Anfänger oder Profi ?

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Geduldsfaden » 09.01.2013, 14:45

Wir sind nicht mal beim Fahrschulthema weit abgeschweift ;) .
Auf das "Anfängerrad" angewendet, hiesse das nämlich: Wer auf dem ollen Ford Fiesta (oder sonstwas) fahren gelernt hat, wird schnell alles fahren können. Wer aber mit dem vollausgestatteten Fast-schon-Roboter anfängt, wird den Bus schnell abwürgen.
So gesehen spräche - etwas Frustrationstoleranz vorausgesetzt - schon einiges für das nicht ganz so luxuriöse Rad zum Erlernen der Grundbegriffe :)).

Einwandfreie Funktion des Rades natürlich vorausgesetzt, auch beim alten Fahrschulauto durfte kein Pedal klemmen ... :D
Nur solange wir nicht sind, wie wir sein sollen, sind wir etwas Besonderes - wie die Schneeflocke, die noch nicht ganz Wasser ist. (Hebbel)

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Spinnwinde » 09.01.2013, 15:23

Ich seh mich ja immer noch als Anfänger und hab eure Diskussion bisher stumm mit verfolgt. Für meinen Teil bin ich froh, kann ich auf dem Minstrel meine ersten Kilometer spinnen, auch wenn wir bestimmt nicht miteinander alt werden. Hätt ich mich erst noch mit einem alten Flachsrad herum schlagen müssen, hätt ich das Projekt Spinnen wohl bald begraben.
Jetzt würd ich es vielleicht versuchen mit solch einem Teilchen, denn jetzt kenn ich mich etwas aus und würde mich ev. auf dieses Abenteuer einlassen
Aber das Lernen von Grund auf mit einem Rad, das nicht für Wolle konzipiert wurde, find ich persönlich nicht so das Gelbe vom Ei.

Von daher ist für mich ein Anfänger-Rad ein erschwingliches Spinnrad in neuerer Version, das läuft und nicht erst funktionstüchtig gemacht oder gar umgemodelt werden muss.

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Adsharta » 09.01.2013, 16:35

Ich würde mal sagen, es hängt mit den Ansprüchen zusammen. Am Anfang ist man schon glücklich, wenn man einen halbwegs gleichmäßigen Faden zusammenbringt. Wie z.B. beim Delft, daß ja nur 2 verschiedene Möglichkeiten an Übersetzung hat. Irgendwann werden dann die Ansprüche größer, man möchte superdünne Fäden spinnen und sich nicht einen Wolf treten. Oder mal ein Art Yarn produzieren. Dann muß ein Spinnrad her, daß ausbaufähig ist. D.h. eines, auf dem ein Jumbo Flyer, ein Fast Flyer paßt.
Nicht falsch verstehen, mir ist durchaus bewußt, daß man auf so ziemlich jedem Spinnrad einen dünnen Faden oder einen superdicken zustande bringt. Es ist eine Frage der Bequemlichkeit.
Ich bin halt irgendwann an meine Grenzen gestossen und wollte ein wenig mehr.
lg Adsharta

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von nadelundfaden » 09.01.2013, 22:44

Hallo,

ich möchte noch mal auf das Malottkerad zurückkommen. Es ist mein erstes und einziges Rad. Es ist spulenbetrieben und flügelgebremst. Weiter oben stand: ACHT Übersetzungen. Das stimmt nicht. Es gibt die "kleine" normale Spule, auf die 300 Gramm passen. Sie hat auf jeder Seite 2 Rillen, also insgesamt 4 Übersetzungen. Dann gibt es noch die Jumbospule, die hat auf jeder Seite nur eine Rille, also insgesamt 2 Übersetzungen.

Es hat auf dem Schwungrad 3 bis 5 Rillen. Diese verschiedenen Durchmesser ermöglichen eine immer gespannte Antriebsschnur. Die Flügel haben Sliding Hooks, die ich allerdings durch Haken ersetzt habe. Es hat einen Doppeltritt. Das Schwungrad, die Spulen und der Flügel sind kugelgelagert. Eine Lasykate ist integriert. Eine Haspel ist angebaut und abnehmbar.

Es gibt das Rad als Bockrad und als Reiserad.

Bilder siehe hier: http://creative-weaving.blogspot.de/sea ... l/Spinnrad

Dieses Rad ist ein aufgemotzter Trecker. Er hat viele tolle Elemente. Den starken Einzug habe ich durch eine geänderte Fadenwicklung reduziert. Ich möchte nie auf große Spulen, Kugellager, handwerkliche Schönheit, Doppeltritt, 4 Übersetzungen, eine Haspel, eine Lasykate und ein großes Eintrittsloch verzichten.

Fazit: Das ideale Anfängerrad. Es hat viele Möglichkeiten und frustet nicht durch fehlende Technik. Ich bin immer noch sehr glücklich, es gebraucht gekauft haben zu können. Ein Rad aus den Achtzigern, das nur eine Übersetzung hat, würde ich keinem Anfänger empfehlen, das er aus Frust vielleicht schnell die Flinte ins Korn wirft und gar nicht erst zur Freude am Hobby durchbricht. Zu Beginn eine Crasy Ella würde auch nicht gehen. Zu kompliziert.

Ihr merkt, ich liebe mein Rad. (Habe mir trotzdem eine Anna bestellt) LG Ate

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Gartenliese » 09.01.2013, 23:28

Durch die 3 bis 5 Rillen am Schwungrad hast Du rein rechnerisch 4 Mal 3 (5) = 15 (20) Übersetzungen. Da Du theoretisch jede Spulenrille mit jeder Schwungradrille kombinieren kannst. Ziehen wir ein paar ab, die vielleicht unsinnig sind, bleiben immer noch reichlich mehr als vier Übersetzungen.

Ich habe übrigens auf einem 80er Rad mit nur einer Übersetzung (Kircher) gut spinnen gelernt und möchte dieses Rad auch heute noch immer nicht abgeben. Gerade habe ich es an eine Anfängerin zum Lernen verliehen.

Das kann man also so nicht pauschalisieren.
Viele Grüße
Petra, die Gartenliese

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von thomas_f » 10.01.2013, 10:39

Gerade die (gerade, nicht unbedingt die Lümmel-) Sitzhaltung und den Bewegungsablauf bei den Doppeltritträdern finde ich bei weitem besser, als als ein ruckeldendes, über den Totpunkt zu tretendes altes spinnbar gemachtes Rad.
Wieder Äpfel und Birnen? Wenn du ein modernes, neues, einwandfrei laufendes DT-Rad mit einem traditionellen, einwandfrei laufenden ET-Rad vergleichst, kann es durchaus sein, dass das alte gewinnt -- je nachdem, welche Eigenschaft dir wichtig ist. Hier redet niemand von "spinnbar gemachtem" Deko-Schrott oder Drechsler-Übungsstücken (sowas ist auch öfters mal als "Anfängerrad" billig abzugeben :rolleyes: ), sondern von alten, bewährten Arbeitsrädern, die wo nötig in einen guten, arbeitsfähigen Zustand gebracht worden sind.

Der DT kann dem Anfänger das Leben etwas erleichtern, wie wenn man in der Fahrschule auf einem Automatikwagen lernt; er ist außerdem da nützlich, wo viel Kraft aufgebracht werden muss (große Spulen, Höchstgeschwindigkeiten, Country Spinner). Die alten ET-Räder mit den kleinen Flügeln und Spulen und der relativ geringen Antriebsschnurspannung laufen mit einmal Antippen mit der Zehenspitze problemlos rund, da braucht man sich nicht über einen Totpunkt zu quälen.
Bezüglich der eingeschränkten Sitzhaltung bei DT empfehle ich dringend mal Bilder von Regina zu betrachten :-)))
Ich glaub noch mehr Lümmeln geht fast nicht.
Gern. Haste mal'n Link zu einem Bild :D ?

Mir gehts ja garnicht so sehr ums fernsehsesselige Lümmeln, ich sitze aufrecht oder etwas vornübergebeugt oder bequem angelehnt, allerdings auf einem Stuhl (die wenigen Sessel bei uns gehören den Hunden ;) ). Ich habe halt nur nie gelernt "brav" zu sitzen, Beine zusammen, Füße nebeneinander. (Habe früher auch nie Röcke getragen ;) .) Das habe ich zuerst bei dem Schippertje gemerkt (kleines Bockrad). Anfangs habe ich frontal davorgesessen und es dann unwillkürlich immer ein bisschen hin und her gerückt, damit ich etwas mehr Entfernung zum Einzug bekam, bequemer sitzen konnte, trotzdem noch mit der Hand das Rad bremsen und starten konnte usw. bis es "von sich aus" ungefähr in der Ziegenposition schräg rechts vor mir stand. Die Lucy habe ich dann auch mit einem Fuß an so einer Position zu treten versucht, da habe ich aber den Kraftaufwand nicht hingekriegt, da wäre zweifüßiger Wiegetritt nötig gewesen (habs versucht, war nicht gut). Mit der ersten Ziege hat sich das dann schlagartig verbessert und Flügel, Einzug, Schwungrad und Fuß waren am richtigen Ort. Selbst bei der Zwergziege, wenngleich ich mich da manchmal etwas bücken muss ;) . Aber natürlich ergeht es anderen mit anderen Anatomien und anderen Sitzgewohnheiten da ganz anders :D .

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von nadelundfaden » 10.01.2013, 11:02

Gartenliese hat geschrieben:Durch die 3 bis 5 Rillen am Schwungrad hast Du rein rechnerisch 4 Mal 3 (5) = 15 (20) Übersetzungen. Da Du theoretisch jede Spulenrille mit jeder Schwungradrille kombinieren kannst. Ziehen wir ein paar ab, die vielleicht unsinnig sind, bleiben immer noch reichlich mehr als vier Übersetzungen.
Hallo,

bei mir kann ich nicht jede beliebige Schwungradrille mit einer Rille in der Spule kombienieren. Von der Spannung des Treibriemens passt immer nur eine, also bei mir nur 4 Übersetzungen. Ich habe einen PU-Rundriemen.

LG Ate

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von shorty » 10.01.2013, 11:03

Die alten ET-Räder mit den kleinen Flügeln und Spulen und der relativ geringen Antriebsschnurspannung laufen mit einmal Antippen mit der Zehenspitze problemlos rund, da braucht man sich nicht über einen Totpunkt zu quälen.
Mhh na ja.. würd ich nicht komplett unterschreiben....
Sowohl das Spinnrad meiner Mutter ( ein bayr. Bock :-) ) als auch die Birta sind ja Einzeltritt.( Das eine Flügelbremse, das andere zweifädig, filigran sind sie beide)
Das geht schon damit los, dass man diese meist nicht ohne Anschupsen antreten kann.Du brauchst bei DT die Hände weder zum Starten noch zum bremsen am Rad ;-)
Sie ( ST mein ich)brauchen auch häufig ne Grundgeschwindigkeit.
Einmal antippen reicht bei keinem der beiden Räder, sind beides keine Drechsler Anfängerstücke oder Dekoräder.

Ich merk den Totpunkt im übrigen auch bei modernen Rädern ;-)
Beim Joy z.B. oder beim Tradi

Selbst bei ein und dem selben Rad , das Lendrum gibts ja auch mit
ST , ist der Totpunkt größer.


ich such mal ein Bild von Regina raus.

http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 6&start=30


Bei uns haben sehr viele, fast alle eigentlich DT , dransitzen tun alle ganz verschieden, der eine super ordentlich, der andere richtig fläzig :-))

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von shorty » 10.01.2013, 11:04

nadelundfaden hat geschrieben:
Gartenliese hat geschrieben:Durch die 3 bis 5 Rillen am Schwungrad hast Du rein rechnerisch 4 Mal 3 (5) = 15 (20) Übersetzungen. Da Du theoretisch jede Spulenrille mit jeder Schwungradrille kombinieren kannst. Ziehen wir ein paar ab, die vielleicht unsinnig sind, bleiben immer noch reichlich mehr als vier Übersetzungen.
Hallo,

bei mir kann ich nicht jede beliebige Schwungradrille mit einer Rille in der Spule kombienieren. Von der Spannung des Treibriemens passt immer nur eine, also bei mir nur 4 Übersetzungen. Ich habe einen PU-Rundriemen.

LG Ate
Also eine Stufe müsste der Pu locker mitmachen, wenn ich die Übersetzung wechsle stelle ich den Spinnkopf im Normalfall nicht um, ausser ich nehme 2 Stufen höher oder drunter.
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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Gartenliese » 10.01.2013, 11:24

Dem schließe ich mich an. Der PU-Riemen ist ordentlich dehnbar, da kannst Du kräftig dran ziehen. Bei mir passen so alle Varianten.

Wenn der Riemen stark unter Spannung steht, würde ich ihn in der Spinnpause von der Spule runternehmen. Auf Dauer würde er sonst leiern. Aber das dauert viele Jahre.
Viele Grüße
Petra, die Gartenliese

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von thomas_f » 10.01.2013, 11:44

Bei uns haben sehr viele, fast alle eigentlich DT , dransitzen tun alle ganz verschieden, der eine super ordentlich, der andere richtig fläzig :-))
Die größten Unterschiede sehe ich auf den Bildern (naturgemäß) im Oberkörperbereich. Die Füße stehen, wen wunderts, auf den Tritten. Außerdem sitzen alle in Sesseln, was ich persönlich für Arbeiten fast aller Art und auch sonst eher unbequem finde. Durch das Zurücklehnen bekommen sie anscheinend auch einen angenehmeren Abstand zum Einzugsloch.
Das geht schon damit los, dass man diese meist nicht ohne Anschupsen antreten kann.Du brauchst bei DT die Hände weder zum Starten noch zum bremsen am Rad ;-)
Wenn man damit leben kann, dass das Rad mal eine Viertelumdrehung in die falsche Richtung dreht, geht das handlose Starten auch mit vielen ET-Rädern. Aber dieser Vorteil ist m.E. wie bei der Automatikschaltung: Man brauchts nicht unbedingt, ist zwar angenehm und leichter zum Lernen, bringt aber für manchen Einsatzzweck Nachteile mit sich und ist teuer. Anders als bei den meisten Körperhaltungen in deiner Bilderserie brauche ich auch keine großartigen Dehnübungen zu machen um ans Schwungrad zu langen, es ist von meiner rechten Hand (bei mir beim Spinnen die hintere Hand) nicht weit entfernt.
Sie ( ST mein ich)brauchen auch häufig ne Grundgeschwindigkeit.
Klar. Sollte aber bei dir eigentlich kein Problem sein, wenn man so liest, dass dein Schwungrad den ganzen Saal mit einem frischen Luftzug versorgen kann. ;) Dass für Anfänger DT-Räder Vorteile haben, habe ich ja schon geschrieben. Dazu gehört auch die geringere minimale Trittfrequenz. Wer aus dem Anfängertum raus ist, braucht die im Normalfall doch nicht mehr.
Einmal antippen reicht bei keinem der beiden Räder, sind beides keine Drechsler Anfängerstücke oder Dekoräder.
Merkwürdig. Wenn ich eine meiner Ziegen oder das Schippertje bei 2-Uhr-Stellung der Kurbel sachte antippe, läuft das Rad einmal rum, sogar bei festgehaltenem Faden. Mehr Kraft brauchen die nicht, außer vielleicht wenn die Spule schon randvoll ist. Selbst dann ist es noch kein Vergleich zur Lucy leer. Keines meiner aktiven Räder eignet sich für sportliche Tätigeit, Muskelkater oder so :)) .

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Spinnwinde » 10.01.2013, 12:29

thomas_f hat geschrieben: Wenn man damit leben kann, dass das Rad mal eine Viertelumdrehung in die falsche Richtung dreht, geht das handlose Starten auch mit vielen ET-Rädern.
Gerade dies empfinde ich für Anfänger als zusätzliche Hürde, die zu Verzweiflung führen kann.
thomas_f hat geschrieben: Aber dieser Vorteil ist m.E. wie bei der Automatikschaltung: Man brauchts nicht unbedingt, ist zwar angenehm und leichter zum Lernen, bringt aber für manchen Einsatzzweck Nachteile mit sich und ist teuer.
Der Vergleich hinkt für mich. Den Automat würd ich wohl eher mit dem E-Spinner gleichsetzen. ;)

Was ich aber als einen nicht zu unterschätzenden Faktor sehe, ist die einseitige Körperbelastung mit Einzeltritt. Nicht nur die Bewegung mit nur einem Fuss, auch die Verlockung in unausgewogener Haltung am Rad zu sitzen, gerade als Anfänger, was nicht wirklich zu unverkrampften rangehen verhilft.

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Gartenliese » 10.01.2013, 12:41

Spinnwinde hat geschrieben:Was ich aber als einen nicht zu unterschätzenden Faktor sehe, ist die einseitige Körperbelastung mit Einzeltritt. Nicht nur die Bewegung mit nur einem Fuss, auch die Verlockung in unausgewogener Haltung am Rad zu sitzen, gerade als Anfänger, was nicht wirklich zu unverkrampften rangehen verhilft.

So geht es mir auch. Auf dem ET bekomme ich nach längerem Spinnen schon Rücken- und Knieprobleme auf der rechten Seite. Das ist mir auf dem DT auch nach Stunden noch nicht passiert.

Deshalb muss wirklich jeder - ob Anfänger oder Fortgeschritten - für sich das optimale Rad finden. Man kann da wirklich pauschal kein Urteil fällen.
Viele Grüße
Petra, die Gartenliese

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von thomas_f » 10.01.2013, 12:49

thomas_f hat geschrieben:
Wenn man damit leben kann, dass das Rad mal eine Viertelumdrehung in die falsche Richtung dreht, geht das handlose Starten auch mit vielen ET-Rädern.
Gerade dies empfinde ich für Anfänger als zusätzliche Hürde, die zu Verzweiflung führen kann.
Kann, nicht muss! Natürlich kann man die auch mit der Hand starten!
Was ich aber als einen nicht zu unterschätzenden Faktor sehe, ist die einseitige Körperbelastung mit Einzeltritt.
Ich bin ja kein Orthopäde, aber die Haltungen auf Karins Bildern sehen nicht durchweg gesund aus, oder? Die sind zwar symmetrisch, aber weniger variabel als die Haltung an der ET-Ziege. Voraussetzung für einen gesunden Einzeltritt ist, dass das Rad sehr leicht zu treten ist, sonst machts auch eh keinen Spaß, weder dem Anfänger noch dem Fortgeschrittenen. (Gilt das nicht auch für DT?) Verkrampfung soll auch nicht sein, klaro, weder hier noch dort. Für mich kann ich sagen, dass ich an den Ziegen relativ symmetrisch sitze, gesünder jedenfalls als jetzt gerade im federnden Schreibstischstuhl ;) . Das einseitige ist, dass mein rechter Fuß wippt und mein linker irgendwo auf dem Boden steht. Nicht immer auf derselben Stelle, das wäre eine wirklich einseitige Haltung. Und meine rechte Hand macht andere Bewegungen als meine linke ...

Der E-Spinner ist eh das beste Anfänger"rad". Sein großer Nachteil ist halt der Preis, und bei manchen Leuten das Imageproblem.
Gartenliese hat geschrieben:Deshalb muss wirklich jeder - ob Anfänger oder Fortgeschritten - für sich das optimale Rad finden. Man kann da wirklich pauschal kein Urteil fällen.
So ists :gut:

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Spinnwinde » 10.01.2013, 13:42

Gartenliese hat geschrieben:Deshalb muss wirklich jeder - ob Anfänger oder Fortgeschritten - für sich das optimale Rad finden. Man kann da wirklich pauschal kein Urteil fällen.
Ja, grundsätzlich stimm ich dem zu.
Aber als Anfänger, der das Spinnen erst lernen muss, ist das eine nahezu unbewältigbare Aufgabe. Nicht jeder hat Anschluss an eine Spinngruppe oder einen Spinnlehrer in nächster Nähe. ;)
So hat mir die Auskunft mit dem Probetreten rein gar nix geholfen, denn ich hätt nicht gewusst, wo ich das hätte tun können. Und ob ich überhaupt wirklich hätte abschätzen können, was zu mir passt, ist nochmals ein anderes Kapitel.
Ohne grundlegende Kenntnisse über die verschiedenen Arten von Spinnrädern, die Optionen von Spannungs-Regulation und verschiedenen Übersetzungen steht man doch ziemlich verloren da.
Von daher wär eine Definition, welche Art Räder anfängertauglich sind, sicherlich hilfreicher.

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