Färben von Kardenbändern oder Kammzügen

Rund ums Färben von Fasern, Garnen und Stoffen

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Färben von Kardenbändern oder Kammzügen

Beitrag von ehemaliger User » 16.04.2009, 13:05

Eine Frage an die erfahrenen Färberinnen: Wenn ich einen Kammzug färben - muss ich ihn dann hinterher nochmal kardieren oder irgendwie wieder fluffig machen? Oder bleibt die Wolle mehr oder weniger so wie ich sie in den Topf hineingetan habe? Ich möchte nämlich eigentlich nicht eine vorbereitete Faser zunichte machen und hinterher die doppelte Arbeit haben.
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Re: Färben von Kardenbändern oder Kammzügen

Beitrag von shorty » 16.04.2009, 13:11

Wenn Du nicht zu sehr rumrührst oder den Kammzug einer Heiß - Kalt Schocktherapie aussetzt, bliebt er spinnbar.
ein bisschen aufzupfen muss man ihn allerdings schon meistens, außer es handelt sich um superwash Qualität, die ja bekanntlich nicht filzt.
Liebe Grüße
Karin

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Re: Färben von Kardenbändern oder Kammzügen

Beitrag von monika » 16.04.2009, 13:19

ich hab gerade das erste Mal einem Kammzug mit OE-Farben gefärbt und hatte vorher auch etwas Bedenken - einer Freundin ist es nämlich passiert, dass ihr der Kammzug beim Färben etwas angefilzt ist und sie ihn dann wieder kardieren musste, um ihn spinnfähig zu kriegen...

Aber bei mir hat´s geklappt - wie Karin schon schrieb: möglichst wenig bewegen und keine Temperaturunterschiede, dann geht´s. Ich hab sowohl "schwimmend im Topf" mit Erhitzen fast bis zum Kochen und dann wieder abkühlen lassen gefärbt als auch Farbe drübergegossen und im Backofen 40 min bei 100 ° fixiert. Hat beides gleich gut geklappt.
Bei mir war der Kammzug nach dem Färben ganz zusammengedrückt und ich hatte schon die schlimmsten Befürchtungen... aber mit etwas Aufzupfen und auseinanderziehen ging es toll zum spinnen...
Lg,
Monika

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Re: Färben von Kardenbändern oder Kammzügen

Beitrag von Snowberrylime » 16.04.2009, 13:19

Die doppelte Arbeit solltest du wirklich nur haben wenn du mächtig rumgepanscht und dadurch die Wolle verfilzt hast. Normalerweise sieht die Faser danach fast gleich aus und du kannst den Kammzug dann nur wieder etwas in die Breite zupfen - dadurch trocknet er auch schneller.

Das vorbereiten der Faser ist nachher genau gleich wie bei einem ungefärbtem Kammzug.

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Re: Färben von Kardenbändern oder Kammzügen

Beitrag von TrashQueen » 16.04.2009, 13:54

Ja, mit angefilzten Kardenbändern hatte ich auch schon Probleme. Lässt sich aber wirklich einfach und ohne erneut zu kardieren beheben: Erstmal in die breite Zupfen, also den Strang in die Breite ziehen. Da merkt man schon, wie sehr er angefilzt ist oder auch nicht. Und danach vorm Spinnen sanft in die Länge ziehen. Ganz so, als wolltest du ein Stück abrupfen - aber nicht so fest. Es gibt auf Youtube Videos dazu... Kann aber gerade nicht recherchieren.

Ansonsten stimmt natürlich alles, was schon gesagt wurde: Nicht zu viel rumrühren, nicht zu stark erhitzen, auf keinen Fall kalt abschrecken.

*wink*
TQ

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Re: Färben von Kardenbändern oder Kammzügen

Beitrag von ehemaliger User » 16.04.2009, 16:07

Vielen dank, das beruhigt mich ja! Ich möchte nämlich mal probieren mit Pflanzen zu färben und ich weiß, dass ich nicht schnell genug spinne um zB im Sommer gesponnene Wolle für Walnußfärbungen zu haben. Da färb ich lieber jetzt und spinne später wenn es nicht mehr so viel Frisches gibt. Aber der Frühling hat ja gerade erst begonnen- also noch viel Zeit.
Vielen Dank für die Mutmachtipps.
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Re: Färben von Kardenbändern oder Kammzügen

Beitrag von shorty » 16.04.2009, 16:20

Nur so als Tipp, denk dran, das Färbegut in einen Beutel oder eine Strumpfhose einzubinden, sonst hast Du hinterher die Pflanzenteile überall :-))
Liebe Grüße
karin

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Re: Färben von Kardenbändern oder Kammzügen

Beitrag von ehemaliger User » 16.04.2009, 20:51

Ich dachte man muss die Pflanzen erst auskochen und abseihen und dann die Fasern in die Brühe tun. Dann ist sie ja sowieso ohne "Inhalt". Ich habe verschiedene Rezepte gelesen und manchmal wird das Färbegut mit der Färbepflanze gekocht manchmal ohne. Ist das egal?
Bei dem Rezept für die Walnußfärbung zB. muss man die Fasern mit den zerkleinerten Schalen zusammen kochen?!?
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Re: Färben von Kardenbändern oder Kammzügen

Beitrag von Sabine » 16.04.2009, 21:50

Aloha,

es gibt oft mehrere Möglichkeiten, mit Walnus kannst Du sogar kalt färben, das dauert allerdings und auskochen brauchst Du die bei der Methode soweit ich weiß auch nicht.

Das eine Mal wo ich mit Pflanzen gefärbt habe waren die Färbepflanzen in Nylonstrumpfhosen oder lose im heißen Wasser. Wir haben Seidentücher gefärbt und keine Wolle, wobei das bloß bei der Färbetemperatur einen Unterschied macht. Die darf bei Seide nicht so hoch sein.
Alles liebe

Sabine

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Re: Färben von Kardenbändern oder Kammzügen

Beitrag von shorty » 17.04.2009, 07:50

Ich hab es eher auf Walnuss bezogen, da bleibt das Färbegut, sowohl bei kalt als auch bei heiß Färbung ja mit drinnen.

Bei anderen Pflanzenfärbungen ist es unterschiedlich, meist wird die Färbedroge ausgekocht und abgeseiht, das Färbegut aber trotzdem mit einem Beutel reingehängt. Es gibt auch ein paar Färbungen, die mit Stockrosen z.B. da werden die getrockneten Pflanzen nur überbrüht und kommen gar nicht in den Färbepott. Aber diese Info gehört schon eher in den Pflanzenfärbebereich.
Liebe Grüße
Karin

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Re: Färben von Kardenbändern oder Kammzügen

Beitrag von Greifenritter » 20.04.2009, 18:37

Es gibt sogenannte Kontaktfärbungen, da bleibt die Färbedroge im Färbesud und solche bei denen nur der Sud verwendet wird. teilweise kann man mit Färbedrogen beides machen, oft gibt das dann aber unterschiedliche Ergebnisse.

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