Weiche Fasern

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Beyenburgerin » 11.12.2009, 15:25

Bei Kardenband und z.T. auch bei Kammzug ist "predrafting" hilfreich. Man zieht Stück für Stück das Wollband vorsichtig auseinander/in die Länge. Dann muss man beim Spinnen nicht mehr zu kräftig ziehen. Man kann natrülcih auch bei Vliesen predrafting machen und sie so in ein Band ziehen.

LG Brigitte
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von shorty » 11.12.2009, 15:33

Hallo Sanja,
ja das stimmt dahingehend sind die Empfindungen unterschiedlich. :rolleyes:
für mich ist entspanntes spinnen langer Auszug , dazu ist Kammzug in der Regel zu kompakt. Ich meinte es allerdings ein bißerl anders.
Kürzere Fasern wie Baumwolle usw kann man nach Deiner Methode nicht gut spinnen, und sie sind deshalb für Gewebe nicht weniger geeignet als Kammzug spinnen aus dem Knäuel.
Der Unterschied Kammgarn und Streichgarn ist wieder eine andere Sache, das ist von der Fragestellung des Anspinnens unabhängig.
Es ging mir darum aufzuzeigen, dass bei kürzerer Fasern der ganze Faden aus zig Anspinnstellen besteht, welche sich definitiv nicht vom Rest des Fadens unterscheiden, zumindest nicht bei mir.

Aber zurück zum eigentlichen Thema:

Bin mal gespannt, zu welchen weichen Wollen Du Dich entscheidest :-))
Ich würde Dir das weiche ausspinnen gerne zeigen, leider bist Du ein bißerl weit weg. ;)

Karin
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Greifenritter » 11.12.2009, 15:43

Kammgarne, vor allem wenn auch "vorschriftsmäßig" im Kurzen Auszug gesponnen sind meist deutlich härter als Streichgarne im langen Auszug gesponnen. Also passt das durchaus hier ins Thema. Die Art wie man Spinnt beeinflusst die Weichheit der Wolle sehr stark.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß Haarenden in einem im kurzen Auszug gesponnene Garn, wenn sie abstehen (was sie hald nicht oft tun - zumindest bei mir nicht) stärker kratzen als im fluffigen Streichgarn.

Cu
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von kaha » 11.12.2009, 17:20

Hi!

Vllt macht auch die größere "Wuscheligkeit" beim Streichgarn was aus, ob die Garne am Gatterkam aufscheuern. Könnte ich mir gut vorstellen.

Gruß,
Katharina

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Sanja » 12.12.2009, 21:37

@Shorty: Ach so, das hatte ich missverstanden. Stimmt, Baumwolle im kurzen Auszug hatte ich am Anfang mal versucht - haha, gut gelacht! Flutsch, und weg war's. :totlach:

@Kaha: Meiner Erfahrung nach sind alle Unregelmäßigkeiten potentiell störanföllig beim Weben mit Gatterkamm. Dabei ist es egal, ob es unsaubere Anspinnstellen, Tweed-Bobbles (ich weiß nicht, wie man die kleinen Farbtupfer im Tweed nennt... ;) ) oder schwangere Regenwürmer sind. Wo was absteht und/oder weniger Drall drin ist, scheuert der Gatterkamm (manche mehr, manche weniger), und das kann eben im schlimmsten Fall zum reißen führen. Kettgarn sollte darum immer so glatt wie möglich sein. Im Schuss kann man dann rumspielen, da darf es auch mal wild sein. :)
"Fluffig" ist allerdings nicht wirklich ein Ausschluss-Kriterium. Mein Babydecken-Garn aus Neuseeland-Wolle ist im kurzen Auszug gesponnen, glatt und ziemlich regelmäßig und trotzdem wunderbar weich. Nur halt nicht flauschig.

Liebe Grüße,
Sanja
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Greifenritter » 13.12.2009, 10:00

Extrem weiches Garn ist als Kettgarn meist eher ungeeignet. Kettgarn hat ja in der Regel auch mehr Drall als man beim Schuß benötigt und wird daher nie so weich sein.

Ist natürlich auch immer die Frage was man als weich ansieht.

Wir sollten aber wieder weg vom Weben zurück zum Thema weiche Fasern kommen.

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Laurana » 22.12.2009, 11:47

Sodale...hab Angora Kammzug probiert....weit bin ich nicht gekommen :fear:

Soooooo weich, kurz, rutschig, vielleicht gehts mit dem Ashford dann besser...aber mit Leo werd ich trübsinnig dabei. Jetzt hab ich mir zum Trost wieder NZ-Lamm auf die Spule gelegt....ach wie einfach :D
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Greifenritter » 23.12.2009, 09:52

Angora ist recht kurz und verträgt daher wenig Zug. Ein Rad mit eher ruppigem Einzug (Flügelbremsen meistens) oder ein rasanter zweifädiger Antrieb sind da nicht so gut geeignet. Angora spinne ich am liebsten einfädig mit Schottischer Bremse.

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Laurana » 02.01.2010, 16:27

*grummel* nachdem ich bei Angora sprichwörtlich erst mal den Hut draufgeworfen hab, hab ich mich heute an Maulbeerseide versucht.....welch ein debakel....

Die Fasern sind sooo lang das ich nicht im Strang "wandern" kann, folglich hab ich dann nach ein paar Meter ein Büschel zusammengeschobene Seide....nicht so toll...

Da merkt man deutlich das ich noch Anfänger bin *seufz* mit BFL, Merino, NZ-Lamm usw. hab ich keinerlei Probleme....aber bei den Edelfasern ists aus.

Gibts ein geheimnis bei Seide? Wenig drall? Langsam treten? Aber bitte nicht wieder das es mit einem einfädigen leichter geht ;)
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von shorty » 02.01.2010, 16:34

Seide lässt sich manchmal nicht ganz so leicht ausziehen.
Ruckt man zu stark, ist der Faden auch mal ganz schnell weg.
Schwierig da das Mittelmaß zu finden, mit Übung klappt das aber.
Auch wenn ich nicht so spinne habe ich schon von mehreren gehört die mit spinning form the fold ganz gut zurecht kommen.
Spinnen aus der Falte, dem Knick
Also ein kürzeres Stück abreissen vom Kammzug, zur Mitte über einen Finger falten und aus diesem Knick rausspinnen.
Seide verträgt schon auch etwas mehr Drall,dünn ausgesponnen das wäre kein Problem.
Es fühlt sich einfach ganz anders an, es dauert, bis sich die Finger an die Verschiedenheit der Fasern gewöhnt haben.
ein Beispiel zu spinning from the fold
Video
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Laurana » 02.01.2010, 16:51

Danke Karin. Das werd ich dann mal probieren! Obwohl das ja wieder dem langen Auszug recht nahe kommt, und ja einige meinen das dies mit einem zweifädigen Rad nicht so gut geht....*lalala* ich geb Bericht ;)
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Sabine » 02.01.2010, 16:55

Aloha Karin,
Laurana hat geschrieben: Gibts ein geheimnis bei Seide? Wenig drall? Langsam treten? Aber bitte nicht wieder das es mit einem einfädigen leichter geht ;)
das ist mal eine Faser bei der das egal ist. :D

Die geht auch mit einem Flügelgebremsten gut.

Bei Seide mache ich etwas, was ich sonst nie tue. Ein Stück vom Kammzug abreißen und das dann auch noch der Länge nach teilen. Dann sollte es besser gehen.

Außerdem noch darauf achten, das man gaaaanz trockene Hände hat und den Kammzug, wie immer, nicht zu fest halten. Wenn die Fasern sich nicht gegeneinander verschieben können, bekommst Du Nester.

Wobei die Nester bei Seide nicht so schlimm sind. Die kannst Du wieder auseinander ziehen, oder einfach verspinnen.
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von shorty » 02.01.2010, 16:57

ne, langer Auszug ist schon noch anders, auch wenn die Frau das wie Du richtig festgestellt hast, wie langer Auszug spinnt.
Erstens eignet sich da Flies deutlich besser für und ist eher für kürzere Fasern.

Wie weit bist Du denn mit den Händen generell so vom Einzug weg?

Karin

Nachtrag, ich schau mal ob ich noch ein Video finde, auf dem da nicht so weit gezogen wird.

http://www.graftonfibers.com/fold.htm

http://www.joyofhandspinning.com/spinTe ... worm.shtml
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Laurana » 02.01.2010, 17:17

Meinst du vom Einzugsloch? Na so ca. 50 cm. Wolle wird locker gehalten (nicht abgeklemmt) und der Auszug erfolgt sehr zügig bis 5-10 cm. Spinne jedoch mit hohen Drall, und viiiiiieeeel Fußarbeit (na bei meinem 30cm Rädchen kein Wunder ;) )
Alles liebe
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Laurana » 02.01.2010, 17:21

OK, die Videos sind ähnlich, man kann also so oder so, hab gerade meinen gefärbten (verfilzten) Kammzug auf der Spindel, sobald der abgearbeitet ist wird getestet!

Noch mal vielen Dank für den Tipp!
Alles liebe
Karin

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