ich merke, das Thema brennt auf den Nägeln, deshalb zitiere ich hier die Anleitung zur Neutralisierung von Beizen und Entwicklungsbädern aus dem Buch von Erna Bächi-Nussbaumer "So färbt man mit Pflanzen" Seite 36 - in der Hoffnung, dass ich damit keine Urheberrechte verletze!
Ich persönlich habe bis dato noch nicht mit Chrom gefärbt (obwohl mich die roten Faulbaumfärbungen sehr interessiert hätten), halte es aber für zu giftig und hoch allergen. Nicht umsonst wird bei den Schafffellen fürs Baby darauf hingewiesen, dass möglichst Alaun gegerbte Felle benutzt werde (auch wenn diese nicht so gut zu reinigen sind). Die Diskussion um Beizen beim Pflanzenfärben werden immer heftig, wenn es um Chrom geht - denn damit wurde die chemische Färberei in die Pflanzenfärberei eingeführt und die damit erzielten Farben sind auch entsprechend "stechend"."Beiz- oder Färbebäder mit Kupfersulfat sollten nach dem Gebrauch mit viel Wasser verdünnt werden. Noch besser ist es, das Kupfersulfat auszufällen, d. h. der Flüssigkeit sorgfältig Haushaltsoda beizufügen, bis der pH-Indikator etwa 8-10 anzeigt (es braucht sehr wenig!). Die Flüssigkeit wird trübe, und nach einiger Zeit (etwa 1 Tag) setzt sich der feine Schlamm, d. h. das ausgefällte Kupfersulfat ab. Die Flüssigkeit kann dann weggeleert werden. Der Bodensatz wird filtriert, in einer Plastikflasche gesammelt und bei einer Giftsammelstelle abgegeben.
Eisensulfat und Zinnclorid werden gleich behandelt.
Am Besten stellt man sich eine 20prozentige Sodalösung auf Vorrat her. Man nimmt auf 1 Liter Wasser 200 g Soda, löst es auf und füllt es in einer Flasche ab. Flasche deutlich beschriften!
Kaliumbichromat
Ein Beizbad, das mit 2% Kaliumbichromat (auf die Wolle berechnet) angesetzt worden ist, wird nach dem Gebrauch abgemessen. Dann wird im Verhältnis zu dieser Restfüssigkeit 0,8 Promille Natriumdithionit (s. Indigoküpe) zugesetzt. Die gelbe Flüssigkeit verwandelt sich in Grün, d. h. das sechswertige Chrom im Kaliumbichromat wird reduziert zu einem dreiwertigen Chrom, das wesentlich weniger giftig ist. Anschliesend kann, wie beim Kupfersulfat, mit 20prozentiger Sodalösung das Chrom ausgefällt, filtriert und in einer Flasche gesammelt werden.
Trotzdem ist es am besten, Kaliumbichromat nur in Ausnahmefällen zu benützen."
Nun möchte ich die der Chemie kundigen Forummitglieder bitten, zur Neutralisation und Entsorgung der giftigen Beizenstoffe à la Bächi-Nussbaumer Stellung zu nehmen.
liebe Grüße
Erdrauch