Metallbaufirma gefunden, die welchen vorrätig hat. Der ist zwar mit 3,4 mm etwas dicker, aber das wird bestimmt trotzdem klappen.
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Re: Wolle kämmen

Beitrag von Kattugla » 28.07.2010, 16:20

Claudi hat geschrieben:Hai und Dankeschön!

Dann weiß ich Bescheid, allerdings weiß ich noch nicht, wie ich das genau hinbekomme. Die Kämme sind aus Robinie, also schon etwas härter... Eichenholz habe ich garkeines im Haus. Da ich aber kein historisches "A" brauche, kann ich auch einen kleinen Metallkeil nehmen. Das sollte also nicht zum Problem werden.
Autsch. Um trockene Robinie zu bearbeiten, muss man schon ausreichend schmerzbefreit sein... :eek: :))
Historisch "A" ist die vor dem 16. Jhd. auch nicht... :)

Die kleinen Keile, mit denen normal Hammerstiele verkeilt werden, sollten dafür super gehen.

Den Zapfen bekommt man auch ohne Drechselbank hin (es sei denn, man bearbeitet Robinienholz :D ), die Zapfen für die Querhölzer meines Gewichtswebstuhls habe ich auch per Stechbeitel, Messer und Feile hinbekommen.
Für Robinienholz gehen Metallfeilen und HS-Sägeblätter ganz gut, alles andere ist schneller stumpf, als Du gucken kannst.
'nen Tip von einem alten Möbelschreiner, der mal im Akkord Eichenlaub geschnitzt hat, für hartes Holz: Stücken ein paar Tage in Leinöl einlegen, bis sie sich vollgesogen haben, dann geht das Schneiden wie durch Butter. Angeblich. Habs noch nicht probiert.
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Re: Wolle kämmen

Beitrag von Claudi » 28.07.2010, 17:38

Heips nochmal!
Autsch. Um trockene Robinie zu bearbeiten,muss man schon ausreichend schmerzbefreit sein... :eek: :))
Sie ist nicht trocken, sonst hätte ich sie auch nicht dafür hergenommen. ;) Ich habe durch den Bau der "Wuppertaltrasse" vor der Haustür ein besonders gutes Holzsammelgebiet für solchen "Kleinkram". Derzeit roden die Arbeiter noch an allen Ecken und Enden, was so an Vegetation im Weg ist... und das ist jede Menge, denn jahrelang hat die Deutsche Bahn auf dem stillgelegten Gleisgebiet alles zuwuchern lassen. Die Jungs kennen mich auch schon, da ich immer frage, bevor ich mir etwas wegnehme. Der Robinienast ist noch nicht lange geschnitten, das Laub daran war noch nicht völlig vertrocknet. Derzeit kann man ihn auch noch ganz gut mit dem Schnitzmesser bearbeiten. Den Zapfen habe ich daher auch einfach von Hand gearbeitet, ist zwar nicht 100 Prozent mittig und auch nicht total rund, aber auch da glaube ich, daß es bei den Wollkämmen nicht sooo in's Gewicht fällt. Es sei denn, man benutzt sie neuerdings rotierenderweise. :totlach:
Kleine Metallkeile hat Papa noch "vorrätig"... der hat echt fast alles da. Und einen Tropfen wasserfesten Holzleim kann ich mir auch erlauben. ;)
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Re: Wolle kämmen

Beitrag von Kattugla » 28.07.2010, 23:42

Claudi hat geschrieben:...Ich habe durch den Bau der "Wuppertaltrasse" vor der Haustür ein besonders gutes Holzsammelgebiet für solchen "Kleinkram". Derzeit roden die Arbeiter noch an allen Ecken und Enden, was so an Vegetation im Weg ist... und das ist jede Menge, denn jahrelang hat die Deutsche Bahn auf dem stillgelegten Gleisgebiet alles zuwuchern lassen. Die Jungs kennen mich auch schon, da ich immer frage, bevor ich mir etwas wegnehme. ...
*lach* - das kenne ich. Der Mensch vom Usinger Grünflächenamt kennt uns auch schon (und wir denjenigen, der die Bäume fällt *g*). Daher stammen die drei Eibenstämme und eine viertel Eiche, die wir noch im Schuppen und auf dem Dachboden haben. Gelegentlich muss ich ausserdem beim Autofahren höllisch aufpassen, weil meine Augen nach rechts oder links wandern, wenn die Männer in Orange tagsüber an der B275 wieder Eschen und Ahörner zurechtstutzen. Irgendwann guckt man sich Strassenränder plötzlich ganz anders an... :D

Glücklicherweise haben wir einen Gärtner bei der Hand, der uns seinen ausgedehnten Grünkompost (das sind ca. 600qm voller Baumschnitt) zum lebenslangen Plündern freigegeben hat. Da sind dann zum Herbst und nach dem Winter schonmal halbe Apfel- und Kirschbäume dabei und andere putzige Kostbarkeiten. 8)

Die Wollkämme (um nicht ganz ins Offtopic zu rutschen :O ) sind allerdings aus Buche (Kopfteil) und Erle (Griffe).
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Re: Wolle kämmen

Beitrag von kaha » 29.07.2010, 21:44

Kattugla hat geschrieben:*lach* - das kenne ich. Der Mensch vom Usinger Grünflächenamt kennt uns auch schon (und wir denjenigen, der die Bäume fällt *g*). Daher stammen die drei Eibenstämme und eine viertel Eiche, die wir noch im Schuppen und auf dem Dachboden haben.
Wie? Du kriegst da ganze Stämme? :eek:
Cool. So ne Eiche macht fein warm im Winter. :D

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