Seide verspinnen: Verzweiflung!
Moderator: Claudi
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Seide verspinnen: Verzweiflung!
Hallo ihr Lieben,
ich habe letztens versucht, mal das Seidenkardenband das ich von der W***fabrik habe, pur zu verspinnen und bin echt verzweifelt. Es lässt sich dünn ausziehen – eigentlich zu dünn, das war schon Nähseidenstärke – aber wenns mir dann mal abreisst und ich wieder ansetzen versucht habe, dann bekomme ich Knötchen und dicke Stellen. Es rutscht ausserdem grenzwertig. Jetzt bin ich schon soweit dass ich die Seide wirklich mit Wolle zusammenkardieren möchte, damit es griffiger wird und ich nicht ausflippe.
ich habe letztens versucht, mal das Seidenkardenband das ich von der W***fabrik habe, pur zu verspinnen und bin echt verzweifelt. Es lässt sich dünn ausziehen – eigentlich zu dünn, das war schon Nähseidenstärke – aber wenns mir dann mal abreisst und ich wieder ansetzen versucht habe, dann bekomme ich Knötchen und dicke Stellen. Es rutscht ausserdem grenzwertig. Jetzt bin ich schon soweit dass ich die Seide wirklich mit Wolle zusammenkardieren möchte, damit es griffiger wird und ich nicht ausflippe.
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
probiers mal wenn du die Seide über den Finger legst und vom Finger aus spinnst, das macht das ganze am Anfang einfacher und du hast eine bessere Kontrolle damit es nicht so schnell reißt
Moni´s Gewolltes
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- Boucle
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
Was für Seide ist das den Tussahseide oder Maulbeerseide? Ein bisserl kniffelig ist es ja schon, ich muß auch immer aufpassen, wenn es durchrutscht, daß ich nicht dann eine dicke Stelle drinnen habe. Ich stoppe dann immer klemme oben ab und ziehe mal sachte aus. Ich habe mir überhaupt angewöhnt bei Seidenkammzügen immer kleine Stücke sacht vom Kammzug abzureißen. Ist zwar irgendwie kontraproduktiv, weil wozu hat man den schönen Kammzug. Andererseits tue ich mir da viel leichter, weil der Kammzug nicht so zusammenpappt und das Ausziehen leichter geht.
Mit was für einer Übersetzung spinnst du? Ich spinne die Seide immer mit dem Schnellspinnflügel.
lg Sabine
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lg Sabine
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
Ich spinne die Seide mit der großen Schwedin und nehme auch kleine Stücke, auf trockene Hände achten, es wird besser mit der Zeit, nur nicht aufgeben, ist wirklich völlig anders als Wolle, wenn es reißt, ziehe ich immer noch ein Stück Faden ab, um unverdrehte Fasern zu bekommen, an die läßt es sich leichter anspinnen,
LG Heike
LG Heike
- Arachnida
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
Hallo Adsharta, es ist Maulbeerseide. Bisher spinne ich fast alles mit der langsamsten Übersetzung am normalen Flyer, Schnellspinner hab ich keinen. Ich habs auch schon mit schnellerer Übersetzung probiert aber da bekomme ich zu schnell zuviel Drall rein und es zwirbelt alles zusammen. Und das Ausziehen ist wirklich schwer. Ich werde sehen dass ich demnächst mal die Bambusfaser probiere, die scheint mir etwas weniger rutschig zu sein.
@fischerin
Das mit den feuchten Händen hab ich auch gemerkt, kaum ist man etwas schwitzig kann man es gar nicht mehr festhalten. Normalerweise hab ich keine feuchten Hände, aber da hab ich schon überlegt, ob ich mir nen Magnesiumbeutel besorgen soll *G*
@fischerin
Das mit den feuchten Händen hab ich auch gemerkt, kaum ist man etwas schwitzig kann man es gar nicht mehr festhalten. Normalerweise hab ich keine feuchten Hände, aber da hab ich schon überlegt, ob ich mir nen Magnesiumbeutel besorgen soll *G*
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
Zupfe Dir doch den Kammzug im voraus zurecht. Also schonmal ein bischen ausziehen, bevor Du spinnst. Um ein besseres Gefühl für eine Faser zu bekommen, spinne ich neue Sachen immer erst auf der Spindel (am liebsten supported, das geht mit jeder Spindel, einfach auf den Boden aufsetzen) und probiere versch. Stärken aus und schau überhaupt, was geht damit. Da ist es auch einfacher mit dem Ausziehen (Spindel einfach zwischen die Füsse klemmen)
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
Das ist nur die Aufregung... versuch mal, die unversponnenen Fasern sehr weit hinten am Büschel anzufassen, meist hält man zu weit vorn zu viele Fasern viel zu fest, das wird dann so ein halblanger Auszug, und wenn es einmal klappt geht es blitzschnell,
Gutes Gelingen!!
Heike
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Heike
- Arachnida
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
@faserrausch
klingt gut, werde das mal mit der Handspindel probieren. Hab jetzt eh eine 2" von Golding, die dürfte vom Gewicht her nicht zuviel ziehen.
@fischerin
so in etwa. Ich klemme doch immer recht stark ab weil ich eben Angst kriege, dass die Fasern zu schnell durch die Fingern wegflutschen.
klingt gut, werde das mal mit der Handspindel probieren. Hab jetzt eh eine 2" von Golding, die dürfte vom Gewicht her nicht zuviel ziehen.
@fischerin
so in etwa. Ich klemme doch immer recht stark ab weil ich eben Angst kriege, dass die Fasern zu schnell durch die Fingern wegflutschen.
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
Wie wäre es damit, nicht so dünn zu spinnen? Ist etwas kniffelig, aber da kommt man schnell rein.
Ich habe gerade Seidenkammzug von der Spinnmaus versponnen, absolut toll. Ich habe den Kammzug nur ein bisschen vorgezogen, der Faden sieht nun fast so dick aus wie Sockengarn. Und es sind dennoch 820 m auf 97 g geworden. Ich habe den Seidensingle einen Tag auf der Spule ruhen lassen, der verdreht sich kaum noch und nach dem Entspannungsbad gar nicht mehr.
LG Brigitte
Ich habe gerade Seidenkammzug von der Spinnmaus versponnen, absolut toll. Ich habe den Kammzug nur ein bisschen vorgezogen, der Faden sieht nun fast so dick aus wie Sockengarn. Und es sind dennoch 820 m auf 97 g geworden. Ich habe den Seidensingle einen Tag auf der Spule ruhen lassen, der verdreht sich kaum noch und nach dem Entspannungsbad gar nicht mehr.
LG Brigitte
- Arachnida
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
@Beyenburgerin
ich werde es mal versuchen, da ich ja eigentlich eh nicht so dünn spinnen wollte als wie der Versuch dann wurde. Aber du zwirnst deinen Single schon noch, oder?
ich werde es mal versuchen, da ich ja eigentlich eh nicht so dünn spinnen wollte als wie der Versuch dann wurde. Aber du zwirnst deinen Single schon noch, oder?
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
Nein, warum auch? Man muss darauf achten, dass man genug Drall und damit einen festen Faden hat. Und der Drall setzt sich fast komplett von alleine, wenn man der gesponnenen Wolle etwas Zeit auf de Spule gibt. Die Seide trocknet gerade, ich kann die morgen mal knipsen.
LG Brigitte
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
Teil dir deine Kammzug-Stücke längs in wesentlich dünnere Partien.
Und neu ansetzen beim Spinnen im rechten Winkel mit sehr dünn ausgezogenem neuen Stück - Margaret Stove sagt immer "present the new fiber to the twist" - das ist bei Merino nicht anders als bei Seide.
Ich KANN aus einem ganzen Kammzug Seide oder sonstwas spinnen, aber es macht keinen Spaß....
Es macht aber Spaß, wenn man besser händelbare Portionen nimmt, und grad bei Seide auch etwas vorzieht - dann läuft es wie Wasser, ich liebe dieses Gefühl auf den Fingern, das ist bei den Longwools dasselbe.
Es steht doch nirgends in Stein gemeißelt, daß du aus dem ganzen Kammzug am Stück spinnen mußt - probier aus, spiel damit herum.
Handspindel macht bei Seidenanfängern gern viel zuviel Drall rein - dann lieber gaaaaanz langsam auf dem Rad.
Man muß sich allerdings vor Augen halten, daß unsere teuren Seidenkammzüge keine Ähnlichkeit mit abgehaspelter Seidenfaser haben - wir kriegen sozusagen den ""Nachschnitt" der Kokons als Premiumfaser verkauft....
Aber gekämmt geht das Zeug ganz gut, wenn man eben nicht aus den daumendicken Strängen spinnt - die Faser liegt darin ja nicht wirklich 100% parallel, sondern die Einzelfasern gehen kreuz und quer in Längsrichtung durcheinander.
Also die Einzelfasern, die in deiner Hand obenauf liegt, geht schon 1 cm weiter tief in den Kammzug, wie in einem umgedrehten Trichter.
Bei Wollfasern ist das nicht soo dramatisch, weil die meist viel kürzer sind, aber bei den Longwools hat man dasselbe Problem.
Ich fühle immer in meiner Faser-Hand, wo sich Fasern an der Haut bewegen, und muß immer lachen, wenn es mal wieder statt an der Daumenwurzel (wo der dünne Faserstrang optisch lang läuft, an der unteren Außenkante der Hand sich was bewegt. Ist schwer zu erklären, das ist eine reine Fühl-Erfahrung.
Und neu ansetzen beim Spinnen im rechten Winkel mit sehr dünn ausgezogenem neuen Stück - Margaret Stove sagt immer "present the new fiber to the twist" - das ist bei Merino nicht anders als bei Seide.
Ich KANN aus einem ganzen Kammzug Seide oder sonstwas spinnen, aber es macht keinen Spaß....

Es macht aber Spaß, wenn man besser händelbare Portionen nimmt, und grad bei Seide auch etwas vorzieht - dann läuft es wie Wasser, ich liebe dieses Gefühl auf den Fingern, das ist bei den Longwools dasselbe.
Es steht doch nirgends in Stein gemeißelt, daß du aus dem ganzen Kammzug am Stück spinnen mußt - probier aus, spiel damit herum.
Handspindel macht bei Seidenanfängern gern viel zuviel Drall rein - dann lieber gaaaaanz langsam auf dem Rad.
Man muß sich allerdings vor Augen halten, daß unsere teuren Seidenkammzüge keine Ähnlichkeit mit abgehaspelter Seidenfaser haben - wir kriegen sozusagen den ""Nachschnitt" der Kokons als Premiumfaser verkauft....
Aber gekämmt geht das Zeug ganz gut, wenn man eben nicht aus den daumendicken Strängen spinnt - die Faser liegt darin ja nicht wirklich 100% parallel, sondern die Einzelfasern gehen kreuz und quer in Längsrichtung durcheinander.
Also die Einzelfasern, die in deiner Hand obenauf liegt, geht schon 1 cm weiter tief in den Kammzug, wie in einem umgedrehten Trichter.
Bei Wollfasern ist das nicht soo dramatisch, weil die meist viel kürzer sind, aber bei den Longwools hat man dasselbe Problem.
Ich fühle immer in meiner Faser-Hand, wo sich Fasern an der Haut bewegen, und muß immer lachen, wenn es mal wieder statt an der Daumenwurzel (wo der dünne Faserstrang optisch lang läuft, an der unteren Außenkante der Hand sich was bewegt. Ist schwer zu erklären, das ist eine reine Fühl-Erfahrung.
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
Ich hab mein Glück auch mal mit Maulbeerseide versucht und bei mir hat das Fluchen erst aufgehört, als ich die Bremse gegen null hatte. Wenn das Spinnrad sachte einzieht, kann man viel besser auftauchende dicke Stellen noch mal nacharbeiten und den Schnellspinnflügel hatte ich mir auch verkniffen. War superschönes Garn.
Viele Grüße,
Uli
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Laßt uns immer in den großen Traum des Lebens kleine bunte Träume weben.
Jean Paul
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
Ist mir übrigens bei Bambus und Milchseide ähnlich ergangen. Ich hole mir da nach wie vor immer ein Stück heraus. Wobei ich das Feeling bei Bambus nicht so prickelnd finde.
Übe lieber an der Seide fleißig weiter, ich bin sicher du kriegst den Dreh heraus, Tanja.
lg Sabine
Übe lieber an der Seide fleißig weiter, ich bin sicher du kriegst den Dreh heraus, Tanja.
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Re: Seide verspinnen: Verzweiflung!
Bis ich´s geschafft habe, Seide zufriedenstellend zu verspinnen, brauchte es mehrere Anläufe - das war bei Angora und Baumwolle aber auch nicht anders. "Besondere" Fasern brauchen Übung - bzw. einen Aha!-Effekt, der sich erst mit dem Ausprobieren einstellt.
Ich spinne ja fast alles "aus der Falte", also ein Stück Kammzug über den Finger gelegt und seitwärts heraus gesponnen. Fällt mir einfach leichter so, ist mir angenehmer. Vielleicht siehst du den Kammzug einfach als 'Transportverpackung'? Niemand verlangt von dir, geradeaus aus dem Kammzug zu spinnen. Als ich das versucht habe, hatte ich in der Hand irgendwann etwas, das ich als "toupiertes Vogelnest" bezeichnet habe, ein zusammengeschobenes Gewurschtel von wirren Fasern. Das hat keinen Spaß gemacht.
Seide spinnen hat (für mich) erst funktioniert, als ich Stücke vom Kammzug abgetrennt habe und diese dann längs in mehrere Teile gespalten, so dass man immer nur geringe Menge Faser aufs Mal bearbeitet. Ausprobieren an einer Spindolyn oder am Spinn-Maxl helfen auch, weil man da praktisch überhaupt keinen Zug auf der Faser hat und man sich ganz darauf konzentrieren kann, wie die Faser tatsächlich reagiert.
Ansonsten würde ich sagen, dass Seide eher viel Drall will, weil sie sich dazu anbietet, wirklich dünn gesponnen zu werden. Also: schnell treten, möglichst wenig Zug, mit geringen Fasermengen arbeiten. Und den Mut nicht verlieren! Oder die Sache ein Weilchen ruhen lassen und mit Abstand noch mal dran gehen...
Ich spinne ja fast alles "aus der Falte", also ein Stück Kammzug über den Finger gelegt und seitwärts heraus gesponnen. Fällt mir einfach leichter so, ist mir angenehmer. Vielleicht siehst du den Kammzug einfach als 'Transportverpackung'? Niemand verlangt von dir, geradeaus aus dem Kammzug zu spinnen. Als ich das versucht habe, hatte ich in der Hand irgendwann etwas, das ich als "toupiertes Vogelnest" bezeichnet habe, ein zusammengeschobenes Gewurschtel von wirren Fasern. Das hat keinen Spaß gemacht.
Seide spinnen hat (für mich) erst funktioniert, als ich Stücke vom Kammzug abgetrennt habe und diese dann längs in mehrere Teile gespalten, so dass man immer nur geringe Menge Faser aufs Mal bearbeitet. Ausprobieren an einer Spindolyn oder am Spinn-Maxl helfen auch, weil man da praktisch überhaupt keinen Zug auf der Faser hat und man sich ganz darauf konzentrieren kann, wie die Faser tatsächlich reagiert.
Ansonsten würde ich sagen, dass Seide eher viel Drall will, weil sie sich dazu anbietet, wirklich dünn gesponnen zu werden. Also: schnell treten, möglichst wenig Zug, mit geringen Fasermengen arbeiten. Und den Mut nicht verlieren! Oder die Sache ein Weilchen ruhen lassen und mit Abstand noch mal dran gehen...