Rad-Eigenbau

Selbstbau von Handarbeitsgeräten

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Rundholzer
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Rad-Eigenbau

Beitrag von Rundholzer » 15.01.2017, 08:14

Hallo zusammen !
Ich bin schon eine Weile stiller Mitleser und möchte mich heute vorstellen.
Mein Name ist Jürg, ich lebe im Emmental in der Schweiz und versuche, mich mit Drechseln selbständig zu machen.
Eine meiner letzten Arbeiten bisher war ein Lendrum - inspiriertes Spinnrad. Selber kann ich nicht spinnen, aber eine gute Bekannte von mir hat es gestern getestet und war zufrieden. :)
Hier ein Foto:
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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von shorty » 15.01.2017, 11:44

Schön geworden, ist s auch klappbar ?
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von Rolf_McGyver » 15.01.2017, 12:28

Hallo und :hallo: im Forum.
Ein schönes Rad ist es geworden. Kannst Du noch weitere Fotos und Angaben zur Technik reinstellen? Das wäre super.

Auch die anderen Arbeiten auf Deiner Website finde ich super schön. Verschiedene Holzsorten im Schrägschnitt verleimt und daraus etwas gedrechselt hat immer etwas Besonderes.

Danke und LG
Rolf

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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von zwmaus » 15.01.2017, 12:51

super ! :))
lg
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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von Spingirl » 15.01.2017, 15:10

Toll! Ich finde schöne Holzarbeiten auch immer superspannend. Wie shorty fände ich noch interessant, ob eine Klappvorrichtung vorgesehen ist.

Auch aus dem Norden ein herzliches Willkommen hier im Forum!

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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von adilip » 15.01.2017, 18:03

*chapeau* Hallo Jürg!
Das sieht toll aus! Viel Erfolg mit der Selbstständigkeit!

Gruß
Andrea
Ich finde, es ist Zeit mal wieder am Rad zu drehen!

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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von Rundholzer » 15.01.2017, 19:12

Danke allerseits!
@shorty und @Rolf: Ja, es ist klappbar, das Scharnier ist allerdings ein ganz billiges aus dem Baumarkt. Da es in den 2 Positionen jeweils festgeschraubt wird, ist das nicht so schlimm.
Ist ja ein Prototyp, zum vertraut machen - beim nächsten achte ich mehr auf Qualität.
Besonderheit: Die 2 Doppelwirtel sind steckbar, mit Magneten. Durchmesser Schwungrad: 48,5 cm. Wirtel: 8,5/6,6 und 5,1/4,7 cm.
Der Knecht ist nur eingesteckt, hinter der Bronzebüchse befindet sich auch ein starker Magnet.
Die Spulen sind von Ashford, da rentiert das selbermachen nicht.
Die vielen Löcher im Schwungrad sind nicht wegen dem Emmental (Käse), sondern um Gewicht zu sparen. Auch so wiegt das Teil noch 6,3 kg.
Gelagert ist das Schwungrad mit 2 gekapselten Rillenkugellagern skf 10x30x9mm. Der Flügel dreht in Bronzebüchsen (Fachhandel).
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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von Arachnida » 16.01.2017, 13:11

Nettes Rad. Ein Emmentaler aus dem Emmental :D
Aber ist schon klar dass es wegen dem Gewicht ist, die Platten sind ja nicht ganz leicht.
Mein neuer alter Blog: http://halessa.blogspot.com

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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von lisel » 16.01.2017, 13:35

Hallo Jürg,

danke für den Beitrag und die Nachreichung der Detailfotos. Sieht doch richtig gut aus.

War ja mal auf Deiner Internetseite. Ich weiß nun warum Drehpfeffer und hat mir auch gefallen.

Das Rad ist ja ein Prototyp und ist auf Deiner Seite ja unverkäuflich. Klar wäre ich wegen dem Preis neugierig (ich sehe ja Ashford Spulen ;) !).
Die Wirtel/Spinnflügelverbindung mit Magnet ist wirklich hübsch gelöst. Für einen Nichtspinner (oder tiefgestapelt) steckt da schon viel Gehirnschmalz drin.

Grüße Technik der Lisel.
Viele Grüße von Lisel :wink:

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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von borekd » 17.01.2017, 13:15

Hallo Jürg,

und herzlich willkommen hier.

Deine Konstruktion finde ich persönlich ansprechend, weil schlicht und irgendwie "gerade aus". Auch an der Verarbeitung merkt man, dass Du häufig mit Holz arbeitest und wohl eine ganze Menge davon verstehst.

Hoffentlich bist Du mir nicht böse, wenn ich mir dennoch ein wenig von konstruktiver, positiv gemeinter Kritik erlaube:

1)Ein Doppeltritt mit Wippe und nur einem Knecht ist kinematisch weniger günstig als ein "echter" Kurbeltrieb mit zwei Knechten. Der einzige Vorteil der Wippe liegt in der einfacheren Fertigung, und wohl aus diesem Grund gibt es eine Reihe von solchen Konstruktionen auch bei kommerziell hergestellten Spinnrädern.

2)Ein zweiter Schiebehaken auf dem zweiten Holm des Spinnflügels würde die Laufruhe entscheidend verbessern.

3)Zwei Übersetzungen sind bei vielen historischen Spinnrädern Standard. Heutzutage rümpfen viele Spinnerinnen auch bereits über 3 Übersetzungen gelangweilt die Nase, und wünschen sich (verständlicher Weise) mehr Möglichkeiten. Ob solche fein gestuften Wirtel mit einer Drechselbank machbar sind, das kann ich nicht beurteilen. Ich stelle sie jedenfalls mit einer Metalldrehmaschine her. Die Übersetzungsverhältnisse an sich sind sicherlich Geschmackssache, doch die etwa 10:1 von Deiner schnellsten Übersetzung bedeuten für Einige etwa die Untergrenze des Komfortbereichs. Doch letzteres ist nur die Frage des gewählten Durchmessers.

Gruß
Borek

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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von Lottischaf » 17.01.2017, 15:21

Das ist ja ein nettes Rad.

Deine HP ist echt gut, sehr schöne Dinge die Du da herstellst.

LG Steffi

:hallo:
Versponnene Grüße von Steffi und Zoo

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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von shorty » 17.01.2017, 17:18

Die Inspiriation zu dieser Knecht Wippen Konstruktion ist vermutlich das Lendrum selber, bei dem das tadellos funktioniert, auch wenns klar da optional auch noch Luft nach oben gibt.
Schiebehaken nur einseitig evlt ebenso, weil das im Original mit Halb und Vollflügelseite anders gelöst ist.
Wie gesagt der einseitige Wippenknecht hat im Alltag nicht so viele Auswirkungen wie man evlt vermutet.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von lisel » 17.01.2017, 18:53

Rundholzer hat geschrieben: Eine meiner letzten Arbeiten bisher war ein Lendrum - inspiriertes Spinnrad. Selber kann ich nicht spinnen
Für den ersten "Wurf" sich sehr stark am Lendrum zu orientieren, ist sicher nicht der schlechteste Weg gewesen.

An den Übersetzungen kann man ja noch "feilen", was aber ein "Nichtspinner" nicht sofort bemerken kann/muß.

Der Schiebhaken sieht aus wie Original Ashford Zubehör(?) und den 2. noch mit auffädeln ist ja kein Akt.
Der Einsatz von nur einem Haken war sicher nee Kostensache.
Die beidseitige Bestückung sollte man aber tun, denn diese von Borek gemachte Erfahrung haben wir bei unserem Umbau von einem Standartflügel zum Sliding Hook auch gemacht.
Wir wollten uns auch kostenmäßig um den 2. Schiebehaken drücken, aber "trampelt" man schneller fällt es doch sehr auf.
War aber nicht die beste Idee von mir und wurde sofort bei Test geändert.

Grüße aus Dresden Technik der Lisel
Viele Grüße von Lisel :wink:

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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von Rundholzer » 17.01.2017, 20:05

Hallo zusammen!
Danke Euch für Lob und Kritik.
Den 2. "sliding hook" hatte ich nicht aufgesteckt, weil mir als (noch-)nichtspinner die Unwucht nicht aufgefallen war. Theoretisch schon, drum hatte ich ihn ja gekauft (Ashford).
Zur Übersetzung: Sorry, ich habe falsch gemessen, der kleine Wirtel ist 5/3,6 cm, d.h. 9,7/13,5:1. Ich gedenke aber noch einen kleineren zu machen.
Was wäre denn eine praktische Verhältniszahl ?
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Re: Rad-Eigenbau

Beitrag von borekd » 18.01.2017, 11:27

Rundholzer hat geschrieben:...Was wäre denn eine praktische Verhältniszahl ?
Das hängt, denke ich, von den individuellen Vorlieben der jeweiligen Spinnerin ab. Und auch davon, was für Garn erwünscht ist.
Z.B. meine Frau fühlt sich erst ab ca. 14:1 so richtig wohl, die übliche Obergrenze bei ihr liegt etwa bei 25:1. Damit gehört sie eher zu der schnell spinnenden Fraktion. Allerdings gibt es bei ihr auch (zumeist materialabhängige) Ausnahmen, sowohl nach unten als auch nach oben. Um das ganze Spektrum sicher abzudecken, konstruiere und baue ich für sie Wirtel zwischen ca. 6:1 und 35:1.

Meine Anmerkung bezüglich der Wirtel war aber viel mehr so gemeint, wie viele Übersetzungen innerhalb eines Wirtels zur Verfügung stehen (mein Lösungsansatz findest Du hier: http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 19&t=26273). Klar, wenn die Bandbreite so groß ist wie oben erwähnt, muss man die Übersetzungen auf mehrere Wirtel verteilen, und die dann bei Bedarf wechseln. Dennoch versuche ich immer so viele Übersetzungen wie möglich in einen Wirtel einzuarbeiten. Die Hemmschwelle liegt für den Wirtelwechsel deutlich höher als für das simple Umlegen der Antriebsschnur.

Gruß
Borek

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