Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Klara » 05.10.2010, 15:07

Und da ich dicke Wolle hatte, brauchte ich den Finger nicht mal anzufeuchten - einfach mit der Hand ein bisschen auf der Spule grabbeln, bis man das lose Ende hat. Das funktioniert auch bei klassischen Haken... Und als Sehender mit Licht sieht man das runterbaumelnde Ende.

Wer hat gesagt, dass ihr kaum sichtbare, hauchdünne Fäden spinnen sollt? :D

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von fliegemaus » 05.10.2010, 15:45

Wer von meinen Blinden hauchdünne Fäden hinkriegt, soll auch selber sehen wie er sie wiederfindet - basta! :)
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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von kaha » 05.10.2010, 21:15

Klara hat geschrieben: Wer hat gesagt, dass ihr kaum sichtbare, hauchdünne Fäden spinnen sollt? :D
lol.

Bei mir baumelt da oft nix runter, sondern pappt auf der Spule drauf.
Allerdings hab ich den Finger auch noch nicht angefeuchtet beim Suchen. Muss ich mal probieren.

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von kaha » 05.10.2010, 21:16

fliegemaus hat geschrieben:Wer von meinen Blinden hauchdünne Fäden hinkriegt, soll auch selber sehen wie er sie wiederfindet - basta! :)
Das war jetzt aber ein Wortspiel. :)

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von fliegemaus » 05.10.2010, 21:27

Im Sprachgebrauch von Blinden heißt es genau so wie bei Sehenden "guck mal" "hast du den Film gesehen" oder "wir sehen uns"
Also keine sprachlichen Hemmungen bitte. Die gucken eben oft mit den Händen aber an der Sprache ändert das nix.
Viele drucksen herum wenn sie einem Blinden was zum "anschauen" in die Hand geben aber "schau dir das mal an" ist völlig ok.

Ach so, weil Ihr es hier angeregt hab, sitz ich jetzt hier zwischen meinen Umzugskartons und probier mich an der Handspindel :)
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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Klara » 06.10.2010, 10:56

Eben, mit der Handspindel kann man immer schnell man zwischendurch 2 Minuten - und sie passt in die Handtasche, wenn die Kartons schon zugeklebt und das Spinnrad umgezogen ist ;)

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Sabine » 06.10.2010, 11:38

Aloha Fliegermaus,

wie läuft es denn mit der Spindel?

Hast Du schon Fasern ausgesucht?

Die meisten Anfänger kommen gut mit gröberen Fasern zurecht, manche tun sich mit Merino und Co leichter (das ist allerdings eher die Ausnahme, zumindest meiner Erfahrung nach).

Ich könnte mir vorstellen, dass die Blinden sich eher leichter tun als wir, wenn sie das Fadenende suchen. Ihr Tastsinn ist viel besser als unserer und ich glaube auch, dass sie sich merken können auf welchem Häkchen das Garn zuletzt gelaufen ist, was mir noch nie gelungen ist.

In jedem Fall wünsche ich viel Erfolg! Und bin gespannt auf Deinen Bericht.
Alles liebe

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Fiall » 06.10.2010, 11:42

Und damit hast du auch bei mir eine Unsicherheit ausgeräumt. Ich hätte zu nem Blinden auch nie gesagt "guck mal" bzw. wär mir dann total doof vorgekommen. Danke für die Info! :)
GLG,

Veronika

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Susse » 06.10.2010, 11:51

Hallo Fliegemaus,

Deine Erklärungen zu "Guck mal" etc geben auch mir ein großes Stück mehr Sicherheit im Umgang mit Blinden. Bei uns im Haus wohnt eine Blinde alte Dame und ich wußte auch nicht wirklich wie ich mich verhalten soll - Also Danke für die Info

Wegen dem Spendehaken bitte eine kurze PN mit der info wohin das Teil soll.
Liebe Grüße
Susse

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von fliegemaus » 06.10.2010, 12:14

Also mit der Handspindel komm ich nach rund zwei Stunden ganz leidlich zurecht. Ganz regelmäßig und dünn ist es natürlich nicht was ich da produziere aber es muss auch nicht weggeworfen werden. Ich habe also Hoffnung für die Gruppe.

Übrigens, die einzigen die sich aufregen wenn man zu einem Blinden "guck mal" sagt sind Sehende.
Unser Verein heißt im Namenszusatz "Die Blindgänger" weil die Mitglieder eben Blind durchs Leben gehen. Erstaunlicherweise werfen uns nur Sehende vor es wäre nicht "politisch Korrekt" so einen Namen zu haben.
Wobei... politisch korrekt gesprochen sind Blinde Menschen "visuell herausgefordert" ...
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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von shorty » 06.10.2010, 12:26

finde ich sehr interessant Deine Ausführungen ;-)
Kenn das nur zu gut.
Allerdings sehe ich es so ,dass auch Betroffene selber ganz unterschiedlich reagieren.
Mir ist es lieber völlig unverkrampft und eben dann auch mal laufen oder gehen bei nem Rollifahrer, andere fühlen sich dadurch gekränkt.
Sowohl Betroffene als auch das Umfeld haben ganz unterschiedliche Toleranzgrenzen.

Dein Projekt finde ich jedenfalls super
Karin
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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Klara » 06.10.2010, 12:41

OT:
fliegemaus hat geschrieben: Wobei... politisch korrekt gesprochen sind Blinde Menschen "visuell herausgefordert" ...
Nur dass "politisch korrekt" in seinem Mutterland (USA) ja schon ein Schimpfwort an sich ist (ausser, das ist in den letzten paar Jahren schon wieder umgeschlagen). Braucht man also nix drauf zu geben...

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Sabine » 06.10.2010, 13:37

Aloha Fliegermaus,

über diesen Ausdruck
fliegermaus hat geschrieben: Wobei... politisch korrekt gesprochen sind Blinde Menschen "visuell herausgefordert" ...
wundere ich mich ein bisschen. Wo ist denn da die visuelle Herausforderung? Wer blind ist, wird diese Herausforderung kaum annehmen können (oder verstehe ich den Ausdruck jetzt völlig falsch?). Da braucht es schon andere Lösungen und die meisten blinden sehen das auch so und setzen es um.

Kommt allerdings wohl auch auf die Umstände an, die zur Blindheit geführt haben und auf die persönliche Einstellung.

Prima, dass Du mit der Spindel klar kommst. Zeigst Du uns auch Dein Ergebnis?

Und übrigens, geselbertes Garn wirft man nicht weg! :eek: Es läßt sich immer etwas daraus machen und wenn es ein gestrickfilzter Beutel für die Spindel oder das Strickzeug ist. ;)
Alles liebe

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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von fliegemaus » 06.10.2010, 13:44

Ach ja, das mit dem besseren Tastsinn bei Blinden kann man leider nicht pauschalieren.
Das kommt auch darauf an ob jemand von Geburt an Blind ist (sehr guter Tastsinn) oder erst später erblindet ist (Tastsinn wie jeder andere auch). Je nach Grund für die Erblindung (z.B. Diabetes) ist der Tastsinn sogar noch schlechter als normal.
Also hat das wohl viel mit persönlichem Talent und Geduld zu tun wie gut das klappt.
Ich werde auf jeden Fall fleissig berichten wie ich mit meinen Leutchen voran komme.
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Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?

Beitrag von Sabine » 06.10.2010, 13:59

Ja, das stimmt schon, allerdings denke ich das die getasteten Eindrücke anders interpretiert werden als von sehenden. Wobei das sicher Übungssache ist und je selbstverständlicher man sich darauf einläßt je besser funktioniert es. Glaube ich zumindest.
Alles liebe

Sabine

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