Holzpflege

Handarbeitsgeräte schöner machen.

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Saskia137
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Re: neues Spinnrad (MOSWOLT M1 HAMMER SPINNRAD)

Beitrag von Saskia137 » 15.04.2010, 14:37

Hallo Heide,
wollsocke hat geschrieben: klar, am Anfang duftet es natürlich etwas nach Öl, Kaffee, oder was man gerade nimmt... aber das verfliegt...
das ist was, was mich nicht stört, finde ich in manchen Bereichen sogar relativ angenehm.

Deine selbst behandelten Sachen sehen klasse aus.
wollsocke hat geschrieben:...
den habe ich mit einer Mischung aus Olivenöl, Rotwein und Kaffee, beigemixt etwas rote Ökobeize behandelt.
Die Tischplatte ist zusätzlich noch mit Dielenlack lackiert.
In welcher Richtung muß ich mich bei sowas beim Mischen einpendeln? So in etwa vom Verhältnis Öl zu nicht-öligen Anteilen (mit/ohne Beize)?

Bei ziemlich sehr ausgetrocknet und dementsprechend pflegebedürftigem Holz, dass im Schlafzimmer ist möchte ich nicht mit Chemie rum hantieren, da scheinen mir so Olivenöl-Rotwein-Kaffee- oder reine Olivenöl-Kaffee-Mischungen doch deutlich "bekömmlicher".
Deine bisherigen Tipps haben mich schon gut inspiriert, aber es wäre superlieb, wenn Du mir da noch ein paar bewährte Mischungsverhältnisse nennen könntest.
Ich möchte nämlich nicht gleich radikal daneben hauen und das Holz durch zu geringen Öl-Anteil zum Aufquellen oder sonst ner ungewünschten Veränderung animieren.
Vielen Dank!
Liebe Grüßle
Saskia
-- sie strickt, sie spinnt und nen Vogel hat sie auch noch --

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Wollminchen
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Re: Holzpflege

Beitrag von Wollminchen » 21.04.2010, 17:01

Hallo Saskia,

mit dem Holz-Färben, ist es in ca so wie mit dem Wollefärben.
Man muss viel probieren, bis man das Ergebnis erzielt, was man bekommen möchte.
Und leider kommt auch nicht immer genau das heraus, was man sich wünscht ;) .

Ein Patentrezept gibt es da leider nicht.

Ich kann Dir nur von meinen Erfahrungen berichten, wie ich es halt gemacht habe;
das kann aber bei einer anderen Holzsorte oder einem anderen Holzzustand (trocken, eher feucht, schon mal geölt, abgebeizt, poliert oder nur geschliffen, Kiefer, Eiche, usw, usw... schon wieder ein ganz ganz anderes Ergebnis bringen.
Ich bin in der Beziehung sehr experimentierfreudig und hab da schon alles mögliche versucht ;) ...
nicht nur Kaffee und Rotwein, sondern auch aufgelöste Wasserfarben, Wachs auf lakiertem, angeschliffenem Holz (jetzt zb beim Willy), Lack auf vorher geöltem Holz usw
vieles ist gutgegangen und schön geworden, und viel auch verdorben...
Du hast immer Risiko dabei.

Wenn Du eine ganz bestimmte Vorstellung hast, wie Dein Holz hinterher aussehen soll, dann würde ich Dir da doch eher fertige Produkte empfehlen.
Beize für die Holzfarbe gibt es in vielen verschiedenen Farben auch auf ökologischer Basis;
die wird mit Wasser angerührt und riecht so gut wie gar nicht.
Auch hab ich zb mit den Holz-Pflegeölen von Bondex (ebenfalls auf öko-Basis) sowie denen aus dem Dänischen Bettenlager sehr gute Erfahrungen gemacht..
Auf jedenfall gehst Du damit kein Risiko ein, auch wenn es unterm Strich etwas teurer ist.

Wenn Du es trotzdem anderst probieren möchtest, solltest Du auf jedenfall zuerst einmal an einem Stück Holz der gleichen Sorte probieren, ob die Farbe etc zusagt, und wie das Holz die Farbe und die verschiedenen möglichen Öle annimmt.
Oder vielleicht einfach ein kleines Teil mal probebehandeln, wie einen Hocker, einen Blumentopf oder ähnliches; nicht damit Du Dich hinterher ärgerst, wenn das Holz "verdorben" ist.

Meine Zimmertüren aus Kiefer behandel ich mit Ölivenöl oder auch Babyöl (das ranzt garantiert nicht und hat einen sehr angenehmen Duft)
das erste mal hab ich sie damit richtig eingepinselt, und das Öl, welches nicht aufgenommen wurde, mit Lappen wieder abgewischt.
Jetzt trage ich das Öl nur noch mit Lappen auf, weil das Holz einfach gesättigt ist.
Ebenso verfahre ich mit dem alten Küchenschrank und allen anderen bereits geölten Hölzern)

Beim Küchentisch wars schon wieder etwas anders; der war gelaugt und geölt und danach von mir in einem Anfall geistiger Umnachtung :D :twisted: :O , mit grauem Lack überzogen worden.
Denn habe ich dann in mühseligster Kleinarbeit da wieder runtergeholt.
Danach habe ich ihn zuerst gefärbt und trocknen lassen; und dann mit Öl (die Platte mit Lack) behandelt.

Wenn Du Holz färben und ölen willst, mische nie das Färbemittel mit Öl; immer nacheinander!
Erst färben, trocknen lassen, dann ölen!

Beim Färben gehst Du vor wie beim Beizen: die wässrige Farbe ist sehr dünn, ebend wässrig... mit dem Pinsel satt auftragen, kurz einwirken lassen, und alles Überschüssige dann mit dem Lappen abreiben.
Wenn die Färbung intensiver werden soll, das ganze nochmal....
solange bis es passt.
Das ganze dann richtig trocknen lassen... trocken ist, wenn Du mit der Hand drübergehst und Du keine Feuchte mehr spührst, plus noch ein, zwei Tage.
Dann erst ölen....

Ist das Holz nach dem Färben nicht richtig trocken und Du ölst sofort, gibts Schimmel...

Deswegen durfte ich jetzt einen wunderschönen Kiefernkleiderschrank verfeuern :evil: :evil: :evil: ...
Meine Ungedult lässt grüssen :evil: :evil: :evil: ...
Was hab ich mich in den Allerwertesten gebissen!

Rotwein zum färben nimmst Du so wie er ist; am besten eignen sich die schweren, trockenen Rotweine. Die färben am intensivsten....
Für Kaffee nehme ich immer das lösliche Instantkaffee-Pulver aus dem Aldi oder so...
weil der muss nicht schmecken sondern färben...
einen halben Kaffeepott Pulver und den rest der Tasse mit heissem Wasser auffüllen.
und dann rühren, rühren, rühren bis er sich gelöst hat.

Rotwein gibt rötlich-blau-grau, Kaffee braun.
Rotbraun je nach Mischung der beiden; das musst Du wieder ausprobieren....

Wie gesagt ich mische auch schon mal Wasserfarben, Naturfarben (Zwiebelschalen zb), Beize und was man so ausprobieren kann dazwischen....

Ich hoffe ich kann Dir so wenigstens ein wenig weiterhelfen, weil ein Patentrezept gibt es wirklich nicht.
Diese Art der Holzbehandlung ist eine "Wissenschaft" für sich....

Laß Dich lieb grüssen
Heide

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Re: Holzpflege

Beitrag von Elpa » 22.01.2011, 11:36

Nachdem ich hier alles sorgfältig durchgelesen habe, habe ich unser "Vereinsspinnrad (ein Moswolt M2)" aufgehübscht.

Dazu habe ich von Wollinchen das Majacraft Lavender Oil Beeswax Polish genommen.
Das Holz bekam einen wunderschönen Glanz damit.

Leider ist das Holz des Spinnrades ziemlich offenporig, somit hat das Wachs nicht ganz gereicht.
Daraufhin wurde ich mutiger und habe

Town Talk Lavender Wax genommen.

Das Holz ist auch wunderschön geworden und duftet intensiv nach Lavendel.

Beim Anblick des dunkellila Wachses wurde es mir zuerst etwas mulmig. Die Farbe des Holzes wurde aber genauso wie mit dem ersten Wachs.
Außerdem gibt es TownTalk auch mit Orangenduft.

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Re: Holzpflege

Beitrag von simone40 » 22.01.2011, 15:37

wo gibt es denn das Town Talk ?
lg simone

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Re: Holzpflege

Beitrag von Elpa » 22.01.2011, 18:21

Ich habe es über Google herausgefunden.

Man kann es über Amazon oder direkt bei www.paul-schrader.de bestellen. Es wird auf Rechnung geliefert.

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Re: Holzpflege

Beitrag von Sidhe » 26.11.2011, 18:52

Ich muss dieses Thema nochmal ausgraben...

Ich wollte hier ja eigentlich was mit Leinöl behandeln. Das gibts in kleines Flaschen und kostet n euro...
Nun frage ich mich doch, ob man das Speise-Leinöl dafür überhaupt nehmen kann oder ob das irgendwie anders ist als z.b. das aus dem Baumarkt.... ?(

Wahl Nummer 2 fällt auf die Terpentin-Bienenwachs-Methode.

Zu Heides Olivenöl-Methode: Ich hab bisher überall gelesen, dass u.a. Olivenöl schwer bis gar nicht aushärtet und deswegen nicht geeignet ist...dass es ranzig wird, dachte ich übrigens auch immer....
Wenn es aber bei dir klappt, ist das natürlich schön :)
und zum Babyöl: ist nicht gerade das Babyöl ohne Erdöl und so'n Sch*** hergestellt? Das von Bübchen, welches ich hier habe, enthält jedenfalls kein Erdöl. :)
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Re: Holzpflege

Beitrag von Regina » 26.11.2011, 18:55

Leinöl ist Speiseöl, da gibts nur das eine.

Am besten für die Holzpflege ist eine Mischung aus Leinöl und Carnaubawachs bzw. Tungöl und Carnaubawachs.
Carnaubawachs ist härter als Bienenwachs, du kannst natürlich auch Leinöl mit Bienenwachs aufschmelzen, Verhältnis ca. 4:1, sonst wird es zu hart.

Wenn du andere Öle verwendest, nimm jedenfalls raffinierte, die ranzen eigentlich gar nicht. Ranzgefahr besteht immer bei den kalt gepressten und unraffinierten Ölen.
Liebe Grüße
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Re: Holzpflege

Beitrag von Kattugla » 26.11.2011, 19:29

Das Leinöl aus dem Baumarkt enthält Sikkative, damit es schneller trocknet. Ist also nicht mehr speisetauglich. Leinöl isses trotzdem.
Was auch noch polymerisiert, also einen Harzfilm bildet, ist Walnussöl, wir nehmen das fast ausschliesslich für unsere Holzsachen, da es farbneutral ist (Leinöl ist gelblich) und nicht so streng riecht (ich mag den Leinölgeruch ja, aber mein Liebster nicht...).

Die meisten Babyöle sind heutzutage auch hauptsächlich aus Paraffin (mal auf die Zutatenliste gucken), auch Bübchen, bis auf das mit Ringelblume drin. Da ist die heile Welt leider auch mittlerweile im Eimer.

Öl zusammen mit Bienenwachs aufzuschmelzen geht auch, mache ich sehr oft für Sachen, die griffig bleiben sollen. Im Unterschied zum Carnaubawachs (das macht glatt) macht Bienenwachs eben griffig. Terpentin (Balsamterpentin ist schön) geht, Walnussöl ist auch prima. Bei mir ist allerdings das Verhältnis Öl : Wachs ca. 10:1 (wenn nicht noch mehr), das gibt eine salbenartige Masse, die sich gut verarbeitet.

Wer eine schöne und glatte Oberfläche haben will, sei wärmsten Herzens auf Danish Oil verwiesen. Gibts (u.a.) beim Drechslerbedarf, m.W. auch bei Dick (heissen jetzt "Dictum") oder Boesner.

Olivenöl ist für Holz allgemein Kappes, es enthält zu viele Anteile, die es ranzen lassen.
Auf der Haut sind solche Radikalfänger toll (die Haut arbeitet damit nämlich, und die Wahrscheinlichkeit, dass die Ölschicht so lange der Luft ausgesetzt ist, bis sie ranzt, ist eher gering *g*), im Holz - mit Verlaub - Blödsinn.
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Re: Holzpflege

Beitrag von Sidhe » 26.11.2011, 20:06

Kattugla hat geschrieben: Die meisten Babyöle sind heutzutage auch hauptsächlich aus Paraffin (mal auf die Zutatenliste gucken), auch Bübchen, bis auf das mit Ringelblume drin. Da ist die heile Welt leider auch mittlerweile im Eimer.
Hm, das hab ich wohl verdrängt...hatte also doch Gründe warum ich ausgerechnet das mit Ringelblume genommen habe ;)
Ich dachte Paraffinum liquidum ist das fiese Erdöl?

Walnussöl...danke für den Tip :)
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Re: Holzpflege

Beitrag von Kattugla » 26.11.2011, 20:44

Jau, Paraffinum liquidum ist Erdöl.

Allerdings lässt sich überlegen, ob das Sojaöl, das meistens stattdessen verwendet wird, wirklich ein *hüstel* besseres Karma macht. Auch Palmöl ist längst nicht mehr ökologisch sinnvoll.
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Re: Holzpflege

Beitrag von Sidhe » 27.11.2011, 12:28

Das hast du wohl leider Recht Kattugla... *seufz*
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Re: Holzpflege

Beitrag von Filz-Engel » 28.11.2011, 10:12

Ich habe dazu ne frage.
Das Spinnrad für meine Ma ist so weit abgeschliffen und meine ersatzteile sind alle da.
Das Öl (Hartöl) kommt auch in den nächsten tagen.

Wäre es besser das Spinnrad damit einzureiben oder zu Pinseln?
Und muss ich das ganze Rad jetzt noch mal auseinander bauen?

Grüßle Germaine
Liebe Grüße vom

Filz-engel


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Re: Holzpflege

Beitrag von wollwolff » 28.11.2011, 17:38

Hallo Ihr Lieben,

zu den Oberflächenbehandlungen ist hier schon einiges geschrieben worden, optimal und standard. Gut so! Vor allem der letzte Beitrag
erfasste doch deutlich das m.E. wichtigste zum "überölen", das Areinigen des Holzes, vorher.
Einige wichtige Anmerkungen möchte ich den Spinnradkosmetikerinnen daher noch zufügen.
A
Grundsätzlich gehört es sich, das Holz vor dem Einölen noch zu reinigen, mit Stahlwolle und Alkohol ( Wodka, verdünnter Spiritus) geht es am besten, dann mit einem Lappen noch abwischen.
B
Leinöl oder wie beschrieben " Halböl" ist oK!
C
Mit Pinsel oder Lappen auftragen ist ok, nur den Lappen nie nur weglegen, hier ist Selbstentzündung möglich ( auswringen und ins Wasser legen ist besser).
D
Grundsätzlich sollten 2 Richtungen immer eingehalten werden: Wachs + Wachs + Wachs = immer Wachs

Leinöl + Leinöl + Leinöl = immer Leinöl oder Klarlack


Viel Spaß beim Pflegen und bitte nicht nur "überjauchen".


LG Jürgen

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Re: Holzpflege

Beitrag von Nica » 28.11.2011, 17:43

Filz-Engel hat geschrieben: Und muss ich das ganze Rad jetzt noch mal auseinander bauen?

Grüßle Germaine
Hi Germaine,
ich würde es wohl auseinanderbauen und das komplette Holz behandeln damit es auch wirklich geschützt ist. Die Rädchen sind ja auch nicht günstig und wollen gepflegt werden ;) Um lange etwas von dem Rad zu haben, nehme ich die Mühe gern auf mich.

Wie sieht das denn mit dem Antriebsrad aus, da wo der Riemen aufliegt, lass ich den Teil unbehandelt?

Lg
Nica

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Re: Holzpflege

Beitrag von thomas_f » 28.11.2011, 19:11

Das Öl (Hartöl) kommt auch in den nächsten tagen.

Wäre es besser das Spinnrad damit einzureiben oder zu Pinseln?
Und muss ich das ganze Rad jetzt noch mal auseinander bauen?
Ich reibe lieber ein, dünn, sehr dünn, lieber ein- oder zweimal öfter. Zum Lappen hat Jürgen schon das Wichtigste gesagt: Der kann sich selbst entzünden, wenn du ihn nicht draußen ausgebreitet trocknen lässt oder ihn unter Wasser aufbewahrst. Ich lasse meist trocknen und nehme am anderen Tag einen neuen, bei mir wandern genug Flanellhemden in die Lappenkiste ;) Auseinanderbauen muss m.E. nicht uuuuunbedingt sein: wo du mit Öl und Lappen nicht hinkommst, kommt normalerweise auch kein Schmutz hin. Kommt aber evtl. auf die Bauweise des Rades an. Wenn du aber auseinanderbaust, achte drauf, dass du das Öl vor dem Wiederzusammenbauen sehr gut durchtrocknen lässt, sonst hast du später versehentlich Teile "verleimt", die du bewegbar halten wolltest. Und auch da natürlich: dünn auftragen, keine Nasen, sonst passt es hinterher nicht mehr zusammen.
Wie sieht das denn mit dem Antriebsrad aus, da wo der Riemen aufliegt, lass ich den Teil unbehandelt?
Das ist eine gute Frage. Es gibt ja wie schon andere schrieben verschiedene Öle und Wachse, ich fürchte, da hilft im Zweifel nur ausprobieren. Kattuglas Unterscheidung zwischen "griffig" und "glatt" machenden Wachsen ist da hilfreich: Die Rille am Schwungrad und auch die Wirtelrillen sollen jedenfalls "griffig" sein, denn je weniger Spannung der Treibriemen braucht um nicht durchzurutschen, desto leichter tritt sich das Rad und desto schonender ist das für die verschiedenen Lager, Scharniere und Gelenke.

Beste Grüße -- Thomas

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