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Indigo und Indigoide Farbstoffe aus Färberflanzen-Blaufärben

Verfasst: 14.07.2010, 12:57
von faerberpflanzen
Indigo und Indigoide Farbstoffe aus Färberflanzen - Blaufärben mit Pflanzenfarben

Nicht nur die indische Indigopflanze, (Indigofera tinctoria), enthält das seinerzeit begehrte Naturindigo zum Färben. Beispielsweise das einheimische, Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis), ein Wolfsmilchgewächs enthält, wenn auch recht wenig, indigoide Farbstoffe.

Bereits vor 1550 v. Chr. beherrschten die Ägypter bereits das recht komplizierte Verfahren der Indigofärberei.

Zum Blaufärben wurden in den Kulturzonen der Welt jeweils verschiedene an das jeweilige Klima angepasste Färberpflanzen verwendet:

Färberwaid in Europa
Indigopflanze in Indien
Färberhülse in Nordamerika
Färbende Marsdenie in Malaysien


Bild

Naturindigo-Block

lg
Eberhard

Re: Indigo und Indigoide Farbstoffe aus Färberflanzen-Blaufärben

Verfasst: 14.07.2010, 13:05
von Bakerqueen
Hey Eberhard,
hast du schon mal mit Polygonum tinctorium blaugefärbt? Und hast du da vielleicht noch Bilder vom Färbegut?

Re: Indigo und Indigoide Farbstoffe aus Färberflanzen-Blaufärben

Verfasst: 15.07.2010, 07:09
von faerberpflanzen
Hallo Silvia,
ich habe in diesem Jahr einen Anbauversuch von Färberknöterich in meinem Garten gestartet.
Derzeit überlege ich noch ob ich den Färbeknöterich für das Präparieren von Outdoor-Kleidung zur Insektenabwehr verwende.
Bilder von Färbegut habe ich keine.
lg
Eberhard

Re: Indigo und Indigoide Farbstoffe aus Färberflanzen-Blaufärben

Verfasst: 15.07.2010, 07:23
von shorty

Re: Indigo und Indigoide Farbstoffe aus Färberflanzen-Blaufärben

Verfasst: 30.09.2010, 17:52
von wollelke
Halllo Eberhard,
lese gerade, dass man mit dem Waldbingekraut blau färben kann. Nun bin ich paff! Das wächst bei uns nämlich in rauen Mengen. Wie wird der Farbstoff gewonnen? Gleich wie beim Waid?
lg Elke

Re: Indigo und Indigoide Farbstoffe aus Färberflanzen-Blaufärben

Verfasst: 30.09.2010, 23:58
von faerberpflanzen
Hallo Elke,
das Waldbingelkraut enthält nur äußerst geringe Mengen an indigoidem Farbstoff. Die Wurzel des Waldbingelkrauts färbt kaltes Wasser blau, heißes dagegen violett. Die dicken Fasern, die an der Luft nicht blau werden, geben eine karminrote Farbe, ab, die als Saftfarbe zum Malen genutzt werden kann.
Mit Zinn gebeizte Wolle oder Seide wird schwach violett gefärbt. Bei Zinnbeize bestehen Entsorgungsprobleme. Alaun gebeiztes Material nimmt praktisch keine Färbung an.
Wegen des geringen Farbstoffgehaltes wurde das Waldbingelkraut früher nur wenig verwendet. Waid oder Heidelbeeren waren die erfolgreicheren Varianten.
lg
Eberhard

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Mecurialis perennis, Waldbingelkraut