Mein unfreiwilliger Lichtechtigkeitstest war mal ein pflanzengefärbte Kette auf meinem Webrahmen, die fast drei Jahre brauchte, bis ich sie endlich abgewebt hatte. Dabei haben sich alle Färbungen mit Krapp, Cochenille, Henna und die eisensulfatentwickelten Birken- und Kastanienfärbungen als sehr beständig erwiesen, selbst eine (von vornherein schmuddelfarbene) Holunderbeerfärbung ist kaum verblasst. Das schöne kräftige Blauholz-Violett hingegen war nach dieser Zeit nur noch ein blasses hellgrau (
hier zu sehen).
Meine schilfblütengefärbte Lieblingsjacke hatte nach fast 3 Jahren Dauertragen auch ein bißchen Farbe gelassen, ich habe sie dann einfach nochmal nachgefärbt.
Für große Projekte weiß ich schon ganz gerne ungefähr, wie sich die Farbe mit der Zeit entwickelt. Erna Bächi-Nussbaumer empfiehlt in ihrem Buch Garnproben um einen Pappstreifen zu wickeln, zur Hälfte mit schwarzen Papier abzudecken und dann für ein paar Wochen ans Fenster zu legen. In dem Buch sind auch Abbildungen mit solchen Garnproben, das ist schon recht aufschlussreich.
Und klar, auch synthetische Farben sind nicht 100% lichtecht. Das sehe ich immer sehr schön an den Plakaten in meinem Schaufenster, im Sommer sind die nach 4 Wochen reif für die Tonne...
LG Kiki