wie lange ist Wolle "haltbar"?

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Moderator: Claudi

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wie lange ist Wolle "haltbar"?

Beitrag von Toralf » 23.11.2008, 19:07

Hallo,
Meine Mutter hat mir ein entfettetes Kardenband Wolle mitgegeben, das seine 10 Jahre auf dem Buckel hat. Sie hat es früher mal zum Basteln genutzt und ordentlich gelagert. Die Wolle ist optisch ok. und fühlt sich auch "normal" an. Ich würde sie schon gerne verspinnen, befürchte nur, dass sie zu alt und daher quaitativ nicht mehr in Ordnung ist. Ich habe Angst, dass ich mir die Mühe umsonst mache. Was meint Ihr?

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Re: wie lange ist Wolle "haltbar"?

Beitrag von shorty » 23.11.2008, 19:19

Manchmal kann es sein, dass das Fett verharzt, und oder ranzig wird. Etwas Restfett bleibt immer in der Wolle, bzw. kommt evtl erst später raus.

Manchmal wird Wolle auch durch zu langes Lagern etwas brüchig.Läßt sie sich denn noch gut ausziehen?
Meine alte Wolle von den ersten Spinnversuchen lag ewig auf dem Speicher und war total verklebt und lies sich ganz schlecht ausziehen.
Wolle ist eine Rohstoff der normalerweise schlecht verrottet, ich hab Wollpullover , die sind qualitativ noch in Ordnung und schon älter als dein Kardenband.
Ich denke, das mußt Du einfach versuchen.
LIebe Grüße
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: wie lange ist Wolle "haltbar"?

Beitrag von Toralf » 23.11.2008, 19:58

Danke für die Antwort - ja,sie läßt sich noch gut ausziehen und ist auch nichts Ranziges zu sehen.. Bin halt trotzdem misstrauisch. Vielleicht spinne ich sie einfach mal an und wasche einen Maschenprobe....

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Re: wie lange ist Wolle "haltbar"?

Beitrag von Aodhan » 23.11.2008, 22:25

Ich habe ein ähnliches "Schätzchen" von meiner Schwiegermutter. Schlecht gekämmtes, in unordentliche Bahnen gerissenes Vlies, das über zehn Jahre lang im Fett lag. Es fühlte sich ganz grausam an. Ich hab´s in Haarshampoo gebadet, gefärbt - und es liess sich ganz leidlich spinnen. Zweifach gezwirnt ist es jetzt ziemlich dicke Wolle, ich schätze, mit 6er Nadeln zu stricken (oder so). Kein Meisterwerk also, aber es ging. Danach hab ich´s nochmal in Perwoll schwimmen lassen - also ich hab ihm an chemischer Keule angedeihen lassen, was ging. Brüchig ist die Wolle aber nicht geworden. Verstricken wird´s wieder meine Schwiegermutter, also mal sehen, was weiter wird. Aber ich bin recht zufrieden damit, dass ich die Wolle reanimiert gekriegt habe.

Zum "Verfallsdatum" von Wolle - ich hab Pullis, die sind uuuuralt - aber keine reine Schafwolle, die "kannte" ich daaaamals noch nicht. Kaputt gegangen ist mir noch keiner. Außer einem (der WAR aus reiner Wolle), den die Motten schmackhaft fanden...
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Re: wie lange ist Wolle

Beitrag von lavendelschaf » 24.11.2008, 19:37

Hallo,

ich habe auch mal Uralt-Kammzug gesponnen, der war sogar noch älter. Das hat prima geklappt und die Wolle wurde wunderbar. Probieren geht eben über studieren!

Lg Heike :))

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Re: wie lange ist Wolle

Beitrag von Wolle » 28.11.2008, 12:43

Guten Morgen!
Nach einer langen Spinnpause habe ich im Keller Kammzug vom Finkhof gefunden, der nach zwölf Jahren noch mäßig gut spinnbar war. Der daneben liegende Beutel mit pflanzengefärbter Wolle war definitiv nicht mehr zu gebrauchen. In diesem Keller war es kühl und dunkel, also keine Heizungsanlage daneben, aber nicht wirklich wüstentrocken.
Ich weiß nicht, ob diese lange Haltbarkeit daran lag, daß es Biowolle war. Der Färbeprozeß hat der bunten Wolle sicher zugesetzt.
Mach vor dem Verspinnen mal den Reißtest mit kleinen Faserbüscheln von unterschiedlichen Stellen, wenn die einzelne Faser reißt oder gar bröselt, ist damit halt nichts mehr anzufangen :eek:
Mein Kammzug war noch absolut reißfest, aber halt etwas trocken und spröde. Sicherheitshalber habe ich die Wolle mit frischer Wolle zusammengekardet. Ich konnte sie nicht wegwerfen, die Farbe ist so schön!

Liebe Grüße und viel Glück mit Deiner "alten" Wolle
Bine

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