meine erste Rohwolle ...

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

Maya
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meine erste Rohwolle ...

Beitrag von Maya » 30.05.2011, 13:02

Hallo,
ich hab mir gestern einen großen Sack (4kg) Merinowolle gekauft.
Jetzt hab ich mal angefangen die zu waschen, erst mal in kleineren Mengen.
Das Wollfett ist ja der Wahnsinn!!! Meine Hände sind schon ganz weich! :-)
Aaaber: ich will das eigentlich gar nicht in der Wolle haben, zumindest mag ich einige fettfreie Wolle haben.

Nun hab ich einen Teil mit Wasser und einen mit Spüli von Hand gewaschen und gemerkt, die Wolle ist weißer als die nur mit Wasser gewaschene.
Wo ich mir aber nicht so sicher bin ist die Sache mit den Haarenden, also diese angeschmutzten Spitzen im Vlies. Rausmachen kann ich die ja nicht, geht die ganze Wolle mit. Wäscht sich der Schmutz raus? Oder verteilt der sich?
Hab nämlich eben mal einen kleinen Teil kadiert und gemerkt, dass auch dann noch in der gesamten Wolle so gaaaanz kleiner Kram drin ist. So schwarze Punkte und so...
Geht das raus, wenn ich die öfters wasche? Also ich meine, klebt das wegen dem Restlanolin da drin? Oder hab ich einfach keine saubere Wolle? (Einstreu ist fast nix drin, nur so winziger Kram)

Oder wäre kämmen besser? Macht das einen Unterschied in Sachen Sauberkeit der Wolle?

Ansonsten ist die Wolle aber suuuper weich und fluffig, wäre dieser Krümelkram nicht drin... es wäre ein Traum! :-)

viele Grüße
Cathrin

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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von Verdandi » 30.05.2011, 20:50

Hallo, ich habe Merino geschenkt bekommen und kämme. Ich habe auch noch in geringem Umfang winzig kleine schwarze Pünktchen und bin einfach mal davon ausgegangen, dass ich das als Anfängerin und von Hand nicht besser hinkriegen werde. Ich kann mit meiner Wolle so wie sie jetzt wird gut leben, aber wenn es Tipps gibt, wie man noch reiner als sauber wäscht, so bin ich offen dafür ...

Freundliche Grüße
Christa
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(W. Sprenger)

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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von Maya » 31.05.2011, 23:58

Aaalso: ich hab mal einen Teil der schon in der Waschmaschine gewaschenen Wolle noch paar Mal von Hand mit Shampoo gewaschen. Sie ist dann deutlich weißer geworden und im Wasser waren immer wieder ganz viele von den kleinen Krümelchen.
Hab dann so lange ausgewaschen, bis das Wasser einigermaßen sauber war, die Wolle getrocknet und gleich darauf kadiert.

Dabei hab ich festgestellt, dass die erste Wolle noch viel Wollfett enthält, die zweite aber nicht und (wahrscheinlich) deshalb der Krümelkram fast gänzlich beim Kardieren rausgefallen ist! :-)
Juchuuu! :-) Jetzt hab ich wunderbar weiches Vlies mit Krümelchen aber dafür noch Wollfett drin und etwas "trockeneres" super fluffiges und sauberes Vlies ohne Krümelchen und Fett.
Ist einiges an Arbeit, aber es kommt so was Schöööönes raus. :-) :-) :-)

Jetzt muss ich nur gucken, wie sich das Ganze filzen läßt, spinnen klappt gut...

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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von Verdandi » 01.06.2011, 07:14

Okay, dann müsste ich wohl nochmal waschen.
Ich habe gestern angesponnen und gemerkt, dass dabei auch noch schwarze Pünktchen rausfallen. In meinem gesponnenen Faden sieht man gar nichts mehr.
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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von Michaela » 01.06.2011, 07:36

Ich mache auch gerade so meine (fast) ersten Rohwollerfahrungen. Die Milchschafwolle, mit der ich letztes Jahr anfing, war so wenig fettig, dass nach einem Gang in der Waschmaschine das Ganze schon quasi "fertig" war. Die Weisskopfschafwolle, die ich jetzt vorgenommen habe, ist fettiger. Da hilft nur heiß von Hand waschen, damit man färben kann (auch heiß auswaschen).

Krümelchen sind problemlos, wenn es Sand ist. Wenn es kleine Pflanzenteile sind, dann können die sich schon noch recht hartnäckig in den Faden festsetzen. Einiges geht beim Zupfen raus, wenn man schön schüttelt zwischendurch. Anderes geht beim Kardieren raus (je fettfreier die Wolle, desto besser). Noch einiges geht beim Spinnen raus. Und beim Zwirnen. Und der Rest... den hat man halt irgendwo dicht im Faden sitzen, wenn man Pech hat. Insofern stimmt schon: Je pflanzenteilfreier man die Wolle vor dem Spinnen bekommt, desto besser. Am besten geht das wirklich gleich beim Rohwollsortieren. So schön Wolle sein kann - wenn sie dicht an dicht mit Kleinzeug durchsetzt ist, mach ich mir die Mühe nicht und tu diesen Teil lieber zur Seite. Aber es geht schon noch einiges beim Verarbeiten raus. Ich glaube, dass das einfach Erfahrungssache ist (und eine Frage der Pingeligkeit), an welchem Arbeitsschritt man welchen Aufwand betreibt, um da gegen vorzugehen.

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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von Verdandi » 01.06.2011, 13:24

(je fettfreier die Wolle, desto besser)
Daran könnte es bei mir liegen. Meine Wolle ist noch leicht fettig, ich hatte aber gedacht, das sei zum Kämmen ganz gut so. Ist wahrscheinlich ein Fall für die Goldene Mitte. Mir kam es seltsam vor, die Wolle erst ganz fettfrei zu waschen und dann fürs Kämmen wieder mit Emulsion oder so anzufetten. Ich werde (wenn wieder beseres Wetter ist), meine vorgewaschene Wolle nochmal waschen und sehen, ob sich was tut.

Freundliche Grüße
Christa
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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von Michaela » 01.06.2011, 13:58

Das ist ja auch Geschmacksfrage - ich ziehe eigentlich Wolle vor, die noch etwas Restfett hat, die ist dann nicht so stumpf im Griff - aber zum Färben sollte es halt minimal sein, und wenn du Kleinzeugs hast, das rausfallen soll, fällt es besser, wenn die Wolle eher unfettig ist. Im Übrigen finde ich Wolle, die so fettig ist, dass sie an den Fingern klebt (hatte ich letztens mal bei Rohwolle, die gewaschen war, aber immer noch superfettig), für mich zum Verarbeiten zu fettig - ich mag das Gefühl der klebrigen Finger einfach nicht.

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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von Dornroesschen » 08.06.2011, 08:37

Habt Ihr die Rohwolle einfach mit dem Wollprogramm der Waschmaschine gewaschen? Ist das Fett dann hinterher nicht in der Trommel?
Schöne Grüße vom Dornrösschen

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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von Gartenliese » 08.06.2011, 08:46

Das kann in der Tat ein Problem sein. Deshalb sollte man immer mal eine 60 Grad Wäsche dazwischen werfen, bevor die Abläufe ganz dicht sind.
Viele Grüße
Petra, die Gartenliese

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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von shorty » 08.06.2011, 09:22

Die Trommel ist da weniger problematisch als die Schläuche.
Und da würde dann auch 95 Grad nicht schaden ;-)

Auch ohne Wollwäsche ist dass zwischendrin mal sinnvoll.

Ich machs sowieso viel lieber im Pott die Wascherei, weil ich da Regenwasser nehmen kann.
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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von Kimara » 08.06.2011, 09:31

Merino neigt dazu im Nachhinein auch noch wieder nachzufetten.
Nach dem Waschen (im Bottich) und Spinnen :rolleyes:

Aber die Verarbeitung ist einfach ein Traum bei schöner Wolle.
In dem Fall habe ich den fertigen Strang vor dem Verarbeiten einfach nochmal in Shampoo gelegt.
Danach war alles ok :)

Viel Freude beim Verarbeiten :))

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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von XScars » 08.06.2011, 09:34

Also meine Waschmaschine filzt auch im Wollwaschprogramm ganz ausgezeichnet.... also das ganze vielleicht mal mit was ausprobieren, wo es nicht ganz so tragisch ist, wenn es schief geht ;)

*Katrin

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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von shorty » 08.06.2011, 09:41

Oh noch ne Leidensgenossin :-)) Bei mir dito
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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von Fiall » 08.06.2011, 10:19

Wie schnell fettet die Merino denn nach?

Meine erste Waschladung ist jetzt schon ein paar Tage trocken und fühlt sich kein Stück fettig an. Ich hatte mal ne Portion von Beyenburgerin und die war noch leicht fettig, obwohl sie die wohl x-mal gewaschen hatte. Ich hab ihr dann noch 1 oder 2 Waschgänge gegönnt und danach war sie reif fürs Färben.

Von daher bin ich verblüfft, wie "schnell" die Merino hier fettfrei zu sein scheint. Ich glaub ich hab die jetzt 4-5x eingeweicht, da die Schäfer... was Freud wohl dazu sagen würde... ich mein natürlich die Schafe... auch ziemlich ferkelig waren.
GLG,

Veronika

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Re: meine erste Rohwolle...

Beitrag von lilly 66 » 08.06.2011, 10:32

Da wir im DG wohnen wasche ich die Wolle lieber draußen mit Regenwasser in einem Kübel. Das ganze Fett in meiner Waschmaschine und vor allem im Abfluß da bin ich sehr skeptisch. Selbst die Kochwäsche hin und wieder würde mich da nicht beruhigen. Ich würde das auch nicht in der Badewanne waschen.
Ich hatte jetzt mal Bergschaf und hab es im Kübel gewaschen und doch mal etwas gestampft. Zwar ganz vorsichtig weil es sehr schmutzig war, es war dann schon verfilzt. Das wäre auch noch ein Waschmaschinen Gegenargument.

LG Lilly

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