Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Pflanzen-, Pilz- und Tierfärbungen ...

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Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von Greifenritter » 16.01.2010, 23:31

Hallo,

ich habe gelesen, daß man mit Indigo auch im Topf färben kann, also ohne eine Küpe anzusetzen. Die rede war da von Indigopaste.

Hat das jemand schon mal versucht?

Wie setzt man aus Indigopulver so eine Paste an?
Gibt es da ein gutes Färberezept?

Wo liegt der Unterschied in den Ergebnissen der Küpenfärbung und der einfachen Färbung im Färbetopf?

CU
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Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von Claudi » 16.01.2010, 23:46

Hi Danny!

Ich habe mal mit "Indigopaste" gegoogelt.
Hier ist bei dem Buchstaben I darüber etwas genaueres geschrieben. Das nannte sich früher wohl "Sächsisch Blau".
Ganz
Liebe
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Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von ronja-raeubertochter » 17.01.2010, 00:17

Von Indigopaste hab ich bislöang nur im Zusammenhang mit der Küpenfärbung gelesen.

Einfach im Topf (mit vorgebeizter Wolle) lässt sich mit wasserlöslichem Indigo und Essigsäure färben (gibts z.B. bei wollknoll).

Dabei kam bei mir ein wunderschönes (fast schon ein bisschen ins türkis spielendes) blau raus:

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maka
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Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von maka » 17.01.2010, 09:58

morgen ronja

boah, du kannst einem wirklich am frühen morgen den mund schon wässrig machen . klasse farben, das blau könnt ich klauen
Grüßlis maka

Elpa

Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von Elpa » 17.01.2010, 10:24

Wow Ronja, das ist ja wieder mal klasse geworden.

Das mit dem Indigo interessiert mich auch. Ich habe nämlich einen Indigostrauch im Garten.

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Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von Miriam » 17.01.2010, 11:04

Das sind ja schöne Farben!
Aber ich dachte, dass Indigo per se nicht wasserlöslich ist, wie kann das dann funktionieren :?:

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Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von shorty » 17.01.2010, 11:09

ich vermute, dass der chemisch irgendwie aufgeschlossen, behandelt oder sonstwas ist, wenn er wasserlöslich verkauft wird.
Vielleicht kann Frieda da fachlich weiterhelfen

Karin
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Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von shorty » 17.01.2010, 11:21

hab im Netz was gefunden
und zwar hier

http://www.seilnacht.com/Lexikon/Indigo.htm
Indigo ist im reinen Zustand ein dunkelblaues, kupferrot schimmerndes Pulver, welches in Alkohol nicht und in Wasser nur schwer löslich ist. In konzentrierter Schwefelsäure löst es sich mit grüner, beim Erwärmen mit blauer Farbe auf. Die Indigopflanze enthält keinen Indigo, sondern Indican, eine gelbe Vorstufe des Farbstoffes. Erst nach einer Reihe von chemischen Umwandlungsprozessen entfaltet der äußerst lichtechte Farbstoff seine jeansblaue Farbe auf Textilmaterial (>Strukturformel des Farbstoffs).
und hier :
http://www.bautschweb.de/chemie/blaumach.htm

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Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von frieda » 17.01.2010, 12:00

Ja, auf den Seiten ist beschrieben, was es mit dem wasserlöslichen Indigo auf sich hat. Das ist nur die reduzierte Form (reduziert im Sinne von "gegenteil von oxidiert"), die wasserlöslich ist. Ich bin mir aber leider nicht im klaren darüber, wie diese reduziert Form haltbar und handhabbar gemacht wird, da sie ja an der Luft umgehend wieder oxidieren würde, wenn man sie ohne weitere Maßnahmen weiter verarbeitet.

Grüßlis,

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Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von ronja-raeubertochter » 17.01.2010, 14:55

Ich habe zusammen mit der Indigo- und Essigsäurelösung auch ein Merkblatt bekommen, wo ein bisschen was genaueres dazu stand, aber ich finds momentan nicht wieder..... ;(

Was ich allerdings noch weiß, ist, dass es sich nicht um das bei der Küpenfärbung auftretende, farblose Indican handelt - die Lösung färbt schon das Färbebad ganz intensiv blau(!) - und war nach dem Färben fast durchsichtig klar!

Aber ich werd weitersuchen - vielleicht taucht der Zettel ja doch noch mal wieder auf...... *hoff*
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Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von frieda » 18.01.2010, 12:24

Ich habe auch noch mal weiter gesucht, ich vermute, daß es sich bei der löslichen Indigopaste um sogenanntes sächsisches Blau handelt, zu dessen Herstellung Indigo mit konzentrierter Schwefelsäure umgesetzt wird:

http://www.ag-chemieschulen.de/projekta ... n.html#3-5

Grüßlis,

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Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von Claudi » 18.01.2010, 12:49

Hallöli Frieda!

Das ist genau der Link aus meiner alleresten Antwort. ;)
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Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von frieda » 18.01.2010, 13:25

Ach, ich hatte da nicht noch mal reingeschaut, was Du geschrieben hattest. Ich Doofnuss! :) Da muß mir beim ersten Lesen vor ein paar Tagen das sächsische Blau voll durch die Lappen gegangen sein. Schönes Beispiel für selektives Lesen, ich war so auf das reduzierte Indigo fixiert gewesen, daß ich das überhaupt nicht wahrgenommen habe.

Grüßlis,

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Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von ronja-raeubertochter » 18.01.2010, 13:39

Ist mir genauso gegangen, frieda - es hat zwar bei "Sächsisch Blau" leise geklingelt bei mir - aber das war dann bei "Indigopaste" ganz schnell wieder vorbei, das klang mir so nach dem Anteigen fürs Anrühren der Küpe...... :rolleyes: :O
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Re: Indigo - muß man unbedingt eine Küpe ansetzen?

Beitrag von Lilith » 19.01.2010, 10:05

Hallo Ronja-Räubertochter,

diese Indigofärbung mit der Lösung von Wollknoll wollte ich auch schon mal machen. Deine Erfahrungen interessieren mich, denn die blaue Wolle sieht super aus.
Stinkt das denn auch so übel, wie die übliche Indigoküpe? Oder braucht man da keinen Harnstoff zu? Braucht man überhaupt nur die Lösung von Wollknoll oder muss man noch andere Chemikalien besorgen? Steht alles einigermaßen idiotensicher auf dem mitgelieferten Zettel oder ist das nur was für Leute mit Färbekenntnissen? (Mit meinen ist es nämlich noch nicht weit her.)
Ich wäre dankbar für ein paar Tipps.

Spinnerte Grüße,
Lilith

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