Faserlänge bei Merino-Lamm?

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

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jessy333
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Re: Faserlänge bei Merino-Lamm?

Beitrag von jessy333 » 14.07.2012, 21:35

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. :)

Mein S10 ist schon sehr alt, denke ich jedenfalls.
ich kann nur leider nicht genau bestimmen wie alt genau.
es ist dunkelbraun lackiert. Ich glaube, die Farbe war mal in den 70ern oder 80ern modern ?(
hier ist ein Bild von der alten Dame http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... =5&t=19573
Bald folgt aber eine optische "Aufmotzung" ;)
Die drei Spulen dazu sind höchstwahrscheinlich genauso alt (selbe Farbe wie das Rad)
und sie haben nur eine Rille - auf dem Foto kann man das vielleicht erkennen.
Die Übersetzung ist ca. 1:5,5.

Ich hab mir noch nie Gedanken über kurzen und langen Auszug gemacht - ich spinne halt irgendwie und es kommt ein Faden dabei heraus.
Ich muss aber zugeben, dass ich bei so kurzen Fasern wirklich sehr lahm bin. Selbst wenn ich langsamer trete habe ich trotzdem relativ viel Drall.
Ich fänd's jetzt aber nicht sehr problematisch, wenn alles bissl länger dauern würde.
Für mich ist der Weg das Ziel - spinnen macht mir wirklich sehr viel Spaß.

Das Dekorad sollte eigentlich genau das bleiben. Ich üsste einen neuen größeren Wirtel für den Flügel anfertigen lassen. Der Vorhandene hat in etwas den selben Durchmesser wie der von der Spule, das Kommt nur Murks bei raus.
die Spule ist recht klein, da passen maximal 50g drauf. Und die Spule ist ein "Einzelkind", ich bräuchte auch noch weitere Spulen.
Was aber am meisten dagegen spricht ist, dass das Spinnrad sehr wackelig ist. Mit dem rechten Fuß wird es angetrieben und der linke Fuß muss auf die Plattform und stabilisirensonst kippt es um.
Da spinne ich doch lieber mit dem "Trecker" ;)
Ich werd mal probieren, wie es überhaupt klappt, vielleicht ist es ja doch nicht so schwierig wie ich befüchte :O

Um's Kardieren mach ich mir auch keine Sorgen, ich werd mir ein einfaches Kardierbrett basteln (siehe hier:http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 19&t=10697
Und mein Freund will mir dabei unter die Arme greifen und selber zum "Kardiertier" werden :lol:
Er will schließlich auch Kleidung aus der Wolle haben ;)
Wenn ich spinne, kommt wenigstens ein Faden dabei heraus ;-)

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Re: Faserlänge bei Merino-Lamm?

Beitrag von spulenhalter » 16.07.2012, 17:52

jessy333 hat geschrieben:...
Ich muss aber zugeben, dass ich bei so kurzen Fasern wirklich sehr lahm bin. Selbst wenn ich langsamer trete habe ich trotzdem relativ viel Drall.
Dein Spinnrad ist einfädig. Die Spule wird angetrieben, der Flügel gebremst.
Wenn du zu viel Drall hast, hast du umgekehrt zu wenig Einzug. Da ziehst du in langsamen Schritten die Bremse am Flügel an, dann erhöht sich der Einzug und der Drall nimmt dabei ab. Einfach probieren.
jessy333 hat geschrieben:...

Das Dekorad sollte eigentlich genau das bleiben. Ich üsste einen neuen größeren Wirtel für den Flügel anfertigen lassen. Der Vorhandene hat in etwas den selben Durchmesser wie der von der Spule, das Kommt nur Murks bei raus.
die Spule ist recht klein, da passen maximal 50g drauf. Und die Spule ist ein "Einzelkind", ich bräuchte auch noch weitere Spulen.
Was aber am meisten dagegen spricht ist, dass das Spinnrad sehr wackelig ist. Mit dem rechten Fuß wird es angetrieben und der linke Fuß muss auf die Plattform und stabilisirensonst kippt es um.
Da spinne ich doch lieber mit dem "Trecker" ;)
Ich werd mal probieren, wie es überhaupt klappt, vielleicht ist es ja doch nicht so schwierig wie ich befüchte :O

...
Die Beschreibung stimmt. Das ist es, das Dekorad der 70-er Jahre. Alle wesentlichen Punkte auf den Kopf getroffen.
Wenn es gut hergerichtet ist, dann kann man, oder auch meine Beate damit spinnen, ansonsten ist es aus oben genannten Gründen Deko.
Wer aber darauf spinnen gelernt hat, der kann dann auch jedes Rad spinnen.

Aber solange Wirtel und Spule den gleichen Duchmesser haben spinnt es nicht.
Ich hab bei mir keinen neuen Wirtel angefertigt, sondern den Duchmesser an der Spule verkleinert. Damit verbessert sich das Übersetzungsverhältnis und man kann schneller spinnen.
Gruß Mathias

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Re: Faserlänge bei Merino-Lamm?

Beitrag von shorty » 16.07.2012, 18:03

Dein Spinnrad ist einfädig. Die Spule wird angetrieben, der Flügel gebremst.
Wenn du zu viel Drall hast, hast du umgekehrt zu wenig Einzug. Da ziehst du in langsamen Schritten die Bremse am Flügel an, dann erhöht sich der Einzug und der Drall nimmt dabei ab. Einfach probieren.
Das ist zwar grundsätzlich richtig, aber für kurze feine Fasern eher kontraproduktiv.
Vieles ergibt einfach die Übung, denn es steht da auch noch ne andere Option zur Verfügung, nämlich mit den Händen schneller werden, wenn man mit den Füßen bauartbedingt/Totpunkt nicht langsamer kann.
Es ist bei kurzen Fasern sehr schwierig zu spinnen, wenn der Einzug zu hoch ist.
Ich dreh ihn eher zurück, als dass ich ihn erhöhe, wenn ich ehrlich bin.

Wenn man nämlich mit ebenso viel Drall zwirnt ist das sehr gut ausgeglichen, da würd mir das etwas zu viel Drall keine Sorgen machen.

Karin
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Re: Faserlänge bei Merino-Lamm?

Beitrag von Klara » 17.07.2012, 21:27

Also ich habe ja auch so Deko-Teile, aber die ziehen schon ein - sanft zwar, aber das ist für Lammwolle (dünn gesponnen - dick würde ich mich nicht trauen) ja kein Fehler (bei den Kromskis finde ich die Unterschiede zwischen Spul- und Flügelwirtel eher zu gross - wenn ich das Rad einziehen lasse, wie es will, kriege ich keine Zwirne hin, wie ich sie will). Und stabilisieren muss ich auch nicht extra - Dreibeiner stehen immer fest (3 Punkte definieren eine Ebene). Allerdings habe ich mit dem Kromski Mazurka gelernt - das ist von der Standfestigkeit her nicht soooo weit weg ;)

Ich würde also empfehlen, dem Dekoteil ein paar Tropfen Öl und eine Antriebsschnur zu gönnen und es einfach mal damit zu probieren. Langsamer als Louets mit einer Spulrinne sind die nämlich auch nicht (also zumindest meine - 5,5 : 1).

Ciao, Klara

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