Spulengrößen und -maße

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von thomas_f » 08.06.2010, 12:12

Hi Karin,
Auch bei den Zahlen von der Woolery ist das nur der errechnete, theoretische Wert, wenn die Spule "nahtlos" voll ist. Das Eigengewicht von Wolle, die Fluffigkeit ist da letztlich auch nicht mit berücksichtigt
Wozu auch, das Gewicht ist dafür ja auch völlig irrelevant. Die Größe der Spule, also ihr Volumen, ist ja eben keine Funktion der Fluffigkeit. Sie bleibt dieselbe, egal wie fest oder locker ich spinne. (Außer bei den neuen bunten aufblasbaren Gummispulen. :eek: )

In anderen Kontexten ist es interessant, das Gewicht einer bestimmten Wollmenge zu kennen, oder die Länge eines Fadens, oder das Gewicht pro Meter oder die Nadelstärke oder wasweißich. Aber beim Vergleichen verschiedener Spulengrößen gehts halt ums Volumen, und vielleicht noch um die Winkelunterschiede bei leerer bzw. voller Spule. (Dafür müsste man dann eigentlich auch noch den Durchmesser des Kreises kennen, den die Führungen auf dem Flügel beschreiben.)

Deje: So ähnlich hatte ich deine Spule anhand der Angaben in der Bauanleitung schon geschätzt. :) Danke!
aber naja... ;)
So isses. :lol:

Beste Grüße -- Thomas

Klara
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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von Klara » 08.06.2010, 12:17

Thomas, ich seh's genau wie du - ich krieg' nämlich auch nie so viel Wolle auf die Kromski-Spulen wie angeblich draufpassen sollen. Was meiner Meinung nach damit zu tun hat, dass ich lmit Minimum-Bremse arbeite, das Garn also nur ganz locker aufgewickelt wird. Und da ich nie weiss, wie verschiedene Hersteller auf ihre Angaben kommen, ist die Volumenangabe zumindest für den Vergleich zwischen verschiedenen Spinnradmarken viel sinnvoller (und dafür tun's dann auch die Kubikzoll der Woolery).

In der Praxisspinne ich dann halt so viel wie auf die Spule passt, und zwei Kromski-Spulen mit Singles passen gezwirnt auf eine Henkys (oder vermutlich auch Louet). Und zwei volle Henkys muss ich auf den Countryspinner zwirnen... Mehr muss ich für den Alltag dann auch nicht wissen.

Ciao, Klara

Apropos Selbstbauprojekt: Rentiert sich der Spulenbau? Für mich sieht das nach relativ viel Aufwand für relativ wenig Ersparnis an - Kromski-Spulen z. B. kosten nicht viel.

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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von shorty » 08.06.2010, 13:23

Hallo Thomas,
für nen Spinnradbauer ist sicherlich Volumen präziser bzw. der richtige Wert.

Irgendwie bin ich allerdings gerade am grübeln, ob das für den Praxis-Spinnbereich wirklich so viel präziser ( evlt nicht das richtige Wort, geeigneter, anwendbarer) oder so ist.Jetzt nicht fürs Bauen, sondern nur fürs spinnen
Volumen ist ja in meinem beschiedenen Verständnis( bitte korrigieren, wenn ich falsch liege) ein "Vollwert" also ein Raummaß ohne Zwischenräume.

Wenn ich mir nun als Spinner vorstelle, ich fülle die Spule ich sag mal mit stark angezogener Bremse bis eben dieser Volumenwert erreicht ist, und spinne nun ne 2. Spule mit identischem Volumen mit locker angezogener Bremse bis diese ebenso voll ist ,haben diese zwei Spulen zwar rechnerisch das gleiche Volumen, eben Spule voll :-))
Doch Variante 1 hat deutlich mehr Gewicht, deutlich mehr Meter.
Ist für mich ( bin nun nicht so der Rechenfreak) einfach das Maß welches ich leichter händeln kann.

Meter im Verhältnis zu Gramm

Mal so als Beispiel
Spule 1 Volumen 500 ml
Spule 2 Volumen 300 ml

logischerweise Spule 1 mehr Volumen, mehr Platz, so im direkten Vergleich
Weiss ich aber nun dadurch, wieviel Wolle draufpasst??
wieviel im Sinne von Meter oder Gramm?,
Volumen ist zwar das vergleichbare Raummaß doch komme ich ganz unterschiedlich weit beim verarbeiten mit diesem Volumen je nach Wolle
Für mich zählt nur der Verbrauch, die Lauflänge für die Praxis

Aber ich will Dir da bezüglich Deiner Überlegungen - Spinnradbauerei nicht dreinreden, ich denke, Du machst das schon :-)))))))))
Vielleicht bin ich für so Theorie auch zu blond :-))
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von thomas_f » 08.06.2010, 17:20

Hi Klara,
Apropos Selbstbauprojekt: Rentiert sich der Spulenbau? Für mich sieht das nach relativ viel Aufwand für relativ wenig Ersparnis an - Kromski-Spulen z. B. kosten nicht viel.
Hast recht. Aber momentan bin ich halt noch ziemlich am Rumspinnen (pun intended), welche Bauart es denn überhaupt werden soll. Nur spulengebremst ist schon klar: Beidseitig gelagert oder freitragend; wenn letzteres, System Ashford Joy/Majacraft/DeJe oder eher System SpinOlution ... Und wenn man dann einmal am Basteln ist, sind wahrscheinlich die Spulen eh der geringste Aufwand. Aber teuer sind die wirklich nicht. Mal sehn, was wird. Und obs wird. ?(

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von thomas_f » 08.06.2010, 18:14

Hi Karin,
Volumen ist ja in meinem beschiedenen Verständnis( bitte korrigieren, wenn ich falsch liege) ein "Vollwert" also ein Raummaß ohne Zwischenräume.
Hmmm, was magst du damit meinen? Der Raum zwischen den Spulenscheiben bleibt gleich groß, egal ob da Luft oder Garn oder eine Mischung von beiden oder sonstwas aufbewahrt wird.

Von ein und demselben Garn passt auf Spulen desselben Volumens immer gleich viel drauf, egal ob die Spule eher kurz und dick oder eher lang und dünner ist (vorausgesetzt, dass immer gleich fest aufgewickelt wird). Dieses Garn könntest du in Gramm oder Metern messen, egal: mit so einem Standard-Norm-Garn könntest du alle denkbaren Spulengrößen hervorragend vergleichen. Da aber niemand dieses Garn je gesehen hat und nicht einmal ein und derselbe Spinner tagaus-tagein dasselbe Garn herstellt, ist doch schon klar, dass auf ein und dieselbe Spule vom einen Garn 150g, vom anderen 250g draufpassen. Und ob der Hersteller in Neuseeland sich mit den Kollegen in Schottland, den Niederlanden und den USA brav über die gemeinte Garnsorte abstimmt, bevor er seine Angaben in Gramm oder Unzen hinschreibt, wage ich vorsichtig zu bezweifeln. ?(

Irgendwie klingt sowas doch widersinnig: "Auf meine 150g-Spule passen von meinem Superfluff 60g und von meinem dünnen Lace 190g." :eek: Im "richtigen Leben" haben wir doch auch kein Problem mit Sätzen wie "Ein Milliliter Wasser wiegt 1g, ein Kubikmeter Stahl wiegt 7800kg, ein Liter Zuckerwatte wiegt weniger als 100g". (s. Fußnote) Ein sinnvoller Satz wäre hingegen: "Auf meine Spule von 250ml passen von meinem Superfluff 60g und von meinem dünnen Lace 190g." (wahrscheinlich unrealistische Zahlen; nur als Beispiel) Dann könnte ich mir mit meiner 500ml-Spule vorstellen, was da gemeint ist: Auf meine Spule würden dann 120g Superfluff und 380g Lace passen; das könnte ich mit meinen eigenen Garnen vergleichen und mir so die Dicke und Fluffigkeit oder die Festigkeit des beschriebenen Garns gut vorstellen. Dazu dann noch die Lauflänge als weitere Variable (wieder zum Beschreiben des Garns, nicht der Spule!)...

Spulengrößen muss man vergleichen, wenn man ein Rad bauen will, da hast du recht, aber auch, wenn man eines kaufen oder umbauen will, kann die Spulengröße ein Entscheidungskriterium sein. Ob das dann hinterher beim Spinnen noch wichtig ist -- wohl eher weniger: ggfs. muss man eben zwischendurch rumhaspeln oder mehr Spulen haben und/oder irgendwo Knoten machen. Wenn einem das zu lästig wird, wünscht man sich größere Spulen und landet dann doch wieder beim Thema: Wie finde ich raus, welche Spule wirklich größer ist...

Nochn Edit: Ist es nicht so, dass man einmal das Werkzeug und einmal das Produkt beschreibt? Gewicht und Länge pro 100g sind Eigenschaften des Garns, nicht der Spule; das Volumen ist erstmal eine unveränderliche Eigenschaft der Spule, die höchstens im Zusammenhang mit anderen Größen etwas sinnvolles über das Garn aussagt, etwa ob ein Garn dick oder dünn ist (Lauflänge pro Volumen) oder ob es leicht oder schwer ist (Gewicht pro Volumen).

Beste Grüße -- Thomas

Fußnote: Korrekt müsste man sagen: "... hat eine Masse von ...". Da die Massenanziehung aber in den bewohnten Gegenden der Erde deutlich weniger variiert, als das Produkt eines mittelprächtigen Spinners innerhalb weniger Minuten :eek:, können wir uns diese sprachliche Unsauberkeit in den meisten Fällen gut leisten. :D

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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von shorty » 08.06.2010, 18:51

thomas_f hat geschrieben:Hi Karin,
Volumen ist ja in meinem beschiedenen Verständnis( bitte korrigieren, wenn ich falsch liege) ein "Vollwert" also ein Raummaß ohne Zwischenräume.
Hmmm, was magst du damit meinen? Der Raum zwischen den Spulenscheiben bleibt gleich groß, egal ob da Luft oder Garn oder eine Mischung von beiden oder sonstwas aufbewahrt wird.
genau so meinte ich das, konnte es nur nicht so ausdrücken
(vorausgesetzt, dass immer gleich fest aufgewickelt wird).
genau das ist der Knackpunkt
Wolle ist sehr elastisch. da schwankt das sehr,sprich, was auf die eine Spule streng aufgewickelt draufgeht, passt ganz locker gewickelt nur auf 2 Spulen
Irgendwie klingt sowas doch widersinnig: "Auf meine 150g-Spule passen von meinem Superfluff 60g und von meinem dünnen Lace 190g."
rein wörtlich gesehen schon, die meisten Spinner wissen allerdings sehr wohl, was damit gemeint ist
Ein sinnvoller Satz wäre hingegen: "Auf meine Spule von 250ml passen von meinem Superfluff 60g und von meinem dünnen Lace 190g."
theoretisch = wörtlich richtig, praktisch unmöglich :-))))))), weil die Spule nämlich vom Fassungsvermögen des Superfluffs von 60 Gramm schon voll ist.
Korrekt wäre sicher das Volumenmaß als Grundlage im Verhältnis zu Gewicht und Lauflänge, den Spinnern reichen meist schon die letzen beiden Werte. Viele Spinner können das recht gut abschätzen, die Normalspulen vieler Hersteller tun sich nicht viel, was die eine Spule länger ist, ist die andere dicker - also in etwa identisches Volumen-
Spulengrößen muss man vergleichen, wenn man ein Rad bauen will, da hast du recht,
stimmt
Ob das dann hinterher beim Spinnen noch wichtig ist -- wohl eher weniger
Für den einen Spinner wichtig, für den anderen weniger.
Das ist glaube ich unterschiedlich.
Mit den besagten 3 Spulengrößen die ich beim Lendrum habe, decke ich nen relativ großen Bereich ab.
Die Spulengrößen sind aber nicht nur wegen dem Fassungsvermögen unterschiedlich, hat auch noch andere Gründe.
z.B. ändert sich das Spinnverhalten, (die Fliehkräfte, Unwucht, "Masseträgheit" Einzug) Deshalb ist z.B. die very fast Spule winzig und hat nen relativ dicken Kern ( geringer Zug auf den Faden, geringe Unwucht bei hoher Geschwindigkeit)

Im Prinzip glaube ich, dass wir Meinungstechnisch gar nicht so weit auseinander liegen, uns trennen nur Theorie und Praxis :-)))



Liebe Grüße
karin

Nachtrag zu Deinem Edit
Nochn Edit: Ist es nicht so, dass man einmal das Werkzeug und einmal das Produkt beschreibt? Gewicht und Länge pro 100g sind Eigenschaften des Garns, nicht der Spule; das Volumen ist erstmal eine unveränderliche Eigenschaft der Spule, die höchstens im Zusammenhang mit anderen Größen etwas sinnvolles über das Garn aussagt, etwa ob ein Garn dick oder dünn ist (Lauflänge pro Volumen) oder ob es leicht oder schwer ist (Gewicht pro Volumen).
sehe ich ebenso
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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von DeJe » 08.06.2010, 19:36

Das Problem ist ganz einfach, das Volumen beim Fassungsvermögen einer Spule nichts aussagt. Spinner gehen vom Gewicht der zu verspinnenden Wolle aus. Und da kannst du eben 200g auf die Spule bekommen oder nur 100g.

Realistisch gesehen sind die g-Angaben wohl dünn gesponnen und fest gewickelt, also eher Maximalangaben. Und das ist unter "Spinnern" dann doch wieder eine halbwegs verlässliche "Maßeinheit". :D Da kann man dann sagen/rechnen: OK, 200g von Wolle X (die man dünn spinnt) entspricht so ungefähr 100g Wolle Y (die man eher dick spinnt und daher locker aufwickelt). Außerdem läßt sich das Gewicht besser "verarbeiten". Mit der Spule als Tara und einer geeigneten Waage, weiß man ganz genau wieviel Wolle (egal wie dick oder dünn gesponnen) auf einer Spule ist. Beim späteren Zwirnen kann das schon sehr wichtig werden...

Wie auch immer, das Volumen interessiert den "Techniker", das Gewicht die "SpinnerIN". :D
Gruß,
DeJe

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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von shorty » 08.06.2010, 20:24

Wie auch immer, das Volumen interessiert den "Techniker", das Gewicht die "SpinnerIN". :D
um das zu verdeutlichen hab ich nen ganzen Roman geschrieben :O
Du hast das deutlich knapper geschafft :D :klatsch: :klatsch:

Karin
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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von thomas_f » 08.06.2010, 22:07

Wie auch immer, das Volumen interessiert den "Techniker", das Gewicht die "SpinnerIN". :D
Wenn ichs doch noch ein bisschen anders sagen dürfte: Mit dem reinen Volumen vergleicht man Spulen miteinander, mit den anderen Werten Garne. Auch der Spinner interessiert sich manchmal dafür, welche Spule denn nun wirklich größer oder kleiner als die andere ist. Nicht oft vielleicht, aber manchmal eben doch. ;)
die Normalspulen vieler Hersteller tun sich nicht viel, was die eine Spule länger ist, ist die andere dicker - also in etwa identisches Volumen-
Wirklich? Die Tabelle von der Woolery sagt da deutlich was anderes:

Ashford Regular 18,56 in³ = 304ml
Louet Regular 42,46in³ = 696ml

Das ist deutlich mehr als das doppelte! Und dazwischen gibt es auch noch alle Abstufungen ...

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von shorty » 08.06.2010, 22:18

Die regular Spulen vom Louet ( schnellste Übersetzung ich glaub 10/1)passen auf flügelgebremste Räder
Louet hat jahrelang fast nur flügelgebremste Räder hergestellt-

ist wie Äpfel mit Birnen vergleichen, der Begriff regular ist da trügerisch :-)
Ashford Regular gehen bestimmt in der Übersetzungsbandbreite bis fast zur doppelten Geschwindigkeit so 17, 5 zu 1 wenn ichs richtig im Kopf habe

ich zieh mal grobe Grenzen so in etwa wie ich die versch. Bandbreiten sehe, "Sonderfälle" gibts sicherlich auch
die Lacefraktion:
Lendrum Very Fast 6,69 110
Ashford Lace 14,38 236
Country Craftsman 2oz. 15,90 261
Majacraft Lace 17,92 294

"Normale" Spulen meist Spulengebremst oder zweifädig
Ashford Regular 18,56 304
HitchHiker regular 18,56 304
Babe Regular 19,21 315
Lendrum Regular 19,94 327
Louet Victoria Regular 21,89 359
Louet Fat Core 23,00 377
Roberta Regular 24,44 400
Country Craftsman, 4oz. 28,95 474
Jensen Regular 28,98 475
Kromski Regular 29,26 479
Schacht Regular 29,92 490
Schacht Reeves 30,51 500
Jensen Hi-Speed 30,87 506
Majacraft Regular 34,67 568

Großspulenbereich, teils zum Zwirnen ,oder für Art Yarn, oft bei Flügelgebremsten robusten Arbeitsrädern
Louet Regular 42,46 696
Lendrum Plying 49,01 803
Kromski Jumbo 49,91 818
Roberta Jumbo 50,96 835
Ashford Jumbo 52,34 858
Babe Plying 58,50 959
Majacraft Plying 70,69 1158
Louet Jumbo 73,98 1212

Teppichwollen oder extrem dicke Art Yarne
Ashford Country Spinner 351,18 5755

Brigittes Ella super Jumbo passt auch in diese Kategorie.

Vielleicht hilft Dir die grobe Einteilungen ja etwas bei Deinen Überlegungen.
Was ich z.B. zum Lendrum very fast mini Spülchen noch schreiben möchte, die Winzigkeit ist in den sehr schnellen Übersetzungen begründet, daher hinkt bei dieser Woolery Liste der Vergleich etwas, Man sieht nämlich die Bandbreite nicht, die Übersetzungsmöglichkeiten bzw. verschiedenen Bauarten.
Die Ashford regular sind auf verschiedenen sehr häufig anzutreffenden Modellen spinnbar und fast identisch mit Lendrum, Babe und Victoria

Hoffe , ich konnte Dir da weiterhelfen, auch mir ist selbstverständlich sehr daran gelegen, dass Dein Eigenbau was wird.
Welche Wolldicke, bzw. Verwendungszweck strebst Du denn ungefähr an, später mal? Das grenzt meines Erachtens die Spulengröße schon etwas ein.


Liebe Grüße
Karin
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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von shorty » 08.06.2010, 23:07

Nochmal ich , sorry, wenn ich lästig bin,
nachdem Deje ja auch mitliest, würde mich noch interessieren , nach welchen Kriterien er denn die Spulengröße , Übersetzungen usw geplant hat.
Wie bist Du da vorgegangen?
Liebe Grüße
karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von thomas_f » 09.06.2010, 09:21

Hi Karin,
ist wie Äpfel mit Birnen vergleichen, der Begriff regular ist da trügerisch :-)
Meine Rede. Das liegt aber nicht an der Spulen- oder Flügelbremse oder zweifädig oder wasnich, sondern am merkwürdigen Mangel einer verlässlichen Vergleichsgröße für genau diese einzelne Eigenschaft "Spulenkapazität".

Karin, niemand behauptet, dass das Spulenvolumen der einzige oder auch bloß der wichtigste relevante Einzelwert ist, wenn man Räder oder gar ganze Spinnsituationen vergleichen will. Ebensowenig sind die Übersetzungen für sich allein aussagekräftig oder die bevorzugte Trittfrequenz des Spinners, oder der Durchmesser von Flügel oder Spule, oder einzelne Eigenschaften der Faser. Ein individueller Handspinnvorgang, also das, was zwischen der ungeordneten Faser und dem fertigen Garn passiert, ist eine sehr komplexe Sache, die von vielen Parametern bestimmt wird, viele von ihnen kaum messbar. Weil es so komplex ist, ist es spannend und immer wieder neu und voller Überraschungen. Wäre es so einfach wie bspw. Licht ein- und auszuschalten, wäre es totlangweilig. Niemand macht das freiwillig stundenlang, nichtmal Leuchtturmwärter ;) .

Dennoch ist es eben hilfreich, wenn man sich zumindest über die wirklich messbaren Dinge vernünftig unterhalten kann. Sonst würde man in einem Forum wie diesem doch auch schnell aneinander vorbeireden. Bei den Übersetzungen geht das ja mittlerweile auch! Iirc waren die vor nicht allzulanger Zeit auch fast nur den Spinnradbauern ein Begriff und heute reden auch alle Spinner davon und wollen dickere oder dünnere Wirtel (und manche fragen sogar nach den Übersetzungen eines E-Spinners :D ).
Welche Wolldicke, bzw. Verwendungszweck strebst Du denn ungefähr an, später mal? Das grenzt meines Erachtens die Spulengröße schon etwas ein.
Hah, wenn ich das jetzt schon so genau wüsste! Vom dünnen festen Kettgarn bis zum dicken Teppichschuss, so allround wie möglich. Was weiß ich, auf was für Ideen ich nach einem halben Jahr Spinnen komme!

Durch den E-Antrieb habe ich aber eh eine größere Bandbreite. Wenn alles stabil und leichtgängig genug ist, kann ich damit problemlos auch einen eher großen Flügel auf hohen Touren drehen lassen, wo der Pedalierer ins hektische Schwitzen geriete. Mit einem dicken Spulenkern sollte da -- so stelle ich mir das vor -- auch recht dünnes, festes Garn zu spinnen sein. Die Geometrie, die Winkel wären dann ja die gleichen wie bei den Mini-Flügeln und -Spulen bei sehr schnellen Touren. Andererseits könnte die Maschine mindestens so langsam laufen wie bei langsamster Übersetzung fußgetrieben, so dass dem Spinner Zeit genug für allerlei Kreativitäten bliebe. Ich gehe im Moment davon aus, dass die maximale Spulenkapazität so in etwa einen Liter betragen wird. Mit Kernverdickungsadaptern oder extra Dickkernspulen für dünnes Garn natürlich entsprechend weniger.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von DeJe » 09.06.2010, 10:00

shorty hat geschrieben:Nochmal ich , sorry, wenn ich lästig bin,
nachdem Deje ja auch mitliest, würde mich noch interessieren , nach welchen Kriterien er denn die Spulengröße , Übersetzungen usw geplant hat.
Wie bist Du da vorgegangen?
Liebe Grüße
karin
Reichlich einfältig würde ich sagen. :O Ich habe mich eher an den technischen/mechanischen Gegebenheiten orientiert.
Frau wollte größere Spulen als die auf der Ziege (die wirklich winzig sind). Sie sollten bei dünnem Garn etwa 200g fassen können. Andererseits nicht zu groß werden, da der Flügel ja auch noch irgendwie dran muß. Nach Gestellgröße, Spinnkopfhalter, Spinnhöhe (ca. 75cm) und Abstand SpinnerIN/Einzugsloch ergab sich eine brauchbare lichte Flügelweite von 10cm -> Spulenscheiben 8cm und Länge bis ca. 17cm. Mehr war eigentlich nicht. ;)

Ach ja, die Spulen der Ziege: Kerndurchmesser 15mm, Scheibendurchmesser 55mm und Länge 70mm ergibt ~154ml
Gruß,
DeJe

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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von thomas_f » 09.06.2010, 10:29

Reichlich einfältig würde ich sagen. :O
Würd' ich nicht. Eben nicht nur an den technischen Möglichkeiten sondern vor Allem auch am Kunden orientiert. Besser gehts doch nicht. Wobei "der Kunde" in meinem Fall halt noch gar keine Vorlieben entwickeln konnte. :D Aber auf den mm oder das Schnapsgläschen Garn mehr oder weniger kommt es bei diesen Entscheidungen ja auch garnicht an.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Spulengrößen und -maße

Beitrag von shorty » 09.06.2010, 11:01

DeJe hat geschrieben: Reichlich einfältig würde ich sagen. :O Ich habe mich eher an den technischen/mechanischen Gegebenheiten orientiert.
Frau wollte größere Spulen als die auf der Ziege (die wirklich winzig sind). Sie sollten bei dünnem Garn etwa 200g fassen können. Andererseits nicht zu groß werden, da der Flügel ja auch noch irgendwie dran muß. Nach Gestellgröße, Spinnkopfhalter, Spinnhöhe (ca. 75cm) und Abstand SpinnerIN/Einzugsloch ergab sich eine brauchbare lichte Flügelweite von 10cm -> Spulenscheiben 8cm und Länge bis ca. 17cm. Mehr war eigentlich nicht. ;)
wieso einfältig, ich finde das ne sehr sinnige Herangehensweise, danke Dir für die Antwort

Liebe Grüße
karin
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