Das Thema ist interessant, und verführt geradezu zum Abschweifen.....
Aus diesem Grunde fasse ich mal wikipedialike zusammen.
Zum Pflanzenfärben kommen die Färber aus ökologischen, experimentalhistorischen und ästhetischen Gründen. Pflanzenfarben stehen dem Menschen näher als chemische Farben, schon durch ihre natürlichen Schattierungen und ihre chaotische Lebenslust.
Den Boom der Pflanzenfärberei könnte man mit dem Bedürfnis nach Wissenserhalt und Wissensrekultivierung erklären, das in der heutigen übertechnisierten Gesellschaft Gegen- und Ruhepol geworden ist. Ein zweiter Erklärungsversuch wäre die Sehnsucht nach Individualität der Erzeugnisse, die sich mittels Handarbeitstechniken hervorbringen lassen.
Die Pflanzenfärber kann man in drei Typen unterteilen (Mischformen und unterschiedliche Ausprägung nicht ausgeschlossen):
Ökologischer Pflanzenfärber
- nur Material, welches regional wächst
- schonender Anbau und Ernte des Materials
- möglichst gute Energiebilanz
Experimentalhistorischer Pflanzenfärber
- Nachbildung von Färbeverfahren aus einem oder mehreren Zeitaltern.
- nur autochontes Material (was naturgegebenerweise hier vorkommt)
ästhetischer Pflanzenfärber
- wichtig nur das Ergebnis
(da kann man einen individuellen Farbkreis für jede Färbung erstellen, ähnlich der Ampel für Lebensmittel

)
Die Kernfrage nach der Energiebilanz bleibt bestehen. Die unterschiedlichsten Färbeverfahren haben auch unterschiedliche Energiebilanzen, die der Pflanzenfärber verantwortungsbewußt im Auge behalten sollte. Ebenso sieht es mit den Transportwegen und der Gewinnung der Färbedrogen aus. Auch eine Pflanzenfärbung kann von ökologisch katastrophal bis ökologisch einwandfrei gestaltet sein.