Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Pflanzen-, Pilz- und Tierfärbungen ...

Moderator: Perisnom

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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von ehemaliger User » 21.06.2010, 11:03

ja, heute werden die dazu genutzt... ich habe in einem Bericht gesehen, daß man zwei Karden hatte, in die jeweils 4 Distelköpfe "eingespannt" wurden. Waren kleine Rähmchen, und man steckte Nägel durch, sodaß die Distelköpfe wie Insekten aufgespießt nebeneinander lagen. Griff unten dran. Mit zwei solchen "Handkarden" hat man feine Wolle gekämmt.... Wie auch anders, Metall konnte man noch nicht zu so feinen Nadeln verarbeiten.

Übrigens hab ich heute einen Waidknöterich-strauch auf der Weide entdeckt......wild gewachsen! Ganz nach meinem Geschmack..... ;-)

Kann man eigentlich mit diesem fiesen Knöterich (riesen Blätter, hohler Stiel, vermehrt sich pestartig, und man wird ihn nicht los) auch was in Sachen Wolle anfangen????

Ich merke gerade wieder, daß ich ir ein Bestimmungsbuch anschaffen sollte.
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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von shorty » 21.06.2010, 12:37

mh bin mir nicht sicher, was Du mit Waid Knöterich meinst, bei uns wächst jedenfalls Ampfer - gemeiner Pferdeampfer heisst der glaub ich

http://de.wikipedia.org/wiki/Ampfer

Mit dem färbt man nen Ton zwischen hellem Grün und gelb, recht Kräftig, und er Bauer freut sich, wird von den Tieren nämlich nicht mitgefressen

Karin
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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Adsharta » 21.06.2010, 14:45

In Österreich heißt er Sauerampfer und wenn man zuviel davon futtert, ergeht es einem übel (Erbrechen). Sowas hat mein Mann als Kind gebracht. :)
lg Adsharta

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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Pippilotta » 21.06.2010, 14:51

Mir geht es so mit dem Ackerschachtelhalm. Der wächst bei mir im Garten schneller als man ihn ausreißen kann. Auf dem Kompost darf der nicht, weil die Wurzeln dort auch in 100 Jahren die Rottetemperatur unbeschadet überstehen. Kann man wohl toll mit färben, aber leider fehlt mir dazu im Moment die Zeit, dürfte inzwischen für eine Tonne Wolle reichen *hmpf*

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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von shorty » 21.06.2010, 15:03

Adsharta hat geschrieben:In Österreich heißt er Sauerampfer und wenn man zuviel davon futtert, ergeht es einem übel (Erbrechen). Sowas hat mein Mann als Kind gebracht. :)
lg Adsharta
Sauerampfer ist viel viel kleiner wie der Pferdeampfer, kenn ich aus Bayern auch den Begriff :-)) Ersteren haben wir als Kinder auch versucht :-)
karin
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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Adsharta » 21.06.2010, 15:34

Uups :O Habe nur schnell auf das Bild von Wikepedia geschaut und gar nicht mehr gelesen. Kann man aus dem Sauerampfer, der hier massenweise auf der Wiese wächst auch etwas machen?

Zur Ökobilanz, ich gebe mir sehr Mühe, nicht noch mehr Energie mit meinem Hobby zu verbrauchen, als wir sowieso schon tun. Ich verwende hauptsächlich einheimische Wolle. Nutze das Regenwasser zum Waschen. Und wenn ich färbe, dann mache ich das meistens nach dem Brotbacken im Backofen, da hat es dann noch eine ganz ordentliche Temperatur drinnen.
Wichtig ist aber, dass wir uns das einfach bewußt machen. Natürlich verbrauche ich Benzin, wenn ich den Berg hinauf zu meinem Schafhalter fahre. Aber im Vergleich zu anderen, denken wir wenigstens darüber nach und versuchen etwas zu ändern.
Ich habe mit dem Spinnen aus ähnlichen Gründen wie eine Vorschreiberin angefangen. Wenn es auch ein wenig nach worst case klingt. Ich habe mir einfach gedacht, irgendwann (vielleicht nicht in unserer Generation) kommt eine Zeit, in der diese Dinge wieder wichtig sind, inder zumindestens dieses Wissen abrufbar sein sollte. Vielleicht geht es den nächsten Generationen nicht mehr so gut. Wenn meine Kindern zumindestens eine kleine Ahnung davon haben, wie Brot backen, wie spinnen, stricken oder häkeln geht oder wie sie selbst ihr Gemüse ziehen können, dann habe ich da schon einen Gutteil dazu getan. Mag sein, dass sie es nie brauchen werden, aber wer weiß. Die Kreativität wird damit in jedem Fall gefördert. :)
Mittlerweile haben wir unsere Kinder soweit, dass sie ganz automatisch nach Produkten aus Österreich greifen und keine argentinischen Birnen u.ä. kaufen. Und wenn es halt gar nicht anders geht, dann wenigstens nach dem fair-trade-Zeichen.
lg Adsharta

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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von ehemaliger User » 21.06.2010, 17:00

Bingo! Besser hätte ich das nicht sagen können...

Neben der Kreativität fördert man auch noch die Gesundheit und das "savoir vivre", die Kunst des Müßiggangs und die Sinne.

@ shorty: http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A4rberwaid den Strauch habe ich entdeckt, und mich darüber gefreut.

wie dieser fiese Knöterich heißt, keine Ahnung, hab den jetzt nicht gefunden. Wird 2m hoch, mehrjährig, wurzelt ganz gemein, man muß ihn ausgraben. hat 30 cm Blattdurchmesser und hohle Stengel. Ist irgendwas eingeschlepptes, denn der verdrängt alles. Und man kann das Zeugs nicht kompostieren, weil sich aus den Knötchen am Stengel neue Wurzeln bilden.
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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Greifenritter » 21.06.2010, 17:50

Ein interessantes Thema.

Leider wird "gesundheitschschädlich" bzw. "giftig" gerne mit "umweltschäflich" oder "energiefressend" in einen Topf geworfen. Nicht alles was Ökologisch ist ist ungiftig, nicht alles was Gesundheitsschädlich ist eine Umweltsünde ... das sollte man immer im Auge behalten wenn man solche Überlegungen anstellt.

Ich selbst habe mich der Pflanzenfärberei eigentlich nicht gewidmet um einfach nur bunte Wolle zu haben, auch nicht weil ich die Pflanzenfarben für gesünder, umweltverträglicher oder einfach nur schöner finde, sondern aus meinem Interesse an der erlebten Geschichte heraus.
Ich versuche durch eigene Arbeit und Versuche herauszufinden was für den einfachen Menschen im Hochmittelalter hier in der gegend sinnvoll und möglich gewesen sein kann und was nicht. Färbungen mit Pflanzen die damals (oder sogar noch heute) nicht bei uns wachsen scheiden eh aus. Färbungen mit Lebensmitteln waren sicherlich ein Luxus den sich die wenigsten leisten konnten und wollten. Sind langwierige und aufwändige Verfahren oder extreme Mengen der Färbedroge nötig oder steht das Ergebnis in keinem verhältnis zum Aufwand, so war es sicher nicht verbreitet diese Färbungen zu nutzen. Auch damals stand Energie (in Form von Brennholz zum Erhitzen der Flotte) nicht in jeder Menge zur Verfügung. Wer am offenen Feuer gekocht oder gefärbt hat bekommt auch mit wie viel Arbeit es macht so ein Feuer aufrecht und in gleichmäßigem Maße am Brennen zu halten. Das alles sind Faktoren die mich bei den Färbungen interessieren.
Kaltfärbungen die keine gesonderte Beize erfordern (z.B. frische Walnußschalen) schneiden bei solchen Überlegungen wie auch bei einer heute gezogenen Energiebilanz gut ab. Ist die Droge dann noch ausreichend verfügbar hat sie das Zeug zu einer Farbe für Jedermann.

Wenn ich große Mengen Wolle in einer farbe brauche greife ich lieber auf natürliche Schattierungen auf Grund der fellfarbe zurück. Zum einen weil ich dadurch Geld, Arbeit und Mühe (und auch Energie) spare, zum anderen weil in der von mir dargestellten zeit auch die ungefärbten Stoffe den größten Teil der Gewänder ausmachten.

Wer Pflanzenfärbt nur um die Umwelt zu schonen ist sicherlich auf dem Holzweg.
Allerdings finde ich es falsch die Pflanzenfärberei deshalb zu verteufeln, sie hat andere Vorzüge.

CU
Danny
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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von ronja-raeubertochter » 21.06.2010, 18:19

angora-tino hat geschrieben:.......
wie dieser fiese Knöterich heißt, keine Ahnung, hab den jetzt nicht gefunden. Wird 2m hoch, mehrjährig, wurzelt ganz gemein, man muß ihn ausgraben. hat 30 cm Blattdurchmesser und hohle Stengel. Ist irgendwas eingeschlepptes, denn der verdrängt alles. Und man kann das Zeugs nicht kompostieren, weil sich aus den Knötchen am Stengel neue Wurzeln bilden.
Ich nehme mal an, der von dir gemeinte, "fiese Knöterich" ist der Japan-Knöterich, ein wirklich übles eingeschlepptes Unkraut:

Bild
Liebe Grüße von der Räubertochter

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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von anjulele » 21.06.2010, 19:05

Rezept zum Färben:

z. B. Goldrute

"Die Goldrute wächst als Zierstaude im Garten
und sollte kurz vor der Blüte geerntet werden.
Getrocknet kann man sie gut für den Winter
aufbewahren, um mit ihr ein schönes Goldgelb
oder Dunkelgrün zu färben. früher verwendete
man die Goldrute als Tee-Ersatz.

Beize:
90 g Alaun
500 g Fasern
15 l Wasser
1 Std kochen

Färben:
500 g getrocknete oder
2000 g frische Goldrute
500 g gebeizte Fasern
Die kleingeschnittenen Pflanzen 1 Stunde kochen
und über Nacht stehen lassen. In dem Sud
die gebeizte Wolle 1 Stunde kochend färben.

Entwicklung:
20 g Eisensulfat
Die Wolle aus dem Sud herausnehmen, das
Eisensulfat darin auflösen und die Wolle eine 1/4
Stunde kochen. Gut spülen und durch Zugabe
von Essig die Farbe fixieren."

"Pflanzenfärben ohne Gift - Verlag Freies Geistesleben"

Bedenke, dass du mehr als eine Färbung machen kannst. Nutze die Nachbäder. Ich teile oft das Farbbad zum Entwickeln. Eine Hälfte entwickel ich mit Pottasche, die andere mit Eisensulfat.
Wundere dich nicht über die Farbe von der Goldrute. Ich, und andere auch, haben fast ein Neongelb gefärbt!

Im Übrigen kannst du das Rezept als "Grundrezept" verwenden. Gebeizt wird meist mit 70 g - 90 g Alaun. Ich denke, dass so gut wie alles irgendeine Farbe gibt. Und ich überlege in Zukunft nicht mit dem Sud, sondern in Schichten mit den Pflanzen drin zu färben. Was habt ihr damit so für Erfahrungen gemacht?

LG
anjulele

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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von tabata » 22.06.2010, 14:58

doka hat geschrieben:
Laurana hat geschrieben:Kardendisteln werden soweit ich informiert bin eher nicht zum kardieren benutzt sondern um fertig gewebten Wollstoff "flauschig" zu machen (flanellartig), indem man drüberrollt und dabei Fasern "rauszupft".
Ja, du hast recht, das tut man z.B. bei fertigen Kaschmirstoffen, um sie richtig weich zu machen.
Da habe ich vor einiger Zeit einen Bericht gesehen, in dem das gezeigt wurde.

Also, wenn ich das hier so lese, das ist ja alles hoch interessant.

Da ich hier wahrscheinlich demnächst einen großen Garten bekomme, wäre es natürlich eine Überlegung wert, Färberpflanzen anzubauen :] Ich denke, da lese ich mich mal ein.

Liebe Grüße, Dörte
Schaut mal, habe ich gerade gefunden :D ( welche Diestel es nun auch immer ist)

http://www.ubcbotanicalgarden.org/potd/ ... ativus.php
____,-,'__`,__`-,_,-,'_`,_`-,_
___,´o´´(____(___________)
__(__,-´____,´o´´(_________)>
_____(___(__,-__________)
______`-',_,--,_(_________)
________||| _|||`-',_,--,_,-'
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http://www.ravelry.com/projects/tabatateddy

Sabine
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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Sabine » 22.06.2010, 23:06

:D das ist die Kardensistel. :wink:
Alles liebe

Sabine

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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von ehemaliger User » 23.06.2010, 12:13

Das Thema ist interessant, und verführt geradezu zum Abschweifen.....

Aus diesem Grunde fasse ich mal wikipedialike zusammen.


Zum Pflanzenfärben kommen die Färber aus ökologischen, experimentalhistorischen und ästhetischen Gründen. Pflanzenfarben stehen dem Menschen näher als chemische Farben, schon durch ihre natürlichen Schattierungen und ihre chaotische Lebenslust.
Den Boom der Pflanzenfärberei könnte man mit dem Bedürfnis nach Wissenserhalt und Wissensrekultivierung erklären, das in der heutigen übertechnisierten Gesellschaft Gegen- und Ruhepol geworden ist. Ein zweiter Erklärungsversuch wäre die Sehnsucht nach Individualität der Erzeugnisse, die sich mittels Handarbeitstechniken hervorbringen lassen.

Die Pflanzenfärber kann man in drei Typen unterteilen (Mischformen und unterschiedliche Ausprägung nicht ausgeschlossen):

Ökologischer Pflanzenfärber
- nur Material, welches regional wächst
- schonender Anbau und Ernte des Materials
- möglichst gute Energiebilanz

Experimentalhistorischer Pflanzenfärber
- Nachbildung von Färbeverfahren aus einem oder mehreren Zeitaltern.
- nur autochontes Material (was naturgegebenerweise hier vorkommt)

ästhetischer Pflanzenfärber
- wichtig nur das Ergebnis

(da kann man einen individuellen Farbkreis für jede Färbung erstellen, ähnlich der Ampel für Lebensmittel :totlach: )

Die Kernfrage nach der Energiebilanz bleibt bestehen. Die unterschiedlichsten Färbeverfahren haben auch unterschiedliche Energiebilanzen, die der Pflanzenfärber verantwortungsbewußt im Auge behalten sollte. Ebenso sieht es mit den Transportwegen und der Gewinnung der Färbedrogen aus. Auch eine Pflanzenfärbung kann von ökologisch katastrophal bis ökologisch einwandfrei gestaltet sein.
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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von shorty » 23.06.2010, 12:58

Die Kernfrage nach der Energiebilanz bleibt bestehen. Die unterschiedlichsten Färbeverfahren haben auch unterschiedliche Energiebilanzen, die der Pflanzenfärber verantwortungsbewußt im Auge behalten sollte. Ebenso sieht es mit den Transportwegen und der Gewinnung der Färbedrogen aus. Auch eine Pflanzenfärbung kann von ökologisch katastrophal bis ökologisch einwandfrei gestaltet sein.
sicherlich richtig, aber nicht mehr und nicht weniger als bei jedem anderen Kleidungsstück auch.
Auch mir sind da bestimmte Dinge wichtig, einfach für mich selber, aber global betrachtet ist das nicht mal der Tropfen auf den heissen Stein - umweltpolitisch gesehen sieht die Bilanz in vielen Ländern deutlich schlechter aus . Und in Anbetracht der Millionen Liter Öl die fortwährend nach dem letzten Unglück ins Meer laufen, muss ich mir glaube ich wegen meiner 5 Kilo Pflanzenfärberei im Jahr eher weniger schlechtes Gewissen machen.zumal ich eh keine Stoffe ausser Alaun, essigsaure Tonerde und Weinsteinrahm benutze, Eisensulfat evlt noch, kriegt man aber auch mit rostigen Nägeln :-)

Ist nicht böse gemeint

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Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von ehemaliger User » 23.06.2010, 14:31

Sicherlich richtig, aber nicht mehr und nicht weniger als bei jedem anderen Kleidungsstück auch.
Rischtisch! und das ist ja auch der Witz an der ganzen Sache.
Und in Anbetracht der Millionen Liter Öl die fortwährend nach dem letzten Unglück ins Meer laufen, muss ich mir glaube ich wegen meiner 5 Kilo Pflanzenfärberei im Jahr eher weniger schlechtes Gewissen machen.
Sorry, aber genau solches Denken ist gefährlich. Die Anderen machen ganz schlimme Sachen, also kann ich doch die nicht ganz so schlimmen Sachen auch machen. Ich meine das ebenfalls nicht böse, nur führt ein so leichtfüßiger Satz (und ich nehme mich da nicht aus!) doch auch zu einem Denken. Und in diesem Falle kann das fatale Folgen haben.
zumal ich eh keine Stoffe ausser Alaun, essigsaure Tonerde und Weinsteinrahm benutze, Eisensulfat evlt noch, kriegt man aber auch mit rostigen Nägeln :-)
damit nimmst Du dem schlimmen Satz die Brisanz, aber das Denken bleibt trotzdem...

Ist nicht böse gemeint
hab ich auch nicht so verstanden. Eine gesunde Diskussion ist doch was Schönes, weil sie neue Ideen bringt, den Blick schärft und Kreativität fördert. Und jedes Argument muß einfach mal ausgesprochen werden, Argumente sind Dünger für Ideen, egal wie sie in der Nachbetrachtung bewertet werden. Brauchst also nicht allzu vorsichtig mit mir zu sein, als kreativer Mensch gebe ich hin und wieder auch was Leichtfüßiges von mir, wo Widerspruch genehm ist.
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