Zwirnmenge

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Hoedlgut
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Zwirnmenge

Beitrag von Hoedlgut » 17.08.2011, 10:32

Hallo, ich hab da mal eine Frage. Über die SuFu hab ich nichts gefunden, darum frag ich jetzt einfach mal.

Eigentlich ist es ja nicht so wichtig aber interessieren tut es mich jetzt doch ob es anderen auch so geht. ;)

Zum Verzwirnen nehm ich immer mein Louet S10 mit integrierter 2er Spulenhalterung zur Hand und
letztens hab ich mal ganz genau beobachtet weil mir das schon öfters aufgefallen ist.

Ich hab 2 Spulen ( jede exakt mit 100g gleich dick gesponnenem Garn gefüllt - hab extra drauf geachtet) und auf die Halterung gegeben und losgezwirnt.

Schlußendlich war es so dass eine Spule (die Linke) leer war und auf der Rechten noch die ganze erste Lage Garn. Mmmh? An was liegts? (Foto kann ich abends nachreichen.)

Rein theoretisch bei gleicher Menge, mit gleicher Dicke müßte sich das doch schön ausgehen, ok ein gewisser Teil an Abweichung eingerechnet, aber um so viel dürfte es eigentlich nicht fehlen. Und immer ist es die linke Spule die als erstes leer wird.

Meine einzige Idee wäre dass die rechte Spule am nächsten am Einzugsloch liegt (ich sitz immer ganz gerade vor dem Einzugsloch) und die linke Spule eben weiter links und weiter entfernt.

Kann das was auchsmachen? Glaubt ihr es würde was nützen zwischendrin mal die Spulen Seiten zu wechseln?
Ich hab auch noch eine separate Lazy Kate, hab sie aber noch nie benützt....sollte ich wohl aber mal und gucken wie es dann funzt.

.....*grübl*

lg Eva
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Re: Zwirnmenge

Beitrag von shorty » 17.08.2011, 10:40

Kann sicher was ausmachen, im Grunde sollen die zwei Fäden schon im relativ gleichen Winkel einlaufen.
Sonst hat man nämlich die Situation, dass sich der eine Faden eher um den anderen herumwickelt und daher mehr Material braucht.

Ausserdem hab ich die Erfahrung gemacht, dass man sich da teils mit dem Auge sehr verschätzt, was Gleichmässigkeit in Dicke und LL anbelangt.
Wenns immer die gleiche Spule ist, kannst Du ja evlt nach der Hälfte tauschen .
Ich ziehe ja mit meiner Zwirntechnik eh von den Spulen ab, sprich richte das gerade ( sofern ich mal ganz seltenst mit Lacykate zwirne)

Karin
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Re: Zwirnmenge

Beitrag von Hummelbrummel » 17.08.2011, 10:47

Hallo Eva,

die gleiche Erfahrung habe ich auch schon gemacht, aber es blieb deutlich mehr als nur die unterste Lage übrig, obwohl ich teils sogar den Kammzug VOR dem Spinnen exakt gewogen halbiert hatte.

Ich habe vermutet, dass ich eben doch nicht so gleichmäßig spinne, wie ich mir einbilde. Schließlich dauert das Spinnen ja auch einige Zeit, zieht sich über mehrere Tage und Stunden und erwischt mich in verschiedenen Stimmungen, und da bei dünnem Garn schon wenig Gewicht recht viel Länge ausmacht, schien mir das als Erklärung ausreichend.
(Ich habe auch bei selbstmusternder Sockenwolle schon festgestellt, dass ich stimmungsabhängig so unterschiedlich stricke, dass unterschiedliche "Musterungen" zustande kommen, da scheint mir das beim Spinnen auch nicht ganz unwahrscheinlich, auch wenn ich mir viel Mühe mit Gleichmäßigkeit gebe. Nun, es ist eben Handarbeit und muss nicht das Fabrikerzeugnis imitieren.)

Wenn es noch andere Ideen gibt, bin ich auch neugierig.

(Hoppla, jetzt habe ich mich mit Karin überschnitten.)

Viele Grüße, Hummelbrummel

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Re: Zwirnmenge

Beitrag von Cherubina » 17.08.2011, 11:04

Könnte es sein, dass du einen Faden (den von der Spule, bei der etwas übrig bleibt) straffer führst?
Wenn sich nicht beide Fäden umeinanderwickeln, sondern der eine gerade läuft und der ander sich in Spiralen drumherum legt, verbraucht sich letzterer natürlich schneller.

Ich weiß nicht, ob das eine mögliche Ursache ist, aber wenn ja, würde es helfen beide Fäden in einer Hand durch zwei verschiedene Fingerzwischenräume laufen zu lassen und sie dabei auf Spannung zu halten (dh Einzug etwas stärker)...

Ist nur so eine Idee.

LG
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Re: Zwirnmenge

Beitrag von thomas_f » 17.08.2011, 11:16

Mönsch, seid ihr alle wieder schnell. :eek: Ich klappere trotzdem mal nach, auch wenns die anderen schon gesagt haben:

Wenn immer die linke Spule zuerst leer ist, dann liegts eher nicht am unregelmäßig gesponnenen Single. Aus irgendeinem Grund zwirnt der rechte Single wohl etwas "gerader" während sich der linke etwas mehr um ihn herum wickelt. Da kann sich bei einer kleinen durchschnittlichen Abweichung schon ein ganz netter Längenunterschied aufbauen. Gründe dafür könnten eine ungleiche Spannung auf den Singles und/oder ein ungleicher Winkel beim Zueinanderführen sein. Du könntest versuchen, da von Hand etwas gegenzuarbeiten -- den linken Faden etwas zurückhalten oder beide Fäden etwas weiter von rechts reinlaufen lassen -- oder ab und zu die Spulen tauschen. Die wichtigere Frage ist aber, ob du mit dem Garn zufrieden bist und ob du im Garn diese vielleicht nur winzige Unregelmäßigkeit überhaupt bemerkst.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Zwirnmenge

Beitrag von Hummelbrummel » 17.08.2011, 11:28

Hallo Zusammen,

nochmal mein Senf - denn bei der Lektüre Eurer Beiträge frage ich mich gerade, ob es noch völlig andere Zwirntechniken gibt, die mir bislang verborgen geblieben sind.

Ich lasse die beiden Singles getrennt durch verschiedene Fingerzwischenräume laufen (linke Hand), so dass sie erst zusammenkommen, wenn ich es will.
Das Garn habe ich meist in recht weiter Entfernung von Einzugsloch und halte es senkrecht dazu, vielleicht 40 - 50 cm.
Den fertig gezwirnten Garnabschnitt lasse ich komplett auf einmal einlaufen, halte die neuen Singleabschnitte senkrecht zum Einzugsloch, lasse dann mit der Rechten los und sie die beiden zusammen. Sogleich fahre ich mit der rechten Hand ausgehend vom Einzugsloch am Garn entlang bis zur linken Hand. Dabei streife ich das Garn sozusagen aus, so dass die beiden Singles gleichmäßig "nebeneinander" liegen und nicht einer sich um den anderen wickelt. Wenn fertig verdreht, lasse ich diesen Abschnitt wieder einlaufen.

Das hört sich holprig an, ist aber eigentlich ein flüssiger, rhythmischer Bewegungsablauf.

Macht Ihr das grundsätzlich anders?

Viele Grüße, Hummelbrummel, die sich immer noch als lernbegierige Anfängerin sieht.

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Re: Zwirnmenge

Beitrag von Cherubina » 17.08.2011, 11:39

Ich lasse mir die Fäden aus der Hand ziehen. Ich füttere also nicht das Einzugsloch und halte meine Hände sehr ruhig, wobei ich darauf achte, dass die Fäden gleichmäßig laufen und sich nicht verhäddern bevor sie aufeinander treffen.
Zwischendurch halte ich immer mal an und kontrolliere das Ergebnis.

Ob das jetzt besser oder schlechter ist als deine Methode kann ich nicht beurteilen. Am Ende ist es doch so wie Thomas sagt. Das Ergebnis muss dir gefallen!

LG
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Re: Zwirnmenge

Beitrag von XScars » 17.08.2011, 11:45

Für das Problem des unterschiedlichen Winkels beim Zwirnen kann man die Fäden zB durch die Löcher eines Knopfes laufen lassen....

(ich nehm allerdings auch immer die Finger... funktioniert für mich ausreichend gut ;-))

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Re: Zwirnmenge

Beitrag von kaha » 17.08.2011, 12:10

Generell kann es doch alleine schon dran liegen, dass bei der einen Spule das Single strammer auf der Spule war.

(Allerdings passt das nur, wenn es Zufall ist, dass es immer die linke Spule getroffen hat.)

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Re: Zwirnmenge

Beitrag von versponnen » 17.08.2011, 12:26

hallo, ich greife die länge der beiden einzelfäden ab,fixiere mit abklemmen und dann lasse ich Drall reinlaufen..so sind beide einzelfäden immer gleich lang. lieber gruß wiebke

ps aber ich spinne grundsätzlich bewusst sehr unterschiedlich, mal dünner, mal dicker..so hat jede spule unterschiedliches Fassungsvermögen. mein tipp spult 3-5 spulen voll, dann zwirnen und immer die vollsten zuerst nehmen..
am ende gibt es dann eben kürzere stänge..wen stört es schon..

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Re: Zwirnmenge

Beitrag von Hoedlgut » 17.08.2011, 13:03

Wow, vielen lieben Dank für die tollen und flotten Tipps und Anregungen!!

Es ist zwar jetzt kein dramatisches Problem und ich bin auch durchaus mit meinem verzwirnten Faden zufrieden, aber interessant ists ja dann doch. ;)

Ich werd heute Abend nochmal ganz genau drauf achten ob ich ev. einen Faden strammer halte als den anderen und die Variante versuchen abzuklemmen, Drall einlaufen und dann aufwickeln zu lassen.

Der Tipp mit alle Spulen anfüllen und dann erst verzwirnen ist auch super. :) Danke!

Mir war halt immer recht Leid drum wenn dann eine "Lage" auf einer Spule übrig blieb...ist ja doch viel arbeit und oft paßt es dann gar nicht zu einem anderen Faden.

Herzliches Dankeschön nochmals, und ich werde berichten wie es mir weiter ergangen ist. ;)
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Re: Zwirnmenge

Beitrag von Asherra » 17.08.2011, 13:14

Wenn auf beiden Spulen eh das selbe Material drauf ist kannst du den Rest auch einfach "umschlagen" und mit sich selbst verzwirnen. Ich hab selten mal keine Reste. Dann mach ich die leere Spule ab, wickel mir den Rest a la Plying bracelet um die Hand und zwirn den Kram noch fertig drauf. Die Stelle wo die eine Spule zu Ende war und ich das andere Ende dran geflickt habe fällt nach dem Waschen gar nicht mehr auf.

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Re: Zwirnmenge

Beitrag von XScars » 17.08.2011, 13:15

ich zwirne den rest immer mit sich selber... wenn es viel ist wickle ich eine knäul mit dem rest und verzwirne dann denn innenfaden mit dem von außen... wenn es weniger ist wickle ich ein "andean bracelet" -> http://www.youtube.com/watch?v=UCoNVNlS2vc

Dann gibts keine Reste...

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Re: Zwirnmenge

Beitrag von shorty » 17.08.2011, 13:19

Zur Zwirntechnikfrage,
ich zwirne eher so wie Du Hummelbrummel :-), allerdings bei zweifädig immer mit sich selber bleibt also nie Rest.
Die Geduld erst viele Spulen zu füllen hab ich nämlich nicht :-)))
Kannst Du übrigens mit dem Rest, der auf Deiner Spule noch ist ,auch machen oder ansetzen sprich einfach überlappen mit dem Rest weiterzwirnen.
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Re: Zwirnmenge

Beitrag von Gabypsilon » 17.08.2011, 13:26

Ich zwirne eigentlich immer von einer Lazy Kate, das geht leichter, als die eingebauten Spulenhalterungen, da passt irgendwie der Winkel nicht zu mir, das läuft nicht gut. Wenn Du eine Lazy Kate hast, versuche es doch mal damit, ob Du das Problem da auch hast.
Liebe Grüße
Gabi

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