Frage zum Navajo - zwirnen

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

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Sabine
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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Sabine » 27.09.2010, 12:38

Aloha Bea,

ich zwirne Navajo immer zwei Übersetzungen langsamer als ich spinne. Weil ich beim zwirnen dazu neige schneller zu treten. Normalen zwirn stelle ich eine Übersetzung langsamer her.

Probier Gabypsilons Tipp einfach aus und zwirn die nächst Spule auf einer andere Übersetzung.

Welche für Dich die richtige ist, kannst Du bloß selbst herausfinden.

Noch ein Tipp, wenn die Zwirnbewegung aus irgeneinem Grund hakelt, sofort aufhören zu treten. Sonst gibts Wurstsalat.

Viel Erfolg!

Du schaffst das!
Alles liebe

Sabine

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Klara » 27.09.2010, 14:23

Wenn man Kaufwolle (oder sonstige ausgewogene Wolle) verzwirnen will, kriegt man ausgewogenes Garn nur, wenn man als 1. Schritt den letzten Drall (bei gekaufter Wolle vermutlich Zwirndrall linksrum) VERSTÄRKT und diesen, jetzt zu vielen Drall, im 2. Schritt, beim nochmaligen Zwirnen (logischerweise jetzt rechtsrum!) wieder rausnimmt. Das funktioniert genauso wie beim Kordel drehen - haben wir das nicht alle als Kinder mal gemacht?

Navajozwirnen tu' ich auch mit grösserer Übersetzung als normales Zwirnen, und das Garn sieht dann genauso aus wie normal dreifachgezwirntes (so mache ich nämlich beim Dreifachzwirnen die beiden Restspulen leer).

Ciao, Klara

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Eurasierwolle » 27.09.2010, 16:47

Hallo allerseits,
jetzt habe ich auch das Navajo-Zwirnen ausprobiert! Hatte den Begriff schon oft hier gelesen und konnte mir nichts darunter vorstellen. Heute Vormittag blieb ich dann bei diesem Beitrag hängen und wollte es endlich genau wissen, wie das funktioniert. Hier gelesen, da gelesen und ein Video auf YouTube angesehen, und da war der Groschen gefallen. Computer aus, verschiedene Wolle rausgesucht und am Spinnrad mal so dünn wie möglich gesponnen.
Ich habe kurze Kammzugstückchen von Teeswater (cremeweiß glatt glänzend), Swaledale (hellsilbergrau stichelhaarig) und Coburger Fuchs (leicht rötlich beige) im fröhlichen Wechsel aneinander gereiht. Und dann wurde es spannend, Faden befestigen und Anfangsschlaufe machen - und los gings! War gar nicht sooo schwierig, hatte aber in einigen Passagen gewaltig Drall auf meinem Faden, es drohten solche seitlichen Würmchen wie bei Bea, aber die konnte ich vermeiden, indem ich die Schlaufe immer schön straff hielt und dabei den Nachschubfaden von der Spule zog.
Zum Strang gewickelt zeigte sich das hübsche Garn fast in voller Schönheit, war nur noch nicht ausgewogen vom Drall her und in sich recht fest. Ich werde versuchen, ob dem kleinen Strang ein "Entspannungsbad" hilft. Aber vorher starte ich einen zweiten Versuch mit der langsameren Übersetzung gegen das Zuviel an Drall.
Mein Spinnrad will gerne schwungvoll getreten werden, wird es zu langsam, bleibt es gerne stehen und lässt sich leider nicht ohne Weiteres wieder in die richtige Richtung antreten - da muß ich leider mit der Hand anschubsen (und das mit den Händen voller Faden, der Wurstsalat machen will... :D ) - ach, wenn ich doch nur schon meine Ella hätte! Aber da sind noch Monate des Wartens angesagt... Bis dahin kann ich weiter mein Haldane zu gutem Benehmen erziehen :rolleyes: !
Wenn die Stränge fertig und gebadet und getrocknet sind mache ich ein Foto!
Verzwirnte Grüße
Cornelia
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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Greifenritter » 27.09.2010, 17:45

Um weiches navajo-gezwirntes Garn zu bekommen müssen Spinndrall und zwirndrall zusammenpassen.

Zu viel Spinndrall kann zwar durch das Zwirnen gemildert werden, aber irgendwann ist auch da Schluß. Überdrehtes Garn wird durch das zwirnen kein Wattebausch.

Zu viel Zwirndrall kann nicht nur Fadenrisse fördern (weil sich das Garn das verzwirnt werden soll zu sehr aufdröselt und nimmer stabil ist), sondern kann, wenn man über diesen Punkt ohne Riß rauskommt auch dafür sorgen, daß der zwirn hart wird.

Das Zusammenspiel macht es und da liegt bei den ersten versuchen meist auch das Problem. Als ich es die ersten Male versuchte bin ich von einem Extrem ins andere geschlittert. Da hilft nur Üben.

CU
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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Bea » 27.09.2010, 18:10

Hallo alle zusammen,

zunächst einmal vielen vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Ihr habt Recht, es ist wirklich zuviel Drall drin....

gestern abend war ich ziemlich gefrustet, aber es ließ mir keine Ruhe, und heute früh habe ich die 2. Spule navajo gewirnt, und was soll ich sagen: die 2. Spule lief schon besser....
Obwohl ich sagen muß, das das Entspannungsbad bei dem ersten Strang auch ein wenig geholfen hat, aber nur ein wenig. Darum werde ich Brigittes Rat befolgen, und diesen Strang nochmal durchs Rad laufen lassen, sobald er trocken ist.

ich habe beim 2. Strang die Ella wirklich langsamer getreten als beim Spinnen, dafür aber mit den Händen schneller gearbeitet. den Tipp mit der niedrigeren Übersetzung werde ich beim nächsten Mal ausprobieren, leider war ich schon fertig, als ich das gelesen habe. dabei habe ich gedacht, ich DÜRFTE nicht zum zwirnen eine andere Übersetzung nehmen, sondern war der Meinung, zwirnen und spinnen MUSS auf der gleichen Übersetzung sein...... wie ich darauf gekommen bin, ---keine Ahnung. Aber man lernt ja nie aus.....
Auf dem Bild kann man deutlich den Unterschied sehen, und ich denke, irgendwann bekomme ich auch navajo richtig hin...
Bild
der rechte Strang ist der von gestern, der linke von heute mit dem langsamer treten. dieser Strang ist nur noch ganz wenig "überdreht"

@ Sabine, Das mit dem Wurstsalat hab ich auch kennenlernen dürfen. aber das übt! :D
@ Monika, das mit der Kaufwolle war auch zum üben der Technik gedacht, um es erstmal überhaupt auf die Kette zu kriegen..... aber du hast recht, es geht viel einfacher mit selbstgesponnener Wolle....
@ Gabypsilon, wenn ich es jetzt durchs Rad laufen lasse, muß ich rechts herum, nicht wahr? ( gesponnen hab ich rechts, gewirnt links )
@ Zinsel, ja, das hab ich auch probiert mit dem länger festhalten, dann sieht man die Kreuzungen weniger...

lg
bea

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Beyenburgerin » 27.09.2010, 18:26

Sieht doch gut aus.

Oha, auf dem Ella mit einer schnelleren Übersetzung. Da wären bei mir auch nur Rastalocken rausgekommen :)

LG Brigitte
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Gabypsilon » 27.09.2010, 22:31

Ja, wieder rechts herum, lass es recht schnell reinlaufen, nicht dass es nachher auseinanderfällt :)
Liebe Grüße
Gabi

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Sabine » 28.09.2010, 14:42

Aloha Bea,

sieht doch prima aus!

Also wird es doch noch was mit Dir und Navajo. :D

Beim Spinnen gibt es kein muß, alles was das von Dir gewünschte Ergebnis bringt, ist erlaubt.
Alles liebe

Sabine

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Re: Frage zum Navajo - zwirnen

Beitrag von Bea » 29.09.2010, 18:10

Hallo zusammen,

@ Brigitte, ich habe jetzt das Garn nochmal durchs Rad laufen lassen, und es ist keine "Rasterlocke" mehr vorhanden. FRAUUUUUUUUUUUUUUUUUU

Garn gerettet.....

danke nochmal für den Tip
lg
bea

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